Kurze Tour mit mindestens einem Anstieg, den man sich sparen kann. Den Rundgang beim Schloss Neuenbürg sollte man allerdings nicht auslassen. Weitgehend gute Wege, bisweilen etwas anspruchsvollere Fußpfade.
Wegen eines Schlossbummels und einer längeren Pause infolge plötzlich einsetzenden Starkregens zieht sich die Tour auf ca. 5 Stunden
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Vorbemerkung: Einige warten schon auf die gewohnten Berichte. Wegen technischer Schwierigkeiten unterwegs verzögert sich die Erscheinungsfrequenz. Bedeutet: Es dauert ...
Alle sprechen vom Wetter - Cool Walking auch
Es kommen Meldungen über diverse Messenger-Apps: Das Wetter wird besser! Der Blick aus dem Fenster am frühen Morgen dieses Wandertages verheißt indessen anderes. Neuenbürg wird per S-Bahn erreicht, und eigentlich regnet es praktisch gar nicht.
Erster Blick auf Neuenbürg von der Brücke hinter der Bahnstation. Hier ahnt man nicht, wie groß die Stadt ist
Schon bald geht es einen schönen Pfad durch den Wald den Berg hinauf. Es gibt mehrere Möglichkeiten, auf den Schlossberg zu gelangen, ich selbst halte mich an den E1, der hier übrigens durchgehend auf dem Schwarzwälder Westweg verläuft.
Der Pfad endet an dieser Stelle, am unteren Tor (Details werden nachgereicht)
Merkwürdigerweise erwartet man, sobald der Begriff "Schloss" fällt, etwas Prunkvolles, Edles. Das Schloss von Neuenbürg indessen besteht aus einer verfallenen Ruine, einem Schlossgarten und einem neuen, relativ schlichten Schloss.
Im "ruinösen" Teil des Schlosses möchte man länger herumlaufen. Ist das hier das beste Bild von den vielen? Eventuell wird es noch ausgetauscht.
Sehr schön ist der Schlossgarten, an dessen Außenmauern Parkbänke aufgereiht sind. Bei Sonnenschein sicherlich ein Vergnügen, hier eine Weile herumzusitzen und den Raum auf sich wirken zu lassen.
Der Schlosspark von Neuenbürg, im Hintergrund das neue, noch intakte Schloss
Zum Ensemble des Schlosses gehört ein "Torwärterhaus", das mit seiner harmonischen Farbgestaltung und dem Fachwerk auffällt. Irritierend ist ein starr wirkendes Gesicht, das einen unablässig aus einem der Fenster beobachtet.
Die Papiermaske, die das Fenster dekoriert, soll wohl irgend eine Heilige Person darstellen - in Vorwegnahme der letzten zwei Kilometer dieser Wegstrecke (ja, bis zum Ende lesen!)
Das Pflaster ist nass und extrem rutschig, das Profil der Waderschuhe kann nichts dagegen ausrichten, so dass der neue, ultraleichte, faltbare Carbon-Wanderstock hervorgeholt werden muss, damit es nicht zu Steißbeinbruch oder ähnlichem Ungemach kommt.
Blick auf die direkt ans Wasser der Enz gebaute Häuserzeile. Ob die Buntheit typisch ist für diese Region?
Marktstraße 30. Was auch immer es hier einstmals gab, das Schaufenster zieren nun Teddy und Warnleuchten ...
Manufaktur Weiß- und Wollwaren (wer weiß heute schon, was das war?) Auch wenn aus der Zeit gefallen - irgend etwas wird man hier doch verkaufen können. Die Leute geben ihr Geld doch sonst für jeden Mist aus
Hoch droben am Berg eine Neubausiedlung, die zwar etwas seelenlos wirkt, aber große Balkone und modernen Komfort bietet
Hierher muss man aber erst gelangen. Es führt ein Weg bergan Richtung Klinikum, auf dem man den Schlossberg aus der Ferne betrachten kann.
Die Bahnstation befindet sich links unten hinter dem Hügel, die Innenstadt im Vordergrund unten
Nach dem Klinikum geht es weiter über einen Fußweg, der suggeriert, man sei schon auf dem Land.
