Von Aumühle bis Billstedt in ca. 24 Kilometern, danach 3 Stationen mit der U-Bahn zur Unterkunft in Hamm. Zum Nachwandern auf Komoot "Cool Walking" angelegt (inklusive kleinem Umweg in Reinbek )
Die Tour beginnt dort, wo ich letztes Jahr im Regen angeschwommen kam - in Hamburg-Aumühle. Und endet in der U-Bahn-Station Billstedt. Lasst Euch bitte nicht von den langsamen 3,8 kmh dieser Karte verunsichern: Cool Walking ist schneller unterwegs, wegen Photo- und Verschnaufpausen stimmt die gesamte Tourdauer am Schluss aber wieder
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Meine diesjährige Tour startet bei formidablem Wetter, der Einstieg in den E1 ist direkt beim Hotel.
Nach knapp einem Jahr wieder das bekannte Wegzeichen für den E1 - hier kurz hinter Aumühle
Damit hatte ich nicht gerechnet: Schon nach etwa 2 Kilometern weicht die Beschilderung deutlich von der nach dem Kartenmaterial angelegten GPS-Route ab. Nachdem man ja nicht wissen kann, ob es sich vielleicht um eine spontane Änderung wegen irgendeines neuen Hindernisses handelt, wird die Wegmarkierung befolgt. Angenehmerweise sieht man mit dem neuen digitalen Leitsystem ja immer genau, wo man ist, und muss nicht befürchten, in Timbuktu (oder - naheliegender - Buxtehude) zu landen. Witzigerweise war mein Gerät schlauer: Der "neue" Weg ist länger. Auf dem weiterführenden Weg entscheide ich situativ, ob ich nach "meinem" GPS gehe oder der Markierung folge.
Zunächst wechseln sich Wald und Felder ab. Immer wieder öffnen sich schöne Ausblicke.
Grün in Grün. Ein mit Laich bedeckter Teich in einem Waldstück zwischen Aumühle und Reinbek. Oder ist es - einer Instagram-Info von Wegbegleiter "N.N." aus H. folgend - Entengrütze?
Erstmals Heide-Feeling in einem Waldstück bei Wohltorf, gedämpfte Farben
Beispielhafte moderne Vorstadtvilla in den Outskirts von Hamburg. Laubkehren im Herbst nicht nötig
In Reinbek passiert es dann: Weder die Wegmarken noch die GPS-Karte weisen den Weg - es gibt offenbar einen kleinen Verbindungsweg zwischen Rosenplatz und Gleisners Park, der nicht gefunden wird. Umweg also. Dies als Warnung an Nachwanderer.
Während man sich wieder auf dem rechten Pfad befindet und sich auf dem Walter-Hammer-Weg, einem recht hübschen und langen Waldspazierweg übrigens, Bergedorf nähert, sind immer lautere Rufe zu vernehmen. Nicht dass etwa der Magen knurren würde, nein, die Semmel im Rucksack macht sich bemerkbar. Hallo iss mich, sonst werde ich noch schwerer! Allzugerne würde man Folge leisten, aber leider leider wieder einmal weit und breit keine geeignete Bank in Sicht. Siehe auch die Rubrik "Raststationen" weiter unten. Als endlich an einem Spielplatz, wo ein junger Mann mit Knödelfrisur auf einer Schaukel schaukelt, eine Art Picknickstelle (für sportliche Nordlichter die Bänke extra ohne Rückenlehne) auftaucht.
