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Bad Marienberg - Dreifelden

Anstrengung? Ja, aber in Maßen

· E1-2020

Gemütliche 18 Kilometer von Unterkunft zu Unterkunft an einem sonnigen Tag. Komoot weist nach Abschluss der Tour 270 Höhenmeter im Anstieg aus (also weniger als die Planung).

Da auf den Karten die "in Echt" gelaufenen Touren wie Schlangenlinien aussehen (GPS-Ungenauigkeit), wurde die Tour für diesen Blogeintrag neu geplant. Die ausgewiesenen 3,6 kmh entsprechen nicht der Realität - ich bin schneller unterwegs ...

Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking

Zweimal Monte Bonzo und einmal Westerwälder Seenplatte
Der E1 führt in seiner offiziellen Version direkt vom Hotel aus dem Ort hinaus, nämlich hinauf auf den Großen Wolfstein (Aussichtspunkt!) und an der Höhrhahn-Hütte (Unterstand) vorbei. Es gibt aber Gründe, diese Sehenswürdigkeiten auszulassen. Kurzer Gang durch das Zentrum, um ein Gespür für den Ort zu bekommen (Ähnlichkeiten mit Bad Nenndorf oder Bad Driburg?). Sprung in den Drogeriemarkt, um Nachschub an Reisegrößen zu beschaffen. Eine Bilderflut ist nicht nötig. Geschäftiges Treiben, es gibt ein paar ansprechende Gebäude und Details, ...

... wie z.B. eine Londoner Telefonzelle, die ein Gasthaus aufhübscht, ...

... und Monstrositäten wie etwa das Geschäftszentrum "Atrium" oder den oben abgebildeten schrillen Kasten, der viel Ähnlichkeit hat mit einem 70er-Jahre-Kaufhausbau

In die nächste Ortschaft, Unnau, geht es über die Alte Unnauer Straße. Sehr gangbar und heiter noch dazu. Den Großen Wolfstein von unten betrachten. Sowie ein bei Senioren beliebtes Grand Hotel "Wildpark Hotel" mit Drehrestaurant und - logisch: Wildpark. Dort gäbe es wohl auch Esel, was jedoch erst ein nachträglicher Blick auf die Karte zutage bringt.

"Wildpark Hotel" im Wildpark von Bad Marienberg (Abbildung oben) und im Umfeld des Wildparks ein Aussichtsturm - oder vielleicht ein Teil des "Kletterwalds" (gute Sache für Senioren)

Eine Recherche nach der Rückkehr ergibt, dass es sich um den 2008 errichteten Hedwigsturm handelt, von dem aus man hinüberblicken kann über den Westerwald, das Siebengebirge, sogar bis zum Taunus und zur Eifel. Wenn man der Original-Wegführung des E1 folgt, kann man ohne allzugroße Schummelei sowohl am Hotel mitsamt "Manni's Hüttenstadl" / wahlweise dem "Drehrestaurant" als auch am Hedwigsturm vorbeigehen.

Auf diese Weise wird ohne große Anstrengung Unnau recht schnell erreicht. 

Der "Albrechtbrunnen" in Unnau, benannt nach Oberbürgermeister Albrecht Schütz, der in den sechziger Jahren seines Amtes waltete. Insgesamt macht die Passage durch Unnau Freude, mit unterschiedlich gut gepflegten älteren Gebäuden:

Der Kirchturm von Unnau an einem sonnigen Septembermorgen

Auch irgendwie historisch. Bunte Glasbausteinwand und Satellitenschüssel(n) 

Ein wie dahingemalter Wanderweg führt in die nächste Siedlung, Hirtscheid.

Auf dem Weg nach Hirtscheid erkennt man den Gräbersberg mit seinen Windrädern. Dort oben wird die Wandersfrau noch heute wandeln

Zunächst aber geht es hinab in das Tal der Großen Nister.

Dieser Weg nach Hirtscheid hält im Tal für E1-Gänger eine Überraschung bereit

Die Wegführung des E1 geht durch diese Furt. Auch wenn die Sonne scheint, mag man nicht bis zum Knöchel in das Wasser eintauchen:

Durch diese Furt musst du waten, wenn du dich strikt an die GPS-Route des E1 halten willst (Highlight!) ...

