Diese Tour ist kurz, aber sie hat's in sich. Wenngleich sie im Rückblick einfach nur schön ist.
Heute geht es von der Kreuzlehütte (Busstation Kreuzle) los
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Wanderer, aufgepasst: Tretminen
Von Weisenbach muss zunächst einmal der Bus hinauf zum / nach Kreuzle erreicht werden. Dieser fährt scharf die Kurven hinauf - wohin, kann man auf untenstehendem Bild erkennen:

Es ist die höchste Erhebung, auf die der Bus die Wandersfrau bringen muss. Wenn er kommt. Ein Anruf in der Buszentrale ergibt: Er hat 14 Minuten Verspätung. Ach so: Das Bild wurde auf dem Weg durch Weisenbach aufgenommen
Das Gefährt navigiert recht flott hinauf in die Höhen des Schwarzwalds. Dabei kommt es an der Rankhütte vorbei, die bedauerlicherweise ihres vormaligen Glanzes enthoben wurde, denn heute steht sie, einer Insel gleich, in der Mitte einer motorrad- und rennwagenumtosten Kehre. So sad, um mal einen Idioten zu zitieren, den wir vorerst mal losgeworden sind.
Ein paar wenige Wanderer steigen an der wenig frequentierten Station aus. Zunächst geht es zur Kreuzlehütte, die heute im Sonnenschein steht (Bild bei Raststationen). Von dort aus wird der breite Weg recht bald verlassen, auf einen Fußpfad Richtung Kaltenbronn, von dem man sich einiges erwartet.

Fußpfad nach Kaltenbronn
Kaltenbronn ist schnell erreicht.

Sieht von hier aus sehr idyllisch aus, das Kaltenbronn
Vor Erreichen des wegen einer Gaststätte beliebten Ortes kommt eine siebenköpfige Gruppe entgegen. Einer sagt "oh, da ist ja eine Wanderhorde unterwegs". Ich drehe mich um und sehe eine Wandergruppe. Und zähle zwölf Leute. Grübel: Ab wann ist eine Wandergruppe eine Wanderhorde?
Insgesamt lässt sich sagen, dass an diesem Mittwochmorgen an dieser Stelle in der Tat Horden unterwegs sind.

Einer der drei Parkplätze, an denen ich vorbeigelaufen bin
Kurzer Zwischenstopp im Gasthof: Haben Sie Hotelzimmer? Man ist hier überfordert, um mal die Reaktion auf diese Frage euphemistisch zu umschreiben.
Hier sind offenbar nicht nur liebe Menschen unterwegs (muss ja nicht, klar):

Altzeitliche Telefonanlage in Kaltenbronn. Dem Wandalismus zum Opfer gefallen
Folgendes Foto hat keine Bedeutung. Trotzdem witzisch. In Kaltenbronn.

Ob der Gockelhahn auf dem Baumstamm irgendwas mit dem aggressiven Huhn von Dennach zu tun hat?
Am Ende dieser Tour durch den Schwarzwald werde ich noch mal darauf zurückkommen. Auf das Thema Proviant.

Neuzeitliche Provianthüllen auf Parkbank. Bei Kaltenbronn (hinterlassen von Personen, die offenbar nicht im Gasthof verköstigt wurden)
Nach einem zünftigen Aufstieg gelangt man zu den Mooren auf dem Kaltenbronn.

Ein Holzsteg führt über das Moorgebiet - beginnt direkt nach der Biegung. Radfahrer bitte absteigen
Die Sonne scheint warm, und es sind nur wenige Leute unterwegs (bis auf den einen oder anderen Radfahrer, der nicht absteigt).

Das Hochmoor bei Kaltenbronn
Nun geht es streng zu auf den "geodätischen Referenzpunkt Hohlohturm Kaltenbronn". Die meisten wissen, was das ist, ich nicht. Egal, sieht gut aus:

Der Hohlohturm bei Kaltenbronn
Ehrensache, dass ich die 30 Meter (ich schätze mal 12 Stockwerke in einem Wohnhaus) hinaufklettere. Was sich lohnt, denn hier hat man Rundumpanorama.

Blick vom "Hohloh", wie er genannt wird, Richtung Murgtal, Karlsruhe
An dieser Stelle braucht's einen kleinen Exkurs, sonst wäre es alles zu schön, um wahr zu sein. Vielleicht habe ich an früherer Stelle schon davon berichtet, dass Männer mit überdimensionalen Rucksäcken auf dem Westweg unterwegs sind. Meine Nachfrage hat ergeben, dass sie - das Abenteuer suchend - in der "Wildnis" zelten. Wer jetzt also vom Weg abweicht, ob in den Wald oder ins Randgebüsch, aus welchem Grund auch immer, muss damit rechnen, in eine vom braunen Untergrund nicht unterscheidbare Masse zu treten. Dieses olfaktorische Souvenir, das nicht unbedingt von einem der erwähnten Trapper stammen muss, aber kann, setzt sich dergestalt in den Ritzen des Sohlenprofils des Profischuhwerks fest, dass dringend das ansonsten gemiedene hohe feuchte Gras gesucht werden muss. Mit einem lässigen Abstreifer ist es übrigens nicht getan - hier ist Sorgfalt gefragt.

