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Wessobrunn-Hohenpeissenberg

Die Aussichtsreiche

Als Belohnung Bier und Zugspitze

März 2024

Dieser Walk ist wieder nicht besonders lang, beinhaltet aber einen zackigen Aufstieg und einen ebenso zackigen Abstieg, der bei schlechtem Wetter (Regen!) unbedingt zu vermeiden ist. Bei schönem Wetter indessen sollte man ein reichliches Stündchen, wenn nicht mehr, im Terrassengasthof auf dem "bayerischen Rigi", dem Hohen Peißenberg einplanen. Sowie einen ausgiebigen Rundgang auf ebendiesem Berg.

Es kamen insgesamt genau 16 Kilometer zusammen, für die knapp 4 Stunden reine Gehzeit zusammenkamen. Der Aufstieg nämlich erfordert für alle, die keine Sportskanonen sind, eine etwas langsamere Gangart

Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking

Liebe Freunde und Follower aus Norddeutschland, Ihr müsst jetzt sehr tapfer sein: Nirgendwo gibt es mehr Panorama als hier.

Hier, das ist der Pfaffenwinkel, eine Region in Bayern, die geprägt ist von zahlreichen Kirchen, Wegkreuzen, Bildstöcken. Angesichts des Anblicks des Endes der Welt, der Alpen nämlich, die erst seit kurzem auf breiten Autobahnen oder gar im Flugzeug komfortabel überwunden werden können, wussten die Menschen vor lauter Ehrfurcht sich nicht anders zu helfen. Ja, noch in meiner Kindheit krochen wir über die Pässe, im schwach motorisierten Fahrzeug, im Schritttempo, vornedran ein vollbeladener Lastwagen, der sich abmühte und irgendwann zum stehen kam. Aber das ist eine andere Geschichte. Und - soviel sei gesagt - das war schon der pure Luxus im Vergleich zu den Reisen der Menschen vor 150 Jahren, mein Urgroßvater lebte noch, als man auf schlecht gepflasterten Wegen in Kutschen sitzend und fluchend die Südseite des Gebirges erreichte. Es wurde gebetet, dass der gefährliche Tatzelwurm (alpenländisch-bayerisch für Drachen) nicht herabsteigen und Unheil anrichten möge.

Bitte legt mich nicht darauf fest, dass das auch alles im Detail stimmt. Das hier ist ein Blog, in dem es um Wahrnehmung geht, und kein Geschichtsbuch :-)

Um es kurz zu machen: Man tritt aus einem Haus - das an sich schon optisch was hergibt:

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Gasthof Post in Wessobrunn - einer der wenigen seiner Art, die noch geblieben sind

Wessobrunn wird durchzogen von einer rege befahrenen Straße, die zwar nicht wirklich attraktiv ist, an deren Rand es aber das eine oder andere Idyll zu entdecken gibt.

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"Rosi's Werkl Stoi" wirbt mit diesem originellen Arrangement auf der Hauptstraße für ihren Laden mit handwerklich gefertigten Deko-Objekten

Es gibt ein paar alte und auch urige Häuser sowie einen Brunnen an der Haußtstraße, die man Richtung Peißenberg entlanggeht. Unterwegs der sehr schöne "Gasthof zum Löwen", der wohl noch Zimmer vermietet, seine Gaststube jedoch nicht mehr betreibt. In der gesamten Region wird über einen eklatanten Köche-Mangel geklagt. Sollte also unter den Followern ein Koch / eine Köchin sein: Hier wird man mit Handkuss genommen. Aber: Wegen der touristischen Ausrichtung leider auch und insbesondere Wochenendarbeit.

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Vermietet noch Zimmer mit Frühstück: der wunderschön anzusehende "Gastof Zum Löwen"

Ist der verehrten Leserschaft schon etwas aufgefallen, namentlich die Leserschaft, die meine Berichte über Wanderungen in der Region Niederrhein und anderswo nördlich des Mains verfolgt haben? Genau: Es gibt hier keine Stein-, Schotter- oder Plattengärten. Möglicherweise einer der Gründe, weswegen Menschen von dort gerne hierher kommen, um Urlaub zu machen. Der Weg aus Wessobrunn hat keinerlei Absonderheiten zu bieten und man betritt einen knappen Kilometer, nachdem man losgelaufen ist, die offene Landschaft, einen leicht abschüssigen Feldweg, der schon bald den Schlittbach quert.

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Brücke über den Schlittbach

Auf der gegenüberliegenden Seite - man sieht es auf dem Bild, geht es wieder hinauf. Es folgt ein schöner ...

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... Weg, der über Wiesen ...

... und an dem einen oder anderen Gehöft vorbei führt.

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Die Höfe heißen hier Pürschlehen oder Metzengasse

Kurz vor dem Weiler Guggenberg erregt ein alter Bildstock die Aufmerksamkeit:

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Alter Bildstock ("Marter")

Guggenberg ist auch recht hübsch anzusehen, bietet vor allem ein schönes Fotomotiv.

