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Dachau-Fürstenfeldbruck

Um München herum

Langer Spaziergang an der Amper entlang

März 2022

Gute Kondition ist nicht gefragt bei dieser Tour, die Beinmuskeln der Wandersleute werden nicht durch strapaziöse Anstiege malträtiert. Anforderungen werden lediglich an die Ausdauer gestellt, denn die gut gangbaren Wege laden ein zum flotten Traben. Wie immer macht es Spaß, Wasser zu riechen, es fließen zu sehen und gurgeln zu hören.

Die Karte stellt den Planungszustand dar. In Realität war ich mit durchschnittlichen 5,2 kmh zackig unterwegs, die reine Laufzeit betrug 4:30 Stunden, die gesamte Tour dauerte etwa sechs Stunden

Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking

Der Bahnhof von Dachau liegt unten, die Altstadt oben. Man gelangt dorthin, indem man dem Künstlerweg folgt (Link führt zur Webseite der Stadt Dachau mit mehr Infos zu diesem Projekt). In einer Grünanlage bei der Lindenallee ist eine erste Stele mit interessantem Tableau:

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Ansicht von Dachau, gemalt im Jahr 1912 von Karl Schröder-Tapiau. Rechts daneben habe ich meine Aufnahme gestellt, die ungefähr dasselbe Motiv zeigt - zugekleistert mit Beton. Schade ...

Man quert die Amper und gelangt über die Martin-Huber-Straße zur Martin-Huber-Treppe, die in 96 Stufen (oder sind es 98?) hinauf in die Altstadt führt. Alle Nebenstraßen können heute aus Zeitgründen nicht durchschlendert werden, es bleibt bei der Hauptstraße mit der die Silhouette der Stadt dominierenden Kirche St. Jakob.

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Sankt Jakob, von der Rathaustreppe aus gesehen

Hinter dem Rathaus gibt es eine Plattform, von der aus Dachauer und Touristen hinabschauen können auf die Stadt München, die in etwa 15 Kilometern Luftlinie Entfernung liegt. Ein dunkles Raunen lenkt den Blick nach oben - und siehe da:

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Wer mein Bild aufmerksam betrachtet, sieht sie - die A380 der Emirates, die ihre Kurve zieht zum Landeanflug auf den Flughafen München. Wen interessiert da schon die Skyline der "nördlichsten Großstadt Italiens" (wie München gerne genannt wird)

Das Rathaus ist (im März 2022) ukrainisch und europäisch beflaggt.

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Blick von der Rathaustreppe in die Hauptstraße von Dachau

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Häuserzeile in Dachau

Man folgt der Wegführung der Wander-App und geht ein Stück hinauf durch einen Durchgang in die Schlosstraße, um zum Dachauer Schloss zu gelangen. Dieses liegt nochmals ein paar Meter über der Altstadt, von der man ein paar Dächer sowie den Kirchturm sieht

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Blick vom Parkplatz des Dachaues Schlosses auf die Stadt Dachau

Auch hier gibt es ein Plateau, von dem aus man hinüber nach München bzw. auf die Alpen blickt (wenn die Witterung entsprechend ist). Die gesamt Anlage ist hübsch anzusehen, wer Zeit hat, wird sich ein wenig ausgiebiger umsehen wollen. Neben dem Schloss der Eingang zum Schlosspark, der im Frühjahr noch ein wenig kahl wirkt, aber mit bunten Blümchen geschmückt ist.

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Im Schlossgarten von Dachau hat kann man das Schloss selbst in voller Gänze sehen

Der Garten ist gut besucht von Einheimischen, die ihren Morgenspaziergang oder ihre Joggingtour absolvieren - jedenfalls sehr einladend zum Verweilen. Ein Luxus, den ich mir heute nicht leisten kann.

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Der rückwärtige Eingang zum Schlosspark bzw. der Ausgang in südwestlicher Richtung

Es folgt eine weitläufige Anlage, in der man bis zur nächsten Ortschaft Mitterndorf wandeln kann.

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Frühjahrsarbeiten in der Anlage hinter dem Schloss Dachau

Der Weg nach Fürstenfeldbruck zweigt jedoch gleich hinter dem Schlossgarten links ab und führt hinunter in die Auen der Amper. Diese wird an der Stelle gestaut von einem Wasserkraftwerk.

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Amper, gestaut zu einem See, unterhalb der Schlossanlage von Dachau

Von nun an geht es in mehr oder weniger großen Abständen immer an der Amper entlang bis nach Fürstenfeldbruck.

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Mitterndorf mit der Kirche Sankt Nikolaus und Sankt Maria, vom Georg-Andorfer-Weg an der Amper bei Dachau aus gesehen

Man überquert die Amper und geht von da an an der Südseite des Flusses entlang.

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An der Amper entlang geht es Richtung Olching - mal auf breiteren, ...

