Unvollständige Tour - wegen Fußproblemen wird nur das kurze Stück zwischen dem "Rodderberg-Vulkan Basaltgang" und dem Rolandsbogen beschrieben - zuvor noch ein paar Schritte in Bonn am Rhein und in und um Godesberg herum
Heute kommen gesamt nur etwa 8 Kilometer zusammen. Und das bei extrem langsamem Tempo ...
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Drama. Der Fuß, also: der eine, hat komplett zugemacht. Laufen nur am Stock im Kriechtempo möglich. Er, der Fuß, muss geschont werden. Also das Beste draus machen. Zunächst hinüber humpeln zum Rhein - checken, was abgeht. Das Wasser gefällt, ganz klar. Diverse Anlegestellen werden inspiziert.
Die Rheinprinzessin (siehe Schriftzug überm Steg) hatte ich mir anders vorgestellt. Größer, herrlicher, prächtiger (Info für Unkundige: Das im Wasser liegende Objekt ist natürlich *nicht* die Rheinprinzessin, sondern nur der Ponton für den Steg)
Es kommt die Idee auf, eventuell bis nach Oberwinter oder so wo mit dem Schiff zu fahren. Ja, es gäbe da sogar was, Abfahrt in einer halben Stunde. Nur, blöd halt, nicht am Dienstag. Der heute ist. Also weiter gestochert. In nicht allzuweiter Ferne interessante Hochhäuser - Regierungsviertel.
Promenade am Bonner Rhein mit Blick nach Süden
Es fährt eine U-Bahn zur Heussallee/Museumsmeile, von wo aus ein Bus nach Bad Godesberg geht. Durch die Rheinaue und das Villenviertel.
Hochinteressante Beschriftung der Orientierungstafel in der U-Bahn-Station Heussallee
Gelegenheit für eine kleine Humpelei, bis der Bus kommt.
Sieht aus wie eine 3D-Animation: Langer Eugen im Hintergrund, der heute das Zentrum des UN-Campus darstellt. Es wird der Beschluss gefasst, nochmal für eine ausgiebigere Besichtigung dieses Areals herzukommen
Die Busfahrt dauert unerwartet lang und ist unterhaltsam. Gelegenheit, die schöne, heile Seite von Bad Godesberg (Villenviertel) vollkommen anstrengungsfrei anzusehen. Im Zentrum ein kleiner Walk zum Theaterplatz Richtung Kurpark. Der Anblick ist ernüchternd. Schon die Koblenzer Straße, die den Eingang zur Fußgängerzone markiert, ist jammervoll. Goldankauf, Electro Place, Kebap House, Lotto-Toto-Kiosk, Euro-Shop - um nur einige der Ladengeschäfte zu nennen.
Theaterplatz in Bad Godesberg. Beliebig, wenig einladend (ja, ein Versuch, das Wort "scheußlich" zu vermeiden)
Bad Godesberg muss noch eine zweite Chance bekommen, soviel ist klar. Heute befiehlt mein Fuß eine weitere Busfahrt, und zwar nach Mehlem - im Rosenberg.
Schnappschuss aus dem Busfenster - Sieht irgendwie aus wie ein Moschee-Minarett, ist aber die saudische König-Fahd-Akademie in Godesberg
Von der Haltestelle Etzelstraße sind es nur wenige Hundert Meter bis zum E8 beim Rodderberg-Vulkan Basaltgang. Es geht schnurstracks hinauf, zunächst Asphalt, bald Trampelpfad.
Auf Wikipedia finde ich hierzu übrigens diese hochinteressante Information: "Der Rodderberg ist ein 196,7 m hoher, erloschener Vulkan im Osten der Gemeinde Wachtberg und im Norden der Stadt Remagen (Ortsbezirk Rolandswerth) nahe dem Bonner Ortsteil Mehlem. Das Gestein hat ein Alter von ca. 800.000 Jahren, die letzte Eruption wird auf 250–300.000 Jahre datiert. Der über 50 Meter tiefe kreisrunde Sprengtrichter mit einem Durchmesser von ca. 800 Metern ist noch heute als Bodensenke sichtbar. In einer ehemaligen Tuffgrube kann man einen Gang aus dem basaltähnlichen Leucit-Nephelinit betrachten." Großer Mist, das mit dem Fuß - und das Nichtvorbereitetsein, denn die Sache mit den Vulkanen ist schon interessant. Cool Walking ist mit Vulkanen schon in Berührung gekommen und verweist in dem Zusammenhang auf Berichte über Tageswanderungen auf Lanzarote.
Die Erkundung der Attraktion fällt also aus.
Erster Blick auf die gegenüberliegende Rheinseite mit Drachenfels und der Burg Drachenfels
Das für den lahmgelegten Fuß identifizierte Wegstück lohnt wegen des netten Panoramas.
Auf der "Vulkanstraße" unterhalb des Rodderbergs kann man bequem vor sich hin schleichen und die gegenüberliegende Rheinseite betrachten - Burgruine Drachenfels und (weiter links) Schloss Drachenburg. Auf dem linken, dunklen Hügel Petersberg mitsamt Grandhotel
Unterwegs wird die Wandersfrau mehrfach von Spaziergängern im Rentneralter übeholt. Eine sehr freundliche und verständnisvolle Dame erklärt mir, ich solle mir ruhig Zeit lassen. Mach ich, keine andere Wahl.
