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Weiten-Gesäss - Obernburg/Main

Auf dem Limesweg

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Der Weg beginnt heute in Vielbrunn - kapp vier Kilometer und reichlich 150 Höhenmeter zwischen Weiten-Gesäß und Vielbrunn werden eingespart. Es geht ausnahmslos den Limes-Wanderweg entlang, an dessen Route zahlreiche römische Stätten liegen. Erfreulicherweise sind keinerlei Anstiege zu bewältigen, die Schwierigkeiten liegen eher in der Qualität des einen oder anderen Wegstücks (Trampelpfade mit Dornengestrüpp).

Von Vielbrunn nach Obernburg am Main sind es knapp 19 Kilometer, die in vier Stunden reiner Gehzeit absolviert wurden. Wegen Pausen war Cool Walking circa 6,5 Stunden unterwegs

Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking

Die spinnen, die Römer*

*aus Gründen ...

Das heiße Wetter hat der Wandersfrau stark zugesetzt und es sollen Kilometer gespart werden. Daher wird ab Bushaltestelle Hammerweg ein Bus genommen nach Vielbrunn, das direkt am Weg liegt. Soweit die Theorie. Der Bus kommt nicht. Ein Anruf in der Zentrale ist erfolgreich: an die 20 Minuten Verspätung.

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Diese Fahrgäste (beide Damen mit Hut) warten geduldig - es stellt sich heraus, dass sie fast eine halbe Stunde auf den Bus warten, um eine Strecke von weniger als 800 Metern zu fahren. Ist halt nicht jeder so gut am Walken wie unsereins ...

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Während man so wartet, studiert man die Umgebung. Dieser Friseurladen direkt neben der Haltestelle ist auf der Höhe der Zeit - wer möchte nicht so ein Vogelnest auf dem Kopf haben?

Der Bus heizt durch die Lande, Cool Walking wird mal wieder ganz schön durchgeschleudert - klar: Es muss Zeit eingeholt werden. Die Haltestelle liegt direkt am Weg, wo es übrigens auch ein Hotel gibt, das in Betrieb zu sein scheint (mit - wie auf der Häuserwand beworben wird - Hallenbad und 9-Loch-Golfplatz). Recherchen ergeben: Dieses Hotel ist voll und ganz dem 70er-Jahre-Stil gewidmet, es gibt sogar eine James-Last-Suite, in der der Künstler mehrfach übernachtete (mit Originaleinrichtung).

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Screenshot des "Parkhotel-1970" in Vielbrunn - vielleicht wär das ja was für Walker & Shaker

Vielbrunn animiert zum Fotografieren. Eine Auswahl:
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Knalliges Gebäude im Zentrum von Vielbrunn 

Es gibt auch diverse Services im Angebot, z.B. ein Wella-Salon in einem Wohnhaus (nicht abgebildet) und eine Schererei:

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Ich überlege noch, was hier geboten wird, in der Schererei ... 

Farben sind Trumpf in diesem Ort.
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Buntes Dorfidyll in Vielbrunn

Was mir in der Gegend häufiger auffällt, sind schöne Rosenranken an kleinen Gebäuden.
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Gesehen am E8 in Vielbrunn 

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Hier muss ich abwarten, bis mir eine gute Bildunterschrift einfällt. Vielleicht etwas in der Art wie: "Traumvorhang an Brutalo-Quad" - Synthese von Agilität und Gemütlischkeit

Lang währt das Vergnügen der Ortsbesichtigung nicht, man ist bald wieder draußen auf dem Land.
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Landschaft hinter Vielbrunn 

Im Folgenden verläuft der Weg parallel zu einer Fahrstraße und zur Vermeidung derselben werden Wanderer einen gestrüppigen Trampelpfad neben der Fahrbahn entlanggeführt. Man kommt bei den Sechs Sesseln beim Kastell Hainhaus raus. dieses ist eine römische Anlage, mehr Infos darüber findet man - klar - bei Wikipedia.

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Abgebildet sind drei von den sechs Sesseln - erstaunlicherweise sind sie keineswegs antik, sondern wurden von der Familie Löwenstein-Wertheim-Rosenberg im Jahr 1809 aufgestellt.

Im Wald in der Nähe des Weges finden Baumfällarbeiten statt. Zwar wirklich sehr in der Nähe, aber dankenswerterweise kein Wegsperrung. Der Trampelpfad wechselt die Straßenseite und geht über in einen Waldweg.