Wegzeichen am Walter-Hammer-Weg. Den viele Hamburger nicht kennen und der sehr angenehm durch die unterschiedlichsten Landschaften zu spazieren ist
Das hier hat mich schwerstens an meine sandige Tour an der Ostsee erinnert. Die Boberger Düne, ganz weit vom Meer entfernt
Dünenweg - ein paar wenige Kilometer außerhalb von Hamburg. Auch ein Teilstück des E1, natürlich
Boberger See. Zum Baden nach Auskunft der Infotafel nur eingeschränkt geeignet. Ein Anblick, der zur (inneren) Einkehr animiert (mit Sitzbank)
Kurz vor der Querung der A1 - im Hintergrund St. Nikolai in Billwerder
Jetzt würde ich den Beitrag gerne beenden, denn es kommt eine Autobahnunterquerung und danach ein strapaziöser Walk durch wenig ansprechende Gebiete, die nicht nur wegen des einsetzenden Regens kaum zum Fotografieren einladen. Nach ein paar weiteren Kilometern (ist das jetzt wichtig, viele es sind?) baut sich vor der ermüdeten Wanderin eine U-Bahn-Station auf, von wo aus es in drei Haltestellen direkt zur Unterkunft ginge. Geht, muss man jetzt sagen, denn diese einmalige Chance kann man ja nicht ungenutzt verstreichen lassen ...
Autobahnunterführungen. Ein Themenkomplex, der noch nicht hinreichend bearbeitet worden ist. Weder von den Errichtern dieser Leuchtfeuer deutscher Kraftfahrkultur, noch von den Benutzern, noch von denjenigen, die sich immer wieder darüber wundern / davor gruseln (wähle das Zutreffende)
Raststationen
In Reinbeck lädt ein Vintage-Café direkt am Weg zu einer Pause ein. Beim Betreten des Gastraums lacht die Inhaberin auf. So komisch? Nein, sie freut sich über den originellen Besuch. Aber das Café liegt doch direkt am europäischen Fernwanderweg E1! Ja, schon, aber bisher hat sich noch niemand hierher verirrt. Ein Fehler! Der Cappuccino ist hervorragend! Eine Empfehlung für alle, die eine kleine entspannte Pause einlegen wollen.
In der Folge ein paar nicht wahrgenommene Gelegenheiten:
Gar nicht so schade, dass es früh am Tag ist und der Morgenkaffee noch Power gibt. Und gar nicht so schade, dass erst in ein paar Stunden geöffnet wird. Dennoch, der Betreiber weiß: Man muss die Kundenwünsche respektieren
Gar nicht so schade, dass man hier nicht einkehren kann, weil die Spielplatzsemmel noch nicht so lange her ist. Ursprünglich hatte ich geplant, hier einzukehren, aber es scheint nicht wirklich ein Publikumshit zu sein. Anmerkung zu den Butzenscheiben - das ist Klebefolie
Schöne Bank mit schöner Aussicht - auf dem Walter-Hammer-Weg kurz hinter dem Boberger See
Ohne ...
... und mit Ereignis!
Fauna - und Flora
Dieser Tag beginnt verheißungsvoll. Noch vor Sonnenaufgang werde ich von einem magischen, unglaublich meliodiösen Vogelgesang geweckt. Im Dämmerschlaf fügen sich die Gedanken zusammen: Eine Nachtigall. Welch ein Ereignis! Noch nie erlebt ... Traditionell ein glücksbringendes Omen, wie ich lese.
Und dann Rehe - klar. Schon kurz nach Aumühle springen sie über den Weg. Gelegenheit zu einem kleinen Exkurs über Tierfotografie: Entweder das zu fotografierende Tier ist brav und mag es, fotografiert zu werden, zum Beispiel ein Hund oder eine Katze oder eine Kröte oder ein Salamander. Oder es ist ein Nutztier, das sich fragt, ob dieser Mensch mit der Kamera nicht vielleicht was Fressbares dabei hat oder die tödliche Langeweile auf der Weide vertreibt. Also Rinder, Pferde, Schafe, Hühner oder Ziegen. Oder sie sind eingepfercht und ihnen ist alles wurscht. Auch sehr gut zu fotografieren. Der Rest fällt unter die Kategorie "neugierige aber scheue Wildtiere" (Rehe, hoffentlich keine Wildschweine, Wölfe oder tollwütige Füchse, Flugtiere). Man könnte (!) sie fotografieren, wenn man lange genug wartet, dass sie noch einmal vorbeigeschlendert kommen. Aber wer auf dem E1 hat schon so viel Zeit?
Tier, dass sich gerade fragt, ob der Mensch da die Langeweile des Grasfressens beenden wird
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