Zunächst mit der Bahn von Neustadt nach Bad Schwartau, anschließend auf kurzen 11 Kilometern über den Pariner Berg und ab dort auf dem Fernwanderweg E1 nach Ratekau
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Die Bewohner von Neustadt und ich haben etwas gemein: Wir mögen Küstenjungs! Wobei 5 von der Sorte direkt ein bisschen viele sind. Dass sie so günstig zu haben sind, verwundert auch die Allersparsamsten
Vorgeplänkel zu meiner nächsten Tour.
Ich habe aus einschlägigen Foren verstanden, dass die Strecke zwischen Neustadt und Schwartau landschaftlich zwar schön und wellig ist, dass man aber seinen Füßen wieder viel Asphalt zumuten muss. Was nützt die schönste Landschaft, wenn man nicht innehalten und sie auf sich wirken lassen kann, weil man Gefahr läuft, von einem Motorradfahrer umgesäbelt zu werden (wie an anderer Stelle fast geschehen). Also der kurzfristige Entschluss, nach Bad Schwartau den Zug zu nehmen, von dort eine Tour "rückwärts" zum Pariner Berg (der Bayer würde diesen Begriff gerne in Anführungszeichen setzen, versteht aber, dass auch in dieser Hinsicht alles relativ ist) zu machen, einen Aufstieg gewissermaßen, um dann von dort in Vorwegnahme der nächsten Tour nach Ratekau zur gebuchten Unterkunft zu laufen.
Der Aufstieg zum Pariner Berg bietet immer wieder schöne Panoramen und vor allem Kornblumen in großer Zahl. Es braucht mehrere Versuche, ihre filigrane Blüte abzulichten
Die Aussicht von Bismarckturm ist phantastisch, fotografisch aber nicht wirklich einzufangen. Es muss das Bild des Turmes genügen
Aussicht vom Restaurant "Pariner Berg"
Der Weg hinüber nach Ratekau ist wirklich gehenswert. Meist unter Bäumen, teilweise ein Hohlweg, mündet er kurz vor Ratekau in einen Wald.
Was an sich kein Problem wäre, wenn man nicht in der Ferne ein Gewittergrollen vernehmen würde. Der Weg zieht sich, und man ist besorgt, nicht rechtzeitig in der Ortschaft anzukommen. Das Rauschen des Blattwerks über mir wird immer lauter, der Donner kommt näher, schließlich fängt es an, recht heftig zu regnen, so dass der für diese Fälle erstandene und mitgeführte Ganzkörperponcho zum Einsatz kommt. Ja, man schwitzt unter diesem Ding ganz schön. Auch, weil man nicht weiß, wie man sich in der Natur bei einem solchen Ereignis verhalten soll. Einerseits scheint der Wald sicher zu sein, denn dass der Blitz ausgerechnet den Baum trifft, unter dem man sich gerade bewegt, ist unwahrscheinlich. Andererseits hat man schon davon gehört, dass Bäume im Sturm umfallen. Auf dem freien Feld mag man auch nicht sein. Zu alledem kommt, dass es keinen Handyempfang gibt und das Gerät entsprechend nicht orten kann, wo man ist.
Ein Jogger, der daher kommt, gerade so, als sei nichts los, ist über den Anblick des durch den Poncho wie ein türkisfarbenes Monster aussehenden Wesens mehr als irritiert, hält widerwillig an. Ja, nach Ratekau geht es da lang, und es ist nicht weit. Nicht auf dem E1, aber richtig nah. "Hermes", ein griechisches Lokal an der Hauptstraße, bietet Unterschlupf. Puh. Das ist schon eine schaumgekrönte goldgelbe Belohnung am Nachmittag wert.
Die Kirche von Ratekau dominiert die Ortsmitte und lohnt eine eingehende Besichtigung. Der Turm ist aus der seitlichen Perspektive, die fotografisch leider nicht rüberkommt und daher nicht gezeigt wird, übrigens schief
Raststationen
Da der Weg bis zum Pariner Berg nicht von Neustadt aus gelaufen wurde, gibt es hierzu keine Informationen. Das Gasthaus Pariner Berg ist sehr nett, hat eine tolle Fernsicht und gutbürgerliche Küche, wie man das nennt. In Ratekau kann man ausnahmsweise mal im Schatten der Kirche pausieren.
Bänke vor der Kirche von Ratekau
Gewohnt habe ich im Hotel zur Linde, dessen Betreiber ein Fan von Chesterfield-Sitzmöbeln ist. Da kann man schnell ins Fettnäpfchen treten, so wie ich, die den Begriff Chippendale ins Gespräch brachte. Kenner wissen, dass das was anderes ist. Ich habe den Aufenthalt dort sehr genossen. Den Abend habe ich in den Markt Stuben bei einem Glas Grauburgunder aus Baden und einem feinen Essen verbracht.
Fauna
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