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Trampelpfad durch den Wald - der Limesweg 

Rechts und links des Wegs Ruinen oder Grundmauern / Grundrisse von römischen Wacht- und Festungsanlagen.
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Jede dieser Anlagen wird beschrieben - es stehen dort Tafeln mit wissenswerten Informationen. An dieser Stelle noch ein altes Schild

Weiter geht's ...
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... durch den Wald, immer schön parallel zur Fahrstraße 

Hier ein Beispiel für eine der römischen Anlagen:
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Grundmauern des "Wachtposten auf der Sellenplatte" - Interessierte sollte mehr Zeit einplanen, um auch die Infotafeln zu studieren und die Stätten eingehender zu betrachten

Heruntergefallene Beschilderung wurde  sorgfältig am Baumstamm platziert:
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Damit sich die kulturinteressierten Passanten den Limes besser vorstellen können, wurde hier ein Teilstück nachgebaut.
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Und damit man das Werk besser studieren kann, steht daneben eine Sitzbank

Beim "Kleinkastell Windlücke" steht nicht nur ein Modell des Bauwerks - gegenüber, neben einem Sportplatz, fällt dieses Vereinshaus ins Auge:

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Auch hier gilt Mut zur Farbe. Die Wandersfrau würde ja gern am Gickelfest teilnehmen, aber leiderleider ...

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Replik des "Kleinkastells Windlücke", das neben den Ruinen der Anlage steht

Es geht zwar zu keinem Zeitpunkt bergauf, dennoch passiert man diesen markanten Ort (an dem man auch rasten und das Ereignis genießen kann):
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Hier kann man zwar auch rasten, besonders toll ist es an genau dieser Stelle aber nicht. Sie markiert schlicht und einfach den "Höchsten Punkt von Lützel-Wiebelsbach, 374 m.ü.N.N." (Aufschrift auf Stein)

Etwa 5 Kilometer nach Beginn der heutigen Wanderung betritt man freies Land.
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Neben einer formidaben Raststelle (alle, die überlegen, auf der Strecke zu pausieren, sollten das hier tun - ganz rechts in der Bildmitte ist das Waldsofa zu erkennen, weiteres Bild bei "Raststationen") gibt es hier vor allem eins: schöne Landschaft

Es beginnt ein leider nicht sehr langes, dafür aber um so aussichtsreicheres Wegstück. Welche Fernsicht darf's denn sein?
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Vorne Raps, am Horizont der Spessart

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Weg, Feld und Spessart 

Auch gibt es hier zum ersten Mal einen Ausblick auf die Ortschaften am Main (kein gutes Bild vorhanden).

Man wähnt sich dem Ziel schon ziemlich nah, aber es sind noch an die 7 Kilometer zu gehen. Der Weg mündet in einen Wald.

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Variation einer Waldautobahn, diesmal auf dem Weg nach Obernburg am Main 

Es geht vorbei an Sandrain (261 M) und Karlshöhe (249 M), bevor man heraustritt und den Zielort zu sehen bekommt:

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Erster Blick auf Obernburg am Main 

Aber. Der Weg zieht sich. Ein wenig für Erheiterung sorgt noch dieses Gebäude:
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Schützenhaus mit dem sinnigen Namen "Wilhelm Tell", bei dem es auch das gute Bier vom Schlappeseppl gibt 

Nun muss man noch diverse Schnellstraßen und ihre Auffahrten umwinden, dann hat man Obernburgerreicht.
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Das stolze Obernburg präsentiert sich am Ortseingang auf der Mainseite mit einem historischen Turm (dem Almosenturm)

Zur Unterkunft gelangt man über diesen schönen Fußgängerweg an den Mainanlagen:
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Links im Bild das Römermuseum Obernburg (Link für zur Webseite des Museums)

Ein abendlicher Spaziergang bringt noch ein paar nette Bilder:
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Hauptstraße von Obernburg 

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Gesehen in einer Nebenstraße - der Runde Turm steht an der Westseite der ehemaligen Stadtbefestigung

Raststationen

Sitzbänke gibt es auf der ganzen Strecke reichlich, nachfolgend ein paar schöne Stellen für längere Pausen:

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Pausenstelle beim "Lützelbacher Schlösschen" mit ... 

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... Limes-Rekonstruktion im Blickfeld 

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Toller Rastplatz mit Waldsofa und Odenwaldblick - Nähe Mainstraße bei Lützelbach. Add-on: An dieser Stelle stand einstmals ein Leuchtturm als Flugrouten-Signalfeuer

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Gasthof "Waldhaus Obernburg" bei der Karlshöhe - heute Ruhetag 

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Das unbequemste Waldsofa der Welt. Warum? Man kann darauf nicht liegen, ohne schreckliche Verrenkungen zu machen - es ist ergonomisch eine Fehlkonstruktion. Kurz hinter der Karlshöhe. Von hier aus hat man aber immerhin einen Blick auf einen Vorort von Obernburg

Gewohnt habe ich im "Gottwalds Inn" in Obernburg. Ich bin dort eher durch Zufall untergekommen - siehe Ausführungen weiter unten. Dieses Hotel entspricht in jederlei Hinsicht meinen Vorstellungen: Absolut sinn- und geschmackvolle Einrichtung, schönes Bad, sehr freundliche Betreiber, Frühstück mit vielen frischen selbstgemachten Speisen. Und preislich ein Schnapsglas teurer als das gegenüberliegende "Zum Karpfen".

