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Dreifelden - Montabaur

Ohne Höhen und Tiefen

· E1-2020

Schöne Strecke, die infolge einiger kleiner Kürzungen etwa 22 Kilometer lang ist. Im Anstieg recht passabel mit ca. 260 Höhenmetern.

Schöne und gemütliche Tour, leider bei zunehmendem Regen, weswegen die letzten fünf Kilometer abgezwackt werden und die Tour am Ortseingang von Staudt abgebrochen wird

Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking

Abschiedstour
Heute ist für die spätere Mittagszeit Regen angesagt. Aber noch ist es nicht soweit. Los geht es in Dreifelden,  wo man vorzüglich bewirtet wurde. 

Das kleine Dreifelden hat einen kleinen Platz mit lauschiger Sitzgruppe unter schattigen Bäumen -  abseits der Duchgangsstraße 

Die Wegführung des E1 bis nach Freilingen ist darauf ausgelegt, dass Wanderer möglichst viel Kontakt mit dem Gewässer haben und Seeluft schnuppern können. Erst am Dreifelder Weiher, dann am Postweiher entlang.

Der E1 beim Dreifelder Weiher 

Um bei der heutigen Strecke ein wenig Zeit zu sparen, wird auf dieses Vergnügen sowie auf den Postweiher verzichtet und ein Stück Weges durch den Wald mit direkter Verbindung nach Freilingen gewählt. Es heißt also schon jetzt Abschied nehmen von der Westerwälder Seenplatte. 

Zum Abschied von der Westerwälder Seenplatte noch mal ein Bild vom Südende des Dreifelder Weihers 

Die Abkürzung ist unkompliziert zu finden und erspart ca. einen Kilometer.

Auf dem direkten Weg von Dreifelden zum Freilinger Campingplatz - wer sich kurzfristig umentscheiden will, hat hier eine beachtliche Auswahl an weiteren Zielen 

Und ein weiteres Mal: Der E1 macht rund um den Campingplatz Freilingen und einem angrenzenden Freibad mit Möglichkeit, im Weiher zu planschen, eine Schleife. Diese kann man abschneiden und auf direktem Weg über die Felder zur nächsten Siedlung, Zürbach, gelangen, wo man wieder auf die Originaltrasse trifft. Noch ein Kilometer, den man heute nicht gehen muss.

Abkürzung über die Felder zwischen dem Postweiher und Zürbach 

Zürbach wird nur am Rand gestreift und wirkt bis auf eine Baustelle ("Architektenhaus" mit viel Platz für einen oder mehrere SUV) wenig belebt.

Auf einer nicht befahrenen Wirtschaftsstraße geht es teilweise abschüssig und recht bequem weiter bis nach Maxsain. 

Auf dem E1 kurz vor Maxsain unterwegs 

Ein Schild weist auf einen jüdischen Friedhof hin. Gut investierte Zeit - für diesen Ort der Stille und der Ruhe

Auch Maxsain ist schnell durchmessen, Besonderheiten fallen nicht ins Auge. Dass er auf eine mehr als 800jährige Geschichte zurückblickt, merkt man dem Ort nicht an. Heute ist er mit dem Gemeindewappen, einem Löwen, der die Zunge rausstreckt, beflaggt.

Beflaggung in Maxsain. Dass der gelbe Löwe auf dem roten Grund eine Keule in den Tatzen hält und die Zunge rausstreckt, kann man bei der niedrigen Auflösung der Abbildung nicht sehen. Wohl aber bei Wikipedia

Warum der E1 bei Selters im Westerwald - Achtung, es handelt sich nicht um das für sein Mineralwasser bekannte Selters, das übrigens gar nicht weit weg ist von hier - also: Warum der E1 an dieser Stelle eine Ausbuchtung hat, am Stadtrand von diesem unbekannten Selters entlang eines Schul- und Sportgeländes, will sich mir nicht erschließen. Hier hätte problemlos eine dritte, signifikante Abkürzung genommen werden können, indem man einfach beim Oasenweg noch vor der Querung der L305 geradeaus gegangen wäre.

