Diese Tour bietet zu Anfang einen Walk an der Kall entlang, dann einen machbaren Aufstieg (wenn es nicht Katzen und Mäuse regnet), noch eine weitere kleine Anstrengung und von da an Panoramen, See und See
Die App zeigt nach Abschluss der Wanderung 19 Kilometer und eine Gesamtzeit von 5:30 Stunden an
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Der morgendliche Blick aus dem Fenster ergibt: Es regnet nicht. Bis man in voller Montur vor die Tür tritt. Regen. Ob leicht oder stark, ist noch nicht klar. Also optimistisch kleines Besteck bzw. "Bedeck" (Regenmantel und Schirm). Zwei Kilometer weiter soll es laut Kartenmaterial einen Unterstand geben, dort könnte man nachjustieren. So die Theorie.
Eindruck vom Weg hinter Simonskall bei Regen
Schnell stellt sich heraus: Es gießt. Das kleine Besteck kommt dagegen nicht an. Hier muss der Poncho her. Angesichts der Wassermassen, die mittlerweile vom Himmel kommen, sind die läppischen zwei Kilometer bis zum Unterstand ganz schön weit. Zumal das Höhenprofil von einem nicht unerheblichen Anstieg kündet.
Der Weg ist zwischenzeitlich in einen Waldweg übergegangen
Hin und wieder erfreuen hübsche Ausblicke.
Links plätschert die Kall (die von gestern) immer noch vor sich hin - hinter der grünen Wiese
Der Weg bis zum höchsten Punkt der heutigen Wanderung ist relativ schnell erzählt: Der Poncho, der in dem Unterstand (welcher wiederum doch irgendwann mal auftauchte) angelegt wurde, tut seinen Dienst. Trocken, von oben (nicht zuletzt wegen des zusätzlich darunter getragenen Regenmantels). Aber.
Kurz hinter dem Unterstand kommt mir ein roter Pkw mit rumänischem Kennzeichen entgegen, gefolgt von einem gigantischen Gefährt mit gigantischen Reifen mit gigantischem Profil. Das lässt auf nichts Gutes schließen. Wenige Meter weiter beginnt das Elend: Der Untergrund, also der Weg, wurde von dem zuvor beschriebenen Gefährt in eine Schlammwüste verwandelt. Selbst Bodenareale, die solide aussehen, entpuppen sich als fast knöcheltiefe Matsch- und Sumpflöcher. Bei jedem Tritt wird abgetastet: Matsch oder nicht Matsch? Bedeutet, dass sich das Tempo der zusätzlich durch das Regenkostüm und den Schirm (ja: extragroßes Besteck) behinderten Wanderin erheblich verlangsamt.
Anhöhe bei Kommerscheidt, einer Art Vorort von Schmidt. Der Regen hat sich abgeschwächt, trübe ist es trotzdem in dieser schönen Landschaft
In die andere Richtung fotografiert
Es geht jetzt durch ein kleines Gewerbegebiet mit lästigem Kfz-Treiben und endet auf der "drüberen" Seite am Ortseingang von Schmidt.
Wenn es nicht so trübe wäre, sähe man hier in der Ferne sowas wie einen Höhenzug
Von hier geht es auf einem Fußweg (nicht ganz leicht zu gehen bei dieser Witterung) hinab zum Rursee. Es hat aufgehört zu regnen und es kommt der Gedanke auf, eine Pause einzulegen. Ergebnis siehe bei Raststationen. Man passiert eine überdimensionierte Kreuzung mit mehreren Parkplätzen (heute alles leer, Bild bei Raststationen) und gelangt kurz drauf ans Ufer. Von dort führt alsbald ein Waldweg ziemlich steil nach oben - das Panorama von der Hubertushöhe über die Seenlandschaft will verdient werden.
Waldweg zur Hubertushöhe
Durch die Bäume schimmert der See hindurch.
Kleiner Seeblick auf dem Weg zur panoramischen Aussicht von der Hubertushöhe
Die Wandersfrau wird für ihre Mühen voll belohnt.
Lässt sich für das Format dieses Blogs nicht komplett ablichten - daher hier ein Ausschnitt des Ausblicks von einer Raststelle bei Simonsley auf der Hubertushöhe: der Rursee
Gelegentlich wärmen die Sonnenstrahlen und man möchte nicht weg. Aber dann muss es doch weitergehen.
Der Weg geht jetzt am See entlang bis zur Talsperre.
Links gibt es auch was zu sehen.
Miniwasserfall am Rursee
Eine Eifelseenschifffahrt gibt es auch:
Schifferl auf dem Rursee
Auch Segler freuen sich über den See.
Mini-Marina am Rursee
Bei der Talsperre gibt es ein großes Hotel mit Restaurant (sieht etwas unbelebt aus, das alles) sowie eine Schiffsanlegestelle. Man hat hier für den Tourismus aufgerüstet. Im Anschluss die Talsperre, die enorme Ausmaße hat.
Rurtalsperre, einmal ohne Autos
Die Passage der Talsperre zieht sich gewaltig, aber der Blick hinüber Richtung Heimbach ist super.
Blick von der Talsperre über die Rur bis nach Heimbach
Im Anschluss geht es links, vorbei an einem Feriendorf "Eifel Tor" mit Apartmenthäusern und kleinen Häuschen im Fachwerkstil.
Resort, Condominium für Touristen. Man fragt sich, ob es Zeiten gibt, wo hier was los ist ...
