Auf dieser Tagestour auf dem E8 geht's immerzu geradeaus - egal, welcher Untergrund, egal ob Flachland oder Hügel. Belohnt wird man schließlich mit der schönen Donau.
Irgendwo muss Cool Walking einen halben Kilometer eingespart haben, wahrscheinlich bei der Donaupassage. Es kamen 17,1 Kilometer zusammen, für die 4:08 Stunden reine Gehzeit benötigt wurden Höhenmeter: 270
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Unterwegs auf dem Limesweg und dem Jakobsweg
Warum Altmannstein eine Bahnhofstraße hat, habe ich nicht verstanden - jedenfalls müssen E8-Gänger jetzt von dort zum Prangerweg, um weiterzukommen Richtung Donau. Ein Blick noch auf Kirche und Burg - wobei ...

Erstens dachte ich, so wie die Burg aus der Ferne ausschaut, ist sie eine für den Publikumsverkehr geschlossenen Ruine. Ist sie nicht - also schon, eine Ruine, aber nicht geschlossen (Link führt zur Webseite der Gemeinde Altmannstein - mit Burg-Info). Man kann dort herumlaufen. Zweitens dachte ich, der Weg werde sowieso dort vorbeiführen, dann könne man sich die Sache ja näher ansehen. Tut er nicht, also vorbeigehen. Meine Followerschaft muss sich mit diesem Foto zufriedengeben
Der Prangerweg führt hinauf und macht einen "Um"weg, im Vorfeld wurde studiert, ob sich das vermeiden lässt. Tut es nicht, bestenfalls über eine Straße, was auch wieder keinen Spaß macht. Vorteil: Man bekommt einen Blick von oben nach unten.

Altmannstein, vom Prangerweg aus gesehen
Wie gesagt, ...

... es geht hinauf
Da man hier gleichzeitig immer noch auf dem Limesweg läuft, kommt oben unweigerlich ein römischer Wachturm - von dem man aber nichts zu sehen bekommt (vorbeigerast?).

Dann aber geht es wieder hinab, der Wald lichtet sich und ...

... man sieht das nächste Zwischenziel Hagenhill (in der Bildmitte etwa)
Außerdem blickt man in alle erdenklichen Richtungen.

Hier zum Beispiel Richtung Süden, dort, wo heute noch die Donau erreicht wird

Auf diesem Bild blickt man Richtung Ingolstadt im Westen, man kann man Mindelstetten erkennen

Hier kann man in der Ferne wahrscheinlich Vohburg sehen
Der Weg schlägt einen Haken durch Hagenhill, den man aber nicht mitnehmen muss - man kann ganz entspannt weiter geradeaus marschieren. Auch ein nachträglicher Blick auf die Karte bringt nichts zutage, was man dabei verpassen würde. Im Gegenteil, man gewinnt Kilometer und Zeit.
A propos Karte: Es fällt ein abnorm gerades, etwa 10 Kilometer langes Wegstück ind strikt östlicher Richtung auf. Dieses beginnt hinter Hagenhill und endet an der Donau.

Hier noch eine Rennbahn - und tatsächlich schnurgerade: Der Weg zur Donau

Hier ein Waldstück

Hier wiederum sieht man, dass es doch nicht *ganz gerade ist, der Weg, dafür gesäumt mit einer pinkfarben blühenden und merkwürdig riechenden Pflanze mit dem ebenso merkwürdigen Namen "Drüsiges Springkraut"
Vor dem nächsten Ort, Laimerstadt, beginnt ein Hopfenlehrpfad.

Er wächst noch nicht, der Hopfen - der Lehrpfad wird begleitet von Lehrtafeln mit Wissenswertem rund um Hopfen (fotografiert, nicht gelesen)
Zwischzeitlich muss man über Wiesen stapfen.

Auf diesem Bild kann man sehen: der Weg ist zwar recht gerade, aber nicht plan

Noch mal Wiese, was - auch wenn das Gras kurz ist - letztlich nicht zum Rasen einlädt, denn der Untergrund hat seine Tücken (kein englischer Rasen!)
Nach ein paar Kilometern erreicht man Laimerstadt, über das es nicht wirklich viel zu erzählen gibt.