Wer jedoch mehr über das Westerwälder Selters ("Seldersch") erfahren möchte: Der Eintrag bei Wikipedia hält allerlei Überraschendes bereit!

Warum dann der E1 einen im Anschluss ein wenig in die Irre führt, ist ebensowenig nachvollziehbar. Erst geht es nicht markierte Trampelpfade entlang, dann über eine Wiese.

Dass man auf diesem Wiesenweg richtig ist, merkt man erst am Signet des E1 an dem abgebildeten Hochstand. Der E1 schrappt hier in dieser Gegend übrigens haarscharf an einem weiteren Silbersee vorbei - der vierte auf dieser Tour

Vielbach ist der nächste Ort, und man wundert sich über ...

... diese geradezu städtisch wirkende Bebauung in dem winzigen Ort

Ein Grund könnte sein, dass es dort eine diskret "Fachkrankenhaus" genannte Suchtentwöhnungsklinik gibt, deren Mitarbeiter vielleicht mit modernem Standard wohnen möchten.

In der Nähe von Wirges, das auf meinem Weg alsbald folgt, gibt es ein Highlight, das man bei gutem Wetter nicht auslassen sollte. Den Hausberg der Stadt, Steimel genannt, mitsamt einer Kapelle aus dem 19. Jahrhundert, Stationsbildern eines Kreuzwegs und einem herrlichen Blick über die Stadt und ihren Dom.

Nun hat es aber einerseits angefangen zu regnen, bedeutet, dass der schöne Ausblick stark beeinträchtigt sein dürfte. Außerdem müssten weitere ca. 35 Höhenmeter quasi extra erklommen werden. Und man ist bereits gut 20 Kilometer unterwegs, was die Lust auf den Schlenker - der immerhin knapp 1,3 Kilometer Mehrweg kosten würde - erheblich schmälert.

Die Erhebung im Hintergrund ist der Steimel, eine Attraktion am E1, die heute verschmäht wird 

Jetzt der Dom. Wirges ist eine Stadt. Mit 5.420 Einwohnern (es fehlt keine Null). Erste Erwähnung vor etwa tausend Jahren. Welthistorisch bedeutungsvolle Ereignisse können nicht erzählt werden. Immerhin gab es in der Nazizeit eine Untergrundzeitung mit dem einschlagenden Titel "Die Bombe von Wirges", was den Ort ehrt. Zuvor, im späten 19. Jahrhundert, errichteten die Bewohner einen stattlichen Kirchenbau, St. Bonifatius. Auch bekannt als "Westerwälder Dom". 

Wenn Wirges nicht den Status einer Stadt hätte, würde man meinen, es sei ein Dorf. Ein monumentales Bauwerk, der alles überragende Dom, dominiert die Skyline des Ortes

Von Wirges führt ein Feldweg in 1,5 Kilometern zur nächsten Ortschaft, nach Staudt. 

Wohnwagenidyll zwischen Wirges und Staudt, ...

... mit knalliger Farbendeko am Maschendrahtzaun 

Der E1 macht hier noch mal einen kleinen Umweg, der an einem Unterstand vorbei und danach in Staudt über den Nordring und die Südstraße am Europaweg vorbei weiter nach Montabaur führt. Ziel des heutigen Tages ist der Bahnhof von Montabaur, von wo aus ich zu meiner privaten Unterkunft gelangen will. Fortsetzung siehe ganz am Ende des Beitrags.

