Abwechslungsreiche 20 Kilometer im Grenzland, wenig Asphalt und viel Natur.
Sechs Stunden 40 Minuten werden für die etwa 20 Kilometer benötigt - davon 4:15 Stunden reine Gehzeit. Von nennenswerten Anstiegen kann ich nicht berichten
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Von Eseln und Seen
Der heutige Bericht muss aus aktuellem Anlass mit dem Kapitel "Fauna" beginnen. Beim Frühstück erfahre ich, dass eine Eselsstute in der Nacht auf der Wiese vor meinem Zimmer ein Junges bekommen hat. Also gleich mal nachsehen!

Schon gestern war der oder die Hellgraue im Verschlag und mochte nicht rauskommen (nach Auskunft der Betreiberin der Zucht muss wohl der Tierarzt kommen). Die Mutter mit ihrem Kind davor war auch schon gestern da. Also weiterschauen ...
Dann sehe ich die beiden. Im Schatten unterm Baum hinter der Holzhütte.

Mutter und Neugeborenes in etwa zwanzig Metern Entfernung
Ich denke, ich sollte die beiden mal in Ruhe lassen und mache mich, entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, nicht bemerkbar. Als ...

... sie beschließt, zu rüberzukommen!
Und zwar zu mir. Sie will mir offenbar ihr Baby zeigen.

Es ist dieselbe Stute, die ich gestern Abend schon gesehen hatte (Foto letzter Beitrag). Das Fohlen ist recht wackelig auf den Beinen und trägt ein drahtig lockiges Fell. Riesige Ohren hat es auch
Die tapfere Mutter holt sich mein Lob ab, streicheln tu ich sie nicht - man weiß ja nie, wie so ein unbekanntes Viecherl drauf ist. Dann ...

... kehrt sie wieder um, Vorstellungsrunde beendet. Das Kleine wirft sich auf den Boden und wälzt sich auf dem Rücken. Erstaunlich. Muttern checkt, ob alles seine Ordnung hat:

Mit einer entsprechenden Verspätung geht es dann los Richtung Overhetfeld.

Einen Kilometer lang geht es leicht hinan durch den Wald, bis zum E8, der hier direkt an der Grenze entlang führt. Der Übergang zur Grenze nach Deutschland ist markiert
Auf dem E8 ist einiges los: Spaziergänger, Jogger.

E8 erreicht. Es sind Jogger unterwegs
Man kommt an einem Gasthof vorbei (siehe "Raststationen"), danach gibt es zwei Wege:

Der E8 auf der deutschen Seite, der breitere (und mehrheitlich von Fahrradfahrern frequentierte) Prinsendijk auf der niederländischen
Hier muss ein Einschub erfolgen: Die holländischen Fahrradfahrer sind wesentlich entspannter und zivilisierte als die deutschen. Sie halten Abstand zu Fußgängern, machen sich durch ein "Bimm" oder "Ping" bemerkbar und brausen nicht unvermittelt an einem vorbei. Die meisten fahren Tretrad, nicht "E", sind entsprechend langsamer unterwegs. Und auch die Kleidung stammt nicht aus dem Sportshop, sondern aus dem regulären Kleiderschrank. Der Unterschied ist auch auf den deutschen Wegen, wo die Niederländer mit ihren Fietsen zahlreich herumkurven, erkennbar. Und: Während die Deutschen offenbar nach Plan fahren, diesen bei jeder Gelegenheit überprüfen, radeln die Holländer wie beiläufig einfach nur so in der Gegend rum. Auch sind sie lockerer im Gespräch und machen witzige Pointen.

Eine Art Grenzbaum an einer Wegkreuzung
Ein gutes Stück wandert man den E8 auch auf dem Prinsendijk in Holland:

Der Prinsendijk in Holland, den man sich ganz zivilisiert und professionell mit freundlich grüßenden Radlern teilt
Nach knapp 10 Kilometern geht es scharf links ab, durch den Diergardtschen Wald, schnurstracks auf das Naturschutzgebiet Elmpter Schwalmbruch zu.

Ein ganz bescheiden "Forsthaus" genanntes auffälliges Gebäude an einer größeren Straße, die man queren muss, um in das Naturschutzgebiet rund um die Gewässer beim Flüsschen Schwalm zu gelangen
Es beginnt ein sehr ansprechendes Wegstück, bis hin nach Overhetfeld.

Eine Heidelandschaft markiert den Einstieg in das Naturschutzgebiet rund um die Schwalm bzw. den Naturpark Schwalm-Nette
Ein kleiner Weiher wird für eine Pause genutzt.

Der erste kleine Weiher auf der rechten Seite des E8
Auch linkerhand gibt es ein Gewässer.

