Diese Tour hat es in sich. Beim Aufstieg kommt man vorbei an der Burg Husen oberhalb von Hausach, Schmids Wanderecke, der Hasenecklehütte und dem Haseneckle, dem Farrenkopf, dem Büchereck und einer Schanze in den Höhen über Oberprechtal. Konditionell sollte man halbwegs gut aufgestellt sein.
Die "offizielle" Tagesetappeneinteilung sieht für heute als Ziel die Wilhelmshöhe vor - mit etwas über 21 Kilometern Länge und 1.400 Höhenmetern. Zuviel für mich, weswegen ich einen Übernachtungsabstecher nach Oberprechtal eingeplant habe. So kommt es zu den hier sichtbaren 770 Höhenmetern im Anstieg und 530 im Abstieg. Im Endeffekt hatte ich bei 14,1 Kilometern eine reine Laufzeit von 4 Stunden mit ca. 2 Stunden Verschnauf- und Fotografierpausen.
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Wenn einer, der mit Mühe kaum, ...
... gekrochen ist auf einen Baum, schon meint, dass er ein Vogel wär, so irrt sich der. Dieser Spruch von Wilhelm Busch lässt sich mühelos auf die Aktion des heutigen Tages anwenden. Wobei das dann auch schon das einzig Mühelose ist an dieser Etappe.
Los geht es in Hausach, über dem eine Burg thront - die Burg Husen.
Hausach mit der Burg Husen
Genau dort wird man in wenigen Minuten herumstreifen. Vorher aber noch ein paar Eindrücke der Stadt einfangen.
Mal wieder etwas rätselhaft, dieses in den Boden eingelegte Wappen. Es zeigt einen Hahn und mittig ein Wappen im Wappen. Das Hausacher Stadtwappen indessen sieht vollkommen anders aus. Phantasie des Mosaiklegers?
Dass Hausach keine reiner Durchfahrtsort ist, verdankt es einer Umgehungsstraße, wobei diese typischerweise dafür sorgt, dass weniger Leute in den Ort kommen und hier konsumieren.
Das "Burgos" sieht sehr geschlossen aus. Genausowenig sind nach meiner Kenntnis heutzutage noch die Jehle Biere aus Offenburg zu haben
Im Schatten der Burg scheint es in Hausach marketingtechnisch angesagt zu sein, sich beim Wirtshausnamen auf diese zu beziehen:
Das "Burger" in Hausach liegt direkt gegenüber vom "Burgos". Eine Art Palmensalat vor dem Fenster und Fürstenberg Bier verhelfen offenbar zu gelegentlichem Publikum
Und dann beginnt er, der Anstieg. Zunächst hinauf zur Burg. Und weil schon der recht steil ist, gibt es unterwegs jede Menge Sitzbänke und Aussichtspunkte.
Diese steile Treppe gehört nicht zum E1, man kann über sie zu einer kleinen Aussichtsplattform gelangen
Zu einer Besichtigung der Burganlage kommt es heute nicht. Ein Bild von unten muss genügen.
Der Turm der Burg Husen über Hausach
Wie immer bei solchen Anstiegen gewinnt man recht flott an Höhe.
Blick über Hausach, von hier aus sollte man ...
... tunlichst keine Steine hinabwerfen! Nach meiner Auffassung auch nicht hinabspucken ...
Von nun an geht es munter weiter bergan, wie immer kann man aus dem Augenwinkel touristische Attraktionen bewundern.
Nachbau einer Köhlerei oberhalb von Hausach
Nachdem man 200 Höhenmeter überwunden hat, kommt auf der Höhe des Fuggishofs (nach ca. 3 Kilometern) dankenswerterweise eine überdachte Picknickanlage rechts des Weges (Bild bei "Raststationen").
Verschiedene Schattierungen von Grün, zu bewundern bei einer kurzen Verschnaufpause in der Picknickanlage beim Fuggishof
Weiter geht es in die Höhen oberhalb von Hausach auf einem schattigen Waldweg.
Fast schon ein Hohlweg, dieser schattige Waldweg, der gemächlich immer weiter hinauf führt
Als erstes Zwischenziel wurde im Vorfeld die Hasenecklehütte ausgeguckt.
Die Hasenecklehütte (Detailbild bei "Raststationen") lockt Touristen mit einer Waldorgel bzw. Stadtkapelle (ausprobiert, sehr virtuos war das dabei produzierte Klangergebnis nicht) liegt schon mal auf ca. 530 Hm
Nach dem Haseneckle kommt das echte Bergsteigerfeeling auf: bis zu 25% Steigung.
Unsicher: Wozu haben wir hier diesen Briefkasten? Beschwerden? Über das starke Gefälle (merkwürdig: Ist ja kein Gefälle, sondern ein Gesteige, aber den Begriff gibt es wieder nicht)? Jedenfalls dekorativ und ein Vorwand, für ein Foto kurz zu pausieren
Um die Sache zu veranschaulichen:
Abzweig auf den Kraxelweg hinauf zum Farrenkopf
Von der Wandersfrau wird alles abverlangt. Der Puls geht hoch, ebenso wie der Weg. Nach etwas mehr als 5 Kilometern (seit Beginn der Tour) kommt endlich die Hasemannhütte auf dem Farrenkopf in Sicht.
Die Hasemannhütte auf dem Farrenkopf (790 Meter)
Das obige Bild ist erklärungsbedürftig: Dort oben sitzen Gerrit und Christoph, zwei wackere Wandersleute, die den E1 ab Frankfurt gelaufen sind. Wir sind uns schon im "Harkhof" begegnet, seitdem haben sich unsere Wege immer wieder gekreuzt. Sie hatten für ihr Vorhaben sogar Cool Walking angesehen! Ihr Freund, der bis zum "Harkhof" mitgekommen war, musste krankheitsbedingt leider zurückkehren. Wir verabschieden uns hier, denn die beiden wollen heute alles geben und noch bis zur Wilhelmshöhe durchmarschieren. Nett war's mit Euch!
