Mit knapp 17 Kilometern erscheint diese Wanderung recht kurz, aber sie hat es in sich: zwei Aufstiege, einer davon ziemlich anspruchsvoll
Hier muss noch ein Einschub erfolgen: Es gibt eine Variante auf eldp8.de, einer ziemlich guten Seite über den gesamten Verlauf des E8, wo ab Wolfgarten dem Krönungsweg über Bleibuir, Kommern, Satzvey und Kreuzweingarten gefolgt werden kann. Dabei wird logischerweise Kall, Urfey, Pesch und Bad Münstereifel ausgelassen. Die beiden Wegvarianten kommen bei der Steinbachtalsperre wieder zusammen. Der "eigentliche" E8 hingegen, so wie er auf OsmAnd sowie auf Waymarked dargestellt ist, folgt dem Ahr-Venn-Weg in der Form, wie ich ihn laufe. Von der Entfernung her scheint beides ziemlich ähnlich zu sein.
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Warum auch immer, die Strecke war etwa 18 Kilometer lang und ich habe ganz schön lang dafür gebraucht - knapp 5 Stunden reine Laufzeit
Nachricht an alle Follower, die meinen, ich quäle mich im Regen durch die Eifel: Heute regnet es *nicht*. Es ist bedeckt und leicht feucht, der Untergrund teilweise nass und rutschig, was etwas mehr Aufmerksamkeit erfordert. Leider bringt diese Beleuchtung keine farbenfrohen Bilder hervor, weswegen einige vielleicht enttäuscht sind. Die Wanderin ist jedoch gar nicht betrübt, sondern eher froh, dass die Sonne nicht vom Himmel knallt.
Der Weg beginnt fast vor der Hoteltür und ausnahmsweise gibt es am Einstieg eine Markierung für den E8:
Die einzige ihrer Art: Wegmarkierung - Cool Walking ist froh, mit GPS zu laufen. Alles andere wäre schwierig
Es geht gleich steil den Berg hinauf, und zwar auf einem Pfad, den man als alpinen Steig bezeichnen würde. Nachteil: Der Boden ist feucht und rutschig und zudem abschüssig zur Hangkante hin. Mit müden Beinen, also am Ende eines langen Wandertages, nicht anzuraten.
Auf dem Bild sieht man die beschriebenen Eigenschaften des Wegs hinauf zum Bildchenberg nicht
Genau, es ist der Bildchenberg, der erklommen werden muss, um hinauf zu kommen in die Hügellandschaft um Wolfgarten.
Man gewinnt schnell an Höhe und blickt hinab auf Heimbach. Weiteres Bild bei Raststationen
Ich geb's zu: Um die weniger als 1,5 Kilometer hinaufzukriechen, benötige ich eine halbe Stunde. Schneckentempo.
Oben angekommen, geht's ein wenig schneller vorwärts - der Weg ist breiter und führt durch einen schönen Wald
Dieses Objekt gefällt mir, auch wenn es nicht wirklich bequem aussieht:
Sitzbank des "Eifelverein Heimbach"
Fußweg kurz vor dem Kloster Mariawald
Die Klosteranlage liegt an einer gut frequentierten Straße.
Kloster Mariawald - lohnt sicherlich einen Besuch (zumal ein Klosterladen und ein Klostercafé zum Konsumieren einladen), aber so früh am Tag ist der Wandersfrau noch nicht danach. Obwohl: Verdient hätte sie es
Verdient hätte sie wohl auch eine bequeme Autofahrt zum nächsten Ziel, Wolfgarten. Möglich wär's, denn hier gibt es eine sehr praktische Einrichtung, wobei nicht klar ist, wie gut sie funktioniert:
Mitfahrerbank, zur Weiterfahrt nach Wolfgarten
Nach besagtem Wolfgarten führt parallel zur Straße ein Pfad, vor dessen Benutzung mit auffälligen Schildern ausdrücklich gewarnt wird: Borkenkäferbefall, infolgedessen umfallende Fichten.
Dieser Weg sieht harmlos aus, wahrscheinlich aus versicherungstechnischen Gründen wird am Eingang vor dem Begehen gewarnt
So nett er ist, der Weg, ein Manko hat er: Die Straße. Immer hör- und vor allem auch riechbar.
