Der Aufstieg auf den Stahlberg ist etwas mühsam, aber ansonsten sehr schöne, entspannte und panoramenreiche Tour, Stadtbesichtigung von Obermoschel inklusive.
18,6 km in 4:25 Std - Trödeleien Obermoschel
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Wenn der Pirol pfeift, ist alles andere auch gut
Die Busfahrt nach Obermoschel dauert 40 Minuten, vergeht aber wie im Flug, denn erst passiert man Bad Münster am Stein mitsamt Ebernburg, dann geht es sanft hinauf in das Nordpfälzer Bergland, durch wunderschöne Landschaften.
Zu sehen im Bild ist wohl Hallgarten - eingebettet in eine sanft hügelige Landschaft. Hinten lugt noch der Hunsrück hervor
Die Bushaltestelle in Obermoschel befindet sich an einem zentralen Kreisverkehr.
Was gleich ins Auge fällt: Hier gibt es noch Geschäfte
Stolz auf langjährige Geschichte: Häuserwand in Obermoschel an Bushaltestelle
Der erste Blick in Richtung Zentrum ist jedoch ernüchternd.
Man fragt sich, wer auf die großartige Idee gekommen ist, einem gut erhaltenen alten Gebäude eine solche Monstrosität gegenüberzusetzen
Die Innenstadt von Obermoschel besteht im Wesentlichen aus einer Straße mit teilweise alten Gebäuden, allerdings sind irgendwelche Elemente, die hier Leben reinbringen könnten (Gasthof, Einkaufsladen) Fehlanzeige. Es gibt einen Metzger, Oma Hedwigs Bistro wir gerade umgebaut, alles andere hat geschlossen.
Zweifellos lohnt es sich, die Gassen rechts und links der zentralen Wilhelmstraße zu durchstreifen - Cool Walking ist hier mal wieder nachlässig, und das, obwohl gar kein Bus erreicht werden musss. Allerdings beginnt diese Tour wegen der langen Anreise auch erst um 10:15 Uhr
Mit einem historischen Gebäude hat die Gemeinde Obermoschel wohl noch einiges vor:
Im Schmuck'schen Haus (erbaut 1583) soll ein Projekt namens "Mercurium" enststehen - Genaueres ist der Tafel am Hauseingang nicht zu entnehmen
Schon bald gelangt man zum Marktplatz mitsamt Rathaus, Ratskeller (geschlossen) und Radiomuseum.
Der Marktplatz von Obermoschel
Ein Schild mit Wegweisern gibt Orientierung.
Erstaunlich, wenn ein Haarstudio mitsamt Toto-Lotto einen eigenen Wegweiser erhält. Neugierig macht auch der Schuhpalast - der, wie sich herausstellt, genau um die Ecke ist und offenbar rege frequentiert wird (Bild unten)
Noch ein ...
... Blick zurück nach Obermoschel, dann ...
... geht es über eine breite Straße in die Spitalstraße, die wiederum zum Fußweg hinauf zur Moschellandsburg führt.
Hier wohnt der Chefarzt
Ich fotografiere gerade das originelle Setting, da kommt schon der Bewohner heraus. Meine Frage, ob er der Chefarzt sei, wird bejaht. Ob ich mich für Sandsteinwände interessiere, will er wissen. Was antwortet man da? Ich versuch's mit einem klaren Jein und stelle die Gegenfrage. Ja, er interessiert sich dafür, im übrigen hat er die Renovierung des Hauses inklusive grellgelber Bemalung selbst bewerkstelligt. Bevor es zu detailreich wird, eise ich mich los - keine Zeit, keine Zeit.
Der Weg zur Burg erfolgt erst durch den Wald auf einem schmalen Pfad und öffnet sich schließlich, wenn man schon fast oben ist. Oben, das ist wichtig, denn diese einmal erreichte Höhe bleibt heute ausnahmsweise erhalten
Wie es halt immer so ist: Oben ist der Ausblick.
An der Burg angegkommen - hier hat man eine ordentliche Fernsicht
Die Wegführung sieht es zwar nicht vor, aber einmal rein- und rumgehen muss man schon. Die Anlage ist ansprechend hergerichtet, man kann dort auch größere Festivitäten ausrichten (Hütte, Grill usw. vorhanden).
Der Burgplatz ("Rundell") mit Brugruine und überdachter Sitzfläche für Gruppen, einmal jährlich findet angeblich auch ein Mittelaltermarkt ("Spectaculum", aktuell sehr en vogue) statt
Nach der Burgbesichtigung passiert man den Galgenberg (335 m, nicht wahrgenommen) und zieht weiter gen Süden.
Zunächst geht es auf dem E8 in südöstliche Richtung, wobei man den Donnersberg - der morgen erklommen werden soll - immer im Blick hat
Der Weg ist wie dahingegossen in die Hügellandschaft, so macht Fortbewegung per pedes Spaß! Ich finde im Netz, dass dieses Hochplateau auch unter dem Namen "Glan-Alsenz-Höhen" bekannt ist.
Der E8 im Nördlichen Pfälzer Bergland verläuft hier übrigens auf der Trasse des Pfälzer Höhenwegs
Man weiß nicht, wie man den Rundumblick, den man hier hat, am besten einfangen soll.
Na gut - der Donnersberg ist aus jeder Perspektive eine Schau. Geradeaus sieht man den Einschnitt in das Tal der Alsenz
Es geht vorbei an einem Solarpark Schiersfeld sowie an einer "Bank an der Römerschleife" (nachträglich gesehen in der Kartenfunktion der Suchmaschine), bevor der zweite Anstieg des heutigen Tages ansteht.
