Beim Kloster geht's los
März 2021
Angenehm zu laufende Strecke, leider über längere Abschnitte über Asphalt verlaufend. Dort aber nicht stark befahren, so dass man die leicht gewellte Landschaft genießen kann und gut vorwärts kommt.
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Die Tour ist um ein paar hundert Meter länger, denn man sollte schon durch die Klosteranlage hinüber zum Klosterberg laufen. Dort ist der "eigentliche" Einstieg in den Weg. Da es keine nennenswerten Steigungen gibt, kommt man recht flott voran. Die Karte oben stellt die Planung dar, bei der Komoot von einer überaus gemütlichen Geschwindigkeit von 3,7 kmh ausgeht. Die Wandersfrau ist indessen schneller - nämlich mit ca. 5 kmh - unterwegs gewesen und hat die Sache in 4:15 Std (reine Gehzeit, Pausen nicht mit eingerechnet) heruntergerissen
Nach Scheyern (in der Hallertau) kommt man mit dem Bus ab Pfaffenhofen an der Ilm. Er fährt nicht allzu häufig, weswegen man Kompromisse machen muss. Ich für meinen Teil hnehme einen späteren Zug nach Pfaffenhofen, so dass ich erst nach elf Uhr vormittags am Kloster in Scheyern bin. Eine kurze Besichtigung der Anlage lohnt sich und verzögert den Abmarsch nochmals.
Scheyern gilt als einer der Ursprungsorte der Wittelsbacher.

Das Kloster Scheyern, gegründet Anfang des 12. Jahrhunderts, ist eine Benediktinerabtei mit diversen Klosterbetrieben und Bildungsangeboten
Alles Wissenwerte rund um das Kloster sowie über Klosterrundgänge findet sich auf der Webseite von Kloster Scheyern (Link führt direkt dorthin).
Bei Bierliebhabern ist der Ort jedoch hauptsächlich für die Brauerei bekannt.

Brauhaus des Klosters Scheyern. "Nunc est bibendum" lautet der Spruch der Brauerei - nun lasst uns trinken. Im Angebot ist ein ganzer Blumenstrauß an Bierspezialitäten - wollte man sie alle vor Ort ausprobieren, sollte man sich um eine Übernachtung kümmern
Es gibt natürlich auch einen hübschen Klosterbiergarten (Bild bei "Raststationen"), was gefährlich ist, denn er könnte Wandersleute dazu verleiten, gleich einzukehren und dann dort zu versacken. Heute ist wegen der Pandemiesituation geschlossen, so dass es gleich losgehen kann.

Am Ortsausgang von Scheyern die Wegmarkierung - Jakobsweg UND Keltenweg
Wie so häufig, hat sich die Wandersfrau nicht auf die Sehenswürdigkeiten unterwegs vorbereitet. Wenige hundert Meter abseits des Wegs gibt es eine Keltenschanze, für die man den Weg verlassen müsste. Infos zur Keltenschanze über den Link (führt zur Webseite der Gemeinde Scheyern).

Hier ist der Abzweig zur Keltenschanze - wobei dieser Programmpunkt heute ausgelassen wird
Es geht jetzt reichlich drei Kilometer am Waldrand entlang, ohne bemerkenswerte Abwechslung.

Diesen Forellenteich kann nur die Linse der Handykamera so sehen, die durch die Zaunästen hindurch platziert werden muss (weiteres Bild bei "Fauna")
Kurz nach einer Stelle, die auf der Karte einer bekannten Suchmaschine als "Londonbus Bayern" ausgewiesen wird, betritt man die Straße.

Die Straße nach Habertshausen ist zwar asphaltiert, aber kaum befahren und bietet ...

... schöne landschaftliche Eindrücke. Hier im Süden der Republik gibt es jede Menge Wegkreuze, was klar ist, dies ist immerhin ein Pilgerweg
Man passiert den kleinen Weiler Habertshausen.

