Etwa 220 Kilometer und 4.715 Höhenmeter im Anstieg (sowie wahrscheinlich ebenso viele im Abstieg) sind bei dieser in jederlei Hinsicht abwechslungsreichen Tour von Koblenz bis Worms zusammengekommen. Dabei fehlt noch eine Tour, die buchstäblich ins Wasser gefallen ist: Der Weg von Hüffelsheim nach Obermoschel hätte zusätzliche 20 Kilometer und 562 Höhenmeter im Anstieg gebracht, wurde aber wegen heftigen Regens ausgesetzt. Zusammenfassung eines Trails durch den Westen Deutschlands.
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Was sonst noch alles war
Je hügeliger unser Land wird, desto mehr wird gewandert. Sollte man meinen, angesichts eines solchen Schilderwalds mitten im Wald:
Viele Ziele - man erwartet hier Scharen von Wandersleuten. Denn jede dieser Attraktionen ist einen Besuch wert. Um so erstaunlicher ist es, dass man auch hier nur im engen Umkreis von Parkplätzen überhaupt jemandem begegnet
Der Klappergass-Rundweg erregt sicherlich die Aufmerksamkeit von Hessen, zumindest die der Frankfurter. Cool Walking kann berichten, zumindest auf einem Teil gelaufen zu sein. Was er allerdings mit der Klappergass zu tun hat, mag sich nicht recht zu erschließen. Denn die Klappergasse befindet sich in Frankfurt-Sachsenhausen und ist der Wohnort einer (fiktiven) Fraa Rauscher, die in einem Ebbelwoilied besungen wird (Link führt zu Wikipedia)
Einkehren
Womit wir erstaunlich schnell beim Thema "Gasthöfe" angelangt sind. Was auch den Bezug zum Motiv für diesen Beitrag erklärt: Zum gegenwärtigen Zeitpunkt nämlich, im Sommer 2024, hat die bildlich zitierte Brauerei ein Alkoholfreies auf den Markt gebracht und damit einen unglaublichen Hype und eine damit verbundene Verknappung ausgelöst. Es ist der Autorin mittlerweile gelungen, eine Halbe davon zu erwerben und zu trinken. Fazit: Vergesst alles, was Ihr bislang im Zusammenhang mit alkoholfreiem Bier erfahren habt - dieses hier ist wirklich anders!
Zurück zur Wanderung. In der Nähe des Rheins gibt es Gasthöfe in vielfältigen Variationen.
Phantastischer Vierseenblick, auch für den Bären unter der Laterne - besucht auf dieser Tour
Der Innenbereich dieses Gasthofs macht ebenfalls Freude
Nicht weit davon die Konkurrenz, die mit einem Sinnspruch aufwartet:
Gesehen beim "Gedeons-Blick" auf derselben Tour
Nun muss man bedenken, dass man tagsüber durchaus Wein trinken kann, auch in großen Mengen, wenn gewünscht. Mit dem Auto sollte man dann allerdings nicht zurück. Zu Fuß gehen ist genau von diesem Gasthof aus aber auch absolut nicht ratsam (man muss einen steilen Felsenpfad bergab). Die Lösung: Man steigt hinauf und fährt mit dem Sessellift wieder hinab. Man kann natürlich bereits mit dem Sessellift hinauffahren - vollkommen mühelos.
Man kann aber auch gleich unten bleiben, ...
... in Boppard am Rhein, und in einem der Restaurants direkt am Rhein abhängen, dann geht man idealerweise zu Fuß ins Hotel im Ort
Möglich ist aber auch, in einem Weingut abzusteigen, von dort Sehenswürdigkeiten zu betrachten, in diesem Fall ...
... die Schönburg oberhalb von Oberwesel - so geschehen in diesem Beitrag
Hier gab es on Top noch eine Weinprobe:
Sehr ergiebig, diese Weinprobe im Keller des Guts - Cool Walking hat bei der Gelegenheit wohl etwas zu tief ins Glas geguckt, aber besondere Umstände erfordern nun mal besondere Maßnahmen
Der Ort des oben beschriebenen Geschehens
An anderen Orten tut man sich erstaunlicherweise etwas schwer bei der Auswahl einer geeigneten Gaststätte. In Bad Kreuznach besteht der Wunsch nach einem Frühstück in einem klassischen Kaffehaus. Dieses wird auch nach einem millimetergenauen Scan der Onlinekarte identifiziert.
