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Linderhofe - Lemgo

Durch den Wald im Lipper Bergland

· E1

Wald-, Wiesen- und Stadtwanderung von knapp 18 Kilometern durch das Lippische Land. Über den Steinberg, durch Hillentrup und über den Windelstein. Der E1 läuft auf dieser Strecke parallel mit dem Hansaweg und jetzt auch mit dem Lippischen Pilgerweg (die Links führen zu den jeweiligen offiziellen Webseiten dieser Fernwanderwege). Im Anstieg 360 Meter, im Abstieg 590 Meter

Auf der Karte deutlich zu sehen: In Linderhofe kann man eine Burg besichtigen - Cool Walking ist leider banausenhaft daran vorbeigestürmt

Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking

Deutschlandbilder

Man mag es nicht glauben: Am Ausgangspunkt der heutigen Tour, dem Weiler Linderhofe, steht die Burg Sternberg (Link führt zu Wikipedia), an der ich, ohne sie wahrzunehmen, zweimal vorbeigelaufen bin. Soviel zum Thema Wahrnehmung. Bei der Ankunft zu müde, beim Abmarsch am nächsten Morgen zu sehr auf das Ziel fokussiert. Die Geschichte der Anlage reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück, man hat - so lese ich - von dort einen hervorragenden Ausblick. Dies als Info für historisch interessierte "Nachgänger", die genügend Energie übrig haben - es gibt in Linderhofe eine Sehenswürdigkeit!

Zunächst geht es wieder leicht bergauf zu einer Anhöhe namens Steinberg. Offenbar gibt es auf dem Gipfel eine wie auch immer geartete Besonderheit, denn meine Wander-App verzeichnet dort zahlreiche Fotos und Mitteilungen. Ich in meiner Banausenhaftigkeit schreite ungerührt daran vorbei, möchte angesichts der bevorstehenden Anstiege Energie sparen. Bei meiner Folgerecherche erfahre ich, dass es dort oben auf der Kuppe eine NATO-Raketenstation gab. Schwer vorstellbar, bei diesem geradezu unschuldig wirkenden Gelände. Mittlerweile wurde sie zurückgebaut.

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Auf dem Weg zum Steinberg - drei Findlinge müssen heute als Attraktion genügen

Unerwartet sind die vielen hübschen Blüten am Wegesrand. Der frühe Herbst hat hier ein ansehnliches Repertoire zu bieten.
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Nie gesehen, aber wahrscheinlich Ubiquisten, die dem Städter verborgen bleiben: filigrane fliederfarbene Blüten säumen den Weg zum Steinberg 

Der Weg führt weiter durch ein Gebiet, von dem ich vermute, dass es zum Teutoburger Wald gehört. Denn auseinanderhalten kann ich die Regionen zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Und richtig: Im Nachhinein lese ich, dass der E1 hier durch den Naturpark Teutoburger Wald führt. Wald - viel Wald. So ganz gesund kommt er mir an vielen Stellen nicht vor.

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Für den Laien schwer zu sagen: normal oder Borkenkäferbefall? Die Rinden der Bäume sehen jedenfalls ziemlich abgefressen aus, die Bäume im Hintergrund merkwürdig ungrün

So schön es im gesunden Teil des Waldes auch ist, freue ich mich immer wieder, wenn ich heraustrete und freien Blick habe. Hier kurz vor Hillentrup:

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Ein Deutschlandbild - mir gefällt es 

Die heutige Tagesetappe ist in jederlei Hinsicht abwechslungreich. Wald, offene Landschaften ...
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... und dieser wie gemalte Hohlweg, ...

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... an dessen Ende wieder die Weite wartet. Ebenfalls ein großartiges Deutschlandbild 

Das Dorf Hillentrup überrascht mit einigen bemerkenswerten Gebäuden am Ortseingang - eine Pension, deren Besitzer großes Engagement zeigen, überdies auch recht gesprächig und sympathisch sind.
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Die Alte Mühle ist ein Ferienhof mit Fachwerk-Gebäudekomplex, ...

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... schönen Details und ... 

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... einem Backhaus. Dort wird durchaus noch gebacken, sagt mein Geruchssinn, denn es ist eher unwahrscheinlich, dass hier Beduftungsprogramme wie im Supermarkt zum Einsatz kommen 

Von Hillentrup ist echt noch eine ganz schöne Strecke bis nach Lemgo zurückzulegen. Und zwar durch die Lemgoer Mark. Die Devise lautet dabei "Wald, Wald und Wald".

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Noch ein Deutschlandbild - diesmal ein ansteigender Waldweg in frühherbstlicher Stimmung. Die Sonne scheint, die Bäume spenden Schatten

Der Waldweg geht über den Windelstein, auf dessen höchstem Punkt ein spitzenmäßiger Unterstand Wanderer bei Regen schützt. Ziemlich clever gemacht: nach Osten und Süden offen und somit luftig und hell (und nicht so muffig, düster und spinnwebenbespannt wie die meisten Exemplare), nach Norden und Westen geschlossen, und somit wasserdicht. Im Weitergehen ist die Wandersfrau zwar nicht hungrig, aber doch neugierig auf die "Waldgaststätte" beim Aussichtsturm über Lemgo.