Unfassbar, aber wahr:
Dieser Zug fährt hier eine kurze Strecke hin und her, und er ist sogar halb voll
Ich werde angesprochen von einem älteren Ehepaar, ich sähe aus wie eine "amerikanische Trapperin". Aha ...? Die Leute sind sehr kommunikativ. Wo sie selbst überall waren, wo ihre Tochter ist. Sogar der unglückliche Gurschler aus dem Schnalstal (das ist der Typ, der mit Betonungeheuerlichkeiten Kurzras in ein Skiparadies verwandelt und dadurch diese einstmals romantische Alm final verschandelt hat, im Anschluss pleite ging und der dann ein trauriges Ende nahm) sowie der Eismann Ötzi werden erörtert. Die Zeit drängt, ich will ins Hotel und ich eise (😊) mich los.
Was aussieht wie ein Schloss, ist ein historisches Kraftwerk - auf dem Weg nach Heimbach
Hier wurde die Rur ein weiteres Mal gestaut, und die Heimbacher haben auf diese Weise einen eigenen See, an dessen Ufer auf der einen Seite ein Weg angelegt wurde. Auf der anderen Seite wohnt die Haute Volée von Heimbach (kein Bild).
Uferweg nach Heimbach
Nette Bilder gelingen an diesem kleinen See auch.
Nach meinem Verständnis ist das eine Tretbootvermietung mit Kiosk - heute geschlossen
Bei der Staumauer ist man schon fast in Heimbach angelangt.
Die Staumauer von Heimbach
Heimbach wird dominiert von einem imposanten Gebäude.
Die Burg Hengebach in Heimbach wurde von einem gewissen Godizo von Aspel-Heimbach um die erste Jahrtausendwende in Besitz genommen - dazu gibt es eine hochinteressante Geschichte, denn das Bauwerk wurde bereit im 17. Jahrhundert zur Ruine und erst in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts wieder aufgebaut. Mehr dazu in Wikipedia
Auf dem Weg zur Unterkunft ein kleiner Stroll durch Nebenstraßen von Heimbach:
Heimbach, unterhalb der Burg
Raststationen
Sehnlichst herbeigewünscht und als Umkleide genutzt:
Wetterpilz kurz hinter Simonskall
Unterwegs gibt es eine Picknickstelle bei einem "Schauplatz alte Meiler" mit Bespielmeiler. Beim Rasten kann man also - wenn es nicht regnet - eintauchen in die Geschichte der Bleihütten ("Klingelpütz") und Eisenhütten in dieser Gegend zwischen dem 16. und 19 Jahrhundert. Eine Tafel illustriert und beschreibt die Vorgänge im Detail.
Wofür das kleine Dach gedacht ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Denn ein Unter"stand" kann das nicht sein. Ein Unter"sitz" auch nicht, bestenfalls ein Unter"hock"
Oben auf der Anhöhe bei Schmidt eine Sitzbank mit Panorama - wenn die Wetterlage danach ist.
Sitzbank kurz vor dem Gewerbegebiet bei Schmidt
Eine Picknickanlage mit tollem Ausblick, aber auch gelegentlichem Kfz (aller Art) Verkehr finden alle, die sich gedulden und erst hinter dem Gewerbegebiet pausieren.
An einer Straße zwar, dafür mit tollem Ausblick
Ein auf der Karte verzeichneter Unterstand hingegen ist enttäuschend:
Das hier ist ein Grillplatz, dessen Wiese heute komplett mit Wasser getränkt ist, was wiederum meinem Schuhwerk nicht gefällt. Der Unterstand ist eher ein Unter"sitz". Bei schönem Wetter ist der schattige Picknicktisch (nicht im Bild) bestimmt ganz nett und lauschig
Irgendwann muss einfach eine Pause her, und es hat aufgehört zu regnen. An einer sehr großen Kreuzung, die erfreulicherweise wenig befahren wird, findet die Wanderin zwar nicht den auf der Karte verzeichneten Unterstand, dafür einen Picknicktisch. Regel bestätigt: Hier gibt es mehrere Parkplätze, da ist die Pausenbank nicht weit.
Picknicktisch mit Wanderinnenutensilien (Regenzeug zum Trocknen ausgebreitet) - Begegnung mit einem Radfahrer: Ob ich auch immer allein bin, fragt der ältere, sehr sportliche Herr. Ein ehemaliger Unternehmer aus Euskirchen, wie er sagt, nun aber wohnhaft in der Klein-Frankreich (kein Tippfehler). Wir plaudern noch eine Weile über Dieses und Jenes, dann muss er weiterradeln
Hier kann man's aushalten. Cool Walking jedenfalls lässt sich hier ein paar der gelegentlichen Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen
Zum Vergleich hier noch der ...
... Aussichtspunkt bei der Hubertushöhe - auch nicht zu verachten
Abendessen im Eifeler Hof, die Autorin bestellt sich Eifeler Flöns, was speziell in diesem Gasthaus eine hundertprozentige Empfehlung ist. Gelegenheit für deutsche Milieustudien - am Nachbartisch eine Saarländer Männergruppe (alle bestellen Schnitzel), am anderen Tisch zwei Frauen (kein Schnitzel). Wir merken uns: Männer brauchen Fleisch. Große Fetzen Fleisch. Und Pommes. Berge von Pommes. Entsprechend sehen die meisten dann halt auch aus. Gasthof in der Abbildung unten.
Flora und Fauna
Heute kam mir nur diese liebenswerte Dame vor die Linse:
Schönheit - getroffen bei Simonskall
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