Laimerstadt mit Kirche Sankt Walburga
Der Jakobsweg geht geradeaus weiter, Limesweg und E8 folgen einer Nase, die nun gelaufen wird, obwohl man ein paar Meter (um genau zu sein: ca. 500 Meter) sparen könnte. Aber die Situation ist undurchsichtig und auf Experimente will man sich nicht einlassen.
Nachtrag: Offenbar kann man getrost geradeaus weitergehen, der Jakobsweg geht über diese Trasse. Über die Wegqualität lässt sich von Schreibtisch aus aber nichts sagen. Der "Umweg" jedenfalls ist vollkommen ereignislos.

Eindrücke vom "Umweg": hier eine Straße, bald schon ...

... ein Waldweg, der erkennbar ein befestigter Fuhrweg gewesen sein muss, schließlich ...

... kommt man wieder auf den Jakobsweg. An dieser Stelle ein Waldweg, von Wurzelwerk durchzogen. Und erkennbar das Fundament eines Bauwerks, eines ...

... römischen Wachturms
Hab ich schon geschrieben, dass man auch hier mauseseelenallein herumstolpert? Nach etwa acht Kilometern auf dem geraden Weg wieder ein freies Feld, das im übrigen Rätsel aufgibt:

An dieser Stelle soll sich das Kleinkastell Hienheim befinden, ein eingetragenes Bodendenkmal (mehr ist im Netz zu finden)
Seit Laimerstadt wurde keine Sitzbank mehr gesehen und Cool Walking hat bis hierher bereits zwölf (12) Kilometer ohne Pause abgespult. Da kommt Hoffnung auf, als diese Installation auftaucht.

"Limesturm bei Hienheim" - Nachbildung eines römischen Wachturms, mit zahlreichen Infotafeln und Bänken, auf denen man sitzen kann. Es ist allerdings recht zugig, Rückenlehnen sind auch keine da, also muss die Stufe in der Eingangstür herhalten als Pausenplatz
Vom Balkon der Anlage hat man einen akzeptablen Fernblick, andererseits ist die Donau nur noch 1,5 Kilometer entfernt - die Spannung und Vorfreude wächst. Also wird der Weg fortgesetzt. Es geht vorbei an einer Hadrianssäule, einem neuzeitlichen Stein, der auf dem dort sichtbaren Limeswall an die ehemalige Grenze des Römerreiches erinnern soll, auf einen Wiesenweg, der schnurstracks auf den Fluss hin führt.

Weg zur Donau - nur noch wenige hundert Meter
Und hier ist sie:

Am Schild auszumachen: Es soll vom Fluss aus erkannt werden. Hinter dem Schilf und anderweitigen Gestrüpp fließt sie, die Donau
Einen Kilometer wandert man auf einem Wiesenweg an der Donau entlang.

Wiesenweg an der Donau
Und natürlich bekommt man sie dann endlich zu sehen - sie ist breiter als gedacht:

Die Donau kurz vor Weltenburg in südlicher Richtung und ...

... in nördlicher Richtung
An einem Weiler namens Haderfleck geht es einen Hügel hinauf, warum, ist nicht klar, denn auf der Karte wäre auch ein Weg oder Pfad an der Donau entlang eingezeichnet. Cool Walking scheut in diesem Fall das Risiko und tappt über das Hindernis, den bewaldeten Hügel.

Häuserdeko in Haderfleck
Als hätte man es schon geahnt: Der Weg über den Hügel bis nach Stausacker (gegenüber von Weltenburg) bremst die Wanderin ganz schön aus.

Es geht hinauf, man muss auf den Weg achten, dieser ist stellenweise schlammig, weswegen man ...

... diesen Schotter aufgebracht hat. Hier waren Entscheider am Werk, die noch nie auf so einem Untergrund gelaufen sind - höchste Anforderungen an Sohlen und Knöchel
Dieses Intermezzo ist bald zu Ende, es geht über in eine Schlammarena.

