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Erst nach Süden, dann nach Osten

Ankündigung meines Frühjahrstrails

Die dritte Etappe auf dem Europäischen Fernwanderweg E8 durch Deutschland ist mit ca. 210 Kilometern nicht übermäßig lang. Zunächst geht es in der hügeligen Landschaft parallel zum Rhein nach Bad Salzig und Oberwesel, dann wird der östliche Teil des Hunsrück gestreift. Bei Bad Kreuznach überschreitet man die Nahe und geht direkt in das Nordpfälzer Bergland hinein. Schließlich muss man einen Haken schlagen, um über Kirchheim-Bolanden nach Worms zu gelangen.

Eine der offiziellen Einteilungen dieses Abschnitts auf dem E8 sieht 7 Tagesetappen vor - jeweils an die 30 Kilometer. Da Cool Walking auf dem Trail auch diesmal einen kühlen Kopf bewahren und sich vor allem über kühle Füße freuen möchte, überdies auch noch die eine oder andere Pause zum Umherschauen drin sein soll, wurde die Strecke davon abweichend in 12 Tagestouren eingeteilt.

Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking

Rheinbiegung gespiegelt

Große Enttäuschung bei einigen Fans und Followern: Ziel ist nicht, wie angekündigt, Speyer, sondern Worms. Zur Erinnerung: Der E8 hat ab Bastenhaus im Nordpfälzer Bergland einen Abzweig zu einer südlich verlaufenden Route. Diese bringt Wanderer über den Pfälzerwald nach Speyer und Heidelberg, dann am Neckar entlang nach Mosbach und mündet bei Tauber-Bischofsheim wieder in die Originaltrasse.

Das Schicksal will es, dass ich dieses Jahr - um genau zu sein: vor ganz kurzem - schon in Speyer war (und einen Abstecher nach Hambach am Rand des Pfälzerwalds gemacht habe). Eine sehr besuchenswerte Stadt!

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Alles im Bild: Dom, Altstadt mit Gasthof, Brücke, Brückenheiliger, geparkte Autos und überlegende Touristen - in Speyer (Frühjahr 2024)

So kommt es, dass die Rheinbiegung bei Mainz und Wiesbaden gewissermaßen vertikal gespiegelt abgewandert wird.

Nach ersten Erkundungen scheint es recht hügelig zu werden, was die tapfere Wandersfrau jedoch leichtfüßig zu überwinden gedenkt. Ein dreitägiger Trail auf dem Münchner Jakobsweg (diesmal vom Ammersee in den Pfaffenwinkel, beginnend bei diesem Beitrag) hat Gewissheit gebracht: Kondition und Füße schaffen das.

Hier noch das Symbolbild für diesen Beitrag (von Elsemargriet bei Pixabay): Dort werde ich wandern - und alle Interessierten teilhaben lassen.

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Burganlage Schönburg über Oberwesel, ein Hotel der Kategorie "Luxe" mit ebensolchen Preisen, einem Turmmuseum und Burg-Bistro

Wie immer wird es an dieser Stelle Details über die Anreise geben - dranbleiben lohnt sich!

Warum heißt es eigentlich "Vater" Rhein?

Ich mag wirklich nicht meckern. Ich finde, die Verhältnisse in unserem Land sind um Lichtjahre besser als in den meisten anderen Ländern der Welt. Was nicht heißt, dass es nicht besser sein könnte. Vor allem mit Blick auf den unglaublichen Reichtum, der sich bei unseren Mitbürgern (und uns selbst?) angesammelt hat. Das Geld(!)vermögen (d.h. Bargeldbestände, Bankeinlagen und Wertpapiere sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionseinrichtungen) der deutschen Privathaushalte liegt mittlerweile bei knapp siebeneinhalb - in Ziffern: 7,5 - Billionen (!) Euro* (Link führt zur Statistik). Was sind da schon 100 Milliarden "Schulden"? In Anführungszeichen deshalb, weil es in Wirklichkeit *Investitionen* sind - in unsere Zukunft, in unsere Wirtschaftsstärke. Und in unsere Infrastruktur. Da sind wir schon beim Thema:

*Einschub Rechenaufgabe: Wir wissen, dass ein Großteil des Bar- bzw. Geldvermögens unserer Landsleute nur wenigen gehört. Sagen wir mal, 10% müssten 100 Milliarden finanzieren. Wieviel Geld wäre dann der Einzelne los?

Die Infrastruktur, konkret: die Bahn. Der Wagen, in dem sich mein gebuchter und bezahlter Sitzplatz befindet, existiert nicht. Also: Er existiert, ganz klar, aber er steht nicht am Bahnsteig, ist nicht "bereitgestellt". Leidengenossen und -genossinen rotten sich zusammen auf sogenannten BahnBonus-Sitzplätzen. Der arme Zugbegleiter zuckt mit den Schultern und hat "keene Ahnung", wie er sagt. Es ist Abfahrtszeit und fast alle sitzen - einige stehen. In Stuttgart (zwei Fahrtstunden weiter) wird ein weiterer Zugteil mit 500 Sitzplätzen angehängt, wie wir erfahren. Schön für alle, die dann noch im Zug sind. Ach so: Der Zug fährt nicht. Fahrgäste mit Anschlussverbindungen wischen nervös auf ihren Handys rum. Irgendwann geht's los und die Fahrt macht Spaß. Der Tunnel durch die Schwäbische Alp ist fertig und ermöglicht Geschwindigkeiten bis zu 250 kmh.

Um die Sache kurz zu machen: Ich erhalte eine Mail von der DB, dass mein Anschluss nicht erreicht werden kann und meine Zugbindung aufgehoben wird. Die neue Planung, die die Reisende selbsttätig übers Handy konfiguriert, sieht einen unerwarteten Umstieg in Mannheim und Weiterreise mit einem IC vor.
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Warten im Bahnhof von Mannheim - der Anschluss wird erreicht

Diese Verbindung hat gegenüber der ursprünglich gebuchten enorme Vorteile: Sie ist deutlich entspannter und führt immer den Rhein entlang. Kaum hat man sichs versehen, wird schon der Bahnhof von Worms passiert - das finale Ziel meiner aktuellen Reise. Es geht weiter über Mainz, Ingelheim, Bingen, St. Goar, Boppard. Und Oberwesel:

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Das Motivbild dieses Beitrags ist ja (in Ermangelung selbstgeschossener Aufnahmen) von Pixabay - hier nun die Gelegenheit, denselben Gebäudekomplex im Vorbeifahren aus dem Zug zu fotografieren. Ja, sieht anders aus ...

Es werden gefühlt Hunderte von Fotos gemacht, die alle nix werden, weil der Zug, wie es sein soll, in Bewegung ist und weil sich immer unerwartete Objekte (Bäume, Häuser) ins Bild schieben. Diese Aufnahme indessen gelingt:
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Liebe Leute, das hier ist der Loreley-Felsen!

Ihr merkt, die Zugfahrt macht Spaß. Ich komme exakt 31 Minuten später als ursprünglich geplant an. Die eine Minute macht den Unterschied, denn ab 30 Minuten Verspätung kann man wohl von der DB Geld zurück bekommen. Ich hingegen werde mir die Mühe sparen und mich im Nachhinein einfach nur darüber freuen, dass ich so komfortabel an mein Ziel Koblenz gekommen bin. Warum aber der Rhein ein Vater ist und keine Mutter, das hat sich mir noch nicht erschlossen.

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