Hier gibt es noch Kaffee im Kännchen - das Ganze direkt einen Tick zu altmodisch, denn auch die Kurgäste von heute sind nicht mehr die Kurgäste von vor 40 Jahren. "Café Wahl" in Bad Kreuznach - mit hervorragendem Lachsbrötchen zum Frühstück
Bad Kreuznach ist insgesamt ein merkwürdiger Ort - vom Glanz alter Zeiten ist wenig geblieben, Cool Walking fördert beim Scouten noch zwei Möglichkeiten für die Abendgestaltung zutage:
Das Gasthaus "Wolpertinger" ist benannt nach einem Bier, das gar nicht aus Bayern kommt, wie der Name vermuten lässt. Die Belegschaft ist bei der Frage, ob man hier weiß, was ein Wolpertinger ist, etwas ratlos. Auflösung in diesem Wikipedia-Artikel. Die Figuren, die mich beim Biertrinken unablässig *nicht beäugen, sind jedenfalls *keine Wolpertinger
Mein Favorit ist die Nahe-Vinothek. Dort wird zwar nicht groß aufgetischt, aber man muss den vorzüglichen Wein (große Auswahl) nicht auf nüchternen Magen trinken :-)
Es ist angerichtet - in der "Vinothek & Bar Nahewein" in Bad Kreuznach - eine eindeutige Empfehlung
Ansonsten gilt besonders in Hunsrücknähe, aber auch im Nordpfälzer Bergwald:
Leider nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft geschlossen - Beispiel aus Obermoschel, das aktuell wohl noch über ein "Picnic-Bistro" (Döner, Pizza) und ein weiteres Lokal ("Café-Bistro Oma Hedwig") verfügt
Orte
Deutschland geht nicht mehr ins Restaurant, denn zu Hause ist es einfach am schönsten. Sagen sich all die Menschen, die aus den Ortszentren wegziehen, alten Baubestand dort verfallen lassen und stattdessen lieber vollkommen neue, gesichtslose Ortsteile hochziehen.
Ratespiel: Wo in Deutschland wurde dieses Bild aufgenommen?
Von Schließungen sind nicht nur Gasthöfe, sondern auch Geschäfte betroffen - ohne Auto geht gar nichts mehr, denn das nächste Einkaufszentrum mitsamt Kik, Tedi & Penny ist zu weit weg (und doch so nah).
Natürlich tut auch der Internethandel das Seine dazu. Mancher Ladenbesitzer wird kreativ.
Angebot im Schaufenster eines Ladengeschäfts in Koblenz
Derselbe Laden, deutlicher erklärt: Paketshop, Zigaretten, Katzen- und andere Bilder ...
Besonders bedauerlich habe ich den Zustand in Bad Kreuznach empfunden (da gibt's vielleicht noch mal einen gesonderten Artikel). Ein Ladeninhaber bringt es auf den Punkt:
Das Schaufenster gehört ins Museum, oder anders herum gesagt: Damit überhaupt jemand reinschaut, mach ich ein Museum draus. Schade eigentlich
Ausblicke
Da sind die Aussichten, die man von oben hat, doch weitaus erfreulicher - hier zum Nachempfinden noch ein paar Beispiele:
Blick Richtung Taunusgebirge - von den Anhöhen bei Karbach
Blick auf die Wandergegend des vorigen Tages - gesehen vom Spitzen Stein auf dem Weg nach Oberwesel
Auf diesem Bild kann man erkennen, dass mancher Anstieg wirklich steil ist:
Der Anstieg auf die Schönburg in der Bildmitte erfolgt von der Rheinseite (die Wand links) aus ("Rhinelander Weg"). Die Variante über die Engelsley geht über den Kamm, der direkt auf die Burg zeigt. Cool Walking ist im Regen raufgekrochen (zum Beitrag)
Manchmal sieht man aber auch, wo es demnächst entlang gehen wird:
Blick vom Weißenfels Richtung Süden (zum Beitrag)
Und manchmal blickt man nicht hinab, sondern hinauf:
In Zellertal kann man einen Höhenweg über Mölsheim gehen, der führt dann durch das oben abgebildete Dorf Zell. Der E8 geht jedoch auf dem "Pfrimmweg" an der Pfrimm entlang, von dem aus man den Ort so sieht, wie abgebildet
Wege
Um auf den Anfang zurückzukommen: In dieser Gegend gibt es ein dichtes Wegenetz. Der E8 ist dabei meistens nicht markiert.
