Diese Tour hat das Potenzial, zur Lieblingstour zu werden. Schöne Ortschaften, schöne Landschaften. Lediglich die letzten zwei, drei Kilometer ziehen sich ein wenig
Für diese schöne Tour habe ich mir etwas Zeit gelassen. Etwa 7,5 Stunden war ich unterwegs. Bei 4,7 kmh reiner Gehgeschwindigkeit und summa summarum 22,3 Kilometern Wegstrecke
Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking
Ja gut! Es regnet. Als Berufsoptimistin wähle ich Mantel und Schirm. Schnell wird klar: Es regnet stark. Beim Walk durch die Suburbs von Kall zum Einstieg in den E8 nutze ich - wahrscheinlich widerrechtlich - einen von der Straße aus direkt zugänglichen Carport, um den alles umhüllenden Poncho überzuwerfen.
Kurz drauf erreiche ich die Keldenicher Straße, die, man ahnt es, nach Keldenich führt. Für Verkehrsteilnehmer aller Art, es geht steil hinan.
Keldenicher Straße bei Regen
Wenn das Wetter besser wäre, könnte man sich an der einen oder anderen Stelle über Panoramen freuen.
Blick Richtung Scheven und Kalenberg
Keldenich hat einen großen Dorfplatz mit Kirche, Maibaum und diversen Sitzgelegenheiten sowie - für Wanderer interessant - eine überdachte Bushaltestelle.
Dorfplatz von Keldenich bei trüber Regenwetterstimmung
Szenerie in Keldenich
Keldenich erfüllt ansonsten zur Gänze das Klischee: kurze Rasen, Trampoline, geplättelte Vorgärten, Villen mit auf Plastiksäulen thronenden Überdachungen von Eingängen (Toskana, wahlweise Palladio Style).
Keldenich, wie es leibt und lebt
Am Ortsausgang muss man durch eine Unterführung und dann steht man in der weiten Landschaft.
Landschaft hinter Keldenich
Das nächste Ziel ist der kleine Ort Urfey. Dorthin geht es ein Stück lang über einen Wiesenweg. Der heute ganz schön nass ist.
Stresstest für die Wanderschuhe. Dieser Wiesenweg ist stark durchnässt und es stellt sich die Frage, ob die Schuhe das aushalten. Psychologie: Immer mal wieder wird eine kleine Feuchtigkeit im Zehenbereich verspürt, aber eben nur verspürt - das Schuhwerk hält dicht
Es geht hinein in das kleine Naturschutzgebiet Weyrer Wald und Hahnenberg.
Durch ein Naturschutzgebiet wandert man nach Urfey
Urfey ist recht hübsch anzusehen, es hat mittlerweile auch aufgehört zu regnen.
Eins von mehreren Bildern von Urfey herausgegriffen
Die schöne Landschaft setzt sich fort.
Eindrücke vom E8 zwischen Urfey und Weyer
Es geht auf einer schmalen, kaum befahrenen Straße sanft bergauf.
Am Ortseingang von Weyer
Von Weyer bekommt man nur den oberen Ortsteil mit der Kirche zu sehen.
Die St. Cyriakus Kirche von Weyer wurde erstmals 1187 erwähnt, ist vermutlich jedoch älter. Wer es nicht eilig hat, wird sich bestimmt eingehender mit den Infotafeln beschäftigen und die Kirche besichtigen
Da nur der obere Ortsrand von Weyer gestreift wird, ist man schon bald wieder draußen in der freien Landschaft.
Munter geht es weiter, der Blick reicht weit
Es wird in einer Talsenke ein Ort namens Dreimühlen passiert, der hauptsächlich von der Nähe zu einem Naturphänomen profitiert: der Kakushöhle. Kein Bild, denn - ja, schlimm - obwohl sich diese nur hundert Meter abseits des Wegs befinden, suche ich sie nicht auf.
Für Nachwanderer habe ich diese Info: Die Kakushöhle ist entsprechend Webseite - schon wieder witzig - zwischen 8. April und 8. April von 00.00 Uhr bis 23:59 Uhr geöffnet. Es handelt sich um eine prähistorische Höhle mit bis zu 80.000 Jahre alten Siedlungsspuren, ihren Namen verdankt sie einem Riesen namens "Kakus".
Dreimühlen selbst wird dominiert vom Dreimühlenhof, an dem man vorbeigeht. Hier kann man ganz nett fotografieren.
Rurale Motive hinter Dreimühlen
Man kommt an einem Hof (Dreimühlenhof, wie gesagt) vorbei, auf dem Viehzucht betrieben wird.
Hat zwar nix mit Viehzucht zu tun, macht rein optisch trotzdem was her
Mittlerweile geht es stramm auf den höchsten Punkt des heutigen Wandertags zu.
Impression von der Landschaft (in der Karte steht "Kalkkuppen auf der Hochflaeche der Soetenicher Kalkmulde noerdlich Zingsheim". Dies für den Fall, dass jemand den Informationsgehalt des Bildes unzureichend findet
Und da ist er, der echte "Höhe"punkt (nämlich der geografisch höchste Punkt) dieses Tagestrails, den man übrigens schon lange vorher vernimmt:
Die A1 Richtung Köln
Auch hinter der Autobahn - klanglich untermalt (Heulen, Jaulen) von den darauf verkehrenden Fahrzeugen - herrliches Panorama.
Schöner Fernblick auf den Höhen bei der A1
Vom nächsten Ort, Pesch, erwartet sich die Wandersfrau aus verschiedenen Gründen nicht allzuviel. Wobei, zugegeben: Nicht alles und jeder mit diesem Namen muss diese spezielle Form der Dynamik aufweisen, die ich (und vielleicht noch manch andere Follower und Wegbegleiterinnen) damit verbinde.