Ein paar Details zur Hütte gibt es bei den "Raststationen".
Perfiderweise geht es jetzt während etwa zwei Kilometern bergab - denn es gilt nach wie vor die Regel: Was man bergab gelaufen ist, muss man hernach wieder bergauf.
Schöner Weg bis zum nächsten Aufstieg ...
... mit filigranem Randbewuchs, der das Auge erfreut
Logischerweise wurden hier in den Anhöhen mehrere Windräder platziert, an denen der Weg vorbeiführt.
Windräder auf der nächsten Anhöhe, die noch erklommen werden muss
Die Gemütlichkeit währt bis zum Büchereck mitsamt Hütte.
Aufgrund von Faulheit wurde der Schlenker direkt am Büchereck ausgelassen, die Hütte wird nur aus der Rücksicht fotografiert
Es geht nun wieder allmählich bergan, und zwar auf dem ...
... Büchereckweg (Wegweiser mit Fehler)
Während einer Länge von etwa 300 Metern läuft man auch auf dem Jakobsweg, der hier den Westweg bzw. den E1 kreuzt
Spätestens an dieser Stelle wird es wieder extrem unangenehm - es müssen nochmals 200 Höhenmeter hinauf. Von diesem Weg mag es ein Foto geben, es lohnt sich nicht. 25% Steigung - soviel muss als Information reichen.
Oben angekommen geht man an einer Schanzenanlage vorbei.
Mittelalterliche Schanze oberhalb von Oberprechtal - aktuell kann keine nähere Bezeichnung gefunden werden, wird ggfs. nachgereicht
Nun geht es noch einen Kilometer lang ohne Steigung bis zum Abzweig nach Oberprechtal.
Bequemer Weg zum Huberfelsen, hier kurz vor dem Abzweig nach Oberprechtal
Hier kann man sich noch einmal mit einem schönen Ausblick auf einer Sitzbank (Bild siehe "Raststationen") belohnen.
Abkühlen. Schauen. Riechen ... Blick von der Sitzbank beim Abzweig nach Oberprechtal
Gleich nach dem Abzweig rechter Hand ein Ausguck.
Fernsicht in nordwestliche Richtung ins Kinzigtal
Praktischerweise gibt es hier eine Erklärtafel
Nun geht es umgekehrt recht unangenehm bergab - nach knapp drei Kilometern kann man das Ziel des heutigen Wandertages sehen:
Blick auf Oberprechtal
Oberprechtal, das an der Elz liegt und von einer stark befahrenen Straße durchschnitten wird, wird um 15:30 erreicht.
Die Kirchturmuhr zeigt 15:30 Uhr, als die tapfere Wandersfrau ankommt
Raststationen
Rastmöglichkeiten gibt es einige. An den steilen Streckenabschnitten muss man jedoch durchhalten.
Beispielhaft gezeigt: Eine der vielen Sitzgelegenheiten auf dem Weg zwischen Hausach und der Burg Husen
Überdachte Picknicktisch, der zu einer Pause einlädt, wenn man die ersten 200 Höhenmeter hinter sich hat. Mit ganz annehmbarem Ausblick (Bild oben im Beitrag)
Tolles Arrangement. "Nur, wo man zu Fuß war, war man wirklich", steht da. Ganz so steil, wie der Stiefel es andeutet, ist der heutige Anstieg nicht - aber mit teilweise 25% steil genug
Die Hütte am Haseneckle - drumherum gibt es weitere Sitzmöglichkeiten. Eine Waldorgel lädt ein zu Kreativität (Bild oben im Beitrag)
Die famose Hasemann-Hütte auf dem Farrenkopf. Wer hierher will, muss konditionsstark sein. Wobei: Wir sehen auch Fußgänger, die erstaunlich wenig aus der Puste sind. Gibt es in der Nähe etwa einen Parkplatz?
Der Eingang zur Hütte ist mit diesem einfachen, und doch so effektiven Schloss geschützt
In der Hütte Wohnzimmeratmosphäre. Das elektrische Licht funktioniert nicht, aber man kann hier auch übernachten - Treppe zur Galerie
Heute Nacht war übrigens ein Übernachtungsgast hier, sonnt sich noch vor der Hütte, bevor es weitergeht.
Sitzbank auf Wiese am Abzweig nach Oberprechtal - eine Gruppe von Wanderern ist auch unterwegs
Rasten mit Blick Richtung Elzach bzw. das Elztal - kurz vor Erreichen von Oberprechtal möglich
Gewohnt habe ich im Gasthaus "Schützen" in der Ortsmitte. Die Coronazeit wurde offenbar für eine umfangreiche Renovierung und die Schaffung einer ansprechenden CI genutzt. Sehr angenehmer Aufenthalt in dem Haus. Auch das angeschlossene Restaurant unter der Führung der Inhaberin Frau Spath lohnt einen Besuch. Eine klare Empfehlung - leider vom E1 aus nur mit einem Abstieg (und einem Anstieg am folgenden Tag) zu erreichen.
Flora und Fauna
Hin und wieder ein herumspringendes Eichhörnchen. Diese können nicht abgelichtet werden.
Dafür hier ein Eichhörnchen aus Holz - auf einer Futterstelle im Wald dekoriert
So manche Pflanze musste für Fotoversuche herhalten.
Weniger puschelig, als es aussieht
Blüher am Wegesrand
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