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Packliste

Wanderschaft in die Ferne - mit leichtem Gepäck und weniger Aufwand als anno dazumal ...

Packliste - nicht nur für Frauen. Für eine mehrwöchige Fernwanderung in Deutschland. Außerdem hier zu finden: Ein kleines Kapitel zum Thema Wandergepäck und Gewicht. Weitere Überlegungen zu dem, was wir einpacken können oder sollen, finden sich hier

Nicht der richtige Blog-Eintrag? Hier geht's zurück zu: Cool Walking

Zugegeben, meine Packliste liegt gewissermaßen im Wohlfühlbereich. Ich übernachte nicht im Zelt, muss keine Abenteuer in der Wildnis bestehen, und der eine oder andere Ausflug in die Kopfsteinpflasterwelt und Lokalkultur unserer schönen Städte wird auch berücksichtigt - ebenso wie Befindlichkeiten empfindsamer Personen. Denn ja - stimmt auch: Es ist eine Packliste für Frauen. Dennoch können sich Männer für ihr Gepäck inspirieren lassen!

Bei nachfolgender Packliste fehlen die Wanderschuhe - diese sollten aber unbedingt mitgeführt und während der Wanderung getragen werden :-) Hier also der aktuelle Stand:

Ausrüstung
ca. 2.050 Gramm plus ca. 1.650 Gramm Proviant und Wasser

Hilfsmittel
ca. 1.170 Gramm

Technik und Navigation
ca. 920 Gramm

Kleidung
ca. 2.440 Gramm

Persönliche Pflege- und Hilfsmittel
ca. 1.450 Gramm

Komfort-Ausrüstung
ca. 320 Gramm

Macht in der Summe ca. 10.000 Gramm. Aber: Davon fallen ca. 1.600 Gramm nicht ins Gewicht, da man ja einen Teil der Sachen am Körper oder in der kleinen Hüfttasche trägt. Bedeutet: Wenn man morgens losläuft, hat man ca. 8.400 Gramm auf dem Buckel, wenn man abends ankommt, idealerweise ohne Proviant, sind es ca. 6.850 Gramm. (Den Wanderstock habe ich übrigens nicht abgezogen - wer also mit Stock läuft, geht noch mal 250 Gramm leichter!) Für diejenigen, die checken wollen, ob der Rucksack das aushält: Die Zuladung beträgt bei dieser Komfort-Packliste ca. 7.540 Gramm am Morgen und knapp 6.000 Gramm am Abend. Dies gilt für Tage ohne Regen und ohne Kälte. Sollten diese Ereignisse eintreten, reduziert sich die zu tragende Last um die Kleidungsstücke und Hilfsmittel, die gegen genannte Widrigkeiten zum Einsatz kommen: Regenmantel, Poncho, Wolljacke usw.

Der Rucksack selbst wurde nach meiner Wanderung in Schleswig-Holstein gegen ein kleineres und leichteres Modell (30 Liter) getauscht:

Dieser Rucksack hat ein weniger aufwendiges Tragesystem als größere und schwerere Modelle (vor allem, was den Hüftgurt anbelangt). Bei einer Zuladung von 7.500-8.500 Gramm stellt das kein Problem dar. Dieses Modell war sehr angenehm zu tragen - ich werde dabei bleiben

Hier noch was für Wandergenossen, die sich unter all diesen Gewichtsangaben nichts vorstellen können: Eine volle 500-ml-Flasche Jever wiegt 880 Gramm. Wir liegen also bei etwa 10 Flaschen Jever am Morgen (na ja - vielleicht eine halbe Flasche weniger) und 8 Flaschen am Abend. Der Rucksack selbst wiegt dabei weniger als eine Flasche Jever. Man kann sich runtermogeln, indem man den Stock zum Wandern benutzt und den Regenmantel anzieht. In dem Fall käme man am Abend mit ca. 7 Flaschen Jever an. Lustiges Spiel 😎😁

Visualisierung der Rucksackgewichts am Morgen (oben), am Abend (Mitte) bzw. bei Nutzung von Witterungsschutz sowie des Wanderstocks (unten). Anmerkung: Bei den abgebildeten Gegenständen handelt es sich um volle 0,5-Liter-Bierflaschen!

