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Steinhude - Bad Nenndorf

Die Abwechslungsreiche
· E1

Sehr vielseitige und abwechslungsreiche Wanderung von ca. 27,5 Kilometern von Steinhude nach Bad Nenndorf

Ein kleiner Stroll im historischen Ortsteil von Steinhude muss schon sein, bevor man sich auf diesen langen Weg macht. Nachgänger sollten am besten um Haste herum das Kartenmaterial auf Plausibilität untersuchen, wenn sie nicht im Gestrüpp landen wollen - hier hat sich möglicherweise was geändert

Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking

Meer, Land, Berg, Kanal, Busch - und Unwetter
Achtung Follower, hier kommt eine wahre Bilderflut! Und dabei werden ganz viele weggelassen. Denn diese Tour hat es in sich. 
Wo soll man anfangen und wo aufhören an diesem phantastisch ereignisreichen Tag? Los geht es mit einer kleinen Ortsbesichtigung in Steinhude.
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Der historische Ortsteil von Steinhude, die Gebäude beherbergen heute Geschäfte mit Angeboten für Urlauber 

Das Seeufer wird dominiert von einem Zuckerbäckerbau, in dem sich die Paulaner-Brauerei breitgemacht hat. Mitsamt großem Biergarten direkt am See. Geschäftigkeit zur frühen Stunde auch am Steg, wobei der Käpt'n, dem Klischee gerecht werdend, mit seiner Kapitänsmütze noch auf der Bank sitzt. Ich zögere jedoch, ihn anzusprechen und zu fotografieren.

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Touristenboote und - schiffe am Steg von Steinhude - mitsamt ihren bunten Spiegelungen 

Ich ziehe weiter am See entlang und erblicke plötzlich in der Ferne eine einsame, seltsam monolithische Erhebung.
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Wirkt fast ein bisschen wie der australische Ayers Rock, diese undefinierbare Erhebung am Horizont 

Das Meer erfreut mit weiten Ausblicken, auch auf die künstlich geschaffene Insel, im Schilf ist toll was los: Vögel mit ihren Jungtieren lärmen vor sich hin.
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Ein letzter Blick über das Steinhuder Meer, dann zweigt der E1 ab ins "Landesinnere" 

Bei Hagenburg gibt es noch mal an einem Stichkanal einen Yachtclub, und dann ist der Ausflug an die See auch schon beendet.
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Bei Schloss Hagenburg führt ein hölzerner Steg über den Stichkanal, von dem aus man das Bauwerk selbst sehen kann

Merkwürdigerweise verspürt man schon jetzt das Bedürfnis nach einer Pause, also wird diese eingelegt am Försterteich in Hagenburg. Studium der Karte: Wie den Weg unterteilen?
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Auf dem Weg nach Hagenburg. Im Hintergrund Hügel - seit Beginn meiner Wanderung auf dem E1 nicht gesehen. Ist das die Gegend, von der die Schweden am Vortag berichteten? Dort, wo es "ganz schön auf und ab geht"? 

In Hagenburg selbst gibt es was zum Fotografieren.
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Schöner Häusereingang in Hagenburg 

Am Ortausgang eine Szene, die ich auch unbedingt festhalten musste:
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Die Dame mit dem Kittel rechts im Bild macht auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wo bereits der Wald steht, dem fiesen Unkraut den Garaus. Mit Unkrautvernichtungsmittel aus der Spritze 

Wie ich vorbeigehe, ist sie schon wieder drüben bei ihrem Haus, um das Werk fortzusetzen. Wir kommen ins Gespräch. Sie ist - abgesehen von ihrer offensichtlichen Unkrautbesessenheit - eine unglaubliche nette Frau, und wir reden bestimmt zehn Minuten lang. Übers Wandern. Sie kennt sich aus, alles abgewandert, bis nach Hameln. Ist schon interessant, was für Eigenheiten ganz normale und liebenswürdige Menschen so haben können.

Wie auf obigem Bild zu sehen ist, geht es directement in den Wald hinein. Und als man wieder heraustritt aus dem Wald, erschrickt man geradezu über den ungewöhnlich hohen Berg, der sich vor einem auftürmt:

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Der Ayers Rock von Niedersachsen. Wie ich lese, entstanden durch Abbau von Kali

Als nächstes kommen die Ortschaften Mesmerode und Idensen.

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Am Ortseingang von Mesmerode dieses ansprechende Haus ...

