Eine Tour, die ziemlich langweilig zu werden verspricht - und dann eine schöne Wendung hat. Aber erst mal muss man hinauf auf den Berg nach Fleckertshöhe. Ziel ist übrigens Emmelshausen, das ausgesucht wurde, weil es sonst keine Unterkunft gibt.
Die Bushaltestelle in Hungenroth wird aktuell wegen einer Baustelle nicht angefahren, daher geht dieser Weg bis nach Dörth. Es kamen 16,8 Kilometer zusammen, die oben angegebenen Höhenmeter stimmen mehr oder wenigr
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Aller Anfang, der ist schwör
Oder so ähnlich. Es geht gleich ziemlich übel in die Wand. Schnell erreicht man eine kritische Höhe, von der aus man Bad Salzig betrachten kann.
Bad Salzig, vom Friedenskreuz aus gesehen (Bild der Raststelle bei Rastastationen)
Landschaftlich wunderschön, geht es zunächst ein bisschen auf und ab.
Im Vorbeigehen gesehen: Schützenhäuschen (lt. einem Eintrag in der Landkarte) in der Gemarkung Hintere Dick- Eisenbolz. Macht sich jedenfalls gut in der Landschaft
Das Wetter ist schön, es ist noch nicht zu heiß und die Umgebung gefällt der Wanderin.
Obstwiesen auf den Anhöhen über Bad Salzig
Ja, es werden so einige Fotos gemacht:
Hier ein Bild vom Weg, der dem eigentlichen Aufstieg vorgelagert ist
Nach etwa zwei Kilometern beginnt der Ernst des Lebens: Es geht bergauf.
Bergweg nach Fleckertshöhe
Wanderer werden mit Wegweisern bei Stimmung gehalten:
Das sind alles die Ziele, die von hier aus erreicht werden können
Der Weg aber birgt Tücken: grasig, feucht und nicht wirklich geräumt.
Drunter hinwegtauchen oder drüber hinweg schweben? Oder vielleicht großräumig drum herum gehen? Der Mensch mit Rucksack müht sich ab
Die Wegführung sieht einen Abzweig vor.
Der Abzweig sieht wenig vertrauenerweckend aus
Da wenig Lust verspürt wird auf weitere Abenteuer und Unwägbarkeiten, fällt der Entschluss, einen Umweg zu machen - dieselbe Steigung in mehr Metern = weniger Anstrengung (messerscharf kalkuliert).
Da Schatten fällt, kommt er einem tatsächlich auch weniger anstrengend vor, der breite Weg. Auf jeden Fall keine querliegenden Baumstämme
Die Entscheidung war goldrichtig, wie ein Blick die "Abkürzung" hinab ergibt, an der Stelle, wo beide Wege wieder zusammentreffen.
Hier ist die Stelle, wo der Originalweg auf den Umweg trifft
Der Anstieg ist endlos, im Kopf der Wanderin formieren sich paradiesische Bilder vom ersten Etappenziel des heutigen Tages, (die) Fleckertshöhe. Es ist sakrisch heiß, und nicht nur von der Stirn rinnt der Schweiß - alles ist klatschnass. Es ist unmöglich, bis nach Fleckertshöhe zu laufen, ohne vorher zu pausieren. Fragt sich aber: wo?
An dieser Stelle ist man "oben angekommen". Keine Sitzbank oder dergleichen. Nur ein mit Insekten, Spinnen und dergleichen bevölkerter Haufen Baumstämme. Egal: Es *muss* gesessen werden, Sachen trocken, Mensch trocknen, Wasser trinken
Eine halbe Stunde dauert es, bis man halbwegs wieder hergestellt ist und der Weg fortgesetzt werden kann. Noch zwei Kilometerchen, dann ist Fleckertshöhe erreicht.
Ernüchterung. Eine Art Unort. Sendemast (oder so was Ähnliches) und einige wenige Behausungen / Betriebsgebäude
Ein Besuch der Anlage entfällt - zu weit, zu heiß, zu unattraktiv.
Ein paar Meter weiter, direkt am Weg, gibt es zwei Rastplätze mit Unterstand - ein Platz bietet einen bescheidenen Ausblick, dafür keine bequeme Sitzmöglichkeit, der Unterstand ist überdies für Fremde geschlossen
Um 15:05 Uhr fährt ein Bus ab Dörth nach Emmelhausen, beim Aufstieg wurde schon viel Zeit verloren, daher geht es gleich weiter.
Auf diesem Weg sind einige Spazietgänger unterwegs, obwohl er nicht wirklich toll ist - im weiteren Verlauf gefällte Bäume, außerdem kein Schatten ...
Nach drei Kilometern schließlich der Lichtblick, die Belohnung für all die Strapazen:
Es geht hinaus aufs Feld, in der Ferne sind Berge zu sehen
Praktischerweise gibt es hier auch eine Sitzbank - nicht bequem, aber mit"Sitz"möglichkeit (Bild bei Raststationen). Obwohl man hier ganz nah an der A61 ist, ist von der Autobahn nichts zu hören.
