Etwa 22 Kilometer lange Tour auf dem E1 von Adorf über Schweinsbühl, Deisfeld, den Kuckelsberg, Rattlar und Schwalefeld nach Willingen. Weiterhin parallel auf dem Kaiser-Otto-Weg. Im Anstieg 630 Meter, im Abstieg 420 Meter
Dieser Weg macht einfach nur Spaß - angenehm zu gehen, kein Verlaufen, sanfte Anstiege. Das in der Headline angekündigte Brilon lohnt einen Besuch und wird in diesem Fall automobil erreicht (es gibt auch öffentliche Verkehrsmittel)
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Geheimnisse, die niemand ergründen kann: Vor der Wanderung kündet die App davon, dass man einige Höhen erklimmen muss: 620 Meter. Nach Abschluss der Tour sind davon für Alpinisten mickrige 380 Meter übriggeblieben. Wie kann das sein? Ich finde heraus, dass die GPS-Höhenangaben sowohl in der Planung als auch bei der Aufzeichnung sehr ungenau sind. In meinen Beiträgen nehme ich daher einen Mittelwert, der im Übrigen ziemlich genau dem entspricht, was OSM im Vorfeld ausgerechnet hat. Zusammenfassung für Nachwanderer: Meine Höhenangaben sind nur Richtwerte, daher mit Ca.-Angaben.
Heute erwarte ich einen anstrengenden Walk. Es wird - soviel schicke ich schon mal voraus - ein Weg über weites Land sowie eine herrliche Höhenwanderung mit phantastischem Rundumpanorama. Nur gelegentlich muss man durch ein kleines Wäldchen.
Der E1 führt durch Adorf, wobei man gute Bilder machen kann.

Die Bushaltestelle von Adorf hat einen Glockenturm. Auch irgendwie rätselhaft

Skulptur eines Bergarbeiters in Adorf - hier wurde wohl Eisenerz abgebaut

... "Landwarenhaus" mit Campingartikeln, Lacken & Farben sowie Werkzeugen

Gebäudeensemble in Adorf
Direkt nach Adorf beginnt der Anstieg auf eine "Rottenberg" genannte Erhebung. Ein panoramisches Vergnügen, das zu vielen Fotos einlädt, von denen stellvertretend nur eines gezeigt wird.

Beim Anstieg auf den Rottenberg bei Adorf freut sich das Wandererherz über eine tolle Weitsicht
Die unbefahrene asphaltierte Straße geht über in einen Waldweg, der wegen des sonnigen Wetters mit magischen Schattenspielen aufwartet.

Weiter geht es den Hügel hinauf Richtung Benkhausen
In der Nähe der kleinen Ortschaft Benkhausen Begegnung mit einem Paar - Herr und Dackel. Letzterer vernünftigerweise an der Leine geführt. Wir kommen ins Gespräch und sind uns einig: Hunde gehören im Wald an die Leine. Der Dackel bohrt derweil seine lange Nase in Löcher, die im Erdboden unter Gras versteckt sind. Er fühlt sich durch sein Angeleintsein übrigens nicht benachteiligt. Wir plauschen noch eine Weile über unvernünftige Hundebesitzer und über Tiere im Wald, dann verabschieden wir uns.

Der Weg nach Benkhausen führt an diesem Feld entlang
Vor Benkhausen begehe ich eine kleine Schummelei: Ich bleibe nämlich die nächsten 500 Meter auf der wenig frequentierten Fahrstraße, statt den Umweg des E1 über das Feld zu machen, und streife auf diese Weise einen Höhepunkt, dessen Besteigung und Besichtigung ich mal wieder verschmähe - die "Klippe".

Die Klippe vor Benkhausen

Gehöft am Ortseingang von Benkhausen
Die nächste Wegmarke ist Schweinsbühl, das man über einen dahingeschwungenen Feldweg erreicht.

Feldweg zwischen Benkhausen und Schweinsbühl
Schweinsbühl liegt auf einem Hügel, und auch im Ort selbst geht es stetig bergan.

Erster Blick auf das Zwischenziel der heutigen Tagesetappe, Schweinsbühl. Vom E1 aus gesehen
Der Ort ist schnell passiert, das einzige Gasthaus hat - wie soll es anders sein - geschlossen. Eine weitere Schummelei leiste ich mir zwischen Schweinsbühl und Deisfeld. Auf einer Länge von 650 Metern laufe ich auf der Landstraße weiter. Abkürzung, denn der Magen knurrt schon beträchtlich, und kurz vor Deisfeld wurde auf der Karte eine Picknickstelle ausgemacht. (siehe "Raststationen")
Jetzt noch schnell durch das schöne beschauliche Deisfeld, wo ich nur wegen einer netten Plänkelei mit einer Bewohnerin aufgehalten werde. Sie bereitet gerade mit Erzeugnissen ihres Hofs (Kürbisse, Äpfel und Ähnliches) einen Erntedankkorb. Eines fällt auf: Die Menschen in dieser Gegend sind mitteilsam.
Und dann beginnt der Aufstieg auf den Kuckelsberg. Der Weg windet sich in sanften Kurven stetig bergauf und hält auch die eine oder andere Randdeko bereit.