Altbau (links) und Neubau (rechts). Kann man ja irgendwie verstehen, dass die Menschen gerne modernen Wohnkomfort haben möchten

Mir persönlich gefällt das alte Gebäude besser

Detail des Wetterhahns bzw. eines Wetterhahnarrangements, welches wiederum ein Maibaumarrangemant krönt, frei nach dem Motto "viel hilft viel". Am Fuß die Beschriftung: "Als unseres Dorfes Zier für Einigkeit + Gemeinschaftssinn"
Gleich hinter Habertshausen kommt Kemmoden, das von einem Kichenbau dominiert wird. Eine evangelische Kirche, wohlgemerkt, seit den Anfängen des 19. Jahrhunderts hier verortet.

Die evangelische Kirche von Kemmoden
Ansonsten ist die Ortschaft eher beschaulich, mehr als 20 oder 25 Häuser stehen hier nicht. Wohl aber ein paar nette Sitzbänke, weswegen hier nach den ersten sieben Kilometern eine kleine Pause eingelegt wird (Abbildung bei "Raststationen").
Weiter geht's auf der Asphaltstraße Richtung Jetzendorf. Man kann übrigens einen Haken durch den Wald links der Straße schlagen und damit reichlich einen Kilometer harten Untergrund vermeiden. Sowie einen Waldkletterpark erkunden.
Über Jetzendorf thront auf einem Hügel die Kirche St. Johannes und das Schloss Jetzendorf.

Die Kirche Sankt Johannes und links dahinter erkennbar das Schloss
Das Schloss ist in Privatbesitz und kann für Events gebucht werden. Offenbar war es auch Schauplatz für eine TV-Serie. Mehr Informationen zu Schloss Jetzendorf finden sich unter dem Link, der zu Wikipedia führt.

In diesem schönen Gasthof gäbe es Augustiner Bier und klassische bayerische Gerichte sowie vegetarische Alternativen - leider ist es auch jetzt noch (2022) geschlossen. Wer also dort einkehren möchte, sollte unter der Webseite der Postwirtschaft von Jetzendorf nachsehen (Link führ direkt dorthin)
Der Weg hinter Jetzendorf ist zwar auch asphaltiert, aber noch weniger befahren als die Hauptstraße.

Rurale Aktivitäten auf den Äckern hinter Jetzendorf
Ein Verkehrsspiegel lädt mal wieder zu einem Selbstportrait ein.

Erkenne die Wanderin von Jetzendorf!
Weiter geht's, vorbei an zwei Höfen, um schließlich rechts abzuzweigen in ein kleines Waldstück (ca. 1 km). Seit der letzten Rast sind wieder gut acht Kilometer abmarschiert worden und man sehnt sich schon nach einer Sitzbank. Diese wurde im Vorfeld auf der Wander-App bereits identifiziert. So kommt Freude auf, als man das Wegkreut entdeckt, unter dem sie steht und wartet:

Schon in Sichtweite, an einer Wegkreuzung: Pausenstation mit göttlichem Bei-Stand in Form eines Wegkreuzes, da eben da"bei steht"

Es ist absolut faszinierend: Meilenweit niemanden gesehen, meilenweit niemand zu sehen. Aber ausgerechnet die Bank, auf der man rasten möchte, ist besetzt! Auflösung bei Raststationen
Jetzt sind es zwar noch sechs Kilometer bis zu Bahnstation in Esterhofen, aber - soviel sei jetzt schon gesagt - die ziehen sich. Was man an dieser Stelle noch nicht ahnt. Zunächst lockt eine Ansiedlung, ...

... Aufhausen, die malerisch in einer sanften Mulde liegt
Der Weg führt nun über eine Landstraße, die gar nicht so wenig frequentiert ist, zunächst nach Ebersbach, das in der Karte etwas größer aussieht, in Wirklichkeit aber nicht wirklich was zu bieten hat. Der Ort verabschiedet sich mit diesem interessanten Bild:

Ratespiel - was könnte das wohl sein? Auflösung folgt sofort:

Wenn man schon keinen Gabionenzaun erwerben oder konstruieren kann - aus welchen Gründen auch immer -, dann halt einen Zaun, bestehend aus Streben mit Planen, die wenigstens so aussehen, als handle es sich um einen ... usw.
Bis zur nächsten Siedlung Jedenhofen läuft man auf der Landstraße entlang. Abweichend von der offiziellen Wegführung biege ich bei einem Hof etwa einen Kilometer nach dem Ortsausgang von Ebersbach links in einen Weg ein, der wahlweise wieder in die Siedlung hinein oder am Ackerrand zur nächsten Straßenbiegung führt (was die digitale Wegekarte nicht zeigt: Es gibt dort einen Übergang über den Bach). Es folgt ein Weg durch eine Art Biberschutzgebiet, wie die Beschilderung zeigt.