Hier zur Veranschaulichung ein borkenkäferbefallener Fichtenhain
Wolfgarten wird über einen schmalen Wiesenpfad erreicht.
Was Rotes ins Bild, bei all dem Grün ... Weg bei Wolfgarten
Wer nun ein romantisches Bergdorf erwartet hat, wird enttäuscht. In Wolfgarten herrschen Ordnung und Sauberkeit, was freilich nur durch Stein-, Schotter- und Plattengärten mit eingestreuten abgezirkelten ultrakurz geschorenen Rasenflächen gewährleistet werden kann.
Ortszentrum von Wolfgarten, mit Briefkasten und Picknicktisch (dahinter verborgen, weitere Abbildung in Raststationen)
Gelb ist insgesamt eine Farbe, mit der man Aufmerksamkeit erregen kann.
Gelbes Objekt - für den Eigentümer desselben natürlich: Subjekt - in akkuratem Setting
Und klar: Wir lieben die Natur und wollen sie erhalten.
Ironie? Wer weiß das schon? Ich jedenfalls kann in diesem Garten nichts erkennen, was einen Schmetterling erfreuen würde
Immerhin gibt es mindestens eine Person im Ort, die keine Nazis mag. Ich gehe davon aus, dass es sogar die Mehrheit ist.
An anderer Stelle in Wolfgarten
Und dann das hier:
Wegsperrung. Können Wolfgarten und ich noch Freunde werden?
Natürlich. Der Ort kann schon mal nix dafür. Die Wanderin überlegt, wie so häufig die Sperrung zu ignorieren (das Tor lässt sich öffnen), sieht dann davon ab und nimmt den Umweg.
Auf der Rückseite des etwa 200 Meter langen gesperrten Wegstücks wird klar: Hier wäre tatsächlich kein Durchkommen gewesen
Das Vergnügen in den Anhöhen bei Wolfgarten währt nur kurz, es geht sofort schnurstracks hinunter nach Gemünd.
Für den Weg nach Gemünd gibt es mehrere Alternativen, ich entscheide mich für die offizielle Route. Steil, feucht, rutschig an diesigen Tagen, der Einsatz des Wanderstocks ist ratsam
Dieser Tage, als ich diesen Eintrag final überarbeite, erhalte ich eine Meldung des Kölner Stadtanzeigers, dass "Anfang Mai" zwischen Wolfgarten und Gemünd zweimal (!) von einem Forstmitarbeiter ein Wolf gesichtet wurde. Am helllichten Tag. Nun könnte ich ja wieder kommen mit meinem abgedroschenen Witz, woher denn der Förster/Jäger weiß, dass ich kein Wildschwein/Wolf bin. In diesem Fall überflüssig, denn das Tier wurde nicht nur gesichtet, sondern auch abgelichtet.
Weiter unten kreuzt man ...
... ein Bächlein, das hübsch anzusehen und anzuhören ist
Gemünd wurde offensichtlich wie andere Orte in der Gegend ebenfalls schwer von der Flut getroffen.
Hier als Beispiel das einstmals stolze Hotel Friedrichs - geschlossen und in einem bedauerlichen Zustand
Es gibt doch Stadtplaner, oder? Andersherum gefragt: Wer, bitte, möchte sich an dieser Stelle länger als nötig aufhalten? Für welche Zielgruppe ist dieses trübselige Arrangement gedacht? Man hat jedoch die Hoffnung, dass die Bäume schnell wachsen
Ich räume ein, dass ich mir nicht die Zeit genommen habe, die sicherlich malerische Altstadt von Gemünd anzusehen - es geht leider langsamer vorwärts als gedacht. Und es steht noch ein Aufstieg an, auf den Wackerberg nämlich, der zwischen Gemünd und Kall thront.
Auf dem Weg hinauf zum Wackerberg der Kreuzberg, ein Aussichtsplateau, für das man links abbiegen muss
Der Aufstieg ist auf einer kleinen Straße gut zu bewältigen und die Landschaft erfreut das Auge der Betrachterin.
Wiesenlandschaft beim Wackerberg
Manch eine/r wird sich gefragt haben, warum den Bildern von diesem Frühjahrstrail die üppige Farbigkeit fehlt. Einerseits die Beleuchtung, klar. Grauer Himmel meistenteils. Andererseits ist Frühjahr. Die Blätter der Bäume und Büsche sind noch zart und klein, so dass alles ein wenig filigran wirkt.
