Diese wunderschöne und gar nicht schwierige Tour markiert das Ende des Europäischen Fernwanderwegs E1 durch Deutschland. Es gibt phantastische Ausblicke nach Westen, wo das Hegauer Kegelbergland durchschritten wurde, und nach Süden zum Bodensee sowie hinüber zu den Alpen. Über längere Strecken geht es am Überlinger See, dem rechten "Ohr" des Bodensees, entlang.
In Konstanz wurde ab Stadtrand der Bus genommen, was die Strecke ca. 2 km verkürzt hat - bei 25,5 Kilometern war ich 5:38 Std "in Bewegung"
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Grande Finale
An diesem Sonntag ist Kaiserwetter. Eigentlich zu heiß für lange und anstrengende Wanderunternehmungen. Ausgerechnet dieser Abschnitt soll fast 28 Kilometer lang werden.
Zu einer zivilen Uhrzeit fährt der Bus von Radolfzell in wenigen Minuten nach Möggingen. Ein beschaulicher Ort mit hübscher Kirche und Fachwerkhäusern. Dass es nun auch eine Lücke zwischen Güttingen und Möggingen gibt (1,3 km), erwähne ich mal nur so nebenbei (siehe vorherigen Beitrag).
Die Kirche von Möggingen steht an diesem Sonntagmorgen still da
Es gibt natürlich Bilder von Möggingen und seinen schönen Häusern, aber es folgen noch so viele weitere, dass hier gespart werden muss.
Ein Traktorfan in Möggingen hat sein blau-orangefarbenes Gerät im Schuppen untergestellt
Der Ort ist klein und schon bald ist man draußen.
Auf dem Weg hinter Möggingen zum nächsten Hof oberhalb des Mindelsees
Noch ein Eindruck vom ...
... Weg, der sich verengt und schön kühl ist an diesem heißen Tag
Rechts der Mindelsee, der grünlich schimmert und so glatt daliegt, dass sich die Bäume darin spiegeln.
Spiegelung im Mindelsee hinter Möggingen
Als erstes erreicht man den Dürrenhof, danach den Hirtenhof - ersteres ein Ferienhof mit Reitbetrieb.
Links im Bild der Hirtenhof, an dem der Weg vorbeiführt
Nach etwa sechs Kilometern kommt Langenrain in Sicht.
Erster Blick auf Langenrain mit der Kirche St. Josef
Im Ortszentrum steht das Langenrainer Schloss, das in Privatbesitz ist und für Feiern und Veranstaltungen gebucht werden kann.
Zufahrt zu Schloss Langenrain in Langenrain
Langenrain ist ein hübscher Ort, in dem es auch Übernachtungsmöglichkeiten und Ferienwohnungen gibt.
Bei der Passage durch Langenrain kann man idyllische Motive ablichten
Im Anschluss geht es noch über eine Wiese, wo man auf eine Baumreihe zuläuft.
Rechts der Weg, hinter der Baumreihe ist er: der Bodensee!
Von nun an hat man immer wieder Blickkontakt zum See - genauer gesagt zum nordwestlichen Becken des Bodensees, das Überlinger See genannt wird. Unser Weg geht jetzt immer auf dieser Seite weiter, mal auf Seeniveau, mal etwas oberhalb. Nach einem Kilometer erreicht man den Golfclub Kargegg, der mit allerlei Features wirbt, unter anderem mit dem Spruch "Lebensraum Golfplatz - Wir fördern die Artenvielfalt".
Artenvielfalt auf dem Golfplatz von Langenrain
Der Golfplatz ist für Golfspieler sicherlich eine erste Adresse. Immer wieder überblickt man den See, speziell die Clubgaststätte, die wohl auch von Nichtclubmitgliedern besucht werden kann und die einen herrlichen Blick bietet.
Am See ist am heutigen Sonntag so einiges los. Neidisch schaut man auf Menschen, die auf ihren Booten über das Wasser schippern und sich abkühlen.
Boote in Ufernähe - ein bisschen Neid kommt schon auf. Statt mit Rucksack durch die Hitze des Tages zu marschieren, im leichten Badekostüm die Seebrise genießen, das wär's ...
Auf der drüberen Seite: Überlingen.
