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Vierkirchen-Dachau

Durch das Dachauer Land im Norden von München

Kirchen (aber nicht vier) und ein Heilbad

März 2021

Sehr abwechslungsreich ist sie nicht, diese Wanderung, besonders der Abschnitt durch Ampermoching ist wenig ergiebig. Aber man kann beim Marsch über Felder den Blick weit schweifen lassen und passiert das schöne Mariabrunn mit seinem schattigen Biergarten und der tollen Aussicht über die Großstadt München (je nach Wetterlage sogar mit Alpenpanorama).

Ich habe diese Tour am S-Bahnhof von Vierkirchen-Esterhofen begonnen. Und beim Kräutergarten am Ortseingang von Dachau den Bus zur S-Bahn genommen

Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking

Ein wenig erstaunt ist man schon, dass ein so kleiner Ort einen so langen Doppelnamen hat - wobei es ganz korrekt sogar Pasenbach-Esterhofen-Vierkirchen heißen müsste, denn westlich der S-Bahn-Trasse befindet sich ein weiterer Ortsteil (den einstmals ein mittlerweile verschwundenes Wasserschloss schmückte), den die Namensgeber ignoriert haben.

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Auf dem Weg vom S-Bahnhof Esterhofen zum etwa einen Kilometer entfernten Vierkirchen - leider ein wenig gesichtslos und beliebig

Man passiert aber auch das eine oder andere ältere Gebäude:

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Ich zweige schon eine Kreuzung vor der offiziellen Wegempfehlung ab und komme an diesem schönen Gebäude vorbei

Manch einer wird an diesem Ort vier Kirchen erwarten oder zumindest eine Geschichte, die auf vier Kirchen hinweist. Nichts davon ist der Fall: Man vermutet, dass der Ort seinen Namen von Fichten (Fichtkirchen) hat und die "Vier" eine Verballhornung ist (Wikipedia-Eintrag zu Vierkirchen). Über eine Nebenstraße gelange ich zu der einzigen Kirche, St. Jakobus von Vierkirchen.

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Ich muss gestehen, dass ich nicht drinnen war, in St. Jakobus - aber von außen recht fotogen

Mehr über diese Kirche, deren heutiger Bau auf das späte 18. Jahrhundert zurückgeht, auch über den Innenausbau, kann man auf dieser Webseite erfahren.

Ein wenig herumstreichen und versuchen, herauszufinden, was das Besondere an diesem Ort wohl sein mag - außer dass er eine Partnerschaft hat mit dem italienischen Genazzano. Der Weg führt über den Dorfplatz mit Maibaum, und man ahnt, dass die moderne Bebauung für das Ortsbild nicht wirklich eine große Verbesserung gebracht hat.

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Maibaum vor dem Rathaus von Vierkirchen

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Diese alte Abbildung der mehr oder weniger selben Situation in Vierkirchen wurde von der Webseite der Gemeinde genommen

Schnell ist der Ortsrand erreicht, und Kenner von Fernsehwerbung früherer Zeiten amüsieren sich bestimmt über ...

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... ein Ortsschild - "Das ist schon einen Asbach Uralt wert", hieß es da (wobei das damit beworbene Getränk nicht aus dieser Gegend, sondern aus Rüdesheim am Rhein kommt)

In der Sandbergstraße beginnt ein breiter Feldweg, der Baum- und Gehölzweg (unter dem Link gibt es Informationen zu dem Naturschutzprojekt).

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Baum- und Gehölzweg kurz hinter Vierkirchen

Angenehm zu laufen, und damit es nicht allzu langweilig wird, wurden im Rahmen des Naturschutzprojekts am Wegrand zwischen den einzelnen Pflanzungen "Erlebnisstationen" (z.B. Gabionenbank, Insektenhotel, Kräuterspirale, Kletterkrokodil, Lochbaum) platziert.

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Lustige Figur am Wegesrand - ein "Lochbaum" (eine weitere Figur ist zu sehen in der Rubrik "Fauna")

Es ist ungewöhnlich warm für diese Tage im März, und die Felder wirken noch recht kahl.

