Der Weg ist lang. Und abwechslungsreich: Wald Wiesen, Ausblicke, See. Zumindest in der Theorie. Wenn es kein Unwetter gibt und alle Wege frei sind, ist er bestimmt auch angenehm zu laufen
Die oben angegebenen Daten entsprechen ungefähr den Gegebenheiten - die Laufgeschwindigkeit ist wie immer höher, aber insgesamt kommt man in Etwa auf die im Planungszustand angegebene Zeit
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Der sonnige Tag beginnt mit einem entspannten Stroll durch Bad Münstereifel. Bilder gibt es einige, Hier zwei davon.
Ganz lässt sie sich nicht abbilden, die Stiftskirche St. Chrysanthus und Daria, dafür stehen zu viele Pkw im Weg herum. Aber der Eingang zu diesem beeindruckenden Bauwerk sagt schon viel aus
Am frühen Vormittag ist noch nicht viel los in der Fußgängerzone, in der immer noch Flutschäden sichtbar sind
Wie schon im letzten Beitrag gesagt: Selber ansehen, das alles! Man verlässt Bad Münstereifel durch einen Park, überquert am Schluss ...
... die Erft, die heute ganz schön munter durch ihr Bett rauscht
Durch das Kornbachtal geht es ganz sanft ansteigend weiter.
Walk durch das Kornbachtal
Dieses ist heute ganz gelb:
Ginsterbüsche an den Hängen
Links des Wegs befindet sich ein großer Friedwald, in den man, oben angekommen, abbiegt. In diesem Moment findet eine Trauerfeier statt - feierlich und trotz aller Ernsthaftigkeit heiter wirkend.
Der Weg durch den Friedwald von Bad Münstereifel
Sehr lang dauert's nicht, dann verlässt man ihn auch schon wieder.
Am nördlichen Ausgang des Friedwalds
Ein Stück noch durch den Wald, dann tritt man heraus und hat ihn wieder, den weiten Blick.
Die Karte verzeichnet hier Flurnamen wie "Auf den Löhnshecken", "Im Kolvenbenden", "Eulenbenden" und - was mir am besten gefällt - "Auf dem Kuhlenmorgen" (analog zu "Kuhl Walking" 😎)
Der Weg plätschert so vor sich hin, erst als schmaler Pfad.
Pfad durch die Landschaft hinter Bad Münstereifel
Noch ein Bild von Unterwegs:
In dieser Gegend vermeldet die Karten-App weiter rechts einen "Briefträgerpfad"
Schließlich erreicht man eine Straße, die zur Attraktion des Tages führt: den See der Steinbachtalsperre.
Letzte Meter vor der Steinbachtalsperre
Natürlich ist diese Attraktion flankiert von Parkplatz, Bushaltestelle, Spielplatz und Imbiss (Bild bei Raststationen).
Vor dem Parkplatz der Steinbachtalsperre. Boot auf dem Trockenen. Diese Abbildung steht symbolisch für das, was nun folgen wird
Hier muss ich mal was sagen: Nirgends, also: wirklich absolut nirgends wird darauf hingewiesen, dass man die Talsperre zum gegenwärtigen Zeitpunkt *nicht überqueren* kann. Bloß weil meine Wander-App penetrant eine Überquerung verweigert, folge ich nicht der offiziellen Wegführung, sondern gehe auf der rechten Seeseite entlang. Alle anderen ... na ja, siehe übernächstes Bild.
Das soll der See sein? Wirkt ein wenig tümpelhaft
Im weiteren Verlauf wird klar: Er, der See, ist leer. Die Talsperre unterbrochen.
In der Mitte der Talsperre klafft eine große Lücke
Insofern: Alles richtig gemacht. Es gibt am oberen Ende dieser Seenlandschaft noch einen panoramischen Punkt, wo man, sofern die Witterung es zulässt, trefflich pausieren kann - Abbildung bei Raststationen.
Schon während der Pause fängt die Sonne an, verdächtig unangenehm zu stechen. Der Weg zieht sich weiter in nordöstliche Richtung durch einen Wald. Es fängt an zu tröpfeln, dann das untrügliche Zeichen: Die Vögel geben aufgeregte Laute von sich und flattern unter die Büsche. Erstes Donnergrollen. Also in Windeseile Regenmantel, Poncho übergeworfen, Schirm auf, da geht's schon los. Donner, Blitz und Doria. In der Situation bin ich heilfroh, in einem Wald mit unterschiedlich hohen Bäumen zu sein. Ich stelle mich unter das Blätterdach einiger niedrigerer Bäume und warte ab. Fast eine Stunde.
Breiter Waldweg nach dem Gewitter
Groß ist die Freude, als mit Queckenberg ein Dorf erreicht wird.
Queckenberg, gar nicht so weit von Rheinbach entfernt. Die Straße ein Bach
... Direktverkauf von selbst erzeugten Produkten - witzig dekoriert
Auf der Straße steht ein Mann. Er hofft, dass es das jetzt war - mit dem Regen. Im Garten hat er nämlich eine Pfütze oder ein Loch, da fließt das Wasser gar nicht mehr ab. Sachen gibt's!
Straßenszene in Queckenberg
Jedem Dörfchen sein Türmchen, so kommt es mir schon fast vor.
Türmchen in Queckenberg
Man passiert eine ...
... Kirche, ...
... bevor es in das nur durch eine Fahrstraße von Queckenberg getrennte Loch (das ist ein Ortsname) geht.
Das waren noch Zeiten - der Gasthof ist leider verschwunden - kurz vor Erreichen von Loch
Der letzte Aufstieg des Tages naht, diesmal ist es der Beuelskopf (291 m).
