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Xanten - Alpen

Staubige Tour im heißen Westen

Mäßig lange Tour mit Längen, was an der Jahreszeit liegen kann. 

Die reine Gehzeit für die letztlich knapp 18 Kilometer betrug nach Auskunft der App 3,5 Stunden, bei einer durchschnittlichen Gehgeschwindiglkeir von 5,1 kmh. Nützt nichts, ich war trotzdem an die sechs Stunden unterwegs

Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking

Asphalt Cowgirl

Der Weg aus Xanten raus an einem wohltemperierten Vormittag lässt nicht ahnen, dass noch eine ganz schön heiße Sohle hingelegt werden soll. Aus der Stadt hinaus geht es über die etwas belanglose Viktoriastraße und dann hinauf auf den Fürstenberg. Oben eine gleichnamige Hotelanlage in historisch anmutenden Gemäuern (Fürstenberger Hof) sowie ein Schlösschen und eine Kapelle, von denen beiden man wegen der Bäume nichts sieht. Nachfolgend Eindrücke vom Weg, wie er weitergeht.

Weg nach dem Fürstenberger Hof (auch unteres Bild)

Leicht abschüssig geht es weiter schön schattig in einem Hohlweg.

Hier ist es noch waldig

An einer Weggabelung gibt es eine Sitzbank neben einem Gotischen Totengedenkkreuz, die von zwei entgegenkommenden Spaziergängern zielstrebig angesteuert wird. Mir ist es ohnehin noch zu früh für eine Rast. Man betritt kurz drauf die freie Landschaft, wo es zu dieser frühen Stunde schon unangenehm heiß ist. Dennoch kommen vereinzelt Läufer entgegen.

Linker Hand in einiger Entfernung (aber letztlich doch nicht sooo weit weg) ist ein / sind zwei respektabel große Kraftwerk/e zu erkennen. Ein entgegenkommendes (einheimisches) älteres Ehepaar kann keine Auskunft geben, um welche Anlage es sich handelt. Die beiden raten: Duisburg, Kohlekraftwerk, stillgelegt, kein Atom ("gibt es in NRW kein einziges"). Soviel zum Thema "informierten Bürger". Bild unten bei Raststationen.

Rückwärts blickend, das Sträßchen Richtung nächster Ortschaft, Birten. Bein Heranzoomen erkennbar eine Joggerin oder Läuferin, wie man will 

Der nächste Ort, Birten, kann mit den Überresten eines Amphitheaters glänzen, wobei diese nicht besichtigt noch gesichtet wurden. Es gibt dort eine Sitzbank mit sehr mäßigem Ausblick sowie mit drei Infotafeln.

Schöner Gasthof im Zentrum von Birten. Die Kirche gegenüber liegt leicht erhöht, ist aber komplett von Bäumen verdeckt, daher kein Bild

Durch den Ort ist man schnell gegangen, nach einer Eisenbahnschranke ist man wieder draußen. Dort führt ein gewichtiges Paar gemächlich seinen Lumpi (einen Ridgeback) spazieren. Weil ich zum Gucken immer wieder stehen bleibe, werde ich überholt. Und zwar bei einem Wegkreuz auf einer Anhöhe, wo die beiden sich auf der danebenstehenden Bank niederlassen. Wir unterhalten uns über den weiteren Weg nach Veen. Denn meine App sagt an der Stelle was anderes als der Wegweiser. Fazit: Die beiden kennen sich aus und empfehlen, so zu laufen, wie die App sagt. Es geht also ein kleines Stück hügelan, dann kommt man in einen Wald.

Waldstück zwischen Birten und Veen 

Auf der drüberen Seite dann offener Blick Richtung Veen - das jedoch noch erstaunlich weit entfernt ist.

Weg oberhalb von Veen - nicht der E8, wohlgemerkt, aber vom E8 aus gesehen 🙂

Veen selbst verdient, nach seinem Ortseingang zu urteilen,  mal wieder das Prädikat "Aufgeräumt".