Anmerkung: Im Vorfeld habe ich schon mal eine Probewanderung gemacht. Um zu testen, ob diese Ausrüstung den Anforderungen gewachsen ist. Den Bericht könnt Ihr hier lesen.

Gewicht reduzieren

Es gibt natürlich jede Menge Sparpotential. Wovon ich abraten kann, ist das berühmt-berüchtigte Absägen der Zahnbürste. Für die 5 Gramm, die man damit spart, muss man dann ganz schön fluchen beim Zähneputzen. Die richtige Putztechnik kriegt man mit so einer Stummelzahnbürste auch nicht hin.

Mythos abgeschnittene Zahnbürste – nach Auffassung der Autorin rangiert Zahnhygiene vor Gewichteinsparung, und ein Zahnputzinstrument ohne Stiel ist wie ein Fahrrad ohne Pedal

Aber: Der oder die eine oder andere braucht für den "Feier"-Abend keine Extra-Ausstattung (Hose, Hemd), sondern trägt die frischen Wandersachen, die am Vortag gewaschen wurden (Achtung: Mehr Waschmittel mitnehmen). Auch am Körperpflegeset kann man Gewicht sparen – wenn man keine Körperlotion mag, keinen Fön / Bürste braucht, auf eine Gesichtscreme verzichtet, nicht fehlsichtig ist bzw. keine Kontaktlinsen trägt. Sparen kann auch, wer keine Badekleidung und keinen Pyjama mitnimmt. Mikrofaser-Badetuch und Seideninlett sowie extra Taschen (mein Shopper für den Gang in die Wäscherei und für kleine Einkäufe in der City wiegt vernachlässigenswerte 60 Gramm; meine kleine Hüfttasche ist gleichzeitig als Umhängetasche für den Stadtausflug nutzbar) zu Hause lässt. Und wer die technische Ausrüstung auf Handy und Ladekabel reduziert. Schließlich gibt es auch noch diejenigen, die Unterwäsche nicht überbewerten und weniger davon einpacken.

Wenig Gewicht - leichtes Gepäck

Während der Gepäckplanung hat man am besten eine Küchenwaage mit Feineinteilung (Gramm) dabei, wobei diese auch zu Hause beim Zusammenstellen der Sachen, die man mitnehmen will, permanent gebraucht wird. Grundsätzlich gilt: Bei einem Ausrüstungsgegenstand zahlt man für etwas, das nicht da ist. Konkret: Der Preis steigt mit abnehmendem Gewicht.

Abheben - schön wär's! Leider folgt unser Gepäck auf der Fernwanderung den Gesetzen der Erdanziehungskraft, weswegen es nicht die luftigen Eigenschaften des abgebildete Gegenstands hat

Wieviel wiegen eigentlich die Einzelteile? Hier ein paar Anhaltspunkte (abhängig von Marke, Präferenzen und eigener Körpergröße):

Eine leichte Softshell-Wanderhose für den Sommer gibt es schon ab 215 Gramm. Manche nehmen zum Wandern auch statt einer Wanderhose Leggings, was zusätzlich Gewicht spart. Eine leichte Reisehose für die Freizeit, die auch optisch salonfähig ist, kann man schon ab 150 Gramm finden.

Auch ein T-Shirt muss nicht viel wiegen. Wer Kurzarm oder ärmellos läuft, kann hier gewichtsmäßig noch mal punkten. Ich selbst hatte Langarm-Merinoshirts mit jeweils 130 Gramm dabei.

Für das Nachtkleid haben wir verschiedene Möglichkeiten. Meine Überlegungen zu diesem Thema finden sich in diesem Beitrag: Walk in Style. Vorab soviel: Ich habe jetzt einen Seiden-Pyjama dabei, der ca. 150 Gramm wiegt.