Adam Wilhelm Ganzhorn Wanderweg mit Buddelgerät und Wegweiser auf dem hinauf in das Neubaugebiet von Buchberg führenden Fußpfad
Weiteres Detail am Wegesrand in Neuenbürg
Es ist übrigens möglich, nach Buchberg mit dem Bus zu fahren und den wenig ergiebigen Anstieg durch die Vorstadt von Neuenbürg zu vermeiden - wenn man in der Innenstadt einsteigt (nach der Besichtigung der Schlossanlage, natürlich).
Nach einem sehr zivilisierten Spazierweg erreicht man die Schwanner Warte. Diese kommt gerade sehr gelegen, denn es kündigt sich ein Stärkstregenereignis an.
Schwanner Warte bei Neuenbürg
Nach einem veritablen Wolkenbruch (siehe Raststationen) geht es zunächst auf durchnässten Wegen weiter Richtung Dennach.
Auf dem Weg nach Dennach bieten sich schwarzwaldlich anmutende Perspektiven
Wie immer auf diesem unberechenbaren E1 geht es plötzlich auf einen steilen, schmalen und dicht bewachsenen Pfad. Oben keuchend angekommen, muss mal wieder das Oberkleid den Witterungsbedingungen angepasst werden. Praktischerweise steht genau dort eine Sitzbank. Wie man so am Arrangieren ist, taucht aus dem Gebüsch des Weges, den man eben gegangen ist, eine Gestalt auf. Anders kann man es nicht sagen. Der Mann trägt kurze Wanderhose, einen riesigen Rucksack und ist vollkommen durchnässt, seine Brille blind, weil beschlagen (ja, dieses kleine Wegstück war schweißtreibend).
Kurze Unterhaltung, er will bis Dobel. Kaum ausgesprochen, Rascheln im Gebüsch: zwei weitere Wanderburschen, jüngeres Semester. Vollkommen durchnässt auch sie. Tagesziel ist ebenfalls Dobel. Wandern im Gänsemarsch? Der Weg ist lang, und so kommt es, dass sich das Wandergeschehen entzerrt. Die beiden Jungs pausieren, der Mann spult seinen Weg ab, und Cool Walking fotografiert.
Wackerer Wandersmann in weiter Landschaft kurz vor Dennach
Am Morgen noch war geprüft worden, ob es in Dennach, das exakt auf der Mitte der heutigen Etappe liegt, eine Einkehrgelegenheit gibt. Aber nichts dergleichen - alles scheint "dauerhaft geschlossen". Entsprechend ist das Bild, das sich beim Erreichen der Ortschaft bietet.
Verlassenes Gebäude am Ortsrand von Dennach
Aus welchen Gründen auch immer ist mir Dennach irgendwie sympathisch. Aber leider, leider ist es vollkommen ausgestorben.
Hier zeigt die Kartenfunktion der Suchmaschine eine Bäckerei an. Kommt mir irgendwie bekannt vor
Hier zeigt die Kartenfunktion der Suchmaschine einen Gasthof an. Stattdessen versucht man das Fehlen desselben mit einem recht bunten Farbanstrich zu kompensieren
Dieses Bild bringt es auf den Punkt. Mir blutet das Herz
Das Gebäude noch mal in Gänze. Those were the days ...
Die allseits prognostizierte Wetterbesserung tritt nicht ein. Wenigstens regnet es nicht. Landschaftlich einfach schön.
Impression auf dem Weg in den Schwarzwald
Der Weg macht trotz der falschen Beleuchtung Spaß.
Rechts im Hintergrund sieht man ein auffällig grün schillerndes Gebäude, das dummerweise bei der Bildbearbeitung abgeschnitten wurde. - tut der Stimmung keinen Abbruch.
Hier ist er, der Pavillon, der heute Partyzwecken dient (mehr Infos in ca. zwei Wochen)
Kurz vor dem Ziel Dobel betritt man einen Wald. Einen Erlebniswald.
Hier kann der Mensch kreativ sein und sein Wunder erleben!
Auch hier gibt es so etwas wie ein Felsenmeer, und zwar in Form eines alten Steinbruchs, über den zu einem späteren Zeitpunkt mehr berichtet wird.
Riesige Steinquader am Wegesrand kurz vor Dobel
Es wird zwar immer dunkler, denn bald schon wird der Himmel auf den Boden treffen, aber der Weg ist wunderbar.
Man sieht es ihm nicht an: Das hier ist ein Engelsweg. Eine Erlebniswelt, die mir aktuell verschlossen bleibt. Jedenfalls wird er begleitet von allerlei Sinnsprüchen, die die Existenz von Engeln in irgendeiner Form bekräftigen. Die Wandersfrau indessen hofft, dass die Engel für trockene Füße bis zur Ankunft in der Unterkunft sorgen mögen ...