Ich will's ja schon immer mal wieder schreiben, fürchte mich aber vor der Haue: Hier wohnt der deutsche Mittelstand, Wählerinnen und Wähler - und womöglich die "besorgten Menschen"

Es folgt ein Blick auf das Ortszentrum, das wie so häufig von einem Kirchenbau dominiert wird:

Selbige Kirche war wohl infolge des Zweiten Weltkriegs vollkommen zerstört und wurde in den Fünfzigern wieder aufgebaut. Federn lassen musste indessen die alte Molkerei, am Ortsausgang von Veen.

Die alte Molkerei von Veen - Info folgt bei Gelegenheit

Der Tag ist mittlerweile fortgeschritten, und es fängt an, richtig heiß zu werden. Man marschiert auf Asphaltstraßen, die die Luft zusätzlich aufheizen, an Feldern entlang und wundert sich, dass zu dieser Uhrzeit (mittags) gesprengt wird.

Rätselhaft - bei großer Mittagshitze Felder bewässern ... 

Ein kleiner PKW kurvt im Schritttempo herum, hält bei mir an, Fenster heruntergefahren. Ein älteres Paar fragt mich, ob ich wisse, wo "das Farbengeschäft" ist. Ich versteh immer nur "Farben." Luther oder so. und nein: Fahnen! Das Fahnengeschäft. Ich bin offline und kann nicht weiterhelfen. Die beiden kurven weiter. Und ich trabe auf heißem Asphalt Schritt für Schritt meinem Ziel mit dem verheißungsvollen Namen Alpen entgegen.

Asphalt geradeaus 

Einige Haken um die diversen Felder herumgeschlagen, staune ich nicht schlecht, als ich vor dieser Immobilie stehe: 

Der Fahnen-Lutter, es gibt ihn tatsächlich, und zwar direkt am E8! Schade, dass ich das nicht vorher wusste... 

Ungewöhnlich grüner Mais auf einmal, beworben mit Schildern eines Saatgutherstellers. 

Recherchiert: Dieses Saatgut produziert Mais, der dürreresistent ist. Man lernt nie aus. Gemein ist, dass der Mais auf dem Feld gegenüber verdorrt aussieht (kein Bild)

Im Schatten geht's ja, aber in der Sonne ist es echt heiß. Noch mehr auf dem Asphalt. Sagte ich schon? Dann halt noch mal. Und dieser Boden - zum Fürchten:

Geht toter als tot? Fingerprobe ergibt: Er glüht. Wie soll da drin noch irgend etwas überleben? Geschweige denn, Leben, also Pflanzen, entstehen? Was lernen unsere Bauern, und von wem? 

Gnädigerweise kommt ein kurzes Waldstück.

Schön kühles Waldstück, ... 

... doch die Freude ist schnell vorbei. Kurios, bzw. bislang noch nicht gesehen: 

Deutschland. Das Dixiklo ist nicht weit  

Wie schon auf obigem Bild zu erkennen, läuft Cool Walking mittlerweile über Sand.

Unterschied zum Sand-Hike an der Ostsee (E1 zwischen Eckernförde und Schilksee): Hier liegen Esskastanien (Maronen) herum 

So langsam komm ich mir vor wie im Wilden Westen, wobei das "wild" hier nicht zutrifft. Alle paar Meter Behausungen.

Die Siedlung kündigt das baldige Ziel Alpen schon einmal an 

Eindruck der Lage, linker Hand 

Und weil wir hier eben gerade *nicht* im Wilden Westen, sondern in Deutschland sind, wo alles (!) seine Ordnung hat, muss auch an dieser praktisch von niemandem frequentierten Stelle vor Unfallgefahren gewarnt werden:

Baustelle? Oder vielleicht was anderes? Wahrscheinlich *könnte* jemand den Zaunpfahl übersehen und hineinfahren ... Jedenfalls schön rot, die Warnleuchte

Es gibt da einen Spruch, den man einem ehemaligen Bundeskanzler zuschreibt, der aber wohl von Martin Luther stammt: Aus einem traurigen A**** kommt kein fröhlicher F*** - der fällt mir halt so ein, als ich das hier sehe:

Aus einem so freudlosen Haus kann kein freudvoller Mensch kommen 

Auch die Mrnschen, die im Umfeld von Alpen wohnen, haben ein Faible für das Aufgeräumte:

Ja klar, Rasen muss sein, aber nicht zuviel, nicht zu lang und grasgrün! Der Rest ist Platte ... 