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... mal auf schmaleren Wegen an Seitenarmen des Flusses

An einer Stelle gibt es einen nicht unbedeutenden "Bauch" in der Wegführung, die Karte lässt eine Abkürzung querfeldein erkennen. Beim Näherkommen aber wird klar, dass diese nicht genutzt werden kann, weil in einer Furt das Wasser hoch steht. Ein nachträglicher Blick auf die Detailkarte verrät: Es handelt sich um einen Reitweg. Nachläufer: Etwa einen Kilometer nach dem Abzweig zur "Alten Liebe" (Gasthof - siehe Raststationen) gibt es eine kleine Brücke über das Gewässer - von dort kann man einen Pfad direkt an der Amper entlang nehmen. Und dabei einen Ort namens Neuhimmelreich verpassen, was wiederum nicht wirklich schlimm ist. Außer man möchte dort die letzte brauchbare Sitzbank vor den nächsten 5-6 Kilometern nutzen (siehe Raststationen).

Das Ganze fängt an, sich zu ziehen, zumal vom Fluss nichts mehr zu bemerken ist, eine Bundestraße gekreuzt und eine Müllverbrennungsanlage passiert wird. Zu allem Überfluss darf man dann während gut zwei Kilometern auf einer Marienweg genannten Straße laufen, was infolge des Verkehrs wenig Spaß macht.

Es geht im Anschluss links ab auf einen Fußweg am Rand des Olchinger Golfclubs, der gesäumt ist von Hinweisschildern, die vor fliegenden Golfbällen warnen. Weil es schon ein paar Tage nicht geregnet hat, muss das Green in ebenjenem Zustand erhalten werden, im grünen nämlich, weswegen unentwegt Rasensprenger ihren Dienst tun. Wohl dem, der eine Kapuze an seiner Jacke hat.

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Der Jakobsweg geht weiter an einem Seitenkanal der Amper entlang, wobei ich infolge eines Zwischenstopps in einem Gasthof durch die Feurstraße gehe und das Zentrum von Olching begutachten kann. Der Ort hat mittlerweile eine erstaunliche Ausdehnung angenommen und eine respektable Infrastruktur, ist bei Münchnern als Wohnort vor den Toren der Stadt mit S-Bahn-Anschluss sehr beliebt. Ein Einfamilienhaus reiht sich an das andere. Man erfüllt sich dort seinen Wohntraum.

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Am Mühlbach/ Amperkanal in Olching - Wohntraum im Vordergrund,die katholische Kirche St. Peter und Paul im Hintergrund

Es sind noch reichlich acht Kilometer bis Fürstenfeldbruck und Flasche ist jetzt schon leer. Vielleicht hat das Bier zur Jause die Beine schwer gemacht.

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Auf dem Weg nach Fürstenfeldbruck, kurz nachdem man den Mühlbach / Amperkanal gequert hat

Der Weg entfernt sich vom Fluss und führt während reichlich zwei Kilometern auf einer asphaltierten, aber nicht befahrenen Straße durch Felder.

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Weiter Blick bei nachmittäglicher Sonne - es geht stetig Richtung Westen:

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Der Jakobsweg führt Wanderer nun auf die Roggensteiner Straße, eine Hauptverkehrsmeile mit viel Verkehr. Daher habe ich im Vorfeld neu geplant und einen Weg durch die Amperauen bei Fürstenfeldbruck gewählt.

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Fußweg durch die naturbelassenen Amperauen bei Fürstenfeldbruck

Auch die Fürstenfeldbrucker mögen dieses Gelände, bei einer Insel bei der Unteren Amper haben sich kleine Sandbänke gebildet, über die man auf hölzernen Brücken läuft.

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Naturbelassener Flusslauf der Amper bei Fürstenfeldbruck

Mittlerweile ist Fürstenfeldbruck erreicht. Hier stehen einige sehr vorzeigbare Immobilien direkt am Wasser, das eine oder andere scheint sogar unbewohnt ...

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Könnte mir gefallen, diese Villa mit Flussgrundstück

Nun müsste eigentlich ein Stadtrundgang folgen. Wenn man mit Gepäck unterwegs ist und am Ziel übernachtet, dann ist jetzt noch Zeit für dieses Vorhaben. Ich jedoch möchte wieder zurück nach München und gehe direkt zum Bahnhof. Auf der Rückfahrt sehe ich einen Teil der Strecke, die ich gelaufen bin. Ein gutes Gefühl.

Raststationen

Die Pauseneinteilung für diesen Weg sollte man im Vorfeld gut planen - Sitzbänke kommen zur Unzeit und genau dann, wenn man sie braucht, fehlen sie.

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Schöne Gelegenheit zur ersten Rast: Der Schlosspark von Dachau. Mit erstklassigem Panorama Richtung München und Alpen. Schade, dass die Tour noch nicht einmal begonnen hat ...

