Langer, aber einfacher und vor allem "aussichts"reicher Walk, der durch Weingärten und schöne Ortschaften führt.
Exakt 25 Kilometer bin ich von Dannenfels nach Monsheim gelaufen. Da es im Prinzip keine Steigung gibt und die Wege weitgehend in Ordnung sind, brauchte ich hierfür 5:20 Stunden reine Gehzeit, 7 Stunden Gesamtzeit
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Lang, aber kurzweilig
Kaiserwetter, nicht zu heiß. Es geht zunächst durch Dannenfels, das idyllisch an der Westseite des Donnersbergs liegt. Die restlichen Meter bis in die Tiefebene geht es bergab.
Idylle in Dannenfels - ob das Bauenlädchen noch in Betrieb ist, lässt sich nicht sagen. Im weiteren Verlauf passiert man schöne alte Gebäude, die gut in Schuss sind:
Fast schon draußen aus dem Ort:
Pferdehof mit Pferden (bei "Flora & Fauna")
Bald schon kann man im Rückblick sehen, wo man den gestrigen Tag verbracht hat.
Donnersberg mit Dannenfels im Rückblick - ganz links im Bild das Gebäudeensemble mit Hotel und Gasthof
Ein bisschen wellig ist es noch, voraus sieht man den Hügel mit den Windrädern, der den einzigen Anstieg des heutigen Wandertags bescheren wird.
Blick voraus, auf dem E8 nach Monsheim
Links biegt man in ein Waldstück ein.
Waldweg (oben), der ein wenig später über die Bachsperre des Gerbachs (unten) führt:
Bis nach Bolanden geht es durch den Wald, ...
... zunächst auf einem breiten Weg (oben), später übergehend in einen Pfad, der bei einem Wasserbecken vorbeiführt (unten). Dieses ist bei Einheimischen mit Kindern offenbar ein beliebtes Ausflugsziel im Wald vor Bolanden (die im Bild zu sehende Absperrung wegen Bauarbeiten kann mühelos umgangen werden)
Bolanden präsentiert sich am Orteingang so wie alle deutschen Kleinstädte.
Man betritt Bolanden bei der Bennhauser Straße (oben). Beim Schluppi-Eck (unten) handelt es sich nicht um einen offiziellen Straßennamen
Irgendwas passiert im Zentrum von Bolanden:
Eine breite Straße durchschneidet den Ort - alte Fachwerkhäuser sind in unterschiedlicher Verfassung
Das Rathaus von Bolanden - ein Geschäft oder ein Gasthof wurden bislang nicht gesichtet. Vielleicht gibt es das hier ja auch nicht ...
Man versteht ja, dass Bewohner alter Fachwerhäuser neuzeitlichen Komfort genießen wollen. Ob die Lösung für dieses Bedürfnis bei obigem Objekt so hundertprozentig geglückt ist, mag jeder für sich entscheiden
"Castrop-Rauxel is dat Lateinische für Kirschheim-Bolanden"
Diese Zwischenüberschrift (die mehr schlecht als recht den rheinischen Dialekt nachahmen soll) muss sein. Was haben wir gelacht - über diesen Spruch von M.L. aus M., der zu allen Zeiten noch viele weitere launige Weisheiten zum Besten gab. Durch Zufall habe ich erfahren, dass er seit Kurzem nicht mehr unter uns weilt und dem Geschehen vom anderen Diesseits folgt.
Kirchheimbolanden: Dort wollte ich eigentlich hin und übernachten. In einem Ort mit so einem Namen sollte man gewesen sein, das ist die These. Aber die Etappenplanung hat dieses Vorhaben zunichte gemacht. Der E8 führt nicht dorthin, man muss es proaktiv ansteuern, wobei nicht klar ist, ob sich der Umweg lohnt. Sollte das der Fall sein (was beim Blick auf Streetview so zu sein scheint), kann ein Besuch ja nachgeholt werden.
Vor dem Auge der Wanderin türmt sich der Hungerberg (355 m) auf, der erklommen werden muss - 60 Höhenmeter, weniger als der Olympiaberg in München, was nach den vorigen Herausforderungen auf der bisherigen Tour direkt vernachlässigenswert ist.
Der Hungerberg mit Windpark bei Bolanden
Zunächst geht es aber durch eine Ansiedlung, den Bolanderhof. Benannt nach einem gleichnamigen Gehöft, möglicherweise älter als Bolanden selbst, aber leider durch eine stark befahrene Straße, die ihn durchschneidet, total verhunzt.
Schöner Ort mit Straße (und Bushaltestelle): Bolanderhof (oben und Bilder unten)
Es gibt hier auch mindestens einen, wahrscheinlich aber mehrere produzierende Bauernhöfe - das Gebäude oben scheint unbewohnt
Vor dem Hungerberg muss noch eine Autobahn (A63) unterquert werden.
Kunscht - in der Autobahnunterführung
Auf dem Weg nach oben zum Windpark hat man ein einziges Mal kurz einen Blick auf Kirchheimbolanden:
Kirchheilbolanden, gesehen vom Weg auf den Hungerberg
Von oben blickt man ein letztes Mal zurück.
Der Donnersberg, gut zu erkennen ist Dannenfels, das mittlerweile knapp zehn Kilometer entfernt ist
Oben angekommen, geht man am besten nicht, wie in den GPS-Daten zum E8 ausgewiesen, rechts (wobei man genau dort noch mal eine herrliche Aussicht auf den Donnersberg und das Pfälzer Bergland hat), weil der Weg sich dort irgendwo verliert oder der Einstieg nicht eindeutig ist. Am besten erst die nächste Möglichkeit rechts gehen.