Es kommt das Highlight des Tages, der Aussichtspunkt Heinrichsblick, die historische Richtstätte des Amtes Mehlem (Tafelinschrift) auf der Ostseite des Rodderbergs.
Am Heinrichsblick gibt es Sitzbänke und, wie der Name verheißt, einen Ausblick
Nachfolgend ein paar Bilder vom Heinrichsblick an der Vulkanstraße.
Blick Richtung Bad Godesberg. Auch wieder Drachenfels, Drachenburg, Petersberg. Grandios
Variation: noch ein Blick hinunter nach Mehlem
Im Schneckentempo geht es weiter zum nächsten Höhepunkt, der mit einem weiteren Ereignis zusammenfällt.
Die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz wird überschritten. Und der Gasthof am Rolandsbogen rückt näher
"Rolandsbogen" heißt das "Restaurant & Gastgarten", das von Lutter&Wegner betrieben wird. Wäre heute nicht Dienstag, dann könnte die Fußgängerin dort einkehren, konsumieren und den Blick schweifen lassen. Aber, eine Art Gesetz in Rheinland-Pfalz: dienstags geschlossen. Von dort geht ein Weg hinab zur Bahnstation Rolandseck, der vorbeiführt an einer Aussichtsplattform.
Auf dem Weg hinab zum Rolandsbogen kann man kurz ein Stück des Rathsturms sehen. Rathsturm, Humboldt-Turm, Rolandsturm - hier gelten mehrere Namen
Die Plattform bietet das Versprochene. Panorama rechts und links.
Blick auf den Rhein Richtung Süden
Blick auf den Rhein Richtung Norden
Von hier aus führt ein schöner Weg zum Bahnhof Rolandseck.
Erst geht es unter einem Bogen hindurch
Weg nach Rolandseck
Nach wenigen Schritten kommt rechter Hand das ...
... Freiligrath-Denkmal, dem Lyriker Ferdinand Freiligrath gewidmet. Dieser hatte wohl die Wiedererrichtung eines Teils der beschädigten Burg Rolandseck initiiert
Unten angekommen, ist es zum Leidwesen der gehandicapten Wanderin noch ein knapper Kilometer bis zum Bahnhof zu gehen. An der stark befahrenen Uferstraße entlang.
Die Uferstraße am Rhein hat schon bessere Tage gesehen
Am Bahnhof Rolandseck befindet sich auch das Arp-Museum, das im Umfeld der Autorin sehr empfohlen wird. Durch die Kriecherei ist aber mehr Zeit vergangen als gedacht, sodass ein Besuch heute ausfällt.
Wer am Bahnhof ankommt und es eilig hat (so wie ich heute), sei darüber informiert, dass für den Zugang zum Gleis Richtung Koblenz der Bahnhof in südlicher Richtung umrundet werden muss. Und gar nicht selbstverständlich: Dort gibt es auch einen sich selbsterklärenden Fahrkartenautomaten. Ein Wunder.
Der Bahnhof von Rolandseck, mit Durchblick!
Die kommode Bahnfahrt währt nur kurz, eine Station bis Oberwinter. Dort allerdings noch elend weit bis zur Unterkunft (knapp zwei Kilometer).
Auf dem Weg zur Unterkunft sieht man die Stadt Unkel auf der anderen Rheinseite
Raststationen
Am Rheinufer von Bonn gibt es logischerweise mehrere Sitzmöglichkeiten.
Dieser Pavillon (Café Bar Rheinpavillon) hat es mir angetan. Das Frühstück ist aber erst kurze Zeit her, sodass die Lust fehlt, sich hier niederzulassen und Kaffee zu trinken
Der Heinrichsblick lädt zum Verweilen ein.
Sitzbank mit Panorama de luxe auf dem Aussichtspunkt Heinrichsblick (Beschreibung oben im Text)
Man wäre ja gerne eingekehrt:
Restaurant & Café Rolandsbogen
Alternativ kann man sich hier auf der Aussichtsplattform aufhalten:
Aussichtsplattform beim Rolandsbogen
Eine lauschige Ecke zum Abhängen gibt's beim Freiligrath-Denkmal.
Abgeschieden: Sitzbänke mit Blick auf das Denkmal
Gewohnt und gespeist habe ich im Ringhotel Oberwinter. Dieses zeichnet sich aus durch ein schönes Panorama (Unkel auf der anderen Rheinseite), Restaurant und Zimmer angenehm. Es gibt auch ein Schwimmbad. Sollten Nachgänger/innen vom Rheinhöhenweg (Verlauf des E8) bzw. dem Birgeler Kopf aus hinabsteigen wollen: Dieser Weg existiert, wurde aber nicht getestet und könnte Tücken bereithalten.
Flora und Fauna
Eine Lama-Gruppe oberhalb von Mehlem. Die Tiere zeichnen sich durch bemerkenswerte Gelassenheit aus
Einen strengen Blick bekomme ich von diesem Gesellen zugeworfen:
Ziegenbock an der Vulkanstraße
Wohingegen:
Dieses Tier guckt so lieb, dass man meinen könnte, es sei ein Schaf (Anm. d. A.: Ist es nicht)
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