Raststationen

Auf diesem Wegstück muss man sich nicht über einen Mangel an Pausenorten beklagen. An den Ufern der Weiher (Westerwälder Seenplatte) gibt es jede Menge Sitzgelegenheiten. Kurz vor dem Freilinger Campingplatz eine schöne Rastmöglichkeit mit "höherem" Schutz:

Zusammengeschraubte Bank bei einem Segenswunsch für Wald und Natur. Weitere Infos zu der grabartigen Einfriedung können nicht gefunden werden

Fürbitte für Mensch, Tier und Pflanzen bei der Sitzbank nahe Freilingen 

Auf der Höhe von Selters fängt es an zu tröpfeln. Kleines Regenbesteck: Regenmantel (neu, 100 Gramm leichter als der bisherige, Wassersäule 10.000 mm) und Regenschirm (neu, 60 Gramm leichter und hoffentlich weniger anfällig für Gestängebruch als der bei der letzten Tour verwendete). Ein Unterstand wird gesucht - und gefunden.

Hätte man, wie oben im Text vorgeschlagen, den Schlenker durch das Schulareal von Selters ausgelassen, hätte man die "Oberwaldhütte Westerwald-Verein Selters" glatt verpasst 

Eine nächste sehr kurze Pause wird in der "Grillhütte Vielbach" kurz hinter dem Ortsausgang von, klar, Vielbach  eingelegt.

Gewohnt habe ich mehr als komfortabel und mit allen Finessen und Schikanen privat. Sehr herzlichen Dank an meine lieben Gastgeber B. & W. W.aus L., die nicht nur unermüdlich für mein leibliches Wohl gesorgt, sondern auch ihren privaten Waschsalon sowie ihren schönen Garten zur Verfügung gestellt, mich herumkutschiert und mir ihre Heimatstadt gezeigt haben.

Fauna

Tier und Mensch im Schlechtwettermodus.

Die "Goldschlange" von Dreifelden. Okay - humoristische Einlage ... 

Ausritt. Zwischen Freilingen und Zürbach. Weniger wegen der Pferde, sondern mehr wegen der Landschaft aufgenommen 

Diese hier sehen aus wie Wasserbüffel. Eine gewisse Neugier ist ihnen anzusehen. Aber sie bleiben lieber, wo sie sind - weit weg nämlich 

Das schwarzweiße Schaf  wirkt im beginnenden Regen irgendwie bedröppelt. Seine Genossen haben sich ein trockenes Plätzchen in dem bereitgestellten Anhänger gesichert 

Darum heißt dieser Beitrag "Abschiedstour"

Jedenfalls nicht wegen des Abschieds von der Westerwälder Seenplatte.

Meine Gastgeber sorgen sich: Erstens hat es angefangen zu regnen (was für routinierte Wandersleute wie mich nicht das größte Problem ist), zweitens hat die idiotische Abkühlaktion am "Berg von Herdorf", also dort, wo das geschlossene Gasthaus "Hohenseelbachskopf" zur Rast einlud, eine granatenmäßige Erkältung zur Folge (mittlerweile per Test erwiesen: Kein Covid19. Sondern - Anfängerfehler - geschwitzt, und dann gefroren. Nicht zur Nachahmung empfohlen!). Um mich aus dieser widrigen Situation zu befreien, werde ich heute beim Unterstand in Staudt abgeholt. Dieser Trail ist bislang nicht sonderlich anstrengend, und die 3,5 Kilometer bis zum Bahnhof Montabaur hätte ich noch problemlos hinbekommen. Man kann diese in einem bequemen Fahrzeug aber auch wunderbar entlangchauffiert werden. Es könnte sogar sein, dass ich die persönliche Lücke im E1 (die "Lücke von Montabaur") niemals mehr schließen werde.

Besagte Erkältung zwingt zur Pause. Damit kommt man das Taunusgebirge nicht hinauf. Die restlichen sechs Tagesetappen (Montabaur-Nassau, Nassau-Balduinstein, Balduinstein-Aarbergen, Aarbergen-Idstein, Idstein-Glashütten, Glashütten-Hohemark) müssen ins nächste Jahr verlegt werden.

Einzig das Teilstück zwischen Hohemark und Frankfurt kann planmäßig stattfinden. Weswegen meine geneigte Followerschaft sich noch auf einen Wanderbericht mit vielen bunten Bildern freuen kann.

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