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Heidelberg - Mühlhausen

Übergang vom Odenwald in den Kraichgau

· E1-2021

Statt von Ziegelhausen geht es ab Heidelberg Altstadt mit der Bahn hinauf auf den Königstuhl, von dort in 2,4 km zum Einstieg in den E1 am Krausstein. Dabei werden vom E1 4,2 Kilometer und 340 Höhenmeter Aufstieg "ausgelassen". Ziel ist nach ca. 25,5 Kilometern heute Mühlhausen.

Kurzfristige Änderung: Da die ursprüngliche Unterkunft in Dielheim absagt, zudem das Gebirge bei Heidelberg auf bequeme Weise erreicht wird, geht die Etappe bis nach Mühlhausen. In der Summe ist sie etwa 25,5 Kilometer lang und hat mit ca. 660 mehr Höhenmeter im Abstieg als im Anstieg (ca. 250 Hm)

Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking

Wetter grau, Stimmung gut

Die Tourplanung sieht eine Übernachtung in Dielheim vor, das ein wenig abseits des E1 liegt. Wenige Tage vorher die Nachricht, dass die Unterkunft nicht verfügbar ist. Nachdem die Wandersfrau ohnehin wenig Lust verspürt, sich die 340 Meter vom Neckar rauf zum Königstein zu quälen, kommt das Angebot der Heidelberger Bergbahn gerade recht: Einsteigen in der Altstadt beim Kornmarkt, dem Gefährt ganz oben auf dem Hausberg der Heidelberger, dem Königstuhl, frisch und ausgeruht entschweben. Um es zu präzisieren: Die Bahn fährt regulär, aber heute will außer mir niemand hoch. Zunächst mit der modernen, knallroten "Molkenkurbahn" zur Molkenkur genannten Station oberhalb des Schlosses, dort umsteigen in die historische "Königstuhlbahn". Alle Infos zu dieser phantastischen Verbindung gibt es auf der Webseite der Heidelberger Bergbahnen. Ein Blick in Wikipedia offenbart übrigens, dass man auch in 1600 Stufen die Himmelsleiter hätte hinaufgehen können - eine Mitte des 19. Jahrhunderts angelegte "direkt zur Gipfelregion des Königstuhles führende unregelmäßige Treppe aus grob behauenen ungleichen Sandsteinen".

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Große Begeisterung beim Betreten der Bahnstation: Die Königstuhlbahn gibt optisch echt was her (Bild oben). Deshalb wird sie oben angekommen ein weiteres Mal abgelichtet (Bild unten)

Schon allein dieses Erlebnis rechtfertigt die E1-Mogelei. Die Kamera, die ja - wie berichtet - in den letzten beiden Tagen etwas arbeitsscheu war, mag gar nicht mehr in die Tasche. Es geht steil bergauf, es ruckelt, zuckelt und knarzt. Man möchte sich nicht vorstellen, wie das ist, wenn außer mir noch 49 oder mehr weitere Fahrgäste mitfahren.

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Den auf der Webseite der Heidelberger Bergbahnen angepriesenen "wunderschönen Blick auf Heidelberg und das Neckartal" gibt es heute nicht zu bestaunen. Stattdessen Nebel und Fortbewegung pur. Natürlich wird dieses Großereignis auch per Video festgehalten (oben eine Montage verschiedener Phasen der Fahrt)

Die Bergstation wirkt verlassen. Es gibt hier oben einen Kiosk und ein Backsteingebäude. Außerdem eine Aussichtsplattform.

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Den einen Euro für das "Galaxy"-Fernrohr kann man sich heute sparen. Zahlt auf den Abendtrunk ein

Man könnte den E1 von hier aus auch beim Hohen Kastenbaumbrunnen ganz in der Nähe des Königsteins erreichen, dann aber müsste man einen Haken Richtung Süden schlagen, um von dort aus durch den nebligen Wald in 1,3 Kilometern zum Krausstein zu gelangen. Damit hätte man nicht nichts an Laufmetern gespart, sondern wäre auch noch ineffizient gewesen! Und so geht es heute entlang der Via Naturae (einem Themenpfad) direkt zum Krausstein.

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Via Naturae - das Schild erklärt sich von selbst. Welche Wege mit den Symbolen links markiert werden, ist hingegen nicht selbsterklärend. Könnte sein, dass das untere nur in den Wintermonaten relevant wird (eine nachträgliche Recherche bringt zutage, dass sich hier oben bis in die 1950er Jahre das Heidelberger Wintersportgebiet befand)

Hier oben gibt es unzählige Wege, die offenbar schon seit langem mit Wegweisern ausgestattet wurden. Mehr zu den Wegen, Hütten und anderen Sehenswürdigkeiten in diesem Wikipedia-Artikel über den Königstuhl.

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Auch eine Methode, den Weg zu weisen

Es regnet nicht, zumindest nicht stark oder gar in der Form, dass es in Erinnerung bleiben würde. Der Krausstein mitsamt seiner Kraussteinhütte ist schnell erreicht, denn: Es geht nur bergab!