Im Schloss Dachau gibt es auch ein Café-Restaurant, das aber Montag und Dienstag geschlossen hat:

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Öffnungszeiten des Café-Restaurant Schloss Dachau, Außensitzbereich mit hervorragendem Panorama, je nach Witterung bis zu den Alpen

An der Amper gibt es eine Reihe von Sitzbänken, 3,5 Kilometer nach Tourbeginn ein Ausflugslokal, dass heute Vormittag schon gut besucht ist:

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Das "Wirtshaus Alte Liebe" ist ein bei Einheimischen beliebtes Ausflugslokal

Im weiteren Verlauf des Weges blickt man auf eine Insel, die allerdings nur vom gegenüberliegenden Flussufer über eine Brücke erreicht werden kann. Es handelt sich um das "Naturfreunde Dachau Georg-Andorfer-Haus" mit Wirtsgarten (heute geschlossen) und Übernachtungsmöglichkeit ("Schlafplätze - 2x11 Bett-Schlafsaal").

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Beim Georg-Andorfer-Haus gibt es Sitzbänke direkt am Wasser

Weil's grad so schön ist, kann man sich die Idylle von einer Sitzbank direkt am Weg aus betrachten:

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Sitzbank mit Blick auf die Amperinsel mit Freizeitgelände

Wichtige Info: Wer jetzt beschließt, die oben beschriebene Abkürzung zu nehmen, sollte hier noch einmal rasten, den die nächste Möglichkeit ist unattraktiv an einer Müllverbrennungsanlage gelegen. Wer außenrum geht, hat Gelegenheit, auf einer Sitzbank an einer Wegkreuzung Am Kalterbach (bei Neuhimmelreich) die Beine auszustrecken (ca. 5,5 km nach Start der Tour).

Ich indessen war in meiner Planung nachlässig und kann erst an dieser Stelle eine Rast einlegen:

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Das "Schlammlager" ist Bestandteil der Müllverbrennungsanlage, die man passiert

Die App hat eine Bank direkt an diesem von LKWs frequentierten Punkt zutage gebracht:

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Ein leichter Odeur liegt in der Luft an dieser idyllisch um einen Baum drapierten Bank, etwa 9 Kilometer nach Tourstart. Das Ruheerlebnis wird dadurch zusätzlich beeinträchtigt, dass der für Jausenabfall aufgestellte Mülleimer mehrheitlich für Hundkottüten verwendet wird, wobei letztere von den Fellnasenbesitzern gern auch nachlässig direkt neben den Korb geworfen werden, was wiederum eine bunte Bodendeko hervorbringt

Man erwartet schon sehnsüchtig Olching, in welchem es mehrere Cafés und Gasthäuser gibt. Zuvor fällt der aufmerksamen Wandersfrau ein Hinweisschild "OBM - Olchinger Braumanufaktur - Biergarten" ins Auge.

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Der Biergarten der Olchinger Braumanufaktur liegt direkt am Weg und ist in einem schönen alten Fabrikgelände untergebracht. Leider gibt es außer Bier nur Cola oder Limo, nicht jedoch eine dazugehörende Brotzeit, weswegen das Erzeugnis der Brauerei nicht probiert werden kann

Und hurra, er ist da, wo er sein soll, und er hat geöffnet: Der "Daxerhof" in der Daxerstraße in Olching, wegen dem ich einen kleinen Umweg mache. Alles sehr nach meinem Geschmack, insbesondere das Bier (Augustiner, ich bestelle einen Schnitt, weil eine ganze Halbe kann ich mir konditionstechnisch heute nicht leisten) und eine Brotzeit.

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Der "Daxerhof" in Olching bietet alles, was das Wanderinnenherz begehrt

Die acht Kilometer nach Fürstenfeldbruck werden durchgeheizt, aber vielleicht möchte nicht jeder das nachmachen, vielleicht möchte auch nicht jeder im "Daxerhof" einkehren. Daher hier noch zwei Rastplätze herausgepickt:

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Merkwürdigerweise wieder bei einem Klärwerk, diese malerische Bank mit Bildstock, kurz vor der Unteren Au bei Emmering

In den Amperauen, etwa 3-4 Kilometer vor dem Ziel, gibt es nochmals Rastplätze - hier noch einer ...

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... mit kleinem Tisch und ...

... schönem Ausblick auf das Wasser:

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Fauna und Flora

Zu dieser frühen Jahreszeit sind die Bäume und Sträucher noch kahl, manche aber tragen schon Knospen. Besonders im Schlosspark von Dachau erfreut sich das Auge an bunten Blumen und anderem Gewächs.

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Dieses hier wärmt sich an der Mauer und trägt schon erste Knospen

Die Amperauen sind weitgehend naturbelassen, weswegen zahllose Vögel tirilieren und das schöne Wetter bejubeln. Gehört habe ich Buchfink, Kleiber, Specht (gut, der klopft, aber egal), Kohlmeise, Blaumeise, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Amsel, Eichelhäher - und welche, die ich nicht identifizieren konnte.

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Wie jedes gescheite Gewässer zieht auch die Amper Wasservögel an. Hier zwei Gänse im Bild, weitere Arten wurden beobachtet, aber nicht fotografiert

Zum Schluss noch eine bizarre Baumskulptur, von der ich nicht weiß, ob sie noch mal ausschlägt oder für immer so an der Stelle verharren wird:

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Kurz vor Fürstenfeldbruck - Mensch, Insekt, Geist, Fabelgestalt ... der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt

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