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Ein einsamer Traktor zieht eine Staubwolke hinter sich her

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Die für die Aussaat vorbereiteten Äcker bringen schöne Bilder hervor

Zugegeben, die etwa 7 Kilometer bis nach Schönbrunn ziehen sich. Ohne nennenswerte Ablenkung trabt man vor sich hin.

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Schönbrunn - eine kleine Siedlung mit einem Zentralgebäude, fast so groß wie der Namensvetter in Salzburg

Angesichts des imposanten Baus hat die Wandersfrau durchaus Erwartungen - ein Schlosspark oder eine ansprechende Schlossanlage oder Ähnliches. Der Ortsrand indessen kommt eher bäuerlich daher:

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Ländliches Idyll am Ortseingang von Schönbrunn

Der Ort mit etwa 900 Einwohnern wird dominiert von dem gleichnamigen Schloss, das im späten 17. Jahrhundert erbaut wurde. Offensichtlich verfügt es nicht über architektonische Besonderheiten, von der Straßenseite aus zumindest sind keine zu sehen, im Netz nicht zu finden. Seit dem 19. Jahrhundert wird die Anlage von den Franziskanerinnen für die Pflege behinderter Menschen betrieben.

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Die zentrale Kirche von Schönbrunn, Sankt Josef, wurde in den Achtziger-Jahren des letzten Jahrhunderts vollkommen neu gestaltet. Mehr zu dieser Kirche sowie zu Schönbrunn sind unter den Links zu finden

Ein Rundgang durch das Gelände des Franziskuswerks scheint möglich zu sein. Das eigentliche Highlight dieser Tour aber wartet schon wenige Kilometer weiter, weswegen ich zügig durch Schönbrunn hindurch schreite.

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Am Ortsausgang ein Wasserturm, in dessen Schatten sich Sitzbänke mit Blick auf Schönbrunn befinden

Während zwei Kilometern geht es nun über Felder und durch ein Wäldchen, bevor man das Schlossgut Mariabrunn erreicht (mehr erfahren unter dem Link, der auf die Webseite von Mariabrunn führt). Dachauern und Münchner ist es wohlbekannt, weil es es ein schönes Ausflugsziel mit schattigem Biergarten ist. Es handelt sich um ein ehemaliges Heilbad mit "heiliger Quelle", weswegen das ...

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... Ortsschild noch den Namen "Bad" Mariabrunn trägt

Seit dem 17. Jahrhundert wurde das Anwesen nach und nach schlossartig ausgebaut. Unter den Heilsuchenden fanden sich hochrangige Adlige ihrer Zeit. Das Brunnenhäuschen bzw. die Quelle selbst ist der Besucherin mangels Vorabinfo leider entgangen, weshalb eine weiterer Besuch unbedingt erforderlich ist.

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Wallfahrtskirche Mariä Verkündigung in Mariabrunn

Die gesamte Anlage lädt zum Herumstreichen und Fotografieren ein.

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Schönes Motiv, aufgenommen in Mariabrunn

Wie vorhin schon erwähnt, ist es der Biergarten, der heutzutage die Crowd anlockt. Früher gab es wohl eine eigene Brauerei, die aus bürokratischen Gründen geschlossen werden musste.

Besonders beliebt ist ein Spaziergang über die Grenzen von Mariabrunn hinaus - zu einem Abhang, von dem aus man einen herrlichen Blick über die darunterliegende Ebene, München und bei entsprechender Wetterlage auch die Alpen hat.

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Spazierweg bei Mariabrunn mit panoramischer Sicht

Es folgt ein Abstieg nach Ampermoching, das - wie der Name ahnen lässt - an der Amper liegt. Der Fußweg durch den stark befahrenen Ort ist kein Vergnügen, Nachwanderer möchten doch bitte zusehen, einen Schleichweg zu identifizieren, der weniger verkehrsbelastet ist :-)

Am Ende von Ampermoching erreicht man dann die Amper:

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Die Amper bei Ampermoching

Der Weg nach Dachau führt zunächst an der Amper entlang, dann durch ein von Anwohnern stark frequentiertes Freizeitgebiet mit Weihern. Zu dieser Stunde kommen vermehrt Fahrzeuge aller Art (Kleinbus, Lastenfahrrad, Moped) an, beladen mit umfangreicher Grillausrüstung, denn es ist der erste sehr warme Tag des Jahres und die Gasthöfe haben (2021) geschlossen.