Oder auch nicht - denn daneben führt ein Steg über das Gewässer. Explizit nicht der E1. Wird trotzdem gerne genommen, zumal man von dort das Dahinfließen der Großen Nister betrachten kann:

Hirtscheid selbst wird nur gestreift, und zwar an einer Art Gewerbegebiet entlang. 

Kanten, Stanzen, Nibbeln ... Was es nicht alles gibt in dem ansonsten eher weniger bekannten Hirtscheid!

Direkt nach der Querung der Großen Nister beginnt der einzige, dennoch nennenswerte Anstieg auf diesem Teilstück des E1. Er führt nach Alpenrode und im Anschluss auf den Gräbersberg (513 Meter ü. NHN).

Monte Bonzo von Hirtscheid. Der Phantasie beim Einzelhausbau sind keine Grenzen gesetzt. Unter zwei Garagentoren geht nichts. Garniert mit jeder Menge SUV

Nach Alpenrod führt eine sonnenbeschienene schmale wenig frequentierte Fahrstraße hinauf. Es ist heiß, und der Wanderinnenkörper verlangt dringend nach einer Pause. Alpenrod hat diesbezüglich einiges zu bieten (siehe "Raststationen").

Oben in Alpenrod eine schöne Kirche ...

... und einen weiteren Monte Bonzo - mit allen erdenklichen baulichen Stilrichtungen und Stilmixen. Auch Motorradfahrer sind begeistert, wenngleich sie bei dem Tempo, das sie bergab vorlegen, nicht allzuviel von den Absonderlichkeiten mitbekommen dürften

Man ist schon fast oben auf dem Gräbersberg mit seinem großen Wanderparkplatz. Und sinniert, wo wohl der Name des Berges herrühren mag. Auf einer Wiese neben dem Weg interessante Phänomene:

In regelmäßigen Abständen aneinandergereihte verkohlt wirkende Steinhügel. Eine Bedeutung des Ganzen ist nicht auszumachen - waren hier Außerirdische am Werk?

Oben angelangt, endlich mal eine geöffnete Jausenstation namens "Alpenroder Hütte". Die trockene Käsesemmel kommt gegen die Verlockung nicht an, und die Wandersfrau kehrt ein - im Schatten des "Aussichtsturm Gräbersberg", der infolge seiner schlanken Form gar nicht wahrgenommen wird. Von dort aus hat man wohl den denkbar umfassendsten Fernblick (Rundumblick von der Aussichtsplattform in diesem Wikipedia-Beitrag).

Nach der kleinen Erholung (siehe "Raststationen") geht es auf gleicher Höhe weiter des Wegs in Richtung Westerwälder Seenplatte, vorbei an Windrädern, die ein gewisser Altmaier trotz größter Anstrengungen nicht verhindern konnte.

Sommer! Auf der Wiese im Hintergrund zu sehen: Alwin (links) und Alwine (rechts), abgeleitet von "Alpenroder Windenergieanlage". Nette Idee: Personalisierung von (bei nicht betroffenen Personen verabscheuten) Windrädern. Hier oben ist doll was los, die Anlagen arbeiten geräuschlos, und die Besucher des Gräbersbergs fühlen sich offensichtlich weder genervt noch gestört

Wie häufig auf solchen Hochplateaus kommt man leichten Schrittes vorwärts und freut sich über bunten Bewuchs am Rand des Weges.

Die Seenplatte wartet schon - es geht kaum merklich bergab durch rosige Blütenwelten

Vor Steinebach an der Wied leiste ich mir eine weitere kleine Abkürzung. Bei Regen gut zu wissen: Auf der Originalspur gibt es einen Unterstand, den man nicht passiert, wenn man schummelt. 

