Beschreibung der Tour auf dem Fernwanderweg E1 über eine Strecke von ca. 24 Kilometern von Sielbeck nach Neustadt. Die Schleife über Schönwalde am Bungsberg wurde ausgelassen
Der Original-E1 macht hier einen Abstecher nach Schönwalde am Bungsberg - eine Schleife, die einen Tag mehr gekostet hätte. Daher wurde die Abkürzung durch den Wald oberhalb des Griebeler See genannten Weihers genommen. Eine weitere Abkürzung ging direkt von Holzkaten über Plunkau nach Sierhagen, ebenfalls um Zeit zu sparen - der E1 macht einen Umweg über Gömnitz. Wer Muße hat, nimmt diese Variante, denn die Abkürzung über die Straße macht nicht sonderlich viel Spaß
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Ein Ausflug nach Schönwalde wäre sicherlich schön gewesen, zumal die Internetrecherche zutage bringt, dass der einzige Gasthofbetreiber eine außergewöhnliche Whiskysammlung hat, was dem Ort durchaus eine gewisse Attraktivität verleiht. Dennoch muss ein Tag eingespart werden, und so viel Whisky kann der Mensch an einem Abend ja auch nicht trinken. Daher die Entscheidung, zwischen dem Marius-Böger-Weg und Näthkamp die Abkürzung direkt nach Neustadt durch den Wald zu nehmen.
Nachtrag: Die Abkürzung selbst ist *nicht acht Kilometer lang, sonder vielleicht zwei oder drei. Die Waldstrecke beginnt direkt hinter Eutin und endet bei Nähtkamp, was ungefähr sieben bis acht Kilometer ausmacht. Da einem mal wieder kein Mensch begegnet und sonstige Wegmarken fehlen, kommt es einem wohl länger und einsamer vor, als es in Wirklichkeit ist.
Die "Zivilisation" kündigt sich durch Motorengeräusche an. Eine Straße, eine Ansiedlung. Und Gelegenheit, an einer plötzlich auftauchenden Picknickstelle vollkommen ungestört durch irgendwelche Passanten das Pausenbrot, das man beim Frühstück vorbereitet hat, endlich zu vertilgen. Weniger Gewicht im Rucksack, mehr Substanz im Magen!
Erfreulicher Anblick in den Augen der hungrigen Wandersfrau: Picknickstelle im Schatten nach ungewissem Wegverlauf
Gut Sierhagen. Ein eindrucksvolles Anwesen, auf dem man herumschlendern kann. Die kurze Rast, während der man sich für den Endspurt konditioniert, muss allerdings im Stehen erfolgen: keine Sitzgelegenheit
Von Gut Sierhagen aus geht es eine gut ausgeschilderte Route recht kurzweilig nach Neustadt / Holstein. Der Pfad an der Bahnlinie ist ziemlich schmal, und man muss ihn sich mit Fahradfahrern teilen. Was bei mir keine große Begeisterung auslöst, denn Ausweichen oder rechtzeitig Laut durch Klingeln geben, ist offenbar nicht üblich und wird nicht praktiziert.
Im Hafen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich nach der letztlich doch langen Wanderung zu stärken. Die Wahl fällt auf "Klüver's Brauhaus". Exzellentes Essen, noch exzellenteres Bier. Die Sonne wärmt bis spät am Abend. Ein kleiner Plausch mit den Tischnachbarn, nach eigenen Angaben glückliche und entspannte Rentiers, ergibt, dass allein wandernde Frauen ein Kuriosum sind. Schon möglich. Allein wandernde Männer sind es aber auch, denn der Mensch ist ein Gesellschaftstier und alles andere erklärungsbedürftig. An dieser Stelle herzliche Grüße nach Neustadt. Der Begriff Risiko ist eben relativ. Für den einen ist es Risiko, in ein japanisches Restaurant zu gehen (ich), für den anderen der unbegleitete Aufenthalt im Wald.
Das Bier schmeckt so ausgezeichnet, dass es das halbe oder ganze Glas mehr wird als geplant. Ein kleiner Hafenrundgang soll die Extrakalorien "verteilen". Als ein großartiges Seegefährt in Sicht kommt. Versehen mit großen Tafeln, die zur Besichtigung einladen. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen. Langjährige Wegbegleiter kennen mein Faible. An Bord kann man nicht genug fotografieren. Bier und Musik vom Schifferklavier gibt es auch. Ich werde gefragt, ob ich mich dazusetzen will. Das geht natürlich nur mit einem weiteren Bier. Die Tischgenossen Werner und Wieland klären mich über die FS Fehmarnbelt auf: FS steht für Feuerschiff - ein Schiff, das Leuchtfeuer aussendet. Bis zu 22 Seemeilen weit ist es zu sehen. Es wurde in den Achtzigern außer Dienst gestellt und wird seitdem von einem Verein seetüchtig erhalten. Das Angebot, mit nach Lübeck zurückzufahren, ist unglaublich verlockend, ich kann es aber leider nicht annehmen.
Der Maschinenraum. Die Maschine ist mehr als 80 Jahre alt
Raststationen
Zwischen Sielbeck und Eutin sowie in Eutin selbst Parkbänke. Dann erst wieder in Holzkaten, hinter Näthkamp. Danach bis Neustadt Pausieren im Stehen. Unterkunft in Neustadt das Hotel Baltic Residenz, wobei man sich unter einer Residenz gemeinhin etwas anderes vorstellt. Es ist aber bei weitem nicht so schlecht, wie in einigen Foren zu lesen ist.
Fauna
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