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Sielbeck-Neustadt

Mit Abkürzung zum Meer

· E1

Beschreibung der Tour auf dem Fernwanderweg E1 über eine Strecke von ca. 24 Kilometern von Sielbeck nach Neustadt. Die Schleife über Schönwalde am Bungsberg wurde ausgelassen

Der Original-E1 macht hier einen Abstecher nach Schönwalde am Bungsberg - eine Schleife, die einen Tag mehr gekostet hätte. Daher wurde die Abkürzung durch den Wald oberhalb des Griebeler See genannten Weihers genommen. Eine weitere Abkürzung ging direkt von Holzkaten über Plunkau nach Sierhagen, ebenfalls um Zeit zu sparen - der E1 macht einen Umweg über Gömnitz. Wer Muße hat, nimmt diese Variante, denn die Abkürzung über die Straße macht nicht sonderlich viel Spaß

Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking

Wald, Ostsee - und ein Feuerschiff

Ein Ausflug nach Schönwalde wäre sicherlich schön gewesen, zumal die Internetrecherche zutage bringt, dass der einzige Gasthofbetreiber eine außergewöhnliche Whiskysammlung hat, was dem Ort durchaus eine gewisse Attraktivität verleiht. Dennoch muss ein Tag eingespart werden, und so viel Whisky kann der Mensch an einem Abend ja auch nicht trinken. Daher die Entscheidung, zwischen dem Marius-Böger-Weg und Näthkamp die Abkürzung direkt nach Neustadt durch den Wald zu nehmen.

Der Weg von Sielbeck nach Eutin verläuft ohne große Abwechslung am Kellersee entlang. Hier ist man nicht allein unterwegs. Spaziergänger, Jogger ... Kurz vor Eutin ein Wegweiser, der intensives Studium lohnt.
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Bei Eutin gibt es erstmals eine Orientierungshilfe. Bis nach Florenz - was noch nicht das Ende des E1 markiert - sind es noch über 2.600 Kilometer. Da sind die 170 Kilometer bis Flensburg ja ein Witz
Aus Zeitgründen muss eine Erkundung der Innenstadt von Eutin ausfallen. Kaum zu glauben: Im Seepark von Eutin läuft man Gefahr, sich zu verlaufen! Da es dort aber viele Bänke und WLAN gibt, die Aussicht über den See überdies ganz hübsch ist, wird eine kleine Pause zum Routencheck eingelegt. Eine gute Idee, wie sich nachher herausstellt, denn danach gibt es über viele Kilometer keine Rastmöglichkeit. Man begegnet praktisch niemandem am bewaldeten Ufer des Großen Eutiner Sees.
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Still ruht der See - hier bei Eutin
Nach Verlassen der Bebensundbrücke über einen Seitenarm des Sees beginnt der Wald. Der Abzweig hinüber zur nächsten Etappenstrecke bei Näthkamp wurde im Vorfeld genauestens identifiziert - ein wenig Bammel hat man schon vor dem nicht gekennzeichneten Weg. Geschätzte 8 Kilometer geht es nur durch Wald. Keinerlei Rastmöglichkeit. Hinter jedem Strauch vermutet man ein Wildschwein oder sonstwie geartetes Untier. Keine Menschenseele weit und breit. Bei alledem: Angst habe ich keine.  Nur eine Sitzbank wäre allmählich wünschenswert. Obwohl die Richtung stimmt, kommt Freude auf bei diesem Wegweiser:
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Wegweiser zum Griebeler See. Die nicht markierte Abkürzung durch den Wald ist gleich zu Ende,  man darf mit Zivilisation rechnen

Nachtrag: Die Abkürzung selbst ist *nicht acht Kilometer lang, sonder vielleicht zwei oder drei. Die Waldstrecke beginnt direkt hinter Eutin und endet bei Nähtkamp, was ungefähr sieben bis acht Kilometer ausmacht. Da einem mal wieder kein Mensch begegnet und sonstige Wegmarken fehlen, kommt es einem wohl länger und einsamer vor, als es in Wirklichkeit ist.

Die "Zivilisation" kündigt sich durch Motorengeräusche an. Eine Straße, eine Ansiedlung. Und Gelegenheit, an einer plötzlich auftauchenden Picknickstelle vollkommen ungestört durch irgendwelche Passanten das Pausenbrot, das man beim Frühstück vorbereitet hat, endlich zu vertilgen. Weniger Gewicht im Rucksack, mehr Substanz im Magen!