Dort nämlich hatte ich ursprünglich gebucht. Ich unterstüzte Traditionshäuser und weiß um die Schwierigkeiten der Gastronomie und Hotellerie in heutigen Nach-Corona-Zeiten.
Pünktlich zum avisierten Termin stehe ich vor dem Haus, und zwar beim Eingang zum Restaurant. Dort ist ein Schild angebracht mit dem sinngemäßen Hinweis "Hotelgäste rechts um die Ecke". Ich wende mich nach rechts und sehe genau rechts, quasi "um die Ecke", ein prächtiges großes Gebäude mit einer riesigen Aufschrift auf der Fassade: "Hotel & Restaurant Karpfen". Dann sehe ich einen Eingang "Hotel Karpfen" und gehe dorthin. Hier muss ein Einschub erfolgen: Ich hatte zuvor online eingecheckt und in meiner Phantasie würde ich innerhalb weniger Minuten auf meinem Zimmer sein und könnte dort endlich einem gewissen Bedürfnis nachgehen, das allmählich dringend wird. Ich stehe also vor dem Eingang und sehe Schlüssel-Safes, Eingangstüre geschlossen. Ich habe keinen Code. Also sehe ich eilig in meinen Mails nach, wie man die Rezeption kontaktieren kann. Anruf - es meldet sich eine männliche Stimme. Ich schildere mein Problem: Habe das Schild gesehen, bin rechts rum, stehe nun vor dem Eingang, habe bereits eingecheckt, aber keinen Code, UND habe leider ein drängendes Problem. Pause. "Sie sind falsch." Und das ist die Stelle, wo die ganze Sache im wahrsten Sinne des Wortes falsch abgebogen ist - meine Schuld. Statt zu antworten "Ohgottohgottogott, wie konnte ich nur so dumm sein?", sage ich - Schweinchen Schlau -: "Ja, aber." Ganz schlecht. Ich meine: wirklich schlecht. Mein Gesprächspartner antwortet wieder: "Sie sind falsch." Und ich: "Ja, aber - ich bin doch rechts rum". "Nein, sind Sie nicht." Und so weiter. Ich merke, wie er zunehmend ungehalten wird. Nicht etwa, dass nun eine Info käme, wo denn "richtig" ist. Ich drehe mich ratlos um mich selbst und sehe zwei Radler sowie eine andere Person vor einem Häusereingang stehen, gehe dorthin. Jetzt bin ich offenbar "richtig". Die Radler fahren ab, der Mann sagt so was wie: "Kommen Sie mit", geht voraus und lässt mir die Tür vor der Nase zufallen. Jetzt bin ich pikiert: "Ja danke auch fürs Aufhalten." Mittlerweile stehen wir vor einem Tresen. Er: "Sie können hier auf die Toilette gehen, ansonsten können Sie jetzt kostenfrei stornieren." Ich bin platt. Es folgt ein Sermon, in dem Begriffe wie "unhöflich" und Aussagen wie "mich unter Druck gesetzt" fallen. Ich hätte nun "dreimal die Möglichkeit gehabt", mich bei ihm "zu entschuldigen". Ich frag mich immer nur, wofür? Das Ganze kulminiert in der Aufforderung, ich solle sein Haus verlassen. Ich noch: "Bitte, ich brauche doch ein Zimmer", was ihn jedoch nicht weiter beeindruckt. Zum Schluss sagt er, ich könne ja zum "Kollegen gegenüber" gehen, "vielleicht nimmt der Sie ja".
Letztlich bin ich dem Mann ja dankbar, dass ich wegen seiner doch recht niedrigen Erregungsschwelle beim "Kollegen gegenüber" gelandet bin.

Eigentlich war ein Abendessen in der gebuchten Unterkunft vorgesehen - man möchte ja, wie bereits geschrieben, Traditionsunternehmen unterstützen. So aber wurde es das wunderbare "Wirtshaus", mit hauseigener Brauereiabfüllung eines hervorragenden Hellen (Biers) sowie sehr guten Speisen, schönem Wirtsgarten und sehr nettem Personal. Auch das eine Empfehlung (besonders das Bier).

Flora und Fauna

So ausführlich die vorige Rubrik war, so wenig ausführlich ist diese hier: Nulla, nikis, njema, nüüt.

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