Es gibt auf dieser Seite des Sees ein paar kleine Strände mit Zugang zum Wasser, das relativ große Überlingen ist immer im Blickfeld
Der Weg ist schattig und macht Spaß. Spaß haben offenbar auch alle, die diesen Weg pflegen:
Den durchgesägten Baumstamm hat man ja schon anderswo gesehen. Dies hier ist jedoch eine besonders nette Idee: eine Schwelle hineinzusägen
Man passiert Waldruh St. Katharinen, ohne es zu bemerken. Einen Friedwald, der wahrlich ruhig und nicht so wie viele andere eingequetscht ist zwischen stark frequentierten Fahrstraßen.
Der Weg gabelt sich - links geht es hinunter an den See, an einem Weiher vorbei und im Anschluss recht mühsam wieder hinauf zur Ruine Burghof und dem daneben liegenden Wirtsgarten "Burghof" (Bild bei "Raststationen"), rechts kann man gemütlich geradeaus weitergehen, muss dann allerdings, um zur Gaststätte zu gelangen, einen Abstecher machen.
Weiter geht es oberhalb von Wallhausen, man passiert eine mit grillenden Großfamilien vollbesetzte Picknickanlage mit Parkplatz. Also schon fast auf dem Parkplatz, was einige dazu nutzen, die Picknickdecke direkt hinter ihrem Kfz auszubreiten und es sich gemütlich zu machen. Dass sie dabei buchstäblich in die Röhre, ihres Auspuffs nämlich, gucken, scheint das Erlebnis aufzuwerten. Links des Wegs kommt noch eine "Ziegelstube", die nicht aufgesucht wird. Man kommt vorbei an weiteren Orten wie Oberdorf und Dingelsdorf, die man nicht wahrnimmt, denn es geht durch den Wald.
Brunnen im Wald in der Nähe von Litzelstetten
Das nächste Highlight wartet oberhalb von Litzelstetten: Der (die oder das?) Purren. Hier gibt es viele Ausflügler, die sich an einem weiteren Grillplatz mit Parkplatz ballen und die es machmal sogar schaffen, die knapp 200 Meter rüberzugehen zur Pausenloge der Extraklasse (siehe "Raststationen").
Oben beim (bei der?) Purren kann man ausgiebig bei einem Rundumpanorama entspannen
Dasselbe noch mal mit Blumen :-)
Wer hier schon genug hat, kann übrigens von Litzelstetten einen Bus nach Konstanz nehmen.
Alle anderen gehen weiter, vorbei an diversen Ausflugslokalen, und erreichen nach etwa drei Kilometern den Uni-Campus von Konstanz.
Auch vom Uni-Campus gäbe es einen Bus, aber harte Knochen wie ich geben sich noch die letzten Meter bis Konstanz
Noch 1,3 Kilometer, dann ist der Stadtrand von Konstanz bei einem Stadtteil namens Königsbau erreicht.
Der Stadtrand von Konstanz ist erreicht - in der Bildmitte hinter den parkenden Kfz wartet die Bushaltestelle
Nun wären es noch 1,7 Kilometer bis zur Unterkunft, die man wahlweise auf der Hauptstraße (E1) oder durch Nebenstraßen gehen könnte. Cool Walking aber findet, dass an diesem heißen Tag nach 25,5 Kilometern das Plansoll erfüllt ist und steigt in den Bus zum Sternenplatz, auf den man noch nicht einmal lang warten muss.
In Konstanz wird ein Extra-Tag eingeplant. Nach fast 2000 Kilometern Fußweg ist das Ende des Europäischen Fernwanderwegs E1 durch Deutschland erreicht.
Ausführlich kann die Stadtbesichtigung von Konstanz nicht sein - man streift ein wenig umher und lässt sich hier oder da nieder, um alles auf sich wirken zu lassen. Es folgen noch ein paar touristische Aufnahmen:
Was Graf Zeppelin wohl dazu gesagt hätte, wenn er gewusst hätte, dass er dermaleinst vollkommen unbekleidet auf einer Säule mitten auf einem großen Platz in Konstanz stehen wird?
Die Imperia (Info folgt), ebenfalls recht spärlich bekleidet, dreht ihre Runden im Hafen von Konstanz.
Es gibt viel bessere Fotos von der Imperia. Man muss warten, bis sie sich der fotografierenden Person wieder zugewandt hat. Rechts im Bild die Eins - wie E1
Der Leuchtturm an der Hafeneinfahrt von Konstanz ist sicher nicht das historisch wertvollste Gebäude - aber es hat für das Ende dieser schönen Wanderung durch Deutschland eine hohe Symbolkraft
Wie immer wird es eine Zusammenfassung der Tour vom Hochschwarzwald an den Bodensee geben. Desgleichen werden alle Beiträge, die ja unterwegs verfasst wurden, noch einmal nachgearbeitet. Also: Dranbleiben!