Und so kommt es, dass Cool Walking nach dieser staubtrockenen Tour sich über den Anblick von Alpen freut ...

Am Ortseingang ein sehr großer und auffälliger Bau, ein Altersheim. Gegenüber praktischer- bzw. makabererweise (Zutreffendes bitte selbst wählen) ein ...

... Bestattungsinstitut 

Alpen ist von der Größe her überschaubar, so dass die Unterkunft schnell erreicht ist. 

Raststationen

Alles nicht so einfach heute.

Sitzbank kurz nach dem Fürstenberg, zu früh für heute, mit Ausblick auf eine Kraftwerkslandschaft (unten) 

Wegkreuz mit Bank, kurz hinter Birten. Die Empfehlung lautet, hier geradeaus weiterzugehen  

Diese Sitzbank kurz hinterm Spargelhof wird nur kurz ausprobiert, wegen nicht erbaulichen Ausblicks (unten) aber recht schnell wieder verlassen

Der Spargelhof ist ein Ausflugslokal, das heute geschlossen hat. Besucher schätzen wohl die lauschigen Sitzecken

Ersatzsitzbank ein paar hundert Meter weiter. Noch mal ca. zweihundert Meter weiter ein besserer Rastplatz - beim Mühlenfeld, neben einem Wegkreuz 

Meine nächste Raststation habe ich in der App gefunden - Sitzbänke sind rar, und vom Entfernungsprofil passt es. Beim Näherkommen sehe ich dort einen Kastenwagen Typ wie Kangoo stehen. Ich denke, nee, ist da schon wieder einer mit seinem PKW dahingefahren, um sich auf die einzige Bank weit und breit zu setzen? Dann sehe ich drei Gestalten - Männer. Einer davon mit Spiegelbrille und Baseballkäppi. Handwerker! Oder was machen da drei Männer mitten in der Pampa. Ich gehe zur Bank und murmle was von "einzige Bank weit und breit" und erhalte die typische Antwort "alles gut". Auf diese Redewendung werde ich bei Gelegenheit noch mal näher eingehen. Es stellt sich raus: Die drei warten auf den Schulbus, sammeln ihre Kinder ein und entschwinden auf unterschiedliche Weise (einer zu Fuß, einer mit dem Rad und dem mitgebrachten Rad und einer im Kangoo-Verschnitt) in unterschiedliche Richtungen.

Schwierig, das hier, an einer Bushaltestelle namens Bergweg. Viel Autolärm, wenig Komfort, aber immerhin ein (wackeliger) Tisch

Kurz vor Alpen muss noch eine Verschnaufpause her - an dieser Picknickanlage auf Höhe von Hagscher Berg

Gewohnt und gespeist habe ich im Hotel "Burgschänk"e in Alpen. Auch das preislich eher gehoben, aber günstig konnte ich nichts finden ...

Flora und Fauna

So bis zur Mittagszeit, da saßen und standen sie noch rum, danach war eher nix mehr los bei den lustigen Tieren. 

Kühe am noch kühlen Vormittag beim Fürstenberger Hof 

Hat eine Zebu-artigen Buckel, dieses Tier. Und sehr schöne Hörner. Ansonsten wenig kommunikativ 

Diese drei Süßen sind wirklich allzu drollig. Muttern ruft, da kommen alle im Gänsemarsch 

Und hier noch zum Abschluss die Flora des Tages:

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