Auf dem Weg zum Beuelskopf - das Wasser ergießt sich in Wellen die Straße hinunter
Bevor der Gipfel des Beuelskopfs erreicht ist, kommt man auf eine Art Hochplateau.
Auf dem Weg nach Rheinbach, hier bei Scherbach. Adleraugen erkennen die Silhouette eines Pferdes
Einfach schön hier oben, schade nur, dass wegen des Gewitters so viel Zeit verloren gegangen ist, so dass man jetzt eigentlich bald mal ankommen möchte.
Auf den Anhöhen vor Rheinbach
Und einen Fernblick in östliche Richtung gibt es noch dazu:
Info erbeten: Sieht man hier das Bergische Land?
Die letzten Meter zum Beuelskopf führen über einen ...
... schmalen Waldweg, der wegen des Regengusses völlig aufgeweicht ist
Die Wanderin bevorzugt festen Untergrund und wählt aus den auf der Karte eingezeichneten Möglichkeiten ...
... breitere Wege, auf denen man Pfützen besser ausweichen kann
Eine Wegmarke ist das Waldhotel, wegen seiner Nähe zu Rheinbach. Man kann es schon sehen, kommt aber nicht hinüber:
Kurz ist man versucht, einfach drüber zu springen. Aber erstens bin ich kein junger Hupfer mehr und zweitens durch mein Gepäck gewissermaßen beschwert. Die Gefahr, in das tiefe Loch mit dem vielen Wasser zu plumpsen und dabei ernsthaften Schaden zu nehmen, ist dann doch zu groß
Also kleiner Umweg, der wiederum bei einer breiten und tiefen Lache endet. Die Autorin umklammert, um nicht darin zu versinken, einen Verteilerkasten, der daneben steht, allerdings die gebotene Anforderung an Stabilität nicht erfüllt. Das Ding mitsamt Frau und Rucksack wankt und droht umzufallen. Einem Wunder gleich, gelingt ein rettender, gleichsam schwebender Megaschritt, um das Malheur zu verhindern. Puh. Für heute reicht's.
Rheinbach hat eine unangenehme Eigenschaft, die mich an eine Erzählung aus Tausenundeiner Nacht erinnert: Je näher du kommst, umso weiter rückt es von dir ab.
Rheinbach ganz nah und trotzdem nicht zu sehen
Und gerade, als man meint, die Stadtgrenze schon zu spüren, da ...
Der Weg hat sich in einen unüberwindbaren Wasserfall verwandelt
Hilft alles nichts, diesmal muss ein Umweg gemacht werden, der weh tut. Ein bisschen zumindest. Irgendwann ist Rheinbach dann doch da.
Gebäude in der Nähe des Stadtgrenze von Rheinbach
Das Hotel liegt außerhalb und wird in zwei Stationen mit dem Bus erreicht.
Raststationen
Ein harter Tag für die pausenwillige Wandersfrau. Alles beginnt harmlos.
Stilvoller Innenraum des Imbisses bei der Steinbachtalsperre. Die Betreiber kochen selbst jugoslawische Spezialitäten, die nach Einschätzung der Autorin von den würschtl- und schnitzelverliebten Touris wahrscheinlich nicht in der gebotenen Form goutiert werden
Am Ende (oder Anfang, je nachdem, aus welcher Richtung man kommt) der Talsperre ein Hot-Spot mit Sitzbänken und Waldsofa. Das Seepanorama muss man sich heute dazudenken.
Die Person auf dem Waldsofa bin leider nicht ich (ja, gut: Es sind zwei)
Weitere Pausen sind wegen des Wetterereignisses nicht möglich. Natürlich könnte man noch auf dem Beuelskopf verweilen, aber so richtig einladend ist es dort heute nicht.
Die Hans-Wicheler-Hütte auf dem Beuelskopf
Im Wald unterhalb des Beuelskopfs gibt es hin und wieder hübsche Rastplätze
Nachdem ich heute nur eine Pause machen konnte und die zweite Semmelhälfte nicht verzehrt habe, ist der Magen leer. Auf der Karte wurde ein Restaurant "Anna Seibert - feine regionale Küche" identifiziert. Öffnet um 17 Uhr, also gerade eben. Aber leiderleider: alles ausreserviert. Ein wenig wundern tut's mich schon, denn der Laden ist leer und bis die ersten Gäste kommen, bin ich wieder weg. Man geht freundlich auf meine Darlegungen ein, verweist mich aber auf das "Der Genuss", das freilich qualitativ nicht ganz dasselbe sei. Schade. Ich werde den Verdacht nicht los, dass den Betreibern die Phantasie fehlt, dass auch Menschen in ungewöhnlicher Aufmachung Multiplikatoren für die von ihnen anvisierte Zielgruppe sein können. Ich verweise auf meinen Bericht über eine Begebenheit in Oberkirchen (in den Raststationen) im Sauerland.
Jedenfalls habe ich vor meiner Busfahrt zum Hotel noch im "Genuss" gespeist. Soweit war alles okay. "Soweit" bedeutet: Ich mag's halt nicht so gern, wenn man als unbegleitete Frau den hintersten Tisch im Lokal zugewiesen bekommt und wenn der Garçon gekünstelte und übertriebene Höflichkeit an den Tag legt. However: Es war bestimmt besser als Currywurst im Hotel.
Nachdem zu meinen Daten das etwas teurere "Waldhotel" ausgebucht war, musste ich in das einzige andere Hotel am Ort, das "Nord" im Gewerbegebiet. Überraschenderweise war nur die Lage merkwürdig, das Haus selbst gut besucht und überraschend okay.
Flora und Fauna
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