Im Bild zu sehen der Hühnerhof, eine Ansiedlung von mehreren Höfen, im Hintergrund der Stahlberg, der noch überquert werden soll
Man passiert eine Straße bei einem ...
... Ort namens Neubau (gute Nachrichten für Hungrige und Durstige: Dort gibt es wohl einen Gasthof "Blauer Adler")
Und etwa einen Kilometer später kommt man im Ort Stahlberg an.
Installation am Ortseingang von Stahlberg - ein umfunktionierter Container
Stahlberg wird entsprechend der Wegführung des E8 normalerweise umgangen, der Umgehungsweg ist aber versperrt, weswegen man in den Ort hinein muss.
Was ich mich schon immer frage: Warum stellen Menschen sich Sanitärgegenstände in den Garten? Hier ist es die Badwanne, andernorts die Klosettschüssel ...
Neben den üblichen typisch deutschen Einfamilienhäusern gibt es hier auch noch gepflegte alte Häuser
Direkt hinter Stahlberg geht es während einem Kilometer bergauf. Der Gipfel dieser Erhebung hat indessen keine Aussicht zu bieten.
Auf dem Gipfel des Stahlberg angelangt. In der Karte sind übrigens rechts und links alte Gruben, die von einem Vorbeiwanderer nicht wahrgenommen werden
Die kleine Gemeinde Stahlberg hat zwei Kulturdenkmäler: einmal einen Glockenturm (nicht gesehen) sowie den "Langenstein", einen Menhir mitten im Wald, passend dazu Bank, Picknicktisch und Unterstand.
Der "Langenstein" genannte Menhir von Stahlberg datiert in die Zeit der Römer (mehr dazu auf Wikipedia). Rechts im Bild eine Detailaufnahme der Rückseite
Nach der eingehenden Begutachtung dieses außergewöhnlichen Objekts darf man endlich das Ziel Rockenhausen anvisieren. Achtung: Man kann sich verlaufen (Kreuzung mit fünf einmündenden Wegen), wenngleich es hier so viele Wege gibt, dass man schnell wieder auf dem richtigen ist.
Was Wunder - auf dem Weg nach Katzenbach kurz vor Rockenhausen kommt man dem Donnersberg immer näher
Katzenbach hat man beim Oberen Wochenendgebiet erreicht.
Das Obere Wochenendgebiet in Katzenbach
Von Katzenbach bekommen Wanderer nicht viel zu sehen - sie streben nach Höherem, dem Donnersberg nämlich und dem ihm vorgelagerten Rockenhausen.
Pferdehof am Ortsausgang von Katzenbach
Von Katzenbach ist es eigentlich nur ein Katzensprung bis nach Rockenhausen.
Der Weg nach Rockenhausen führt zunächst an der Fahrstraße entlang, hier eine Biegung mit stattlichem Baum
Aber aufgepasst: Der E8 geht geradeaus weiter und vielleicht gibt es ja welche, die heute noch hinauf wollen nach Marienthal oder sogar nach Bastenhaus. Diejenigen also biegen an der Bahnstrecke *nicht* rechts ab, sondern laufen weiter. Alle anderen quälen sich noch knapp zwei Kilometer durch das Gewerbegebiet - oder nehmen einen Bus Richtung Kirchheimbolanden nach Bastenhaus :-) (Haltestelle "Recaro", genau, die Flugzeugsitze).
Raststationen
Kein Mangel an Möglichkeiten zu einer Rast auf diesem Trail. Die erste Möglichkeit fällt allerdings schon mal flach:
Das Restaurant "Zinnober" in Obermorschel ist laut Suchmaschine "vorübergehend geschlossen", was ein neuzeitlicher Euphemismus ist für "zu verkaufen"
Auf dem Weg zur Moschellandsburg (linker Weg hinauf in den Wald) kann man schon mal die müden Glieder ausruhen
Auf dem herrlichen Hochplateau zwischen der Moschellandsburg und Stahlberg stehen immer wieder Sitzbänke, praktisch allesamt mit hervorragendem Rundumpanorama
Der Hühnerhof schießt den Vogel ab (um sprachlich mal beim Geflügel zu bleiben): Raststation der Extraklasse mit allen denkbaren Möglichkeiten. In der Hütte stehen Tisch und Stühle und man kann sich gegen Zahlung eines selbst zu bestimmenden Betrags (Vertrauenssache - jede/r zahlt so viel, wie es ihm oder ihr wert ist) an den bereitgestellten Nahrungsmitteln bzw. Getränken bedienen. Super Sache
Auch beim Langenstein, dem Menhir droben auf dem Stahlberg, gibt es eine Rastanlage mit Bank, Picknicktisch und Unterstand. Das Bild zeigt einen Hinweis im Unterstand
Gewohnt und gespeist habe ich im Hotel "Pfälzer Hof" in Rockenhausen. Es ist ein wenig in die Jahre gekommen, aber alles piccobello sauber, die Speisekarte bietet für jeden Geschmack etwas.
Flora und Fauna
Gestern erst gesehen - und heute schon wieder:
Reh blockiert Weg - kurz vor der Moschellandsburg
Heute mal wieder eine ganz besondere Begegnung. Merkwürdiges Pfeifen in den Kronen der Bäume. BirdNet findet heraus: Es ist ein Pirol.
Geshen habe ich ihn nicht, aber erstmals gehört in einem Waldstück kurz hinter der Moschellandsburg - den Pirol
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