Eine Wanderung für Konditionsstarke, die praktisch alle bekannten vulkanischen Hügel im Hegauer Bergkegelland mitnimmt. Wenn das Wetter mitspielt.
So wäre es gewesen, wenn der Wettergott nicht interveniert und die Höhenmeter gekappt hätte. Anstrengend ist es trotzdem, auch wenn zwei Gipfel ausgelassen und Abkürzungen genommen werden: 500 Höhenmeter und knapp 20 Kilometer kommen Schluss dann doch zusammen
Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking
Irgend eine Ausrede gibt es immer
Der Wettergott hat ein Einsehen und schickt tiefhängende Wolken, aus denen Regen sprüht, statt die Wanderin vier oder mehr Berge / Hügel / Vulkane hinaufzuhetzen.
Brunnen mit eigenwilligem Abschluss am Ortsausgang von Engen
Der Weg auf den Hohenhewen, den ersten der Vulkankegel, die heute auf dem Programm stehen, führt über Anselfingen.
Stimmungsbild, entstanden auf dem Weg nach Anselfingen
In Anselfingen wird schnell klar, dass eine Besteigung des Hohenhewen zwecklos ist:
Der Hohenhewen bei Engen in Wolken - man würde dort buchstäblich im Nebel rumstochern, statt herrliche Aussichten zu genießen
Also wird der Obere Hagenweg, der auch unter der Bezeichnung Hewensteig firmiert, gewählt. Ein Höhenweg mit schönen Panoramen, gleichmäßig auf ca. 600 Metern verlaufend.
Vom Oberen Hagenweg, der östlich unterhalb des Hewen verläuft, hat man permanent einen schönen Fernblick - in der oberen Bildmitte lugt der Hohenstoffeln aus dem Nebel hervor
Unterwegs fallen wieder einmal rurale Maschinen ins Auge.
Petroltürkis an Limettengrün - geschmackvolles Gefährt im Nieselregen
Der Weg ist bequem und einfach zu gehen, als Regeschutz reicht "kleines Besteck" - Regenmantel und Schirm. Das Handy steckt in einer Hülle, die es vor Regen schützt. Man kann hindurch fotografieren, die so zustandekommenden Bilder wirken daher ein wenig verschwommen. Ich begegne einer anderen tapferen Wandersfrau, die den "Premiumwanderweg Hegauer Kegelspiel" läuft und dem Regen trotzt. In auffällig reduziertem Schuhwerk - Leguanos. Ich staune und lasse mir ein wenig darüber erzählen.
Der Obere Hagenweg führt haarscharf am Gipfel des Hohenhewen vorbei und ist eine Alternative für Konditionsschwache
In Kontrollblick zeigt: Auch der Hohenstoffeln ist umnebelt und muss wahrscheinlich unbestiegen bleiben.
Der nächste Vulkankegel, der Hohenstoffeln, umhüllt von Nieselwolken
Unterhalb die nächste Ortschaft, Welschingen:
Welschingen liegt in einer Senke zwischen Engen und dem Hohenstoffeln
Das Wetter ist so, dass man keine Lust verspürt, den Ort näher zu erkunden. Um zum Dorfplatz zu gelangen, müsste man einen Abstecher machen. Es bleibt als beim kurzen Durchstreifen durch den südwestlichen Teil von Welschingen.
Kleiner Platz in Welschingen mit bemerkenswert gestaltetem Brunnen, der gefällt, aber nicht in der Form abgelichtet werden kann, um die Besonderheiten zu zeigen
Ein "dauerhaft geschlossener" Gasthof wirkt bei der Beleuchtung besonders trist:
Gasthof und Pension "Adler" in Welschingen, scheint geschlossen - die Karte weist auf dem Dorfplatz ein weiteres Gasthaus aus. Vielleicht ist das ja geöffnet?
Die Landschaft ist weit und man sieht eine Erhebung, von der man nicht sicher ist: Ist das der Sickerberg mitsamt seinem Hegaukreuz, der heute zu einem späteren Zeitpunkt noch überquert wird?
Sieht schön aus, gibt aber Rätsel auf: Erhebung hinter Welschingen
Nachdem der Hohenstoffeln immer noch wolkenverhangen, ein Panoramablick also nicht zu erwarten ist, fällt die Entscheidung, die paar Kilometer Umweg und die zusätzlichen paar Höhenmeter auszulassen und durch das unter dem Berg liegende Weiterdingen zu laufen. Zunächst über eine asphaltierte Straße:
Dann kommt unweigerlich das berüchtigte feuchte (!!) hohe Gras - die Goretexmembran der Schuhe kann dem nicht standhalten (Detail: Am nächsten Tag müssen sie trockengefönt werden)
Gleich am Ortseingang von Weiterdingen steht eine Bank (Bild bei "Raststationen"), zudem lässt der Regen nach, ja, er hört komplett auf. Dennoch kommt absolut keine Lust auf, den Ort zu besichtigen. Was schon ein Drama ist: Alle Welt rennt hinauf auf den Hohenstoffeln, keiner würdigt das darunter liegfende Örtlein auch nur eines Blickes.
Mit der Telefunktion herangezoomt: Kirche und Ortsmitte von Weiterdingen
Also bleibe ich im nördlichen Teil des Ortes und mache ein paar Fotos.