Biber-Informationen am Weg. Sein Machwerk ist nicht zu sehen. Leider.
Nach etwas mehr als 20 Kilometern hat man die Trasse der Bahn nach München erreicht, an der man nochmals einen reichlichen Kilometer locker auslaufen kann.
Raststationen
Hätten wir normale Zeiten, könnte man unterwegs ziemlich genau auf der Mitte des Weges in Jetzendorf in der "Postwirtschaft" einkehren. Es gibt dort aber auch die eine oder andere Alternative - am besten in der Kartenfunktion der Suchmaschine nachsehen und prüfen, ob geöffnet oder nicht. Ansonsten gibt es eine ganze Reihe sehr brauchbarer Pausenbänke.

Versuchung gleich am Beginn der Wanderung - Gott sei Dank heute geschlossen: Der Gasthof der Klosterbrauerei Scheyern mitsamt Biergarten. Es gibt jedoch die Möglichkeit, am Vorabend anzureisen, sich ein Zimmer zu nehmen, den Abend hier zu verbringen und dann morgens beizeiten aufzubrechen. Infos zur Klosterschenke Scheyern gibt es unter dem Link (führt direkt dorthin)
Im Umfeld von Scheyern gibt es mehrere Rundwanderwege, die für alle, die gerne zwischendrin eine Rast einlegen möchten, schöne Gelegenheiten bieten.

Kaum zwei Kilometer gelaufen, schon bietet sich dieser von oben beschienene Rastplatz an
Ich habe mir angewöhnt, je nach Schwierigkeit der Strecke im Vorfeld geeignete Raststationen auszusuchen. Bei einer Wegstrecke von 21 Kilometern scheint eine Dreiteilung sinnvoll: nach 7 und nach ca. 15 Kilometern.

Diese hübsche Sitzbank steht auf einem Privatgrundstück. Es gibt gleich in der Nähe noch ein Exemplar mit Rückenlehne, ebenfalls auf Privatgrund, aber öffentlich zugänglich - die Eigentümer haben nichts dagegen, wenn man dort pausiert (am besten fragen)
Zweieinhalb Kilometer weiter, direkt nach dem Kletterpark, kann man beim Rasten Jetzendorf betrachten:

Sitzbank oberhalb von Jetzendorf, etwas abseits der offiziellen Wegführung kurz nach einem Kletterpark. Blick aufs Schloss und die Kirche
Die zweite Pause ist kurz vor Aufhausen geplant - Beschreibung der Situation oben im Text. Die "Bankbesetzer" sind sehr nett und versichern mir, sie hätten sowieso gerade aufbrechen wollen. Und so kommt es, dass ...

... sich der Rucksack mitsamt seiner Eigentümerin an diesem hübschen Platz breitmachen können
Fauna und Flora
Es ist noch früh im Jahr, und aufregende oder gar begeisternde Sichtungen können nicht gemacht werden. Insbesondere die Flora ist noch recht zögerlich, was zu ein wenig kahl wirkenden Bildern führt.

Wie gut, dass die dritte Impfung zur vollen Immunisierung gegen FSME bereits erfolgt ist. Denn Zecken sind genau das Getier, dem man ungern begegnet. Ebenso wie dem darunter abgebildeten Wildschwein, gegen das auch keine Impfung hilft. Warnschild kurz hinter Scheyern

Forellenteich am Wegesrand

Krötenwanderung - in eigenwilliger Konstellation. Farblich kaum vom Untergrund zu unterscheiden. Da diese Tiere - wie an anderer Stelle bereits geschrieben - keine Fluchttiere sondern eher "sitzenbleiben und abwarten"-Tiere sind, ist auch die Gefahr groß, sie zu zertrampeln oder mit dem Fahrrad zu zermalmen. Bedeutet: Bitte auf den Boden schauen, wo Ihr Euch gerade bewegt!
In Ebersbach lauert noch eine hundsgemeine Landkatze an einem Maulwurfhaufen:

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