Hinauf auf den Kuckelsberg in der Gemeinde Diemelsee

Die oben erwähnte Randdekoration: Auf der Kuhweide häufig gesehenes Objekt mal ganz aus der Nähe
Oben wird man mal wieder mit einem großartigen Ausblick belohnt. Meist im Blick: Der gegenüberliegende Oelkesberg. Auch hier wird nur eines von den zahlreichen Fotos herausgegriffen:

Blick vom Kuckelsberg über das Sauerland
Wer gerne in der Sonne rasten und den Fernblick genießen möchte: Es gibt hier eine kleine Auswahl an Sitzbänken. (siehe "Raststationen")
Um 17 Uhr möchte man Willingen erreichen, und als es bei Rattlar wieder bergab geht, kann man schön beschleunigen. Die Wandersfrau wird in ihrem Lauf in Schwalefeld jäh gestoppt:

Überraschung in Schwalefeld - Bauarbeiten auf dem E1 zwingen zu kreativen Ausweichmanövern. Gut, dass die Online-Karte so genau ist!
Ab Schwalefeld geht es auf einem schmalen Pfad gelassen nach Willingen. Warum die vorher angelegte GPS-Route mich über einen Hügel führen und damit weitere Höhenmeter provozieren will, weiß ich nicht. Möglicherweise wegen eines auf dieser Variante zu bestaunenden "Heldendenkmals". Ich aber folge in diesem Fall strikt der Wegmarkierung des E1 und habe die richtige, weil weniger schweißtreibende Wahl getroffen.

Fußpfad zwischen Schwalefeld und Willingen

Auf dem E1 kurz vor Erreichen des heutigen Etappenziels Willingen sind eindrucksvolle Gesteinsformationen zu bestaunen. Ich rate mal: Schiefer

Produkt der Schiefergrube "Christine" bei Willingen: Schiefer, was sonst? Da in dieser Gegend die meisten Häuser mit einer Schieferfassade bedeckt sind, gibt es einen größeren Bedarf

Detail einer Fassade in Brilon
Genau - Brilon. Wegbegleiter P.F. aus B. hat vorgeschlagen, eine Runde im Sauerland gemeinsam zu drehen und dabei der Hansestadt Brilon (! ja - Brilon ist ebenfalls eine Hansestadt und im Jahr 2020 Austragungsort des 40. Internationalen Hansetags!) einen ausgiebigeren Besuch abzustatten. Das habe ich sehr gerne angenommen. Denn es inkludiert umfangreiche Abhol- und Bringdienste von und nach Willingen sowie intensives Studium der Lokalszene der Sauerlandmetropole. An diesem Abend bin ich zu erledigt, um noch einen ausführlichen Stadtrundgang mit fotografischem Sightseeing zu absolvieren, es folgt praktisch stante pede der Gang ins Wirtshaus. Siehe bei den "Raststationen".
Raststationen
Auf dem Weg zum Rottenberg hinter meinem heutigen Ausgangspunkt wartet eine Picknickstation auf Wanderer, die in Adorf weder übernachten noch einkehren, sondern weiterlaufen bis zur nächsten Unterkunft.

In dieser Picknickstelle fühlt man sich ganz wie mitten auf dem Feld. Schöner Blick inklusive
Da noch mühsame Anstiege erwartet werden, wird eine originelle Bank für eine Trinkpause gewählt:

Das hier ist eine Baumelbank. Nicht nur mir bislang unbekannt, jedoch wirklich ...

... entspannend. Auf einer Rastanlage hinter Benkhausen gefunden, ausprobiert und für gut befunden

Rast am namenlosen Teich vor Deisfeld, Kräfte sammeln vor dem Anstieg auf den Kuckelsberg

Auf dem Kuckelsberg: Von dieser Stelle hat man den vollen Überblick!
In Brilon wurde äußerst erfolgreich und unter sachkundiger und unterhaltsamer Begleitung der "Jägerhof" getestet. Ambiance gefiel genauso wie Speis und Trank.
Übernachtet habe ich in Brilon im "Hotel am Wallgraben". Ein historisches Haus mit angegliedertem Neubau, der schöne und komfortable, große Zimmer beherbergt. Nicht nur wegen des üppigen Frühstücks eine Empfehlung.
Fauna
Heute werden im wesentlichen Kühe gesichtet. Häufig aus der Ferne - und da das ultimative Kuhbild ja schon im letzten Beitrag gezeigt wurde, diesmal anderes Viechzeug zur Erbauung meiner geneigten Followerschaft.

Der Stein hinter dem Huhn wurde nicht von dem Tier selbst produziert, damit das klar ist. Ansonsten höhere Herausforderung an die Fotografin, denn es ist zwar neugierig, hudelt aber emsig hin und her
Dann wieder das, was ich "Pferd der Westfalen" nenne:

Frosch, diesmal bei der Lektüre der Story vom Froschkönig
Hier noch eine Alternative zum gemeinen Hausrind:

Zwei blonde Galloways. Sie sind eitel, wollen in aller Regel nur spielen und nicht fotografiert werden
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