Ausnahme - Wegmarkierung für den E8
Stattdessen müssen Wandersleute selbst herausfinden, welcher der vielen Möglichkeiten zu folgen ist. Im Angebot: Welterbesteig, Jakobsweg (in verschiedenen Varianten), Rheinburgenweg, Rheinhöhenweg, Saar-Hunsrück-Weg, Ausoniusweg, Hildegard von Bingen Pilgerwanderweg, Nahehöhenweg, Weinwanderweg Rhein-Nahe, Pfälzer Höhenweg, Zellertalweg. Vielleicht verlinke ich bei Gelegenheit.
Es ist allerdings nicht immer gewährleistet, dass die Wege auch problemlos passierbar sind.
Natur oder Ärgernis? Es kommt auf die Perspektive an. Wenn man auf den Bus muss und die Zeit knapp ist, dann wohl eher Letzteres
Bad Kreuznach
Jetzt kommt's raus: Ich bin die Strecke von Hüffelsheim nach Obermoschel nicht gelaufen. Der Grund ist: Regen. Viel Regen. Touren hinauf auf den Berg auf glitschigen und matschigen Wegen, bloß um oben festzustellen, dass man erstens nicht rasten und zweitens nichts sehen kann, sind sinnlos. Da ich eine bequeme Wohnung für mehrere Tage in Bad Kreuznach gemietet habe, nutze ich die Zeit zur Erkundung der Stadt. Es kommen viele Bilder zusammen, hier ein paar wenige davon.
Die Dame mit dem roten Schirm - ihr werde ich später in beim Freiluftinhalator begegnen
Hier muss natürlich ein Bild des Wahrzeichens von Bad Kreuznach, der Brückenhäuser her:
Es gibt mehrere Brückenhäuser. Um alle zu sehen, muss man wohl einmal drum herum laufen. Ein Haus ist zurzeit komplett eingerüstet, weshalb für heute diese Darstellung genügen muss
Die Fußgängerzone ist wahrlich nichts Besonderes, vielleicht bei besserem Wetter optisch ergiebiger. Es gibt auch noch einen alten Stadtteil mit teilweise sehr schönen Gebäuden, die wiederum teilweise in schlechtem Zustand sind. Riesenpotential, nicht genutzt. Schade.
Eine vollkommen andere Welt bekommt man beim Kurpark zu sehen.
Kurpark von Bad Kreuznach - mit dem Kurhotel, das 1913 nach den Plänen des damaligen Münchner Star-Architekten Professor Emanuel von Seidl erbaut wurde (kein Bild)
Auch wenn man hier nicht kurt: Die Freiluftinhalatoren kann jeder nutzen.
Freiluftinhalationsanlage mit salzhaltigem Nebel aus dem Solezerstäuber - und Dame mit rotem Schirm. Sie kennt sich aus und erklärt mir, wie die Anlage zu nutzen ist (bis zu zwei Stunden reinsetzen in den Nebel - Balsam für Bronchien und Lunge)
Es gibt noch Klein-Gradierwerke, wo durch Pflanzenteile (Schwarzdorn) salzhaltiges Wasser rieselt und die umgebende Luft ebenfalls mit salzhaltigen Aerosolen anreichert.