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Alles drin: Alpen, Hoher Peißenberg, altes Gemäuer - in Guggenberg

Auf einem Panoramaweg geht es weiter Richtung St. Leonhard in Forst.

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So macht wandern Spaß.

Die nächste Ortschaft Forst war wohl ein Klosterdorf und wird dominiert von einer Kirche, St. Leonhard in Forst. Für Liebhaber bayerischer Barockkirchen ein Muss. Die Kirche ist derzeit eingerüstet - ein Besuch wird auf später verschoben.

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Zündapp-Fans, aufgemerkt: Hier kann man seine Maschine (oder auch seinen historischen Traktor) aufpolieren lassen - in der Werkstatt von Hans März in Forst. Wanderer bekommen so ein Gefährt womöglich auch in Aktion zu sehen, auf dem Wanderweg vor Forst nämlich, wo Testfahrten stattfinden

Nach Forst passiert man - imm das Alpenpanorama im Blick - mehrere Bauernhöfe.

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Hof in Linden, neben dem Naturdenkmal ...

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... Marienlinde - unübersehbar im Zantrum des Bilds

Weiter geht's auf dem Panoramaweg.

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Links der Hohe Peißenberg, rechts dahinter die Alpenkette

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Knallfarbiges rurales Objekt am Wegrand

Auch hier immer wieder Höfe, die meisten davon Bio.

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Schön anzusehender Biohof, von dem übrigens auch die Milch für meinen Lieblingsjoghurt kommt

Cool Walking kommt ins Gespräch mit der Bäuerin, es folgt ein 10minütiger netter Plausch, unter anderem darüber, dass sie mit ihrer Situation ganz zufrieden ist. Ja, es gibt sie noch, die guten Nachrichten.

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Nicht nur der Joghurt, sondern auch alle anderen Produkte von Andechser sind empfehlenswert - nur damit Ihr das schon mal gehört habt. Jetzt, wo ich Bekanntschaft mit einer der Produzentinnen gemacht habe, hat sich meine Markentreue noch mal verfestigt :-)

In dieser Gegend gab es wohl einige Moore, eines davon, das Schwarzlaichmoor, gibt es noch. Der "Wald", in den der Weg jetzt hineinführt, war ebenfalls eines und wurde nach dem Krieg mit Fichten bepflanzt. Es gibt ein Projekt, das gerade realisiert wird, das Areal zu einem Hochmoor zu machen. "Um Windwurf und Borkenkäferkalamitäten auf den nassen Flächen vorzubeugen, werden die standorstwidrigen Fichten vorher entfernt", steht auf der Infotafel. Die Wanderin freut's.

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Noch bevor man die Infotafel gesehen hat, fällt es auf: Dieser Wald hat einen stark moorigen Charakter

Der ultimative Aufstieg des heutigen Tages nähert sich unaufhaltsam, da passen auch die hübschen Osterboten gut dazu:

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Osterdeko mit Alpenblick - bis zum Aufstieg sind es noch ein paar Hundert Meter

Direkt nach der Neubausiedlung Hetten geht es los. Hier kommt eine Warnung: Der Aufstieg sollte bei Regen nicht erfolgen. Es ist steil und rutschig, der Weg teilweise von Wurzeln durchzogen und mit glatten Steinen gepflastert. Es gibt einen Fahrradweg, den man dann alternativ hinausfgehen kann.

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Die Herz Jesu Kapelle liegt fast auf der Häfte des Aufstiegs - der deswegen auch "Kapellenweg" heißt. Hier kann man auch im Schatten der Bäume eine Rast einlegen

Man kommt schon ganz schön aus der Puste, da freut man sich über diesen Anblick:

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Fast geschafft - die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt auf dem Hohen Peißenberg im Blick. Auf 988 Metern

Von oben hat man einen wahrhaft spektakulären Blick in alle Richtungen.

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Blick nach Norden soweit das Auge reicht (an manchen Tagen wohl bis nach Augsburg). Heute zu sehen: Der Ammersee mit Dießen, die Ohrwaschln von Raisting und natürlich - Adlerauge vonnöten - Kloster Andechs

Nicht nötig zu erwähnen: Der Blick nach Südosten, Süden und Südwestenist eine Schau.

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Nach Südosten

Es gibt einiges, was man hier unternehmen kann - allem voran eine Besichtigung der Kirche.

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Auf dem Weg zur Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt. Was es mit dem "Kramer" auf sich hat, ist auf die Schnelle nicht zu eruieren

Unter dem Berg liegt der Ort Hohenpeißenberg, den man von oben sehen kann. An dieser Stelle ist es auch angebracht, zu dieser kuriosen Erhebung im Voralpenland, die vor mehr als 10 Millionen Jahren entstand, mehr Infos bereitzustellen. Wer oder was könnte das besser als Wikipedia (Link führt zum Eintrag über den Hohen Peißenberg - Entstehung, Geschichte usw.).