Bevor man zu den beiden größeren Seen kommt, immer mal wieder ein kleiner Teich am Weg
An einer Stelle macht der E8 einen Bauch, dort kann man weitere Teiche und ihren Randbewuchs bewundern, aber auch die Gesamtstrecke verlängern.

Hier marschiert, vollkommen banausenhaft, Cool Walking geradeaus weiter, rechts blickt man durch den Wald auf die Pflanzenwelt der Sumpf- und Gewässerlandschaft des Naturparks Schwalm-Nette:

Nun läuft man immer wieder an der Schwalm entlang.

Das Flüsschen Schwalm links des Wegs
Was der Wanderin auf früheren Touren in dieser Gegend mittels Zäunen verwehrt wurde, wird jetzt Wirklichkeit.

Der Venekoter See leuchtet blau und türkisfarben, es gibt auch Badestellen
Ein ganz klein wenig kann man schon bereuen, an diesem herrlichen Sommertag im September kein Badekostüm parat zu haben.
An einer Stelle am See hat sich eine fröhliche holländische Rentnertruppe ausgebreitet. Wir flachsen ein wenig rum. Einer ruft: "Mich nicht fotografieren, ich bin krankgeschrieben!" Lautes Gelächter allerseits. Wohltuende Kommunikationsformen nach all dem merkwürdigen Gebahren mancher Zeitgenossen in den Vortagen ...

Der See ist wirklich enorm einladend heute
Einladend auch zum Fotografieren, die Handykamera freut sich.


Oben: zwei Seebilder
An einer Stelle muss man die Seiten wechseln:

Steg über die Schwalm - weit ist es nicht mehr bis zum Ziel
Links kommen noch Miniseen mit so schönen Namen wie Oebeler Bruch oder Dahmensee, die aber an den Venekoter See nicht rankommen.

Coenen Benden nennt sich dieser Tümpel, nein: See, der dem Anschein nach für ein Bad weniger geeignet ist

... eine Brücke ...
... und dann ist man schon in:

Overhetfeld (Ortsschild)
Raststationen
Wer gerne rastet, kommt heute voll auf seine Kosten.

Rarität: ein Unterstand - gleich daneben eine Picknickstelle (nicht im Bild). Im Wald Nähe holländische Grenze, bei einer Kreuzung im Wald, wo die Reviere Kleine Vossendell und Hohe Stall aufeinandertreffen

"De Grens" (sprich: "dö Chrenns"), so heißt das schon am frühen Vormittag gut besuchte Lokal an der "Grenze" (daher der Name). Links, hinterm Trafokasten, der E8 auf der deutschen Seite, rechts der breite Prinsendijk in Holland. Die Stelle wird in meiner Navi-App als Weißer Stein bezeichnet

Tolle Stelle für eine Sitzbank, mit direktem Steg nach Holland. Leicht verdeckt ist hinten ein Infoschild zu erkennen, welches Radler anzieht. Zeit für Beobachtungen und für Plaudereien. Eine Gruppe Holländer in legerer Freizeitkleidung möchte eine Auskunft - leider sprechen sie weder deutsch noch englisch. Man verständigt sich mit Händen und Füßen, sogar kleine Späße sind drin, bevor sie lachend weiterziehen. Im Anschluss Kontrastprogramm: Deutsche Radler, frisch aus dem Sportshop, der ganze Mensch atmungsaktiv - also der knallige Radlerdress. Ausgiebiges Studium sämtlichen Kartenmaterials sowie der Infotafel - vor oder zurück? Ja, das Sicherheitsbedürfnis unserer Landsleute ist groß

Diese Bank im Naturschutzgebiet Schwalm-Nette teile ich mit einer Tageswanderin bei einer sehr angenehmen Konversation. Mit schönem Blick auf ein Biotop:


Picknickstation, "außer der Reihe" genutzt wegen der Nähe zu dem glitzernden Wasser und der Kühle

Die eisgekühlte schaumgekrönte Belohnung, dunkelgolden, wenn man so will, gibt es im "Ambiente", fast schon neben meiner Unterkunft. Ein "Italiener" unter nichtitalienischer Führung
Gewohnt habe ich sehr kommod im "Haus Hildegard" direkt am E8. Mit Abendsonnenterrasse, die wegen der Hitze nur zum Trocknen der gewaschenen Kleidung genutzt wird.
Flora und Fauna
Diese Rubrik ist ja bereits im wahrsten Sinn des Begriffs "eingehend" behandelt worden. Es gibt unterwegs nichts, was das toppen könnte. Ein Bild noch, das aber nicht das Tier selbst, sondern nur sein Werk zeigt (? zeigen soll?):

Von einem Biber bearbeiteter Baumstumpf an der Schwalm
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