Unterwegs im Windpark auf dem Hungerberg
Unverhofft manifestiert sich eine massive Fußkrise - der Untergrund, eigentlich planiert, aber mit spitzen Steinchen übersät, bohrt sich in die Fußsohlen. Cool Walking gibt Gas, denn als Pausenstation wurde im Vorfeld der Warteturm oberhalb von Albisheim ausgeguckt, und der ist noch etwa vier Kilometer entfernt.
Quälender Untergrund, aber die Pausenstelle am Warteturm naht - Blick hinab in die Rheinebene und rüber zum Odenwald inklusive. Unten: Der Warteturm im Rückblick - mehr zu diesem genialen Ort im Abschnitt "Raststationen"
Den Odenwald und die noch folgenden Ortschaften im Blick, geht es vom Hungerberg wieder hinab.
"Abstieg" vom Hungerberg - rechts im Bild: Albisheim an der Pfrimm
Albisheim wird ereignislos passiert, es geht einmal durch die Mitte, bevor man am Ortsende links auf einen Wiesenweg abbiegt.
Der Wiesenweg in den Auen der Pfrimm (die uns bis nach Worms begleiten wird) nach Harxheim ...
... führt streckenweise am Bahndamm der Zellertalbahn entlang
Harxheim wirkt stellenweise wie Südtirol.
(Ehemaliger?) Gasthof gegenüber dem Weingut Janson Bernhard in Harxheim
In der Hauptstraße von Harxheim, das übrigens zusammen mit den Gemeinden Nieferntal und Zell seit 1976 zu einer Gemeinde mit dem Namen Zellertal zusammengefasst wurde
Im Anschluss quert man eine Bundesstraße und gelangt über einen Weg vorbei an Weingärten und Feldern nach Niefernheim. Dieses ist ein beschaulicher Ort, den man gerne durchstreift.
Hof mit auffälligem Dach in Niefernheim
Über der Gemeinde thront in den Weingärten ein Ehrenmal.
Das Ehrenmal oberhalb von Niefernheim kann man von hier aus sehen
Von nun an geht es immer an der Pfrimm entlang - mal in größeren, mal in geringeren Abständen.
Auf dem E8 in Richtung Wachenheim
Vom Weg aus blickt man auf das höher gelegene Mölsheim.
Mölsheim beherbergt mehrere Weingüter sowie die in Wirtshausexpertenkreisen bekannte und beliebte "Klöter Chicken Ranch" (Dank an Wegbegleiterin K.E. aus N. für diese Info!)
Wachenheim hat eine Busstation, von wo aus alle, die jetzt schon genug haben, anstrengungsfrei weiterkommen können - im Bedarfsfall bis nach Worms. Der Weg führt nicht durch den Ort, so dass an dieser Stelle nicht darüber berichtet werden kann. Überdies muss heute eine Verabredung eingehalten werden, so dass Trödeleien nicht angezeigt sind.
Blumenreicher Weg zwischen Wachenheim und Monsheim
Vor Monsheim noch eine ...
... Bahnunterführung, an der eine kuriose Wegsperrung angekündigt wird - an Sonn- und Feiertagen, Lebensgefahr (siehe Bild unten) ... Nun ist aber erstens weder Sonn- noch Feiertag, zweitens ist man jetzt so weit gekommen, ausweichen oder Umweg nicht möglich (außer an der Bundesstraße entlang)
Durch einen Waldlehrpfad erreicht man das Ziel Monsheim beim Schloss Monsheim.
Anlage rund um das Monsheimer Schloss, von dem man von hier aus nichts sieht und das auch nicht besucht wird
Den Ort Monsheim betritt man bei der Schlosshohlstraße:
Raststationen
Diese Rubrik besteht im wesentlichen aus einem genialen Rastplatz.
Das hier ist *nicht der geniale Rastplatz - Sitzbank im Wald mit Hinterlassenschaften von Feiernden
Aber hier: Beim Warteturm ist für jeden und jede was dabei - rasten und entspannen mit Panorama
Es gibt Sitzbänke, Picknicktisch, Grillmöglichkeit und eine Hütte, die gemütlich eingerichtet ist
Gewohnt habe ich in Monsheim im Haus "Villa Fliedner" - sehr schönes Zimmer in idyllischer Anlage, absolut ruhig.
In Monsheim selbst konnte außer einer Sportgaststätte nichts Brauchbares für ein Abendessen ausgemacht werden. Aber in zwei Kilometern Entfernung ist Flörsheim-Dalsheim mit dem wunderbaren "Tacheles" und herrlichem Wirtsgarten. Ich muss nicht dorthin laufen, sondern werde mit Automobil von K.E. aus N. komfortabelst abgeholt und hierher (und wieder zurück) kutschiert für einen wunderbaren Abend. Nach meiner Kenntnis kann man hier auch ein Zimmer bekommen - dies als Info für alle, die gerne den kleinen Umweg machen.
Der Garten des "Tacheles", Speisen mit Zutaten aus lokaler Produktion
Flora und Fauna
Ja gut. Pferde. Meine Follower wissen, dass ich sie für gefährlich halte. Aber manche sind halt auch sehr witzig. und lieb.
Eine gewisse Neugier ist schon da - Pferde in Dannenfels
Aber der Mensch ist letztlich doch gänzlich uninteressant
Das Pferde-Model von Wachenheim hat es auf die Titelseite von heute geschafft - Yee-haw!
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