Etwa 14,5 Kilometer kurze Wandertour auf dem europäischen Fernwanderweg E1. Über den Hamelner Hausberg Klüt und durch Dehrendorf. Der E1 läuft auf dieser Strecke parallel mit dem Hansaweg (Link führt zur offiziellen Webseite des Hansawegs). Im Anstieg ca. 300 Meter, im Abstieg ca. 250 Meter
Auf dem Höhenprofil der Karte deutlich zu erkennen: Hinter Hameln geht's ganz schön steil bergauf
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... sondern im Weg dorthin. Vor allem, wenn man das Glück hat, gemeinsam mit einem wunderbaren langjährigen Wegbegleiter zu laufen. So hat heute ein Sinnspruch an einer Hamelner Häuserwand eine besondere Bedeutung:

Viele Häuser in Hameln sind mit Spruchbändern verziert. Dieses hier hat es mir angetan ...
Der Weg startet - wie zu vermuten - in Hameln am Hauptbahnhof und führt durch die Innenstadt, die trotz eines heute stattfindenden quirligen "Pflasterfests" aufs Neue begeistert.

Hamelner Pflaster - mit einem von denjenigen Tieren, die die Stadt bekannt gemacht haben. Gehört eigentlich in die Rubrik "Fauna", passt aber gerade gut in die kleine Story. Heute wird wegen des Pflasterfests besonders viel drüber hinweggetrampelt
Der erste Höhepunkt der kleinen Wanderung fordert die Wandersleute echt heraus. Was anfangs in einer - für Deutschland sehr ungewöhnlich - Platanenallee beginnt, mündet in einen steilen Pfad hinauf zum Klütturm. Wegen des einsetzenden Regens kein wirkliches Vergnügen. Oben angekommen, wird man weder mit einer panoramischen Aussicht noch mit einem zünftigen Gasthaus belohnt, sondern mit dem Anblick des Aussichtsturms.
Die vollkommen durchnässten Wandersleute können sich unter dem Vordach des Kiosks vor dem mittlerweile ziemlich kräftigen Regen schützen. Hier könnte man, wenn man wollte, übrigens nicht nur ein Ticket für den Aufstieg auf den Turm erwerben, sondern auch Drusen und andere andere Darreichungsformen von Halbedelsteinen. Dem Vernehmen nach wirken diese gegen schlechte Vibes (Rosenquarz) und zahlreiche weitere unangenehme Zustände. Wir aber können aktuell nicht über kosmische Störungen klagen und verzichten. Auf die Turmbesteigung und auf die Halbedelsteine.
In der Folge kommen wir vorbei an einem in der Karte vermerkten rätselhaften und von den Wanderern unbemerkten Ort "Bei den Heringsschwänzen"*, und in der Mitte der heutigen Wegstecke ist der Wald plötzlich zu Ende und der Blick öffnet sich über eine weite Landschaft.
* Dank an Wegbegleiter H.L. aus H., der in seinem untenstehenden Kommentar richtig bemerkt, dass es sich hierbei um zwei Sitzbänke im Wald handelt. Und zwar - wie eine Netzrecherche ergibt - des "Wangelister Lotterie Club Pech". Unscheinbare Sache, das Ganze, und leicht zu übersehen.

Blick vom Klüt (dem Hausberg von Hameln) Richtung Südwesten
Das nach wie vor trübe Wetter bietet eindrucksvolle Motive für den Profifotografen (der Wegbegleiter) und die Hobbyknipserin (die Autorin). Vor allem Kleinstbauwerke fallen ins Auge in dem platten Land, das nun durchwandert wird.

Mobiler Hochsitz mit irgendwie monumentalem Äußeren vor dunklem Himmel

Mobiles Etwas an Aushubhaufen mit Patina

Das Kernkraftwerk beeindruckt mit "von weitem sichtbarer Nebelfahne" (einem Kernenergieportal entnommene Beschreibung dessen, was man in die Luft steigen sieht und was nach Einschätzung der Autorin einen nicht unerheblichen Schattenwurf verursachen dürfte)

Stromleitung, die parallel zum Weg verläuft (prall gefüllt mit Elektrizität, die in ebenjenem KKW produziert wurde, vermute ich mal)

Vorgarten eines Pferde-Aficionados in Königsförde - das wir allerdings nur streifen und nicht "durch"streifen

Vorgarten eines Steingarten-Aficionados in Aerzen dortselbst. Diese Form der Bepflanzung lässt selbstverständlich auch Raum für steingewordene "Lebewesen" (siehe Rubrik "Fauna")
Nun geht es noch über einen Golfplatz (Achtung! Es wird mit Golfbällen geschossen. Diese können durchaus ernstzunehmende Blessuren verursachen), vorbei an einem zu einem Luxushotel umgewidmeten Schloss, das jedoch außer Sichtweite liegt. Das Ziel der heutigen Etappe liegt quasi mitten im Weg - die "Waldquelle" bei Aerzen (Raststationen).
Raststationen
Immer gut, wenn es während eines regnerischen Trails eine Einkehrmöglichkeit gibt. Das "Forsthaus Finkenborn" liegt direkt am Wegesrand, kann automobil angesteuert werden und ist daher voll mit Ausflüglern, Groß- und Kleinfamilien.

Einladendes Portal zu einer Forstwirtschaft auf dem Klüt
Der zweite Höhepunkt dieser Tagesetappe ist geografisch gesehen schon fast ein Tiefpunkt - die herrliche Sitzbank unter der Linde von Dehrenberg. Es können interessante Beobachtungen des mehr als beschaulichen Dorflebens gemacht werden. Zum Beispiel ein KFZ, das von seiner Behausung wegfährt, nach wenigen Minuten zurückkehrt, um weitere wenige Minuten später wieder abzufahren. Wir schließen messerscharf: Der Fahrer hat etwas zu Hause vergessen. Wenn so wenig passiert, sind solche Ereignisse schon eine Überlegung wert.

Hier kann man herrlich rasten - im Ortszentrum Dehrenberg
Gewohnt habe ich in der "Waldquelle", an der der E1 direkt vorbeigeht. Bekannt für seine "Baumhäuser" genannten Stelzenhäuser mit Blick ins Tal. Es werden aber auch ganz normale Zimmer mit gutem Standard und hervorragendem Frühstück vermietet. Wer Wert auf einwandfreie Badezimmer und Sauberkeit legt, ist hier richtig. Für E1-Gänger ideal. Es wird Buchung direkt bei der Unterkunft empfohlen.
Fauna

Storch über Hameln

Die Jüngeren sind neugierig, die Älteren fressen ungerührt ihr Gras

... neue Spezies: Tarnkappentiere. Hase, Katze, Schnecke - we're loving it!
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