Die Rapsfelder leuchten vor der Kulisse - Berge auf der drüberen Seite des Rheins, der Taunus, den Cool Walking ebenfalls bereits bezwungen hat (hier geht's zu den Beiträgen)
Hier sind kleine Wandergruppen unterwegs und Paare, Spaziergänger. Ich komme mit einigen ins Gespräch. Ein Paar möchte von mir wissen, wie der Rundweg weitergeht. Ich muss passen. Die beiden empfehlen mir, den Ort Karbach sausen zu lassen, statt dessen nach Dörth eine Abkürzung über eine kleine Straße zu nehmen. Sie müssen mich nicht lang überzeugen, die Sache steht fest: Karbach und der Aussichtspunkt Kieslei (380 m) (Link führt zur Info auf dem Portal RLP Tourismus) werden mich nicht zu sehen bekommen. Zur Erinnerung: Die Bushaltestelle in Hungenroth, die man über diese Route erreicht hätte, ist gesperrt.
Der E8 führt noch durch die Rapsfelder, wobei der Raps aufdringlich riecht. Das ist der Preis , den man zahlen muss für den schönen Anblick
Noch ein schönes Bild der Stelle:
Panorama, über die Rapsfelder hinweg
Die Auswahl aus den vielen Bildern, die gemacht werden, fällt schwer.
Ein weiteres Raps-Motiv , zwischen Karbach und Hungenroth
Auch Hungenroth wird heute nicht erreicht, denn die Abkürzung ist wirklich eine Direttissima nach Dörth.
An dieser Stelle geht es links den E8 weiter Richtung Karbach (und über den Kieslei nach Hungenroth), rechts direkt nach Dörth
Der Vorschlag der beiden Rundgänger ist Goldes wert:
Sehr schöner Weg mit dem Vorteil, dass er ohne Umwege direkt nach Dörth führt
Die Wallfahrtskapelle St. Quintin ist abgeschlossen und kann nicht besichtigt werden
Gegenüber der Kirche ein heiliger Baum (Achtung: ist geraten! Vielleicht krieg ich ja noch was über diese Installation raus).
Arrangement gegenüber der Kirche - ich habe kurz recherchiert: die Quelle bei St. Quintin, ein "Wunschbrunnen"
Rurale Szene im Hunsrück - kurz vor Dörth
Das Gemeindzentrum von Dörth, ein typisch deutscher Ort mit hypergespflegten Vorgärten (keine Steingärten!) und geschleckten Bürgersteigen (alles andere auch geschleckt sauber)
Raststationen
In der Nähe der touristischen Attraktionen kann man sich praktisch an jeder Ecke niederlassen.
Am Ortsausgang von Bad Salzig - okay: Das nicht so tolle Haus im Hintergrund rechts wurde abgeschnitten, damit das Bild besser aussieht :-)
Kleine Parkanlage beim Friedenskreuz mit Blick auf den Rhein und auf Bad Salzig
In der prallen Sonne steht diese Picknickanlage, hoch über Bad Salzig
Rastplatz bei (der?) Fleckertshöhe - alles geboten. Unten ein weiterer Rastplatz, von dem aus die Fleckertshöhe mit Sendemast zu sehen ist
Hinter dieser Sitzbank Steht das "Steinerne Männchen", ein altes Weg- oder Grenzkreuz. Um diesen Stein ranken sich allerlei (Grusel-)Geschichten, wie man einer danebenstehenden Infotafel entnehmen kann. Jedenfalls ist hier viel los (Wanderer, Spaziergänger), wegen des tollen Blicks in die Ferne (Taunusgebirge) und über die Rapsfelder. Unten: Nicht am E8, sondern in der Nähe der Kirche auf der Abkürzung nach Dörth
Da es in den Ortschaften ringsum keine Unterkünfte gibt, der ÖPNV jedoch recht gut funktioniert, fällt die Wahl für die Unterkunft auf das "Hotel Müncter" in Emmelshausen. Eine durchgehend positive Erfahrung. Mein Zimmer hat einen Balkon mit Sitzgelegenheit, auf dem das Bier aus der Minibar trefflich mundet.
Emmelshausen hingegen ist zumindest dem ersten Anschein nach nicht der Hottest Spot on Earth. Das Gaststättengeschehen konzentriert sich auf Eiscafé (unter kroatischer Leitung), Dönerrestaurant, Asia-Imbiss und Sushi Circle. Ich gehe ins "Mykonos" im merkwürdigen Zentrum am Park, darf aber als alleinstehende Person nicht draußen sitzen ("alles besetzt"), was aber nicht weiter schlimm ist, denn drinnen ist es licht und luftig. Die Karte bietet an die Hundert Gerichte - für jeden was dabei.
Im autofreundlichen Zentrum von Emmelshausen mitsamt Restaurant "Mykonos" im Hintergrund
Flora und Fauna
Dieses Kapitel muss heute entfallen - außer Mücken nix gewesen.
Rätselhafte Raubvogelskulptur im Wald oberhalb von Bad Salzig
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