Es fängt wieder an zu regnen, und das Ziel ist nur noch knappe zwei Kilometer entfernt.
Hier noch das Engelstor, das logischerweise durchschritten wird (der Regenschirm passt nicht durch und muss zusammengeklappt werden) - vielleicht hilft es ja!
Und so kommt es, dass trotz aller Prophezeiungen Dobel bei stömendem Regen erreicht wird. Es kommt mir der Wandersmann, der immer noch in der kurzen Hose läuft und dessen Brille immer noch beschlagen ist, entgegen. Merkwürdige Sache - hat er keine Unterkunft?
Ich für meinen Teil verfüge mich in mein Hotel und werfe den Fön an. Klamotten trocknen, Raum aufheizen (es ist noch keine Heizsaison!).
Raststationen
Diese Rubrik muss heute etwas vernachlässigt werden. Zu wenige Gelegenheiten zum Relaxen und Entspannen. Entweder zu (Gasthöfe) oder dauerhaft geschlossen (Gasthöfe) oder zu nass (Sitzbänke).
Die Öffnungszeiten der Schlossgaststätte von Neuenbürg sind mir nicht bekannt. Auch nicht, ob es überhaupt Öffnungszeiten gibt. Wenigstens steht hier ein standesgemäßer Jagauar X-Type in British Racing Green geparkt. Ist doch schon mal was!
Manche Optionen sind schon allein wegen der frühen Stunde des Tages keine Option.
Der "Ochsen" in Neuenbürg könnte aufgesucht werden, wie ich verstanden habe. In jedem Fall glänzt er mit eiem prächtigen Zunftschild. Vielleicht eine Einkehrmöglichkeit für Wanderer, die ab Pforzheim die "offizielle" Tagesetappe bis nach Dobel laufen?
Nachtrag März 2023: Followerin Julia ist sie Strecke in umgekehrter Richtung gelaufen und hat eine Empfehlung für eine Einkehr in Neuenbürg. Siehe weiter unten bei den Kommentaren.
Am Ortsausgang von Neuenbürg versucht eine Wandergaststätte, Kunden zu werben.
Was nützt die beste Werbung, wenn das angepriesene Produkt nicht konsumiert werden kann? Das Etablissement ist um diese Uhrzeit noch geschlossen
Ein Unterstand der Extraklasse ist die Schwanner Warte, die offenbar von Zeit zu Zeit bewirtet ist - heute jedoch nicht. Ein Sitzarrangement steht mitten im überdachten, aber nach allen Seiten hin offenen Raum. Eine Bibliothrk gibt es auch, wie praktisch. Zufall, dass sich diese Zuflucht just in dem Moment auftut, als der Himmel alle Schleusen öffnet. Dergestalt, dass zum Schutz vor waagerecht hereinsprühendem Regen blitzschnell der Poncho herausgekramt und übergeworfen werden muss.
Sieht gemütlicher aus, als es ist - Schwanner Warte
Die Belohnung am Abend gab's in "Dobel's Stüble", unglaublich nette Wirtsleute, die den Umstand, dass es nur eine sehr kleine Abendkarte gibt, locker wieder wettmachen. Unter anderem mit einem hervorragenden Essen, das die Dame des Hauses selbst zubereitet hat. Bild in der nächsten Etappenbeschreibung)
Gewohnt habe ich im "Hotel Rössle", das mit sehr ambitioniertem Interieur punkten kann - eine Mischung zwischen Pop (Beatlestapete), spanischem Castillo und moderner Sachlichkeit. Sehr umfangreiches Frühstücksbüffet. Die Eigentümer wurden darüber informiert, dass es vielleicht helfen würde, den nicht befüllten und abgeschalteten Minibarkühlschrank gegen einen Kleiderschrank oder zumindest eine Kleider- bzw. Utensilienablage zu tauschen.
Flora und Fauna
Auch hier magere Ausbeute.
Das alte Spiel: Der Mensch hampelt am Zaun herum und versucht sich in Portraifotografie, dem Viech indessen ist das eigene Wohl wichtiger
Dieses Warnschild hat es geschafft, das heutige Beitragsmotiv zu werden:
Gesehen in Dennach -soviel Spaß muss sein!
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