Raststationen
Die Gegend ist reich gesegnet mit Möglichkeiten, alles von sich zu schmeißen und sich niederzulassen, um die Landschaft und die Panoramen auf sich wirken zu lassen. Hier eine Auswahl - einige davon wurden nur im Vorbeigehen registriert.
Das "Rosenstüble" am Dürrenhof gleich hinter Möggingen ist wirklich sehr einladend. Leider, leider gerade erst losgelaufen ...
Dieses Waldsofa liegt ein wenig versteckt - manch einer nutzt die Stelle offenbar auch einfach nur als Klo. Da sich dies, wenn man auf der Liege liegt, nicht bemerkbar macht, verbringe ich hier eine längere Pause. Mit Blick:
Also: Der Blick ist mehr ein Guckloch. Aber schön eingerahmt. Zu sehen ist - ich rate mal - Sipplingen
Der Wirtsgarten "Burghof". Die Schlange an der Selbstbedienung ist lang, weswegen ein Aufenthalt nicht in Frage kommt
Kurz hinter der Burgruine Burghof weist die Karten-App einen panoramischen Spot mit Sitzbank aus. Man muss hierfür allerdings den offiziellen Weg auf einen Nebenpfad verlassen.
Finde die Pausenbank! Die Stelle ist genial, die Sitzgelegenheit nicht. Bei dem Gegenstand rechts neben dem Rucksack handelt es sich um eine metallene Box, auf der man sich im wahrsten Sinn des Wortes "nieder"-lassen muss. Macht nichts, man führt ja einen weichen Sitzflecken mit sich und die Aussicht, die ist super:
Wiese mit hübscher Aussicht auf den See - von einer nicht ganz optimalen Pausenbank gesehen
Gleich nach diesem Ort gibt es einen großen Parkplatz mit Grillmöglichkeit und Hütte. Heute ist eine Nutzung nicht möglich - siehe oben im Beitrag. Etwa fünf Kilometer weiter beim Purren dasselbe, weshalb man dort am besten noch 200 Meter weitergeht:
Logenplatz. Hier gibt es mehrere Waldsofas und Sitzbänke, auf den es sich trefflich chillen lässt. Wer hier versackt, kann im benachbarten Litzelstetten einen Bus nehmen!
Hier ein weiteres Mal die Aussicht von der Pausenliege:
Blick auf Überlingen. Weiter rechts, nicht im Bild, die Alpen. Wenn die Wetterlage sie zutage bringt ...
In Konstanz kann man sich in zahllosen Gasthäusern belohnen. Meine Wahl fällt auf dieses hier:
"Constanzer Wirtshaus", am Rhein gelegen. Mit hervorragendem Bier, sehr netter Betriebsleitung und leckerem Essen
Im "Rothaus Biergarten" muss man kein Bier trinken. Meine Wahl zum Abhängen fällt heute auf einen Grauburgunder
Gewohnt habe ich etwas gehobener im "Harbr" - genau das Richtige für mich. Großes Zimmer, tolles Frühstück, angenehmer Style. Gerne wieder!
Flora und Fauna
Ein paar nette Bilder kommen zustande
Dieser Storch in Möggingen möchte seinen Schnabel fürs Foto nicht in die Luft strecken. trotzdem schön, wie er sich da so ums Familienleben kümmert
Ich versteh ja von Pferden maximal gar nix. Aber vielleicht die Nachwanderer? Am Dürrenhof sieht man Pferde (nicht abgelichtet) sowie diese aussagekräftigen Plaketten
Pferde. Schwieriges Thema. Ich halte sie für unberechenbar und gefährlich nervös. Andere Menschen fahren so sehr auf sie ab, dass sie sie im (!) See spazieren führen.
Suboptimale Belichtung, vielleicht wird das Motiv noch getauscht. Aber ich dachte, es geht um das *Pferd*, das man hier schön sehen kann
Watschelenten sind ein schwieriges Genre. Selten posieren sie in der Form, dass man sie ablichten kann
Ente mit tollem Gefieder posiert für Cool Walking in Konstanz
Ich hab's immer noch nicht raus, aber vielleicht wird es ja irgendwann mal was: das mit den Nahaufnahmen und der Blumenfotografie.
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