Schöner Wanderweg nach dem Hohlihturm - generell gilt: Nicht aus-, beiseite- oder gar hineintreten, in die Tretmine. Diese Regel gilt übrigens für den gesamten Westwrg
Auf diesem Weg wird noch mehr als das eine Panorama vom "Hohloh" geboten.

Panoramische Sicht auf dem Fußweg von Kaltenbronn nach Forbach hinab ins Murgtal
Dass man hier in Teilen auf historischen Wegen läuft, merkt man an der noch intakten Pflasterung. Davon wird in einem späteren Beitrag noch die Rede sein.

Weguntergrund Richtung Forbach - Schuhe mit Absätzen sind hier kontraproduktiv
Der wirklich anstrengende Teil des Wegs ist kurz erzählt. Es geht ab der Draberg-Hütte (siehe Raststationen) bergab. Mehr als 600 Höhenmeter am Stück. Training für die Oberschenkel- und Wadenmuskulatur.

Die App meldet: Unpasssierbare Stelle. Die Wandersfrau meldet zurück: Warum?
Fast unten angekommen, das reinste Idyll. Kein Verkerslärm, ein wenig Geklimper von Glocken, die zwei Ziegen um den Hals tragen.

Menhirinstallation mit Ziegen auf Steinhaufen im Hintergrund ...
... gesehen in diesem herrlichen Taleinschnitt kurz vor Forbach.

Am Ringberg, kurz vor Forbach
Zum Leidwesen der abstiegsgeschädigten Wandersfrau geht es nochmal einige Höhenmeter hinauf, allerdings zu einem Höhenweg oberhalb von Forbach, wo es Sitzbänke und Panoramen gibt.

Dieses Panorama hat man sich nicht rein optisch vorzustellen - unten im Murgtal nach wie vor die Straßenverbindung nach Freudenstadt, die wie bei einem Amphitheater nach oben hallt
Forbach empfängt die Wanderer mit einem Westwegtor (eines von vielen, so viel schon mal an dieser Stelle):

Raststationen
Diese Rubrik ist heute besonders lang, denn Möglichkeiten gibt es viele und vor allem gute.

Den Anfang macht die Kreuzlehütte, interessant für Wanderer, die nicht hier aussteigen, sondern weitergehen bis Untersmatt. Rund um die Hütte Sitzgelegenheiten, Picknicktische, Schutz vor Regen - je nach Bedarf

Diese Sitzbank, eine von vielen, wurde ausgiebig besessen. Sie steht am Hochmoor bei Kaltenbronn
Am Hohlohturm wurde zwar nicht länger pausiert, aber er bietet sich mit Hütte und Sitzbänken an.

Pausenmöglichkeit beim Hohlohturm
Eine Pausenstation der Extraklasse ist die Draberghütte.

Alles geboten - bei der Draberghütte oberhalb von Forbach
Im Vorfeld ausgeguckt, nicht sonderlich bequem, aber singulär:

Der Latschigfelsen mitsamt Panoramahütte
Während die Wanderin auf ihrer Semmel herumkaut, kommt Besuch. Ein Profiwanderer, schnell erkannt. Im Gespräch stellt sich heraus, dass es ein paar Gemeinsamkeiten gibt. Mir wird ein Rother Wanderführer empfohlen, dessen Autor er ist. Diese Empfehlung gebe ich gerne weiter, denn mit der Reihe habe ich im allgemeinen gute Erfahrungen gemacht.

Sehr geehrter Wanderführerautor: Mein Foto von der Aussicht vom Latschigfelsen ist besser 🙂
Es ist zwar kurz vor Erreichen des Ziels, aber so viel Zeit muss sein. Ein genialer Ort.

Sitzbänke, sehr meditativer Ausblick (oben im Beitrag zu sehen), Wasserplätschern
In dieser Gegend, im schwarzen Wald, der zu früheren Zeiten bedrohlich war für die Menschen, spielen Hexen eine wichtige Rolle. Daher steht hier auch ...

... das Hexenbrünnlein mitsamt seiner ...

... Hexe, die hier mehr wie ein Wickelkind dargestellt ist
Folgendes Bild zeigt zweierlei: den ...

... Holzsteg über die Murg in Forbach ...
... sowie die Terrasse meiner Untefkunft, auf der ich nach meiner Ankunft noch die letzten Sonnenstrahlen bei einem Bier und dem Rauschen der Murg genieße. "Das Waldhaus" unter asiatischer Führung ist super organisiert, ohne anstrengend zu sein, glänzt mit hervorragendem Frühstücksbüffet und ist insgesamt eine gute Adresse.
Das Restaurant des Hauses mit Fusionküche hat heute geschlossen. Ich werde zum "Adler" empfohlen, ein einfacher Gasthof, wie es nicht mehr viele gibt in Deutschland. Ich habe keine Sekunde bereut. Der Chef de cuisine liebt Salate (Linsen-, Gurken-, Karotten-, Kraut- usw.), die er mit Hingabe zubereitet. Die Mehrheit der Gäste bestellt Schnitzel (Fritteuse) und Pommes (Fritteuse). Was für ein Frevel.
Flora und Fauna
So ergiebig die Rastmöglichkeiren, so unergiebig auf diesem Weg die Lebensfreunde, die wir haben:

Ultraentspannte Jungrinder bei Kaltenbronn

Ultraentspannter Wachhund im Gefährt seiner Besitzerin, einer Ziegenhirtin

Tiefenentspannre Ziegen im Ausguck ihres Stalls bei Forbach
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