Kurze Tour, die aus dem Schwarzwald herausführt. Mit knackigen Anstiegen, die wiederum mit phantastischen Panoramen bis hinüber zum Feldberg belohnt werden
Man kann die Tour bis Randen laufen, spart damit einen zusätzlichen Abstieg und eventuell einen Aufstieg am Folgetag. Da es in Randen aber keine Unterkunft gibt, bin ich nach Epfenhofen hinuntergegangen
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Düfte und Panoramen
Der Tag beginnt in Ewattingen, das nur einen Steinwurf von der Wutachmühle entfernt ist. Aber eben entscheidende Höhenmeter tiefer liegt.
Ewattingen hat mehrere Gasthöfe - also mindestens zwei - und eine Burg, die jedoch nicht abgelichtet wird. Hier ist die Kirche zu sehen
Zur Wutachmühle führt eine stark befahrene Straße in einer weiten Kehre, alternativ ein kurzer Fußweg hinab. Allein: Der Fußweg ist gesperrt, wegen Steinschlags. Als ich mich aufmache, den gefährlichen Weg an der Straße zu nehmen (der Umweg, den die Gemeinde vorschlägt, erscheint mir übermäßig lang), ruft mir ein Anwohner was zu. Wir diskutieren. Fazit: Ich nehme den gesperrten Weg, Asche auf mein Haupt, von Steinen oder Schlag absolut nichts zu sehen. Wahrscheinlich ist irgend jemand zu Schaden gekommen und hat die Gemeinde verklagt. Anders ist die Sperrung nicht nachzuvollziehen.
Weg von Ewattingen zur Wutachmühle
Unten große Verwirrung: Meine beiden Apps, nach denen ich laufe, zeigen unterschiedliche Tracks an. Nach einigem Hin und Her finde ich den richtigen Einstieg.
Ungefähr hier geht er los, der Weg Richtung Achdorf und Blumberg
Der schmale Pfad geht bald über in einen breiteren Fuhrweg, immer durch den schattigen Wald.
Noch ist es kühl an diesem frühen Vormittag im Wald hinter der Wutachmühle
Als man heraustritt aus dem Wald, kann man ihn schon bald sehen, den Berg, der die vielen Höhenmeter mitverursachen wird.
Der Buchberg hinter Blumberg, der da hinten hervorlugt, soll heute noch erobert werden (876 Meter)
Schon bald ist Achdorf erreicht, wo man gerne übernachtet hätte, da es so schön nah an Blumberg liegt und ohne Kraftanstrengung erreicht werden kann.
Achdorf ist ein recht idyllischer Ort, bedauerlicherweise durchschnitten von einer gar nicht mal so wenig befahrenen Straße. Abseits davon schöne Wohngebäude. Der Flieder duftet üppig
Aber auch an so einem perfekten Ort:
Keine Infrastruktur übriggeblieben. Geschäfte mussten schließen
Aus dem Ort führt ein Sträßlein hinaus, dorthin, wo der von mehreren Personen angekündigte "steile Weg" nach Blumberg beginnt:
Rückblick: Achdorf liegt malerisch im Tal der Wutach, die man dort übrigens ein letztes Mal überquert hat
Die Prophezeiungen der Wanderprofis erfüllen sich: Es geht steil, lang und mühsam bergauf.
Aufstieg nach Blumberg: Sieht auf Fotos immer so harmlos aus - unsereins kommt hier ganz schön ins Schwitzen. Man mag sich nicht vorstellen, wie es wäre, wenn man nicht im Schatten des Waldes hinankeuchen würde, sondern in der prallen Sonne ...
Oben tritt man aus dem Wald, auf eine große, freie Landschaft.
Auf diesem Bild ist in der linken Bildmitte Blumberg zu sehen. In der rechten Bildhälfte der Buchberg, der es nicht erwarten kann, die Wandersfrau mit einem weiteren anstrengenden Aufstieg zu quälen
Zuvor aber muss man zum westlichen Ortsteil von Blumberg gelangen.
War mir absolut nicht klar, aber seit heute weiß ich es: Raps hat einen sehr eigenwilligen Duft. Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn mag oder ob mir schlecht davon wird. Bevor es zum Äußersten kommt, bin ich Gott sei Dank vorbei
Aus welchem Grund auch immer: Ich habe keine Lust, ins Zentrum der Ortschaft zu laufen. So kann es sein, dass es ganz hübsch dort ist. Kann aber auch nicht sein. Der E1 jedenfalls führt durch eine typisch deutsche, austauschbare Vorort- bzw. Neubausiedlung.
Kurz vor Verlassen von Blumberg diese Wegmarke, die heute mehrheitlich von Tauben okkupiert ist
Sieht mal wieder total harmlos aus. Etc. Die Tücke steckt im Detail
Oben die Belohnung.
Die Handykamera ist kein Adlerauge. Daher bringt sie es auch nicht raus: Man kann von hier aus praktisch die gesamte Gegend sehen, durch die man die letzten Tage gewandert ist. Inklusive Feldberg, Weißtannenhöhe und Hochfirst. Genial. Man könnte stundenlang auf einer der Sitzbänke hocken und gucken
Aber auch hier bleibt die Zeit nicht stehen, so dass der Weg irgendwann wohl oder übel fortgesetzt werden muss.
Der Abstieg ist ein Kinderspiel. Man hatte sich schon über eine Gruppe von Senioren - nach eigener Aussage auch Achtzigjährige - gewundert, die vollkommen entspannt und erholt, geradezu wie beiläufig dort oben auftauchen. Nun weiß man, warum: Von Osten gibt es einen äußerst gemütlichen Zugang (Bild)
Beim Abstieg blickt man Richtung Süden. Im Dunst sind die Alpen zu erahnen.
