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Springe - Hameln

Über den Süntel

· E1

Wanderung von knapp 20 Kilometern über den Süntel - einen Höhenzug im Weserbergland - von Springe bzw. Bad Münder über die Gipfel Hohe Egge, Schweineberg und Basberg nach Hameln, dem Ziel meiner diesjährigen Etappe auf dem E1 von Norddeutschland nach Süddeutschland. Im Anstieg 550 Meter, im Abstieg 580 Meter

Von Springe nach Bad Münder wurde der Bus genommen, man kann aber auch um den südlichen Rand des Deister herum laufen und so zu Fuß nach Bad Münder gelangen (plus ca. sechs Kilometer). Da infolge der Mogelei zeitlich etwas Luft entstanden ist, kann man etwas herumstreichen, in Bad Münder

Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking

Happy Tour Ending in der Rattenfängerstadt
Nachdem heute ein weiterer Gebirgsstock überwunden werden soll und die Wander-App sportliche 28,5 Kilometer für die gesamte Strecke von Springe nach Hameln ausweist - in Kombination mit erheblichen Höhenmetern, die es zu packen gilt -, wird für die Passage nach Bad Münder der Bus gewählt. Den Südausläufer des Deister, an dem die Verbindung zwischen Springe und Bad Münder entlangführt, hat man ja am Vortag bereits von oben gesehen.
Bad Münder stellt sich als eine malerische Ortschaft heraus, die zumindest in der Innenstadt nichts Kurorthaftes hat.
Wandern in Niedersachsen auf dem E1, Bad Münder

Innenstadt von Bad Münder - die vielen Detailfotos können in dem Format dieses Blogs nicht gezeigt werden

Das heutige Tagespensum fällt, nachdem es abgespeckt wurde, mit knapp 20 Kilometern ziemlich gemütlich aus, so dass Zeit und Muße bleiben, herumzustrawanzen und Bilder und Filmchen (Brunnen mit Wasserspielen - sehr kontemplativ) zu machen. Aber irgendwann hat man auch davon genug und zieht gen Ortsausgang.
Fernwanderung auf dem E1 in Niedersachsen, Bad Münder

Der Ortsausgang von Bad Münder. Mir gefällt die Abbildung wegen verschiedener Details: der abrupte Übergang von Asphalt zu Waldweg, die gewerbegebietartige Umgebung in Kombination mit einem wie beiläufig dahingeworfenen Gelben Sack, die präzise Grundstücksabgrenzung rechts, die ebenso penible Pflasterung des Parkplatzes links. Ein Deutschlandbild ...

Anders als von der Wetter-App vorhergesagt, ist es noch nicht wirklich trocken. Vielleicht liegt es auch an der Höhe, die nun erklommen wird, dass man von Feuchtigkeit umnieselt ist. Der Weg geht beständig bergauf, ohne jedoch anstrengend zu sein. Relativ weit oben kommt mir mal wieder eine Zeltgestalt entgegen - ein Fernwanderer in grauem Ganzkörperponcho (gegen die neblige Feuchtigkeit).  
Edmond ist ein Franzose deutlich älteren Semesters, dessen Englisch, wie häufig bei Franzosen, schwer verständlich ist, weswegen wir ins Französische wechseln. Er beschwert sich, dass in deutschen Museen und Sehenswürdigkeiten - anders als in Frankreich - alles nur auf deutsch beschrieben sei. Na ja ... unterschiedliche Wahrnehmung, würde ich mal sagen. Der Mann ist ein Phänomen. Er geht bis zu 45 Kilometer am Tag und übernachtet im Bedarfsfall im Zelt, das er dabei hat. Besichtigungen von Städten und Orten sind ihm ein Greuel. Er will laufen, sonst nix. Seine Redeflut unterbreche ich irgendwann, als es mir in der Höhenluft zu kalt wird, und wir gehen unseres jeweiligen Wegs.
Der erste Zwischenstopp kann plangemäß auf dem Gipfel der Hohen Egge in der "Waldwirtschaft Süntelturm" eingelegt werden. Pünktlich zur Mittagszeit.
Am Nachbartisch eine einheimische Herrenrunde im Gespräch. Mallorca, Fuerteventura - oder Lanzarote? "Egal, irgend so eine Insel halt". Jedenfalls "All inklusiv". Wie wahr, denke ich, in unserem Erdendasein ist das All inklusiv! Als nächstes geht es um einen Aufenthalt in Südtirol bei Meran, wo einer der Männer ein Tal erkundet hat. Ja, welches war es gleich noch mal? "Egal, irgend so ein Tal halt". Ja, liebe Follower - das sind Originalzitate. Zum Wimmern.