Schuhe für den "Feier"-Abend hingegen sind kaum unter 500 Gramm das Paar zu haben. Hier darf sich freuen, wer wenig Wert auf Äußerlichkeiten legt und sich mit Crogs zufrieden gibt. Bitte bedenken: Diese Schuhe tragen wir auch auf den ausgedehnten Erkundungsgängen durch die Städte, die wir kennenlernen wollen. Da kommen schnell mal 10 oder mehr Kilometer zusammen. Ob ein Paar Crogs oder faltbare Ballerinas (sowie die sich in diesem Schuhwerk befindlichen Füße) das mitmachen, sei dahingestellt.

Ob Regenjacke oder Regenmantel ist schon fast Jacke wie Hose. Vom Gewicht her gibt sich das praktisch nichts. Ich habe den Regenmantel bevorzugt, weil er stadttauglich ist und auch beim Wandern im Regen die Oberbeine schützt. Mein Teil wiegt 380 Gramm.

Bei leichtem Regen sind Regenmantel in Kombination mit einem Regenschirm (190 Gramm) wunderbar, besonders dann, wenn der Weg nicht anstrengend ist und man nicht ins Schwitzen kommt.

Bei Starkregen hilft dann nur noch ein Regenponcho (280 Gramm), gegebenenfalls unterstützt durch den Schirm.

Eindeutig ein Symbolbild - Schirm an Poncho

Halten denn Gamaschen (160 Gramm) den Wandermenschen im Fall eines Regens im Fußbereich trocken? Bis jetzt habe ich mich nämlich an das Motto "Kaum hat man sie nicht dabei, vermisst man sie schmerzlich" gehalten und sie eingepackt. Ich kann soviel berichten: Die Füße bleiben im Normalfall auch bei starken Schauern trocken, die Gamaschen wurde nie benutzt und werden definitiv nicht mehr eingepackt.

Mehr zum Thema Regenequipment und Gamaschen in diesem Beitrag.

Womit wir bei der Ausrüstung sind:

Einen leichten Rucksack mit 30 Liter Füllkapazität gibt es ab ca. 800 Gramm, ein stabileres Teil mit insgesamt 40 ± 5 Litern kommt auf doppelt soviel.

Ausrüstung: Taschenmesser mit Multifunktion ("Schweizer Messer"), Taschenlampe, Reepschnur, Powertape, Pfefferspray und dergleichen: Hier ist die Kunst, die optimale Kombination von Funktion und Gewicht zu finden. Für diese Dinge kommen schnell ein paar hundert Gramm schon zusammen.

Bei einem Microfaser-Handtuch ist man ab ca. 50 Gramm (Größe 40x80 cm) dabei. Ich selbst habe mir ein großes Handtuch (64x150) mit 135 Gramm gegönnt.

Ebenso wie ein Seideninlett, denn die aus Baumwolle sind zwar deutlich günstiger, wiegen aber auch entsprechend mehr. Und: Seide trocknet schnell. Wer sich in eine Mumienform zwängen mag, spart nur Gewicht im einstelligen Grammbereich gegenüber einem Inlett in Deckenform. Diese zusätzlichen und den damit verbundenen Freiraum habe ich gerne in Kauf genommen.

Zum Wäschewaschen nehme ich mittlerweile eine Tube Reisewaschmittel mit - dieses kann man bequem unterwegs nachkaufen. Hat auf meiner letzten Tour durch Niedersachsen prima funktioniert. Man kann übrigens Waschmittel sparen, wenn man in größeren Städten in den Waschsalon geht geht, wo das Mittel im Preis inbegriffen ist. Aufhängen kann man die Wäsche auf der mitgeführten Reepschnur, dann braucht man unter Umständen aber auch Wäschklammern. Es gibt eine Wäscheschnur mit integriertem Wäschehaltesystem, die nur 25 Gramm wiegt. Habe ich mir geleistet (und nicht bereut). Wobei in allen Fällen mit Tücken bei der Befestigung zu rechnen ist. Die tropfenden Sachen will man ja eher im Bad aufhängen, wo erstaunlich häufig kein geeigneter Haken vorhanden ist. Also selbst einen oder zwei mitführen. Wer in den Tropen unterwegs war, kennt die Dinger mit Vakuum-Lock-System, um Moskitonetze zu befestigen. Sie funktionieren leider nicht auf ultraglatten glasierten Kacheln und sind mit 25 Gramm pro Stück unerwartet schwer. Aber wenn man eine Fläche gefunden hat, an denen sie haften, dann sind sie echt genial. Mein Wäschwaschset wiegt knapp 200 Gramm.