Auf dem Weg zwischen dem Buchberg und Randen wird man von diesem herrlichen Blick in südliche Richtung begleitet
Ein paar Kehren noch, dann kann man das Ziel des heutigen Tages, Epfenhofen, erkennen.
Der E1 verläuft auf dem Kamm des Hügels über Epfenhofen. Wenn man nicht dorthin absteigt, sondern auf gleicher Höhe weitergeht, kommt man schon bald nach Randen
Richtung Randen führt hier oben ein schmaler Fußpfad.
Schmaler Fußpfad nach Randen, auf den Anhöhen über Epfenhofen. Das bananenförmig geschwungene Objekt rechts unten im Bild ist übrigens eine Sitzbank
Wer in Epfenhofen übernachten möchte, kann nach Randen weiterlaufen und dort einen Bus nehmen (den man am Folgetag übrigens wieder hinauf nehmen kann). Alternativ nimmt man einen Abzweig, der in ca. 1,5 km nach Epfenhofen führt.
Der Fußweg nach Epfenhofen scheint nicht wirklich stark frequentiert zu sein, zumindest gilt es einige Hindernisse zu überwinden. Aber nach den beiden Aufstiegen ist man direkt ein bisschen demütig geworden gegenüber der Natur ...
Es gibt Menschen, die sich auf ihre Touren akribisch vorbereiten. Ich bin da etwas nachlässig. So staune ich, als ich beim Erreichen von Epfenhofen dieses Bauwerk erblicke:
Als ich Epfenhofen erreiche, staune ich nicht schlecht: Kaum zu glauben, dass dieses beeindruckende Bauwerk, der Biesenbach-Viadukt, heute Bestandteil einer touristischen Attraktion namens "Sauschwänzle-Tour" ist
Bei der Nachbearbeitung wird es mehr Infos geben, zwischzeizlich halte ich einfach nur die Handykamera drauf.
Der Viadukt von Epfenhofen im Morgenlicht. Sieht Klasse aus. Zumal von dort keine Lärmbelästigung zu erwarten ist.
Da Epfenhofen nicht sonderlich groß ist, ist die Unterkunft schnell erreicht.
Raststationen
Bei dieser Tour habe ich mich wieder daran gehalten: Identifiziere eine Bank nach einem Aufstieg. Eine Ausnahme habe ich dennoch gemacht.
Dem Vernehmen nach ein famoser Ort zum Übernachten - Dank an Follower G. & S. P. aus F. Leider hatte man für mich zum angefragten Datum kein Zimmer frei. Die "Scheffellinde" in Achdorf, die übrigens nach dem Schriftsteller Victor von Scheffel benannt ist, hat aber auch einen schönen Wirtsgarten. Da heute nicht Ruhetag ist, genehmige ich mir schon am späten Vormittag eine längere Pause mit Apfelschorle
Diese Bank ist alternativlos. Sie hat Mängel, und das sind nicht nur die blöden Bierflaschen, die Witzbolde dort stehenlassen haben (leer natürlich). Sie ist zugig und steht in der prallen Sonne, was, wenn man total verschwitzt angehechelt kommt, schlecht sein kann. Egal, wat mutt, das mutt, sagte mal ein längst vergessener Politiker aus Deutschlands Norden. Die Bank steht genau dort, wenn man den Berg zwischen Achdorf und Blumberg hinaufkommt. Schöner Blick nach Blumberg bzw. auf den Buchberg, siehe oben im Beitrag
Diese Bank hat keine Mängel. Und so freut sich nicht nur der Rucksack, sondern auch seine Trägerin über diesen einmaligen Pausenort droben auf dem Buchberg. Eine Fernsicht, die den Namen verdient, gibt es dazu. Siehe oben im Beitrag
Wer vor Randen noch mal ruhen will, nehme dieses Waldsofa oberhalb von Epfenhofen. Es steht oben. Also dort, wo man eben wieder auf die Anhöhe über Epfenhofen hinaufgekrochen ist, und bietet - was sonst? - ein sehr annehmbares Panorama
Gewohnt habe ich in Epfenhofen im "Landgasthof Löwen". Großes Zimmer mit großem Balkon. Auch die Außenterrasse, auf der das Abendessen eingenommen wird, ist wunderbar. Blick auf den Viadukt und Abendsonne inklusive. Binnen kurzer Zeit mit allen anderen Gästen im Gespräch. Einfach nett.
Flora und Fauna
Diesmal gibt es neben Blumen und Kunstfiguren auch echte Tiere.
Ich liebe Esel. Diese beiden in der Nähe von Achdorf geben mir allerdings Rätsel auf. Nicht nur die übermäßig tränenden Augen mit den vielen Fliegen, sondern auch das Fell sieht irgendwie nicht comme il faut aus
Der Genosse wirkt auch ziemlich zerzaust. Beide scheinen sich aber ihres Lebens zu freuen und sind sich selbst genug, was ein gutes Zeichen ist. Vielleicht sind es einfach nur Zausel
Kunstfigur im Vorgarten (Achdorf). Schildkröte oder Schnecke? Oder etwa Giraffe?
Versuch eines Butterblumenbildes. Die Wiesen sind übersät damit
Dieser Fliederbusch steht in Epfenhofen und verströmt einen herrlichen Duft. Da macht das Ankommen gleich doppelt so viel Spaß
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