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... und dieses ebenso ansprechende Boot mit dem Namen "Sturmvogel". Hmmm. Bei Sturm tanzt es wahrscheinlich wegen des flachen Kiels oben auf dem Wasser rum. Das mit dem Vogel will sich mir noch nicht erschließen. Kann es auch fliegen?

Idensen beeindruckt mit einer Reihe von gut erhaltenen Häusern und alten Höfen und einem sehr gepflegten Straßenbild - welches von den Bewohnern mit den dafür vorgesehenen Gerätschaften (Laubbläser auch im Mai) saubergehalten wird. Vor allem aber auch mit der romanischen Sigwartskirche aus dem 12. Jahrhundert (Abbildung weiter unten). Leider habe ich es versäumt, die originalen Fresken und Wandmalereien im Innenraum zu besichtigen bzw. das gesamte Bauwerk eingehend zu betrachten. Ich war zu sehr vom Geschehen auf dem Kirchturm abgelenkt (siehe Rubrik "Fauna"). Und dem knurrenden Magen, der unablässig fragte, wann es denn nun die Semmel gibt.

Etwas weiter an einer Straßenbiegung wird mit einemmal die Sicht verstellt durch ein veritables Ungetüm, dessen Führer sehr stolz darüber ist, wie toll er das Gefährt mit den mannshohen Reifen beherrscht.

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Megatraktor beim Durchfahren von Idensen 

Auf der Mitte der heutigen Tagesetappe mache ich eine ausgedehnte Pause in der Sonne. Am Mittellandkanal. Tolle Sache. Riesenschiffe ziehen vorüber. Manche mit ganz schön hohen Aufbauten. Aber auch kleinere Motorboote, deren Besitzer mir jedesmal fröhlich zuwinken. Ein Boot, denke ich, fotografier ich mal. Nehme von der Idee aber Abstand, als ich sehe, wer sich alles an Deck sonnt: Drei Männer mit freigelegten Oberkörpern - einer davon im neunten, ach was: zehnten Monat schwanger, der immer und immer wieder ganz selbstverliebt sein im Bauch verborgenes Produkt (Fett) streichelt. Nee, Leute, macht mal weiter und sauft euer Bier, um die Riesenkugel zu ernähren - euer Anblick reicht mir auch so schon, da muss ich nicht auch noch erinnert werden. (Nachgefragt: Waren das jetzt "echte" oder "unechte" Männer?)

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Dieses Schiff heißt "Pankgraf". Schon wieder jemand, der keine Rechtschreibung beherrscht. Weiß doch jeder, dass man "Punk" mit U schreibt! Kleiner Scherz. Wen die Geschichte hinter diesem "Kahn" interessiert, findet hier weiterführende Informationen

Dann noch schnell durch Haste hasten (Zusatzinfo: Vom Kanal aus gibt es einen Verbindungspfad zu einer Abkürzung nach Haste, der schwer gefunden werden kann und der teilweise schon zugewachsen ist. Ich habe ihn genommen, ein echtes Vergnügen war es nicht), dann ist man ja schon fast da!

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Ortsbild von Haste - kein Stäubchen stört den Anblick

Aber heute warten auch noch höhere Anforderungen auf die Wanderin, die sich im Geiste schon im Kurort Bad Nenndorf Eierlikör trinken sieht.
Kurz nach Haste gibt es auf dem E1 eine absurde Abzweigung, die mitten in den Busch führt. Nicht ganz sicher, ob der E1 das wirklich ernst meint. Und dann noch das hier:
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Das Zeichen für den E1 durchgestrichen. Es kommt noch doller

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Ja, liebe Leute, das soll der Weg sein! Dahinter geht es wild weiter. Wer weiß, wann hier das letztemal jemand durchgelaufen ist. Ich kämpfe mich durch Spinnweben und Gestrüpp, interessanterweise immer wieder eine Wegmarke des E1 registrierend

Endlich die Straße. Spinnwebenumrankt, gleich einem Gruselmonster, trete ich heraus aus der Wildnis in die zivilisierte deutsche Verkehrswelt, möchte nur noch dieses Zeugs loswerden. Wie sich bei der nächsten Bank, siehe "Raststationen", herausstellt, krabbeln auch noch Spinnen auf meinem Rucksack rum. Nix für Arachnophobe (ja, so heißen diese bedauernswerten Menschen, die sich vor Spinnen fürchten).

Während ich mich bei besagter Bank so gut es geht von dem Dschungelunrat befreie, höre ich ein leises Grollen. Gewitter. Karamba. Der nächste Ort ist echt weit weg. Ich vertraue darauf, dass es schon nicht so schlimm kommen wird, und wenn ja, dann frühestens, wenn ich im Ort bin.