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Der Aussichtsturm steht noch da, die Waldgaststätte ebenfalls, diese ist aber "dauerhaft geschlossen". Dennoch ein interessanter Rastplatz, denn auf der Rückseite des ehemaligen Lokals gibt es eine Sonnenterrasse mit Sitzbänken 

Der Endspurt nach Lemgo durch - was sonst - den Wald ist nur noch Formsache.
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Richtungsweisend? Ausgedientes Verkehrsschild auf dem Weg nach Lemgo

Die Planer des E1 (gibt es sie? Egal ...) haben sich wohl daran orientiert, dass möglichst wenig asphaltierte Flächen abzuschreiten sind. Logisch also, dass der Weg nach Lemgo hinein durch den Stadtwald geht.

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Wenn schon keine echten Eichhörnchen / Eichkater / Oachkatzln zu sehen sind, dann wenigstens gemalte. An einer Gebäudewand im Stadtwald von Lemgo 

Der Weg in die Stadt geht an einer stark befahrenen Bundesstraße entlang. Wer also die Möglichkeit hat, auf einer elektronischen Karte Nebenstraßen zu identifizieren, sollte das nutzen.

Im Spätmittelalter war Lemgo Mitglied der Hanse und nennt sich daher "Alte Hansestadt". Wobei: Das Lemgo von heute ist klein. Punkt. Es gibt eine Hauptstraße, die Geschäfte sind in den historischen Gebäuden untergebracht. Dadurch, dass sich im Erdgeschoss das Ladenlokal befindet - meistenteils die üblichen Ketten - entsteht der Eindruck einer Austauschbarkeit, wenn man nicht nach oben sieht. Dort sind viele einmalige Fassaden und Giebel zu sehen:

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Lemgoer Fassaden, jeweils oberer Teil - weil die Integration von Ladengeschäften entgegen den gängigen Regeln des Denkmalschutzes im unteren Teil den gesamten Eindruck der historischen Gebäude zerstört

In Lemgo selbst reicht es bei mir nur zu einem kleinen Rundgang. Daher fehlt hier auch eine ausführliche Beschreibung. Insgesamt tue ich mich damit schwer, Lemgoer Eigentümlichkeiten zu entdecken - eigene Brauerei, kulinarische Spezialitäten oder Vergleichbares bleiben mir verborgen.

Wer schon immer mal wissen wollte, wo die vielen Lebkuchenherzen auf dem Münchner (! muss man mittlerweile dazuschreiben, so zahlreich sind sie geworden) Oktoberfest kommen: Hier ist die Auflösung: aus Lemgo! Kein Wunder, dass Lemgo mittlerweile ein eigenes Oktoberfest hat. Beweise im nächsten Beitrag.
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Pahna Lebkuchen und Honigkuchen! 

Weitere Eindrücke von Lemgo folgen im nächsten Beitrag, denn dann gehe ich in der Stadtmitte wieder los Richtung Süden.

Raststationen

Anders als in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen ist diese Wanderregion mit jeder Menge Sitzbänken, Picknickstellen und Rastplätzen gesegnet. Die Schwierigkeit besteht darin, dass man - weil man erschöpft ist oder Hunger hat - pausiert, dann im Weitergehen feststellt, dass es noch was Besseres gegeben hätte. Mehr Panorama, je nach Bedarf mehr Sonne / Schatten usw.

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Vorbildliche Bank mit Fernblick auf der Anhöhe vor Hillentrup 

Sehnlichst wird angesichts des bereits fortgeschrittenen Verlaufs der heutigen Wanderung eine "Freizeitanlage Maibolte" erwartet. 
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Schon komisch, was für Informationen so in den Apps drinstehen. Die Bank im Hintergrund ist besagte Freizeitbank. Die Brücke im Vordergrund führt über den Bach Maibolte, der von zahlreichen Quellen hier in der Lemgoer Mark gespeist wird. In der Summe aber tiefgelegen und feucht. Hilft alles nix. Genau jetzt brauche ich eine Pause. Und soo schlecht ist es hier ja auch nicht. Etwas einsam vielleicht

Gewohnt habe ich - übrigens ganz zu meiner Zufriedenheit - im Hotel "Stadtpalais". Hochtrabender Name, gehobene Preise. Man kann es sich leisten: Es gibt in Lemgo kaum Hotels. Der Komplex besteht aus einem geschmackvoll hergerichteten Altbau und einem Neubau,  beherbergt überdies ein Restaurant, in dem ich auch gegessen habe. Offen gesagt: Ich konnte in Lemgo nichts anderes finden. Wer hier allerdings Lemgoer Spezialitäten erwartet, liegt falsch. Das Bier kommt aus Bayreuth, und auch bei den Speisen dominiert das Fränkische bzw. Bayrische ...

Fauna

Wenig zu vermelden. So lustige Pferdegeschichten wie in Niedersachsen können in dieser Region nicht erzählt werden. 
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Gänse vor, bei und nach dem Bad im Weiher in Hillentrup

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Ja, auch das ist Hillentrup: Am zentralen Dorfplatz erheitert dieser Steinfrosch die Gemüter der Einheimischen. Er stellt den "Uphucker" dar, das Wahrzeichen von Hillentrup. Was es jedoch mit diesem Begriff auf sich hat, kann ich trotz allerlei Mühen nicht herausfinden

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