Im Blick voraus ein sehr hübscher Hain mit erstem zartem Blattwerk - am Wackerberg
Der Wackerberg hat eine Besonderheit, die hier erwähnt werden soll: Es gibt einen Wackerberg Nord und einen Wackerberg Süd - sie liegen exakt (nach der Beschilderung geurteilt) 0,1 km auseinander und unterscheiden sich höhentechnisch allenfalls um ein paar My (mathematisches Zeichen: µ). Auf dem Wackerberg Süd steht die Wackerberghütte (siehe Raststationen).
Eindruck des Wegs nach Kall
Unten angekommen, der unvermeidliche ...
... Parkplatz
Eine breite Straße führt direkt nach Kall, Gott sei Dank gibt es parallel dazu verlaufend einen schmalen Fußpfad, der zwar klanglich unschön von dahinbrausenden Kfz begleitet wird, der aber eben auch Überraschungen bereithält:
Römischer Steinbruch entlang des Wegs - hier mit Sitzbank, von der man durch Buschwerk auf die Straße blickt. Fans solcher archäologischer Stätten können sich unter diesem Link informieren und für ihre Wanderung entsprechend mehr Zeit einplanen (Link führt auf die Webseite der "ArcheoRegion Nordeifel")
Die App sagt zwar, dass es nur noch bergab geht. Die läppischen "Mal 20 Meter rauf, mal 30 Meter runter" zählen offenbar nicht. Die Wanderin ist froh, als der Stadtrand von Kall erreicht ist.
Fußpfad nach Kall
Raststationen
Auf dem Bergpfad hoch zum Bildchenberg gibt es zwei Unterstände quasi hintereinander. Oben dann das Panorama der Extraklasse.
Von dieser Aussichtsplattform überblickt man den Weg von gestern ab Talsperre. Auch einen Unterstand gibt's hier
In Wolfgarten hat man eine vielfältige Auswahl.
Picknicktisch an exponierter Stelle in Wolfgarten (mit Briefkasten - falls jemand statt Nachricht über Handymessenger doch lieber eine Postkarte schicken mag, was leider vollkommen aus der Mode geraten ist . Was man wiederum dann merkt, wenn man beim Aufräumen alte Postkarten findet, die man selbst vor Jahrzehnten von einem Aufenthalt in Griechenland/Italien/Spanien - den man komplett vergessen hatte - an seine Eltern geschickt hat)
Cool Walking hat hier gerastet - im Hintergrund ist die Wegsperrung zu erkennen.
Sitzgruppe mit Tisch unter einem alten Baum - sieht aus dieser Perspektive sehr einladend aus, hat aber eine nicht so tolle Aussicht auf ein stark vernachlässigtes Gebäude und weitere kleine Mängel
Der Zahn der Zeit (und noch alles Mögliche andere) hat an diesem Mobiliar genagt
In Wolfgarten gibt es noch mehr Sitzbänke und Picknickstellen, so dass jeder das für sich Passende aussuchen kann.
Automobil erreichbare Multikulti-Jausenstation bei Gemünd
Vielleicht ist dieser Imbiss ja auch das Beste, was Gemünd zu bieten hat. Da nichts ausprobiert wurde, darf man die Frage schon stellen.
Nachtrag: Dies ist der Parkplatz eines "Eifel Chalet" und "Istanbul Döner" nur eine Werbung für ein Etablissement desselben Namens in der Stadt. So kann man sich täuschen ...
... Waldsofa. Ein wenig zugig an kalten und zu sonnenexponiert an heißen Tagen. Heute muss man sich warm einpacken, dann hat man den Blick für sich allein
Auf dem Wackerberg steht die:
Wackerberghütte (am Wackerberg Süd)
Weitere Sitzbänke gibt es im Verlauf des Weges bis nach Kall, auf dem Stück, das parallel zur Fahrstraße Richtung Kall entlang geht. Keine Abbildung.
Flora und Fauna
Magere Ausbeute heute, aber zumindest originell.
Mir gefiel dieser krakenähnliche Wurzelstock eines Baums, der von allerlei Lebendigem besiedelt ist
Hübsch bunt:
Stolzer Hahn mit seinen Damen
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