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Freizeitstelle beim Krausstein. Die Hütte steht nicht weit entfernt (Bild vorhanden, besser selbst ansehen!). Hier trifft die selbstgestaltete Wegabweichung auf den E1, der nun brav abgespult werden kann

Desgleichen gibt es hier oben allerlei Bäche und Brunnen sowie einen "Kohlhof", von dem ich nicht sagen könnte, was es ist, da er vom E1 aus in einem Umweg proaktiv angesteuert werden müsste. (Ein Blick in den Wikipedia-Artikel über den Kohlhof erfährt man, das Kohlhof eine verwaltungstechnisch zur Heidelberger Altstadt gehörenden Siedlung aus dem frühen 18. Jahrhundert ist - und dass es, nach dem dort veröffentlichten Bildmaterial nachzu urteilen, durchaus ainen Besuch wert ist). Gemeinerweise stellt man im Nachhinein fest, dass man seinen Durst direkt am Weg auf der Höhe des Kohlhofs an einem Michaelsbrunnen hätte stillen können, der nicht wahrgenommen wurde.

Kurz vor Gaiberg gibt es eine nicht nachvollziehbare Schleife im Weg, die mit einer Direktverbindung abgekürzt werden kann (nicht wahrgenommen, zu unsicher). Und dann kommt man am Ortsrand von Gaiberg beim Bärenbrunnen an.

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Wenn man schon den Michaelsbrunnen nicht bemerkt hat: Der Bärenbrunnen ist unübersehbar. Es handelt sich um ein etwas größeres Areal mit Bänken, Picknickstellen und Kaulquappenteich sowie einem Bärenbrunnen. Auf dem Bild oben sieht man, dass man gar nicht zu gendern braucht: Man kann den Brunnen gleich ohne Sternchen oder ähnlichen Zeichen umtaufen in Bärinnenbrunnen

Gaiberg ist offenbar Partnerstadt des französischen La Canourgue, dem man einen Platz im Zentrum gewidmet hat.

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Place de La Canourgue in der Ortsmitte von Gaiberg - so ganz sicher ist man nicht, wie gut diese architektonisch interessante Neugestaltung hierher passt. Im Hintergrund, auf dem Hügel, die evangelische Peters-Kirche mit altem Kirchturm (13. Jh.)

In Gaiberg selbst gibt es noch eine Bücherhütte (Bild bei "Raststationen"), abgesehen davon ist man sehr schnell wieder raus aus der Ortschaft. Am Ortsausgang wartet eine Überraschung auf E1-Gänger:

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E1-Reliquienschrein mit "Gästebuch Europäischer Fernwanderweg", in das ich mich freilich eintrage (und dabei sehe, dass meine Vor"gänger" Anne und Eike das ebenso gemacht haben), und einen aussagekräftigen Wegweiser, der nicht nur die Entfernung zum Nordkap und nach Sizilien angibt, sondern auch die nach La Canourgue

Der Himmel ist zwar grau, was der Schönheit des Weges keinen Abbruch tut.

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Der E1 hinter Gaiberg in Richtung Gauangelloch

Der Ort mit dem schon fast fremdländisch anmutenden Namen: Gauangelloch:

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Gauangelloch (ich glaube, ich schreib's noch ein paar Mal) ist deshalb interessant, weil dort in der App eine Pausenstelle mit Panorama verzeichnet ist

Der E1 führt nicht in die Ortschaft hinein, sondern an einem "Evolutionsweg" entlang, mit erläuternden Tafeln, den Anfang bildet der Beginn der Evolution, das Ende der Homo sapiens.

Es ist mal wieder typisch: "Am Europäischen Fernwanderweg E1, der dem Verlauf einer alten Römerstraße folgt, gelegen, finden sich auf dem Gauangellocher Gickelsberg eine Bildsäule aus 1610, die das Wappen des ortsansässigen Geschlechts derer von Bettendorff trägt, sowie ein Grabkreuz, das als „Römergrab“ bekannt ist." So ist bei Wikipedia zu lesen, das des weiteren noch eine Ruine eines Wasserschlosses erwähnt. Beides nicht gesehen. Hier der Link zu Gauangelloch (führt zu Wikipedia).

Wir befinden uns hier im Grenzgebiet, und zwar zwischen Odenwald und Kraichgau.

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Genau bei diesem "Grenzstein" kann man auch rasten, und zwar mit durchaus annehmbarem Blick:

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Die Witterung ist trübe, der Horizont wolkenverhangen. Aber es regnet nicht - und es ist nicht kalt. Landschaft bei Gauangelloch (Schreibübung hilft: geht schon viel schneller)

Es folgt ein landschaftlich wunderschöner Abschnitt, der schön fast südländisch wirkt, mit wenigen Höhenunterschieden.