Erstens: Es kommt, das Gewitter. Zweitens: Es kommt, bevor ich den Ort erreiche. Es sind aber keinerlei Blitze wahrzunehmen (ja, ja, weiß schon: heißt nix - auch aus heiterem Himmel kann ein Blitz kommen), und ich habe das Gefühl, dass das Unwetter zwar sehr nass, aber nicht direkt über mir ist. Als ich in Waltringhausen ankomme, bin ich vollkommen durchnässt, das Donnerwetter aber vorbei. Gut, dass Montag ist und der "Salon Monika" mit seinem großen Vordach und dem noch vom Sonnenschein des Vormittags gewärmten Treppenaufgang geschlossen hat. So kann ich mich, zum Misstrauen einiger Dorfbewohner, dort ausbreiten und neu arrangieren.

Blöd nur, dass das Gewitter wieder losgeht, und zwar ziemlich genau auf der Höhe des "Möbel Heinrich" in einem Gewerbegebiet von Bad Nenndorf. Dieser hat eine Warenauslieferung mit Kundenparkplatz und - einen Unterstand, besser Untersitz (mit Bank und Tisch) für rauchende und pausenmachende Mitarbeiter. Ich darf ihn benutzen. Halleluja.

Als der Regen und das Gewitter nachlassen, laufe ich weiter. Die Wander-App weist vor Bad Nenndorf noch einen nicht erklärbaren Anstieg aus. Und tatsächlich geht recht zünftig bergauf, bis zu dieser Stelle mit dem bezeichnenden Namen.
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Höhenluft. Von hier blickt man über die gesamte Landschaft, die man zuvor durchschritten ist, auch der Kaliberg ist zu sehen

Dann aber geschwind noch den Berg wieder hinab, und man ist am Ziel.
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Bad Nenndorf ist klar erkennbar ein Kurort mit entsprechend antiquiertem Angebot. Man muss sich offenbar der Zielgruppe anpassen. Wobei: Wird die nicht auch jünger?

Raststationen

Wie es mit Pausenorten so ist: Sie sind meistens da, wenn man sie nicht braucht, und meistens nicht da, wenn man sie braucht.
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Originelle Bushaltestelle mit Regendach in Idensen

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Hier ist sie, die Bank. Der Holzprügel, der links im Bild aus den Brennesseln hervorschaut. Mieux que rien, wie der Franzose zu sagen pflegt, besser als nichts. Dringend notwendig als Ablage für alle mitgeführten Gegenstände, um Spinnentiere und Spinnweben von der Abenteurerin zu entfernen

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Das hier ist der hippste Laden von Bad Nenndorf. Alles andere schließt um 21 Uhr oder ist ein (Tanz-)Café

Ich jedoch beschließe, angesichts des gastronomischen Notstandes in das türkische "Baba's" zu gehen. Eine goldrichtige Entscheidung! Sowohl die Linsensuppe (mercimek çorbası) als auch der Salat vom Büffet (inklusive çoban salatası, dem türkischen Hirtensalat) bis hin zum şiş kebap und dem türkischen Efes Bier - alles hervorragend (vom Barre-Bier, von dem ich interessehalber ein Glas bestellt habe, würde ich mal absehen. Kinderbier). Ich fühle mich geschmeichelt, als die Inhaberin mich fragt, ob ich Türkin bin. Da würde ich jederzeit wieder hingehen!

Gewohnt habe ich im absolut famosen "Haus Charlotte". Großes Zimmer, großes Bad mit allem, was ein Wandermensch braucht. Und selbstverständlich auch einem guten Frühstück in einem angenehmen, hellen Salon.

Fauna

Heute keine Streicheltiere, aber diese hier sind wirklich zum Liebhaben:
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Wer das Bild heranzoomen kann, sieht, dass in dem Nest ein Junges über den Rand lugt. Aufgenommen in Steinhude

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Dieser Storch (Mama? Papa?) auf dem Turm der wunderschönen Sigwartskirche in Idensen fächert seinen beiden Jungen mit den riesigen Flügeln frische Luft zu, denn heute ist es fast schon stechend heiß

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Nicht so sehr zum Liebhaben, aber nett anzuschauen: Schwanenpaar auf dem Steinhuder Meer beim Swim-along

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Gar nicht zum Liebhaben, aber eben doch da: das abscheuliche Zeckentier. Unsichtbar, gefährlich. Ich hoffe immer nur, dass das auf Hosenbeine und Schuhe gesprühte Autan Wirkung zeigt

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