Pesch ist nicht so klein wie gedacht und hat im Zentrum alten Gebäudebestand. Hier das Gerippe eines Fachwerkhauses, das seiner Wiederinstandsetzung harrt
Es gelingen farbige Bilder in diesem überraschend netten Ort.
Blaues Tor ...
... und grünes Tor
Immer noch Pesch
Man quert eine größere Fahrstraße und sieht ein kurioses Ortsschild (Ortsname Pesch durchgestrichen, darüber ein Schild mit Wegweiser nach ... Pesch), verlässt dann aber bald den Ort in nördlicher Richtung. Dort nämlich, auf dem Hügel, befinden sich die Reste einer aus mehreren Bauwerken bestehenden römischen Tempelanlage.
Zwei Abbildungen der Anlage herausgegriffen - der Ort gefällt und gerne hätte ich mich länger dort aufgehalten. Kurz: Es lohnt sich, dorthin einen separaten Ausflug zu machen oder zumindest etwas Zeit einzuplanen
Nähere Infos findet man in diesem Wikipedia-Eintrag.
Auch bei der Tempelanlage - einfach schön ...
Im Anschluss kommt man in das Horntal, durch das der Hornbach fließt.
Wanderweg durch das Horntal
Ein Wiesenweg über den Steinbüchel (456 m.ü.M.) würde begeistern, wenn es nicht so feucht und letztlich doch wieder regnerisch wäre.
Am Wiesenweg, im Nieselregen
Zudem dasselbe Phänomen vom Vormittag:
Schön, aber nass. Die Schuhe sind gestresst, halten aber dicht
Um nach Bad Münstereifel zu gelangen, muss man nun auf einem ganz passablen Spazierweg eine etwa drei Kilometer lange Schleife ereignislos ablatschen. Für alle, die richtig schön auslaufen wollen, ein Vergnügen, für jene, die gerne ankommen wollen, eher lästig.
Erster Blick auf Bad Münstereifel
Bad Münstereifel wurde 2021 schwer von der Überschwemmung durch die über die Ufer getretene Erft getroffen. Viele Lokale und Geschäfte haben das nicht überlebt. Auch hier sollte man nach Möglichkeit etwas länger verweilen, denn das Städtchen ist hübsch angelegt und hat einen beachtlichen historischen Baubestand.
Über die Erft führen mehr Brücken als über den Rhein, möchte man meinen. Rechts und links des Flusses gruppieren sich die Häuser der Altstadt
Es werden viele Bilder gemacht, aber es fehlt die Zeit, sie auszusuchen und für diesen Blog aufzubereiten. Daher meine Empfehlung: Selbst hingehen (oder -fahren).
Blick in den Himmel: Wie wird das Wetter morgen?
Raststationen
Plätze zum Pausieren gibt es zahlreiche.
Ist eher humoristisch gemeint, aber vielleicht macht es ja doch jemanden an: Picknickstelle auf dem Weg nach Keldenich
Im Naturschutzgebiet vor Urfey gibt es mehrere Möglichkeiten.
Picknickstelle am Anfang des Gebiets
Kurz vor Urfey gibt es ein paar Bänke ...
... mit nettem Ausblick
In Urfey selbst eine SB-Station mit allerlei Proviant im Angebot.
"Gerds Hütte" heißt das Häuschen, es gibt außer Eis auch Cappuccino to go
Bei der Kakushöhle in Dreimühlen gibt es diesen Imbiss mit Außensitzfläche:
Sieht lauschig aus: Imbiss Café Land-Genuss (nicht getestet)
In Pesch hat man schon fast die Qual der Wahl. Sitzbänke, Unterstände - alles vorhanden.
Das hier ist ein besonderer Unterstand: mit Büchern. Für alle, die gaaanz viel Zeit haben
Es gibt überall irgendwas zum hinsetzen, zum Beispiel direkt hinter der Autobahnunterführung oder bei der römischen Tempelanlage (hier auch mit Unterstand). Das hier fand ich ebenfalls interessant:
Letzte Rast vor Bad Münstereifel: Waldsofa hinterm Steinbüchel an der Karpfenstraße (bei schönem Wetter sicher herrlich)
Gewohnt habe ich im Hotel Restaurant Wolfsschlucht in der Fußgängerzone von Bad Münstereifel. Keine Fehlentscheidung, ich mochte vor allem das frisch renovierte Bad 🙂.
Für das Abendessen habe ich mir das Gasthaus mit dem in der Gegend weitverbreitete Namen "Em Höttchen" ausgesucht. Genau das, was ich mag: Tolle Einrichtung, nette Betreiber, super Essen.
Die Theke im "Em Höttchen" spricht für sich
Flora und Fauna
Heute fette Beute.
Warten auf Kundschaft in Urfey
Warten auf nichts und niemanden
Wartet auf irgendwas oder jemanden, um aus dieser misslichen Lage befreit zu werden
Warten auf die Mittagsruhe
Warten darauf, dass der blöde Mensch da am Zaun aufhört, herumzuhampeln
dito
Ja, und diese hier warten wohl darauf, demnächst mal geschoren zu werden
Hinterlasst einen Kommentar (Eingabefeld unten).
Bevor Euer Kommentar freigeschaltet wird, schaue ich noch mal drauf. Als Namen könnt Ihr ein Pseudonym wählen. Eure E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Mehr hierzu findet Ihr hier und im Impressum / Datenschutz
Hier geht's zurück zu: Cool Walking