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Die ansprechend angelegte Allee führt zu einer Geflügel- und Putenfarm, wobei man von den dort untergebrachten Tieren nichts sieht und nichts hört

Immer wieder tolle Ausblicke über blühende Wiesen hinweg. Wegweiser zeigen nach so bekannten Orten wie Leimen (Bobbele) oder Wiesloch. Denn: Wir befinden uns zuerst im Kreis Leimen (Gauangelloch) und anschließend im Kreis Wiesloch.

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Der Kraichgau kurz vor Dielheim - hat schon fast eine toskanische Anmutung

Durch das Naturschutzgebiet Krebsbachaue auf der Höhe von Dielheim (Link führt zu Wikipedia) geht es weiter, an der St.-Josephs-Kapelle vorbei:

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Der Weg führt durch dieses Gelände an der Kapelle vorbei, ...

... unter der A6 hindurch und schließlich die letzten sechs Kilometer (mit Anstieg auf den Wallenberg - 240 m ü.M.!) nach Mühlhausen. Zunächst durch den Wald.

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Waldweg Richtung Mühlhausen - es fängt an zu regnen ...

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Dieser Hochstand steht gegenüber einem Rastplatz im Wald, gewidmet einem gewissen Otto J. Braun (vermutlich Förster, Jäger o.ä.)

Durch eine gemächlich gewellte weite Landschaft kommt man schließlich nach Mühlhausen.

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Das Frühjahr und der Frühsommer waren recht feucht, und die Wege haben einen satten Randbewuchs

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Wenn die Sonne schiene ... aber so ist es auch schön

Die Unterkunft liegt nur wenige Meter vom E1 entfernt, man kommt gar nicht in den Ort hinein.

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Die Kirche St. Cäcilia am Ortsrand von Mühlhausen hat eine lange Geschichte

Entgegen meiner Gewohnheit habe ich mich heute nicht mit Sonnencreme eingerieben - nicht nötig, wie ich meinte. Abends im Hotel angekommen, wundere ich mich über einen leichten Sonnenbrand.

Raststationen

Möglichkeiten zur Rast gibt es viele.

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Das hier ist ein Regenunterstand im Zentrum von Gaiberg. Damit man sich dort nicht langweilt, steht darinnen ein Bücherschrank. Nicht zu sehen auf dem Bild: Es ist soeben ein Mensch hineingegangen, um sich ein Buch auszusuchen. Ein Buch! Man glaubt es nicht ...

Eine Rast wurde übrigens eingelegt beim Grenzstein auf der Höhe von Gauangelloch - Bild im oberen Teil.

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Waldsofa bei der Schutzhütte Naturfreunde Krebsbachaue, der ideale Platz zum Rasten - mit Ausblick auf Horrenberg

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Das hier ist Melissas Eiershop, der zum Sommerhof gehört. Im Angebot: Frische Eier, klar. Marmelade, Kartoffeln, Zwiebeln, Honig und Dosenwurst. Damit man nicht dahin laufen muss, gibt es einen Parkplatz für Kunden.

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St.-Josephs-Kapelle, bei einer Seniorenpflegeeinrichtung in der Nähe von Dielheim. Hier die Innenansicht

Gewohnt habe ich im Hotel Leo in Mühlhausen. Keinerlei Beanstandungen zu vermelden.

In Mühlhausen gibt es ein Weingut. Dieses hat heute geschlossen. Die Füße sind lahm und wollen nicht mehr weit laufen, so dass die Wahl für den Abendimbiss auf das "Da Giovanni" in direkter Nähe fällt. Dem Namen nach eine "Pizzeria" (weil die Deutschen unter "italienischem Essen" gemeinhin "Pizza" verstehen?). Ungewöhnlich zwar, weil ich ja darauf achte, regionale Speisen und Getränke zu konsumieren. Die Ambiance, das Essen (Parmiggiana - ganz ohne Mozzarella und sonstigem Kram, der da nicht reingehört), die Bedienung (der Chef persönlich) und der (einheimische) Wein sind jedoch so gelungen, dass ich hier eine Empfehlung aussprechen möchte.

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Dieser Wein ist Klasse. Cuvée von Spätburgunder und Merlot. Konsumiert bei "Da Giovanni" in Mühlhausen. Leider habe ich die Flasche nicht fotografiert, weshalb ein nur nachträglicher Anruf bei Giovanni Aufklärung bringt: Der köstliche Tropfen stammt von der Weinmanufaktur Simona Maier in Mühlhausen, wobei Simona selbst auch eine interessante Geschichte zu erzählen hat

Fauna

Aus der Ferne gesichtet wurden:

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Das blaue Pferd von Gauangelloch mit seinem Kumpanen. Auf menschliche Geräusche hören beide nicht

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Das hier ist eine sehr freundliche Kuh. Leider hat man ihr die Hörner entfernt. Ein bisschen dreckig ist sie auch. Aber sehr lieb

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In der Autabahnunterführung (A6) hängen diese Fledermausbehausungen

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Dieses Blau! Tausendmal probiert, diesmal gelungen: Kornblume in Nahaufnahme

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