Schon erstaunlich, wie interessant so ein gepflegtes Fachwerkhaus aussieht
Meine App schlägt einen Weg vor, der hinaus führt aus dem Ort, allerdings über ein Privatgrundstück, was wiederum erst da bemerkt wird, als ich den Besitzer auf seinem Traktor anspreche. Er ist so höflich, nicht von sich aus darauf hinzuweisen. Und meine Entschuldigung anzunehmen. Wirklich nett.
Weiterdingen und sein Hochstoffeln, gesehen im Rückblick auf dem Weg zum Hegauer Kreuz
Auch der nun folgende Weg sehr schön, man sieht deutlich, dass die Wolke über dem Hohenhewen hochgestiegen ist und den Gipfel freigegeben hat. So ein Pech aber auch ...
Der Hohenhewen hat offenbar eine Doppelspitze - was jetzt offenbar wird, da sich die Wolke, in der selbige Spitze vor kurzem noch verborgen war, nach oben verflüchtigt hat
An einer anderen Stelle sieht man das Ziel der heutigen Tagesetappe, den Hohentwiel
Es geht bergauf. Zunächst zum Sickerberg (sehr steiles Teilstück), dann zum Hegauer Kreuz (Abbildung bei Raststationen) und schließlich zum Mägdeberg. Dieser kann erklommen werden.
Der Mägdeberg, ein weiterer Vulkankegel, mit Burganlage oben drauf
Als hätte ich es geahnt: Es zieht mich nämlich so gar nicht hinauf auf den Mägdeberg. Und siehe da: Aufstieg gesperrt wegen Instandsetzungsarbeiten. So ein Pech aber auch.
Der Hohenkrähen, aus der Ferne, aus der Nähe
Weil es einem in diesem Fall ganz leicht gemacht wird mit dem Hinaufklettern, ja, es gibt sogar eine Fahrstraße und die App verzeichnet einen Aussichtspunkt *mit* Rastmöglichkeit, also nur deshalb raffe ich mich auf zu einer Burgbesichtigung.
Eingangstor zur Burganlage auf dem Hohenkrähen
Wahrlich, es lohnt sich. Schöne Anlage, toller Blick, gaaanz viele Sitzmöglichkeiten. Bild bei "Raststationen".
Hohentwiel mit Infozentrum,wo auch meine Unterkunft wartet. Links im Bild die Stadt Singen
Die paar Kilometerchen bis zur Untetkunft ziehen sich, wenn auch auf einem schönen Weg mit Klasse Panorama:
Der Bodensee ganz nah - davor Singen. Immer links im Augenwinkel auf den letzten Kilometern zum Hohentwiel
Immer noch: Schön, dieser Weg mit Hohentwiel-Blick, auch wenn man irgendwie bald mal ankommen möchte
Und dann ist es soweit. Die Karte zeigt einen merkwürdig steilen Anstieg direkt vor der Unterkunft. In der Tat:
Sieht man auf dem Foto nicht: Es geht äußerst steil hinauf. Hier zählt keine Ausrede! Mit letzter Kraft schleppt die erschöpfte Wandersfrau sich diesen Grashang hinauf - wo auch schon das Ende der Wanderung erreicht ist
Raststationen
An regnerischen Wandertagen ist es besonders fordernd, geeignete Rastplätze zu finden. Aber es regnet ja nicht immer, weswegen auch Tipps für schönere Tage dabei sind.
Erholungsareal "Almenhütte" kurz hinter Anselfingen auf dem Oberen Hagenweg unterhalb des Hohenhewen
Bank mit Blick auf den Hohenstoffeln - Ausguck für alle, die den Aufstieg auf den Hohenhewen verschmähen
Keine wirkliche Empfehljng, sondern nur als Veranschaulichung gedacht: Pausenbank mit Brunnen am Ortseingang von Weiterdingen - wenn die Luft trotz Umgehung des Aufstiegs auf den Hohenstoffeln raus ist
Das Hegauer Kreuz, zugig, sonnig, mit Blick
Pausieren auf den Hohenkrähen. Der Schaukelstuhl steht allerdings so, dass man auf die Burg schaut. Es gibt dort zahlreiche weitere Sitzmöglichkeiten
Bodensee, Singen - von der Restauranterrasse des "Hotel Hohentwiel". In jederlei Hinsicht empfehlenswert
Flora und Fauna
Regen, klar : alle zu Hause. Bis auf:
Ist heutzutage schon erwähnenswert, die Schnecke mit Ihrem großen Gehäuse
Diese Kreatur liegt da wie tot. Kein Wunder. Es handelt sich um eine Blindschleiche. "Blind"-"Schleiche". Sie ist in einem schlechteren Zustand als ihre Kollegin, die mir in der Wutachschlucht über den Weg lief. Aber in einem besseren als ihre vielen anderen Genossinnen und Genossen, die von Radlern auf unseren Wanderwegen in sehr unappetitliche Zustände gebracht werden und wurden. Ein Test mit einem Stöckchen ergibt: Sie lebt. Aber wohl nimmer lang ...
Einmal hat sie mich angesehen, diese schwarze Katze oben auf dem Hohenkrähen. Am Freitag, den 13. Offenbar hat sie den Touristenrummel satt
Hinterlasst einen Kommentar (Eingabefeld unten).
Bevor Euer Kommentar freigeschaltet wird, schaue ich noch mal drauf. Als Namen könnt Ihr ein Pseudonym wählen. Eure E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Mehr hierzu findet Ihr hier und im Impressum / Datenschutz
Hier geht's zurück zu: Cool Walking