Zwei Touristen vergnügen sich beim Kleingradierwerk und machen Selfies. Wie sinnvoll dabei gleichzeitiges Rauchen ist, müssen sie selbst wissen
Nachzügler
Hier muss noch eine Vergrößerung eingebaut werden: Rheinschiff transportiert Traktoren zu ihrem Bestimmungsort
Raststationen
Nicht alle Sitzbänke und Unterstände konnten abgelichtet werden. Hier noch zwei originelle Exemplare:
Sehr ursprünglich aussehender Unterstand beim Rastplatz Köhlerhütte oberhalb von Boppard
Nicht genutzte Bank mit Panorama (Rhein) auf dem Rheinburgen- bzw. Jakobsweg hinab nach Bad Salzig
Gewohnheitstiere der Followerschaft werden bemerkt habe, dass die obligatorische Galerie mit Biergläsern fehlt. Der Grund ist der, dass es in dieser Region hervorragende Weine gibt und weniger hervorragende Biere.
Was die Minibar so hergibt: Belohnungstrunk auf dem Hotelbalkon in Emmelshausen - kommt gut!
Angemessene Belohnung für vorangegangene Qualen. Dieses Set wurde mir serviert im Restaurant des "Hotel Perle am Rhein" in Bad Salzig. Eine vorzügliche Erfahrung! Wobei die Gläserorgel nach mehr aussieht als es ist (v.l.n.r.): als Apéro Apfelschorle, zum Durstlöschen das Wasser. Zwei Probiergläser (Riesling zur Auswahl) sowie das Glas mit dem Riesling, der's geworden ist. In dem angeschnittenen Glas ganz links befindet sich kein Getränk, sondern eine Kerze
Wenn man zu Fuß durch Deutschland reist, kann man mit Fug und Recht behaupten, praktisch alle Arten von Unterkünften bewohnt zu haben. Ich habe viele Fotos, die meistens der Erheiterung der Wegbegleiter aus meinem direkten Umfeld dienen. Hier illustriert, dass es nicht immer 5-Sterne-Standard sein muss:
Schlicht, und doch so ergreifend. In diesem Zimmer gibt es nichts Überflüssiges - was Cool Walking überhaupt nicht stört. Holzboden statt Teppich, farblich am Thema Wein orientiert - was will man mehr? Ich war in dem Haus sehr zufrieden.
In Bad Kreuznach eine Bleibe in zentraler Lage zu finden, ist gar nicht so einfach! Mein Domizil ist außer Konkurrenz. Aber man guckt ja immer rum, ob man auch wirklich das Bestmögliche (Preis-Leistung) herausgepickt hat. Bei einem Streifzug ist mir das hier aufgefallen:
"Gästehaus Mühlentor - Dusche, WC" steht da, Balkon über der Nahe. Der Eingang auf der anderen Seite zeigt: Es scheint in Betrieb zu sein. Zumindest originell ...
Flora und Fauna
Diesmal bleibt es bei einer Gans, die sich über Wasser (von allen Seiten) freut.
Im Kurpark von Bad Kreuznach
Kein Tier, schon klar, auch kein Wolpertinger:
Man fühlt sich irgendwie beobachtet - da hat die Wanderung gerade erst begonnen (kurz hinter Koblenz)
Nimm das, Perscheid! Ja, auf der Tour sind meine Schuhe mal so richtig dreckig geworden.
Warum Perscheid? Weil es auf diesem Bild zu sehen ist - der Ort, den ich bei Regen kennengelernt habe an einem Wandertag, der mir allerlei Ungemach (und sehr dreckige Schuhe) beschert hat. Vergessen. Hier, auf dem Salzkopf, lautet das Motto für Wanderin und Schuhe: Take it easy!
An dieser Stelle werden einige Wegbegleiter und Followerinnen fragen: Was ist mit den Dingern, die in den Schuhen drinstecken - mit den Füßen? Um es kurz zu machen: Es geht. Wenn man sie nach einer solchen Wanderung mal einen Tag in Ruhe lässt, dann kriegen sie sich wieder ein.
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