Praktisch den ganzen Weg hinab bis nach Stausacker kämpft man sich durch diesen Schlamm(assel). Begleitet von extrem aufdringlichem Fluggetier, die von mir so verabscheute Hirschlausfliege ist auch wieder da und wird eins ums andere Mal von der Joppe gezupft
Und dann endlich: In Stausacker gibt es eine wohl in Deutschland einmalige Einrichtung, eine Seilfähre, auf der man auch seinen Pkw auf die gegenüberliegende Seite transportieren kann. Cool Walking eilt den Hang hinab, dort steht ein Tempomessgerät und erfasst die Geschwindigkeit der Wandersfrau: 6 kmh - mit grünem Smiley 😊

Erst 6, dann - wegen fotografischer Tätigkeiten - 5 km/h
Der Fähranleger ist unten links um die Ecke:

Sie ist gerade abgefahren, die Fähre, aber die Überfahrt währt nur kurz, sie kommt zurück - und fährt nur für mich wieder hinüber
Diese Schifffahrt ist sehr spaßig und wird natürlich gefilmt.

Drüben lugt es hinter dem Felsen hervor: Kloster Weltenburg, wo für heute Nacht ein Zimmer reserviert ist

Blick zurück nach Stausacker, wohin die Fähre jetzt wieder zurückfährt
Bis zur Unterkunft im Kloster sind es noch mal 500 Meter, dann ...

... hat man den Eingang der Anlage erreicht
Raststationen
Gut zu wissen: Alle Pausenmöglichkeiten vor Laimerstadt, danach laaaange nichts.

Lauschige Bank in der Nähe von Hagenhill

Sonnenbänkchen bei der Wegkreuzung nach Hagenhill

Auf dem Weg nach Laimerstadt - hier beim Hopfenlehrpfad

Praktisch gelegen, bei der Entsorgungsstation von Laimerstadt

Letzte Möglichkeit, das Gewand der Witterung anzupassen und eine Trinkpause zu machen - kurz hinter Laimerstadt. Man beachte das religiöse Arrangement rechts im Bild

Sitzbank beim Hadrianskreuz

Dieses Exemplar ist besonders originell - es passt eigentlich nur eine Person drauf. Von da kann man beim Dahinfließen der Donau kontemplieren

Fünfzigerjahre-Style in Stausacker - eventuell interessant für alle, die bei Regen noch nach Kehlheim kommen wollen
Gewohnt und gespeist habe ich im Kloster Weltenburg - nicht die preisgünstigste, aber in jederlei Hinsicht die beste Wahl. In Weltenburg selbst gibt es Unterkünfte mit Mindestaufenthaltsdauer bzw. solche, die auf Mails und Anrufe nicht reagieren. Muss jeder für sich selbst ausprobieren. Ich jedenfalls fand es ganz formidabel, direkt bei der Brauerei zu logieren:

Die Klosterbrauerei
Man kann bis 18:30 Uhr (sharp!) im Klosterstüberl etwas zu essen bekommen, um 19 Uhr schließt es. Ich zum Beispiel hatte recht angenehme Gesellschaft am Tisch, Speis und Trank (Klosterbier Hell) waren ebenfalls hervorragend. Ansonsten gibt es im Haus eine Cafeteria für Hausgäste, die gut besucht ist und wo man das Klosterbier einem Kühlschrank entnehmen kann.

Blick aus meinem Zimmer im Kloster Weltenburg: Das ist die Donau
Flora und Fauna

Nahaufnahme der Pflanze mit dem komischen Namen "Drüsiges Springkraut"

In Stausacker angekommen - über und über mit Autan eingesprüht, was nichts nutzt, was wiederum der Anbieter dieser Dienstleistung offensichtlich weiß.
Bislang habe ich von den Zecken ja noch nichts geschrieben, aber es gibt sie und zwar zuhauf. Auch heute wird das Haupthaar minutenlang kreuz und quer gekämmt, bis sie schließlich rausfällt, die Sau. Von unter dem Hut, der diesmal mit einem extra Haarband abgedichtet wurde - zwecklos. Einen starken Lebenswillen hat sie dann auch noch. Die Sau.
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