Weitere Männergrüppchen betreten das Gasthaus. Eines davon mit großem Gepäck. Ich frage nach: Fernwanderung? Ja, neee, wir üben, wollen im Sommer einen Fernweg in den bayrischen Alpen gehen. Aha, aber schon klar, dass die Verhältnisse dort ein bisschen anders sind? Nee, klar, kennen wir schon. Mir wird das Ganze zu mühsam, und ich gehe wieder an meinen Tisch zu meiner hervorragenden grünen Bohnensuppe mit Cabanossi. Dann halt doch Mallorca, Fuerteventura oder irgend so eine Insel ...

Nach Auskunft weiterer Gäste im Lokal geht's von nun an nach Hameln "nur noch bergab". Ein letztes Mal noch in diesem Jahr auf dem E1 auf schönen Waldwegen gehen - weil Wochentag ist, ohne andere wandernde Mitmenschen. Uneingeschränkt mein Wald. 
Fernwanderung auf dem E1 in Niedersachsen, Süntel

Waldweg nach Hameln 

Es geht in der Tat den Berg hinunter, und man jubiliert schon, dass es das war mit den mühsamen Anstiegen. In Unsen, einem Ort im Tal, gibt es noch ein paar fotografische Motive.
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Blumenbild mit Biene, aufgenommen in Unsen bei Hameln 

Auch wurde hier emsig renoviert:
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Vielleicht sieht diese verschandelte Immobilie von innen ja besser aus als von außen

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In direkter Nachbarschaft des obigen Hotels diese schöne Fassade 

Von Unsen aus kann man einen Blick auf den Süntel werfen, den man gerade überquert hat:
Wandern in Niedersachsen, Hameln, Süntel; Fernwanderweg E1

Blick zurück auf den Süntel (man hat natürlich die höchste Erhebung überwunden)

Zu früh gefreut: Es gilt auf einmal, einen Schweineberg zu erklimmen.
Wandern in Niedersachsen, Hameln, Schweineberg, Basberg; Fernwanderweg E1

Kaum meint die Wandersfrau, bereits quasi am Ziel zu sein, kommt ein Hinweisschild auf einen weiteren Gipfel

Der Schweineberg stellt keine übermäßigen Anforderungen, schon bald geht es auch wieder hinab in eine Senke, in die sich ein sehr einladendes Gasthaus, die "Heisenküche", schmiegt. Voll im Sonnenschein, der sich mittlerweile durchgesetzt hat und den man gerne im Zusammenhang mit einem Getränk genießen würde. Aber man möchte jetzt nicht noch Zeit verschwenden, denn eine kleine Besichtigungstour durch Hameln sowie eine Einkehr zum Abendesssen mit Belohnungstrunk sollten schon noch drin sein.

Doch auch hier lauert die Tücke. Dergestalt, dass es direkt nach der schönen "Heisenküche" in die Wand geht. Unerwartet steil hinauf zum Basberg. Nicht allzuviele Höhenmeter, aber diese auf sehr kurzer Strecke. Hechelnd oben angekommen, fragt man sich, was es hier oben wohl Besonderes geben könnte. Kurz: Es gibt nichts. Keinen Aussichtspunkt, keinen Gastbetrieb, schlicht und einfach nichts. Bäume, Wege, Wegweiser. *

* Wegbegleiter H.L. aus H. hat dieser Aussage widersprochen. Zu Recht! Es gibt auf dem Basberg einen "Bismarckturm". Dieser wurde von der Wandersfrau nicht gesehen, ein Wegweiser nicht wahrgenommen. Betriebsblindheit? Einfach nur ankommen wollen? Jedenfalls vielen Dank für den Hinweis!

