Viel Wald, der in Teilen wenig natürlich daherkommt, viele gerade Straßen ("Waldautobahnen") und ein langer Anstieg zu Beginn. Schlendern in den Auen eines Bachs und am Ende ein unerwartet langer Anstieg. Ein unnötiger noch dazu, denn hernach muss man alles wieder hinunter
Wegen Hin- und Hermäanderns auf dem Weg zeigt die App am Ende 18 Kilometer
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Ein bisschen kurios ist es schon: Es gibt offenbar eine Version des E8, die Richtung Zweifall geht, von dort am Gieschbach entlang, weiter durch den Zweifaller und Rotter Wald, im Anschluss der Alten Zweifaller Straße folgt um schließlich über eine Höhenschneise im Hürtgenwald, einen Todtenbruch und einen Ochsenkopfweg quasi von hinten oder von oben rüber nach Simonskall führt. Diese Variante ist etwa 3 Kilometer länger. Vielleicht ist sie auch schöner. Diese Strecke bin ich *nicht gelaufen.
"Eigentlich" hätte der heutige Walk beim Birkenhof beginnen müssen. Jedoch wurde der Streckenabschnitt an einer stark befahrenen Straße bereits am Vortag automobil absolviert, so dass es heute, nach bequemer Anfahrt im Pkw, in Mulartshütte Zentrum losgeht, ohne den Ort zu besichtigen oder zu würdigen.
Es geht gleich bergauf, und zwar zunächst durch die Einfamilienhaussiedlung von Mulartshütte.
Einstieg in den Weg nach Simonskall
Oben angekommen, geht der Weg über in eine gerade Waldstraße, die für Kfz gesperrt ist.
Der E8 kurz hinter Mulartshütte
Bald schon werde ich von einem Wandersmann überholt. Thomas ist auf einer Art Abenteuertrip, trainiert für eine Alpenüberquerung. Zwei oder drei Tage Rundtour durch die Eifel, Übernachtung im Zelt inklusive. Hierfür gibt es wohl speziell zugewiesene Stellen. Einmal winken noch, dann zieht er von dannen.
Wanderer in der Eifel
Die Straße wird breiter und zieht in Kehren hinauf zur höchsten Stelle des heutigen Wandertags. Der Weg ist nicht oder bestenfalls rätselhaft markiert.
Ja, verstehe, dass es hier eine Wegbiegung gibt. Aber auf / für welchen Weg?
Es folgt ein Wanderweg, ...
... der stellenweise ganz nett aussieht, ...
... stellenweise eher einer steilen, von Waldfahrzeugen durchpflügten Schlammtrasse gleicht
Dann wieder ein schmaler ...
... Waldweg, der sich ...
... weiter nach oben windet
Man hat das Gefühl, dass dieser Aufstieg nicht enden will, zumal er in Teilen auch nicht wirklich begeistert.
Man muss froh sein, dass nicht die Sonne scheint, hier würde man wohl verglühen
Ein Stück noch geht es über einen Wiesenweg, dann hat man die höchste Stelle der heutigen Wanderung erreicht. Wenn es zum Aufstieg schon nichts Besonderes zu sagen gibt, dann gerechtigkeitshalber auch nicht zur Stelle selbst:
Wer hier herrliche Panoramen erwartet hat, ist bestimmt enttäuscht
Von der Südspitze der mal wieder namenlosen Erhebung, die man eben erklommen hat, weht ein starker Wind, und logischerweise steht hier ein Windpark.
Windrad bei der Arbeit
Ja, dann halt wieder die obligatorische Waldautobahn.
Man muss sich die Auszeit an den Gestaden der Kalltalsperre, die heute noch erreicht werden soll, schon verdienen
Ein Abkürzung führt dann auch direkt hinab zum Keltzerbach, der in einen kleinen Stausee mündet.
Steiler Hang, rutschig und daher am besten *mit Stock zu "gehen", statt *ohne zu rutschen
Dem Anschein nach ist hier vor nicht allzu langer Zeit ziemlich viel Wasser runtergerauscht:
Gehölzchaos am Keltzerbach
Links des Wegs sind interessante Gesteinsformationen zu bewundern. Jemand hat eine Gesteinsplatte danebengestellt.
Blaustein? Wird zur gegebenen Zeit noch recherchiert
Bis zur Talsperre läuft man ...
... am Keltzerbach entlang
Der Stausee wird von Keltzerbach und Kall gespeist.
Stausee der Kalltalsperre
Da der See recht klein ist, hat man bald die Staumauer erreicht:
Diese Staumauer muss man überqueren, um nach Simonskall per Pedes zu gelangen
An der Talsperre stehen Exponate zum Thema Energiegewinnung im Zusammenhang mit Wasser.