Man erreicht Dachau Am Kräutergarten, die Teil des Konzentrationslagers Dachau war. Die "Deutsche Versuchsanstalt für Ernährung und Verpflegung" genannte Anlage wurde Ende der Dreißiger-Jahre des letzten Jahrhunderts von Arbeitssklaven errichtet und zwangsbetrieben, um die Ostfront mit pflanzlichen Nahrungsmitteln zu versorgen. In diesem Wikipedia-Artikel gibt es mehr Informationen. Meine Bilder werden nachgreicht, in der Zwischenzeit verweise ich auf das Bildmaterial in oben verlinktem Wikipedia-Artikel. Es ist schlechterdings nicht vorstellbar, welch unglaubliches Leid die Erbauer dieses heute so heiter wirkenden Ensembles erfahren mussten.

Die Gedenkstätte von Dachau ist wegen Corona geschlossen, außerdem scheint mir, dass ein schnelles Beäugen im Vorbeigehen nicht ausreichend ist. Der Jakobsweg geht zunächst an der Straße der KZ-Opfer entlang, führt anschließend über die Erich-Ollenhauer-Straße und den Amperweg (an der Amper entlang) in die Stadtmitte. Ich beschließe eine eingehendere Besichtigung zu einem anderen Zeitpunkt und nehme ab Kräutergarten den Bus zum S-Bahnhof.

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Wer bis ins Zentrum von Dachau läuft, bekommt eine sehr schöne Altstadt zu sehen - hier abgebildet die Pfarrstraße mit dem Kirchturm von St. Jakob

Raststationen

In Coronazeiten ist es ratsam, sich nicht auf geöffnete Gaststätten zu verlassen. Manche sind der Pandemie gar komplett zum Opfer gefallen.

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Im Vierkirchener "Gasthof zum Bräu" ist zum Zeitpunkt meiner Wanderung der Grieche "Achillion" untergebracht, aktuell weist die Suchmaschine den Gasthof als "dauerhaft geschlossen" aus

Das mitgenommene Pausenbrot wird schon fünf Kilometer nach Tourbeginn an einer Wegkreuzung verspeist.

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Pausenbank mit Beistand von "oben"

In Schönbrunn gibt es den "Klosterwirt", der eine unaufgeregte Stube, einen Biergarten sowie Augustiner Bier (!) bereithält (kein Bild vorhanden). Wer aber die Ausdauer hat, läuft noch zwei Kilometer weiter und kehrt im Wirtsgarten von Mariabrunn ein.

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Im Frühjahr 2021 wegen Corona geschlossen - einige tapfere Gestalten haben sich Brotzei und Bier mitgebracht, andere Besucher nutzen die vielen freien Plätze, um sich auszuruhen

Eines der Highlights bei einem Ausflug nach Mariabrunn ist der Aussichtshügel, der praktisch von jedem, der hierherkommt, erklommen wird.

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Auf dem Weg zum Aussichtspunkt bei Mariabrunn - dort stehen mehrere Sitzbänke, die heute alle belegt sind. Ich setze mich bei einem Paar dazu und wir plaudern ein wenig. Worüber? Ich weiß es nicht mehr. Nett war's jedenfalls

Fauna und Flora

Tiere und Pflanzen machen sich heute rar.

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Rechts im Hintergrund der Fledermausturm, eine ehemalige Trafostation des Bayernwerks. Mehr zu dem Projekt, das Fledermäusen Schutz und Unterkunft bieten will, unter diesem Link

Das folgende Tier ist keins - es nennt sich ...

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... "Kletterkrokodil" und befindet sich auf dem Baum- und Gehölzweg hinter Vierkirchen. Ein lustiges Objekt und für Kinder der Hit

Und am Schluss wiehert auch noch der Amtsschimmel, und zwar in Form von Bienen. Ja, ich weiß, schräges Bild, aber immerhin ein Bild, und was für eins:

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"Vorsicht, Stechgefahr. Bienen!" Mit Umzäunung, damit auch garantiert kein Depp (und kein unbeaufsichtigtes Kind) sich dem Bienenstock nähert. Gesehen beim Abstieg nach Ampermoching

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