Nach dem Abstieg öffnet sich die Landschaft und gibt den Blick frei auf das Ziel der diesjährigen Fernwanderung:

Wandern in Niedersachsen nach Hameln, über den Süntel; Fernwanderweg E1

Blick auf das Ziel - Hameln. Bezugnehmend auf eine Frage, die ich mir vor meiner Abreise gestellt hatte, kann nun mit Sicherheit festgestellt werden: Es liegt unten

Schon eingefleischte Routine: Die Stadt wird über einen Vorort betreten.
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Es bleibt dabei: Unsere Vorstädte sind austauschbar. Spiegelbild des deutschen Traums. So wie hier in Hameln. Was nicht fehlt, ist - der Gelbe Sack

Nun hat Hameln zwar ein eigenes Autokennzeichen, aber auch eine überschaubare Größe, so dass man relativ zügig ins Zentrum gelangt. Dieses ist mit seiner Altbausubstanz ausgesprochen charmant und gepflegt.
Wandern in Niedersachsen, Hameln, Fernwanderweg E1

Detail eines Gebäudes in der Innenstadt von Hameln 

Wandern in Niedersachsen, Hameln, Fernwanderweg E1

Die Altstadt von Hameln gefällt mit seinen Gassen und hübschem Baubestand

Wandern in Niedersachsen, Hameln, Fernwanderweg E1

Graffito an einer Häuserwand in der Altstadt von Hameln

Kurzfristig wegen Terminlage entschieden: Meine diesjährige Tour endet hier. Alle Beiträge wurden ja unterwegs geschrieben, weswegen ich sie nach und nach sprachlich noch etwas verfeinert und um Ereignisse und Wahrnehmungen, die in der Eile keine Berücksichtigung fanden, ergänzt habe. Wie immer an dieser Stelle die Feststellung: Es lohnt sich, in einer Art Rückschau noch einmal durchzugehen!

Raststationen

Auf der heutigen Tagesetappe gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich von den Strapazen der Wanderung auszuruhen.
Wandern in Niedersachsen von Bad Münder nach Hameln über den Süntel, Fernwanderweg E1

Das erste Wirtshaus kommt schon bald und hat geöffnet. Aber das Frühstück liegt noch nicht lange zurück, und eine Rast gleich nach Aufbruch ist kontraproduktiv

Wandern in Niedersachsen, Süntelturm, Fernwanderweg E1

Der grüne Kachelofen (vor der erbsgrünen Wand) der "Waldwirtschaft Süntelturm" ist beheizt. Ein großartiger Platz zum Trocknen und Wärmen, bei deftiger grüner Bohnensuppe und einem alkoholfreien Weißbier (aus Bayern). Sowie banalen Gesprächen an den Nachbartischen zum Mithören

Wandern in Niedersachsen, bei Hameln, Fernwanderweg E1

Wer nicht schon oben auf dem Berg einkehren will, hat in Unsen die Option, in den "Waldhof" zu gehen - ich bin daran vorbeigestürmt in Erwartung meiner (vermeintlich) baldigen Ankunft

Den Abend verbringe ich im Sudhaus bei Jever (Wirt Fabio belehrt mich: "Jefer") vom Fass und einer feinen Kreation mit Schweinelendchen, Gemüse und Parmesangnocchi. Sowie sehr netter Bedienung (aus Traunstein) und lustigem Geplänkel mit Gästen und Wirt.

Gewohnt habe ich sehr zentral in der Altstadtwiege. Heute gönne ich mir zum Abschied ein Upgrade auf ein geräumiges Doppelzimmer mit Sonnenbalkon hinten raus, wo ich die letzte Wärme des Tages genieße. Bemerkenswert gut auch das Frühstück, das überdies sehr hübsch angerichtet daherkommt.

Fauna

Bedauerlicherweise gibt es heute keine nennenswerten Begegnungen.
Wandern in Niedersachsen, Bad Münder, Fernwanderweg E1

Dekoratives Ensemble in der Innenstadt von Bad Münder. Frau füttert Ziege

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Erst sind sie noch neugierig, aber dann ist das Herumstöbern im Gras doch spannender als der blöde Mensch, der am Gartenzaun versucht, sich bemerkbar zu machen

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Ein letztes Mal: niedersächsisches Pferdemotiv am Gartenzaun

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