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Erfreulicher Anblick in den Augen der hungrigen Wandersfrau: Picknickstelle im Schatten nach ungewissem Wegverlauf

Noch ein tollkühner Plan muss umgesetzt werden: Das sicherlich sehr reizvolle Gömnitz auszulassen und direkt über eine weitere Abkürzung zum Gut Sierhagen zu gelangen. Direkt von der Raststelle geht eine kleine Straße Richtung Plunkau. 4 Kilometer Asphalt. Es ist mal wieder heiß, und man hofft auf eine schattige Bank im Gut. Vergeblich. 
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Gut Sierhagen. Ein eindrucksvolles Anwesen, auf dem man herumschlendern kann. Die kurze Rast, während der man sich für den Endspurt konditioniert, muss allerdings im Stehen erfolgen: keine Sitzgelegenheit

Von Gut Sierhagen aus geht es eine gut ausgeschilderte Route recht kurzweilig nach Neustadt / Holstein. Der Pfad an der Bahnlinie ist ziemlich schmal, und man muss ihn sich mit Fahradfahrern teilen. Was bei mir keine große Begeisterung auslöst, denn Ausweichen oder rechtzeitig Laut durch Klingeln geben, ist offenbar nicht üblich und wird nicht praktiziert.

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Erster Blick auf Neustadt 

Im Hafen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich nach der letztlich doch langen Wanderung zu stärken. Die Wahl fällt auf "Klüver's Brauhaus". Exzellentes Essen, noch exzellenteres Bier. Die Sonne wärmt bis spät am Abend. Ein kleiner Plausch mit den Tischnachbarn, nach eigenen Angaben glückliche und entspannte Rentiers, ergibt, dass allein wandernde Frauen ein Kuriosum sind. Schon möglich. Allein wandernde Männer sind es aber auch, denn der Mensch ist ein Gesellschaftstier und alles andere erklärungsbedürftig. An dieser Stelle herzliche Grüße nach Neustadt. Der Begriff Risiko ist eben relativ. Für den einen ist es Risiko, in ein japanisches Restaurant zu gehen (ich), für den anderen der unbegleitete Aufenthalt im Wald.

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Dies wäre eine phantastisch gelegene Alternative für die Gestaltung des Abends gewesen. Aber ich bin nicht nach Holstein gekommen, um Pizza zu essen. Das können andere tun

Das Bier schmeckt so ausgezeichnet, dass es das halbe oder ganze Glas mehr wird als geplant. Ein kleiner Hafenrundgang soll die Extrakalorien "verteilen". Als ein großartiges Seegefährt in Sicht kommt. Versehen mit großen Tafeln, die zur Besichtigung einladen. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Langjährige Wegbegleiter kennen mein Faible. An Bord kann man nicht genug fotografieren. Bier und Musik vom Schifferklavier gibt es auch. Ich werde gefragt, ob ich mich dazusetzen will. Das geht natürlich nur mit einem weiteren Bier. Die Tischgenossen Werner und Wieland klären mich über die FS Fehmarnbelt auf: FS steht für Feuerschiff - ein Schiff, das Leuchtfeuer aussendet. Bis zu 22 Seemeilen weit ist es zu sehen. Es wurde in den Achtzigern außer Dienst gestellt und wird seitdem von einem Verein seetüchtig erhalten. Das Angebot, mit nach Lübeck zurückzufahren, ist unglaublich verlockend, ich kann es aber leider nicht annehmen.

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Die Fehmarnbelt im Hafen von Neustadt. Zu späterer Stunde soll das Feuer leuchten. Um diese Jahreszeit wird es so spät dunkel, dass ich auf dieses Spektakel verzichten muss
Es werden Unterstützer und freiwillige Bordmitarbeiter gesucht. Das am weitesten entfernte Vereinsmitglied wohnt in Hongkong.
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Der Maschinenraum. Die Maschine ist mehr als 80 Jahre alt

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Übersicht über die Kerndaten
Da es morgen früh weitergeht, reiße ich mich los und tapere rüber zu meinem winzigen Hotelzimmer.
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Auf dem Weg ins Hotel ein letzter Blick auf das Binnenwasser in Neustadt

Raststationen

Zwischen Sielbeck und Eutin sowie in Eutin selbst Parkbänke. Dann erst wieder in Holzkaten, hinter Näthkamp. Danach bis Neustadt Pausieren im Stehen. Unterkunft in Neustadt das Hotel Baltic Residenz, wobei man sich unter einer Residenz gemeinhin etwas anderes vorstellt. Es ist aber bei weitem nicht so schlecht, wie in einigen Foren zu lesen ist.

Fauna

Die Gewässer sind von Wasservögeln aller Art bevölkert. Wir kennen sie natürlich. Dennoch immer wieder ein Spaß, zuzusehen, was sie so alles machen. 
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Wasservögel auf dem - ja, welcher See war das jetzt? Egal, nett anzusehen
In Holzkaten werde ich zwar nicht von menschlichen Passanten behelligt, allein muss ich trotzdem nicht essen.
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Dieser Bello ist eine Bella. Sie hat einen Silberblick. Möglicherweise ist es aber auch nur ein Trick, damit ihre Bettelei nicht zu sehr auffällt. Jedenfalls hat das rechte Auge meine leckere Stulle fixiert, während das linke Auge beiläufig in die Ferne schaut  

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