Turbinen und ähnliches Gerät zur Veranschaulichung dessen, was an der Talsperre produziert wird
Der schönste Teil dieses Tagestrails beginnt jetzt - ein wunderbarer Fußweg durch das Tal der Kall. Den Bach sieht und hört man auf der linken Seite des Wegs. Leiderleider fängt es exakt an dieser Stelle an zu regnen. Nicht wenig zu regnen. Der Genuss ist also stark beeinträchtigt, da - kleines Besteck - ein Regenschirm balanciert werden muss und das Handy auch für Aufnahmen möglichst selten aktiviert werden sollte (Wasser!). Außerdem ist die Optik bei dieser Wetterlage nicht wirklich brillant.
Diese "Eselsbrücke" gefällt mir und ist trotz Regens fotogen
An mehreren Stellen wird die Kall überquert.
Da gluckert und rauscht sie, die Kall
Nun kommt ein unerwartet langes, ja: elend langes Wegstück, einen (welchen?) Hügel oder Berg hinauf. Die Kall entfernt sich immer weiter, irgendwann sieht man das Gewässer aus luftigen Höhen. Jetzt kommt die Logik ins Spiel: Was man hinaufgekrochen ist, muss man auch wieder hinabschlittern. Klar, oder? Der Abzweig zum "erdenden" Weg nach Simonskall wird herbeigesehnt. Wobei ein nachträglicher Blick auf die Karte zeigt, dass er (der Anstieg) erstens gar nicht lang ist und zweitens gar nicht steil. Rätselhafte Wahrnehmung.
Hier ist er: der bei dieser Witterung gar nicht so einfach zu gehende Weg nach Simonskall
Offen gesagt: Die Wandersfrau hatte sich die Situation von Simonskall ganz anders vorgestellt. Mehr oben und weniger schön. Derweil:
Ortseingang von oben - ein historisches Gebäude an der Kall, in einer der Karten als Kremerhof bezeichnet
Noch ein esoterischer anmutender Blickfang: der Brückenheilige Nepomuk zwischen Drachenschlange und Hase. Und dann ist Simonskall erreicht:
Und Simonskall ist seeehr klein, aber auch wirklich hübsch!
Hier kommt Cool Walking in Simonskall an - und ist ziemlich froh darüber
Raststationen
Das Prinzip der Profiwanderin lautet ja: rasten, wenn man obbe angekomme is (Erklärung: Dieser Text wird in einem Gasthaus verfasst, vom Nachbartisch tönt ein Lekt herüber, der irgendwie einnehmend ist). Man kann sämtliches Kartenmaterial so nah heranzoomen, wie man will: "Ganz oben" ist pausentechnisch nichts zu finden. Dafür direkt hinter Mulartshütte zwei (!) Unterstände. Auf dem Weg zum Gipfel überrascht eine ganz passable Picknickstation, die ihren Weg nicht in meine Reserve-Navi-App OsmAnd gefunden hat.
Picknicktisch auf halbem Weg zum Gipfel
Wie beschrieben: Am Gipfel is nix (siehe Bild oben im Beitrag). Erstaunlicherweise etwa einen Kilometer weiter aber doch:
Kommt wie gerufen: Picknicktisch. Leider etwas zugig. Und Warnung: Nicht geeignet für Windradallergiker. Besagtes Windrad ist aus dem Augenwinkel sichtbar und es macht GERÄUSCHE. Für mich kaum wahrnehmbar, für Empfindsame wahrscheinlich der Horror (wie sanftes Meeresrauschen)
In Erwartung einer oder mehrerer Regenduschen werden nun Unterstände angesteuert. Der erste ist nicht exakt das, was ich mag.
Biwak oder so, für gemütliches Beisammensein bei Nässe
Am Keltzerbach gibt es sehr sparsam gestreut Sitzbänke. Diese hier hat mir am besten gefallen:
Schattige Sitzbank am Keltzerbach
Der letzte seiner Art vor Simonskall:
Unterstand, direkt nach der Talsperre
Gewohnt habe ich in Simonskall im Gasthof-Hotel Talschenke. Sehr nettes Haus mit Restaurantbetrieb, was die Sache einfacher macht, denn man muss nicht mehr raus.
Flora und Fauna
Diese Wanderung hat diesbezüglich wirklich nichts zu bieten. Um so mehr weiß die Wandersfrau die Tierliebe der Betreiber ihrer Unterkunft zu schätzen.
Stierdeko im Außenbereich - man beachte das Loch im Kopp
Strohteddy ebendort
Ulkig sind sie ja, die Ziegen ...
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