Schönes, buntes Motiv. Als Reiseutensil indessen weniger geeignet. Unsere Wäsche trocknet entweder im Trockner eines Waschsalons oder im Hotelbad auf einer wandertauglichen Leine

Solche Helfer wie Erste-Hilfe-Set, Autan, Blasen- und Druckstellenpflaster, Tempos und feuchte Tücher für die schnelle Reinigung unterwegs kommen inklusive Nähzeug und Ohrstöpsel auf ein nicht unwesentliches Gewicht. Puh. Schlepp.

Da freuen wir uns, wenn wir mithilfe von Zipp-Lock- Gefrierbeuteln und sogenannten "Hemdchentüten" aus dem Supermarkt (nach dem Kauf von Äpfeln die Tüte einfach nicht wegwerfen, sondern für die Reise aufheben) bei der Ordnung unseres Gepäcks mit Assistenten im kaum messbaren Grammbereich auskommen.

Womit wir bei den Hygiene- und Körperpflegeprodukten wären. Oh weh - ganz schön schwer. Hier lautet die Empfehlung, bei einer Fernwanderung durch besiedelte Gegenden nur die Reisegrößen aus dem Drogeriemarkt mitzunehmen und unterwegs bedrafsgemäß nachzukaufen. Meine Sets für Fehlsichtigkeit und Zahnpflege wiegen wahrscheinlich mehr als bei anderen Leuten - aber da gehe ich halt keine Kompromisse ein. Genausowenig wie beim Fön, der täglich in Gebrauch war, und das nicht nur wegen der Frisur. Daher steht er in meiner neuen Packliste bei der Ausrüstung. Ebenfalls keine Kompromisse sollte man beim Sonnenschutz machen. Hohes Gewicht, aber auch hohe Wichtigkeit. Eventuell kann man auch hier kleine Größen einpacken und nachkaufen. Letztlich ist alles, was Flüssigkeit enthält, schwer. Daher empfehle ich auch Seifenstücke statt Duschgel bzw. Haarshampoo sowie Deostick statt Roll-on. Da fallen dann die lachhaften 50 Gramm für den Nagellack auch nicht mehr ins ... genau: Gewicht

Somit habe ich für mich praktisch alle Möglichkeiten der Gewichtsreduktion evaluiert und umgesetzt. Zugegebenermaßen schwierig bei meinen Ansprüchen. Denn mein Tee-Set bestehend aus einem Mini-Tauchsieder (165 Gramm) und Tee habe ich schon sehr vermisst. Denn nichts ist schöner als ein Tee frühmorgens gleich nach dem Aufwachen ...

Hier ist zur Vervollständigung noch mal die Packliste von meiner ersten Wanderung (2018 durch Schleswig-Holstein). Inklusive Rucksack und Verpflegung (Wasser!) wog mein Gepäck ca. 11,5 kg.

Auch hier gilt, dass man einige Kleidungsstücke am Körper trägt, was das Gewicht des Rucksacks reduziert. Und die Wanderstiefel habe ich gar nicht erst mit aufgeführt, weil sie eben auch an den Füßen getragen werden – hier gilt: große Füße, mehr Gewicht.

Ausrüstung

Kleidung

Hygiene und Pflege

Technik

Ja, ich hatte noch ein Seidenhemd dabei, das kaum mehr als 80 Gramm wiegt, edel aussieht und daher als Ausgehdress hervorragend geeignet ist. Und auch noch die mehrfach beschriebenen tollen Materialeigenschaften hat. In jedem Fall ist eine Mitnahme überlegenswert.

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