Abkürzung durch den Wald bei Steinebach 

Noch schnell einen Blick zurück auf den Berg, der heute bezwungen wurde 

In Langenbaum (oder in Schmidthahn, wobei für Außenstehende kein Unterschied erkennbar ist) kann diese heimelige Sitzecke abgelichtet werden

Direkt nach der Ortschaft beginnt die Westerwälder Seenplatte. Wer auf die Idee kam, dieser Formation von 5 untiefen Weihern so einen hochtrabenden Namen zu geben ...? Wahrscheinlich handelt es sich um einen Marketingcoup der lokalen Tourismusbehörde.

Erster Blick auf die Seenplatte - im Bild der größte der "Seen", der Dreifelder Weiher. So ruhig, dass eine Spiegelung entsteht

Hier ist die "Zielgerade" erreicht. Bis zur Unterkunft in Dreifelden geht es am Wasser entlang. Wovon man wegen des schilfigen Uferbewuchses nicht viel sieht. Aber zu bestimmten Jahreszeiten spürt: Es ist ein Insekten- und Mückenparadies. Die störungsfreie Benutzung der Bänke am Wasser ist dann im wesentlichen nur gewährleistet, wenn man einen potenten Mückenschutz dabei hat. Heute sirren nur wenige Plagegeister herum - zu spät im Jahr ...

Wurzelteller eines entwurzelten Baumes auf der rechten Seite des Weges, ... 

... und der abgeschnittene Baum selbst auf der linken

Die Unterkunft in Dreifelden liegt nur wenige Meter abseits des E1.

Pfarrhaus - der evangelische Pfarrer von Dreifelden darf sich über eine schöne Wohnstatt freuen  

Der Kirchturm von Dreifelden läutet den Abend ein - es ist 18 Uhr, und man darf sich das erste Bier genehmigen

Raststationen

Auf diesem Trail gibt es viele Möglichkeiten. 

Gegenüber der Birkenhof-Brennerei kurz vor Hirtscheid ein Rastplatz, der keine Wünsche offen lässt 

Der Rastplatz oben im Bild wird nicht genutzt - zu früh am Tag. Allerdings ist nach dem Anstieg hinauf nach Alpenrod Flasche mal wieder leer, und es muss sofort eine Sitzbank her.

Diese wird am Ortseingang beim Sportplatz entdeckt. Suboptimal, da das Panorama zu wünschen übrig lässt:

Der Blick von der Sitzbank beim Sportplatz von Alpenrod muss bei dem Grad der Erschöpfung (mehr als 100 Höhenmeter in weniger als einem Kilometer, bei sommerlicher Temperatur - und mittlerweile gut 8 Kilometer ohne Pause zurückgelegt) in Kauf genommen werden

Dabei gäbe es im Ort weitere Rastplätze, die durchaus eine Alternative böten:

Bushaltestelle mit Schutz vor Regen ... 

... und Stadtplatz von Alpenrode mit kindischer Dekoration - sowie weitere bei der Kirche weiter oben im Ort

Ohne Abbildung (dafür mit Link) bleibt die "Alpenroder Hütte" auf dem höchsten Punkt des Gräbersbergs. Endlich mal ein geöffneter Berggasthof! Moderate Preise, kleine Karte mit deftigen Gerichten (Frikadellen, Kartoffelsalat, Erbsensuppe). Heute fast alle Tische besetzt: eine Gruppe von Senioren aus dem "Wildpark-Hotel" lässt es sich gut gehen.

Gewohnt und gegessen habe ich im "Gasthaus zum Seeweiher" in Dreifelden. Wenn man nicht weitergehen müsste, würde man gerne länger bleiben. Schönes großes Zimmer und Bad, hervorragende Küche und sehr nette Betreiber. Eine Empfehlung.

Fauna

Merkwürdig. Merkwürdig wenige Tiere. Die wenigen, die so rumstehen, sind kamerascheu. Mal wieder.

Ein schöner Rücken kann auch entzücken. Denken sich diese Pferde, denen alles Wurscht ist 

Liegen und kauen. Mehr ist nicht drin bei den beiden Damen  

Ausnahmeerscheinung: Hat Interesse an Kontakt, der Bursche. Schnell weg ...

Diese beiden wundern sich noch über das Geschehen auf der Welt. Und das in Zeiten, in denen man sich über gar nix mehr  wundert 

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