Der Berg heißt übrigens Hoher Peißenberg, die Ortschaft Hohenpeißenberg.

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Hohenpeißenberg am Fuß der Hohen Peißenbergs

Daneben gibt es noch eine größere Ortschaft, die einfach nur Peißenberg heißt (bis 1919 Unterpeißenberg).

Hier steht übrigens auch eine figürliche Darstellung des typischen Wanderers auf dem Jakobsweg (ja, es hat eine Weile gebraucht, bis ich erkannt habe, worum es sich bei diesem Kunstwerk handelt).

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Ein typischer Jakobswegpilger

Der weithin sichtbare Sendemast steht übrigens abseits, etwas unterhalb auf dem Pröbstelsberg. Das Meteorologische Observatorium indessen ist für Wanderer auf dem Jakobsweg unübersehbar.

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Meteorologisches Observatorium auf dem Hohen Peißenberg

Zuvor hatte ich ja geschrieben, dass der Aufstieg über den Kapellenweg bei schlechtem Wetter nicht ratsam ist. Noch weniger ratsam ist bei Regen und anderen Schlechtwetterereignissen der Abstieg auf der Trasse des Jakobswegs: Es geht praktisch direkt bergab. Sehr steil, sehr rutschig. Cool Walking will es sich beweisen und lässt den Wanderstock im Köcher. Allen anderen sei geraten, dies nicht nachzumachen - ein oder zwei Wanderstöcke geben Sicherheit! Oberschenkel und Wadln jedenfalls werden aufs Stärkste gefordert.

Der Wanderweg streift im Anschluss an diese Fitnesseinlage den Ort Hohenpeißenberg. Es gibt hier Übernachtungsmöglichkeiten, es ist jedoch Glückssache, ein freies Zimmer zu bekommen. Ich las noch vom "Jakobspilgerhäusl bei Gertrudis" direkt am Weg, kann dazu aber nicht Näheres berichten. Mein Weg führt heute zum Bahnhof, von wo im Stundentakt ein Zug zwischen Weilheim und Schongau verkehrt.

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Blick zurück auf den Hohen Peißenberg und auf den Ort Hohenpeißenberg kurz vor Erreichen des Bahnhofs

Um zum Bahnhof zu gelangen, muss man einen Abstecher von ca. 800 Metrern machen.

Raststationen

An Rastmöglichkeiten gibt es wahrlich keine Not. Daher seien hier nur einige herausgegriffen. Überdies ist der Plan der Wandersfrau klar vorgezeichnet: Möglichst langer Aufenthalt im Gipfelgasthof droben auf dem Berg. Daher werden die meisten Gelegenheiten verschmäht, wenngleich sie alle sehr einladend sind.

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Dies hier ist ein für die Gegend sehr typischer Rastplatz - mit Bei-Stand von oben

Nach dem ersten Aufstieg ...

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... hinter Wessobrunn laden diese beiden ein zur Rast (Blick auf eine schöne Wiese mit Waldrand)

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Besonders schöne Bank kurz hinter Guggenberg

Wenn man sich vor dem Besteigen des Hohen Peißenbergs noch mal stärken möchte:

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Am Waldausgang, direkt beim Wanderparkplatz - Pcknicktisch mit Blick auf den Berg

Oben auf dem Hohen Peißenberg empfiehlt sich eine Einkehr ins "Terrassen-Café Restaurant Bayerischer Rigi".

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Das Etablissement ist von der Rückseite her zugänglich. Also direkt vom großen Parkplatz aus, denn mit dem Auto kommen die meisten hierher

Der Hit ist die große Sonnen- und Panorama-Terrasse. Hier genießt man bei vorzüglichstem Ausblick Speisen und Getränke aller Art (Eisbecher, Weißwurst, Käsespätzle, Brotsüppchen u.v.a.m.):

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Die Autorin trinkt alkoholfreies Weißbier - für die Marke, ein Produkt der Schörhuber-Gruppe, die auch im Norden unseres Landes weit verbreitet ist, kann sie nichts. Wobei: Die Qualitätsunterschiede sind bei diesem Bier nicht so groß: Das alkoholhaltige schmeckt *immer* besser, schwächt jedoch die Beinmuskulatur, weswegen es im Zusammenhang mit (Berg-)Wanderungen nicht anzuraten ist.

 

Was noch? Ach ja, der Blick: Oberhalb des abgebildeten Glases erkennen Experten Deutschlands höchsten Berg, die Zugspitze

Gewohnt und gespeist habe ich in Peißenberg im "Hotel Sonne" (Bahnhofsnähe - im Ort selbst gibt es nach meiner Kenntnis keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten). Dort war alles zu meiner Zufriedenheit.

Flora und Fauna

Auf dieser ereignisreichen Wanderung musste auf ein spezielles Ereignis komplett verzichtet werden: die Tiersichtung. Dafür hier dieser wunderbare Baum (Ausschnitt) bei Guggenberg.

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Ich hätte jetzt gesagt, eine Eiche, lass mich aber gern belehren

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