Eine echte Ochsentour! Auf dem Fernwanderweg E1 in knapp 30 Kilometern von Bispingen über Soltau nach Brock
Auf die im Eingangstext beschriebenen knapp 30 Kilometer kommt man infolge kleiner Abstecher (Moränasee!) und Stadtbesichtigungstouren (Soltau)
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Montagmorgen kurz hinter Bispingen auf dem Weg nach Soltau
Fehlt hier das Fragezeichen? Oder ein Ausrufezeichen? Kommt ganz auf die Perspektive an
Der Wald wird dichter (was gar nicht schlecht ist, denn man ist mittlerweile im Klangteppich der Autobahn - gut, wenn man sie nicht auch noch sieht), und hier taucht eine der originellsten Wegmarken für den E1 auf:
E1-Signet mit Regendach. Die asymmetrische Form ist sicherlich Absicht
Wenn über die Heide berichtet wird, erwartet der Leser auch Heidebilder. Bitte schön! Sie steht erst im Herbst in der Blüte. Und das "Baumwollgras", das nach meinen Vorabrecherchen im Mai blühen soll, ward während der gesamten Tour nicht gesehen
Der Weg wird schmaler und hat plötzlich einen unangenehm sandigen Untergrund, der das Gehen mit Gepäck zum echten Training werden lässt. Höchstanforderung an Beinmuskulatur und Knöchelgelenke. Am Wegrand wird der berühmte Spargel von Stübeckshorn angebaut. Wer wusste es nicht?
Wie immer nach etwa 8 Kilometern beginnt die Wanderin zu überlegen, wo denn ein geeigneter Ort für eine längere Rast sein könnte. Die Karte weist auf der exakten Mitte zwischen Bispingen und Soltau den "Ferienpark Moränasee" aus. Was für ein Name! Der Moränasee? Die Moränasee! Klingt viel besser. Weit entfernt an einem Phantasieort. Auf der Wander-App sieht es allerdings eher nach Moränaweiher aus, rein größenmäßig. So ein "Ferienpark" am See hat doch sicherlich einen wunderbaren Sitzplatz am See (an der See 😁) mit Erfrischungen. Und ein WC - immer brauchbar.
Da steht's. In wenigen Kilometern muss führt der Weg durch Kamerun, welches der normal gebildete Mensch bislang ja in Afrika verortet hat
Oeningen - mal wieder das reinste Idyll!
Kleines Szenario in Oeningen. Farbenblinde werden hier nichts sehen, denn das Landwirtschaftsgerät mit seinem schönen Blau ist mal was anderes ist als das ewige Grün
Waldstück kurz vor Soltau - unfassbar erbsgrün
Soltau wird über einen typisch deutschen Vorort erreicht, in dem die Igelkiller (Rasenroboter - sie erkennen zwar kostbare Blumenrabatten, nicht aber weiche Igelnasen und -stachel, die kurzerhand ebenfalls abrasiert werden; schlecht für das Stacheltier) über den Rasen schnurren. Rasen muss nun mal kurz sein. Weiter geht es durch den Böhme-Park in die Innenstadt.
Lustige Installation im Park von Soltau
Der Soltauer mag das Figürliche - originelle Sitzbänke im Zentrum
Die Innenstadt ist leider vollkommen verhunzt. So muss man es sagen. Daher nach dem Besorgungsgang noch einen Ort suchen, wo man das der Wanderin möglicherweise verborgene Flair der Metropole auf sich wirken lassen kann. Bei einem italienischen Leichtalkoholgetränk. Wo wäre es wohl besser, als in einer italienischen Eisdiele mit Außensitzfläche? Zusammenfassung: Der Sitzplatz ist toll, die Waschräume annehmbar. Der Aperol Sprizz allerdings hat das Attribut "Sprizz" wirklich nicht verdient. Noch nie so einen schlechten Drink bekommen! Das Eis muss nachgeordert werden - große Verwunderung. Eis? Dieses bringt auch keine Besserung (es fehlt, wie gesagt, ein entscheidendes Element, nämlich der "Spritz"). In der Hoffnung, dass er mit der Zeit besser wird, nippe ich ein paarmal daran, lasse ihn dann aber stehen. Ziehe weiter und bedaure, dass das "Brauhaus Soltau" so weit entfernt ist, dass man die dazugehörige Gaststätte nicht aufsuchen kann. Vielleicht mag ein Nachgänger selbiges direkt aufsuchen und sich die Innenstadt von Soltau sparen.
Die Unterkunft liegt in noch erheblicher Entfernung - dabei hat man für heute schon genug. Der Weg geht vorbei an Tetendorf und Imbrock, und die ASB Grünland, die Dünger herstellt, verströmt einen Odeur der Marke "Odel". Nicht jedermanns Sache, aber man ist relativ schnell vorbei.
Blaues Holzgebäude in Imbrock, kurz vor dem heutigen Tagesziel
Gasthaus und Pension "Heidehof" in Brock
Raststationen
Auf dem Weg von Bispingen nach Soltau darf es nicht regnen. Es gibt keinen Unterstand, ja - es gibt nach der unten abgebildeten noch nicht mal mehr eine Bank! Bis kurz vor Soltau.
Diese Bank steht mitten auf einer Wegkreuzung. Man blickt auf einen Teich, begleitet vom Rauschen - nein, nicht des Waldes, sondern der Autobahn
Pech hat man, wenn dann auch noch das Bistro der Freizeitanlage am Moränasee geschlossen hat. Über die Öffnungszeiten gibt es keinerlei Infos im Internet. Da kann man nur den Umweg machen, vorbeigehen und nachsehen. Wanderer seien also gewarnt.
Das "Ferienparadies Moränasee" hat eine lauschige Ecke zum Abhängen. Mit Brunnen und Tieren (echten im Hintergrund und unechten im Vordergrund)
Im Gasthof der Pension Heidehof kocht die Wirtin selbst Hausmannskost
Das Frühstück wird, wie es sich gehört, im Frühstücksraum mit Morgensonne bereitgestellt. Bei anderen hat man ein schlechtes Gewissen, wenn man außer dem gewohnten Morgenmüsli eine Semmel mitnimmt, hier hat man ein schlechtes Gewissen, dass man außer dem Müsli nur eine Semmel mitnimmt und die beiden anderen Brötchen samt Belag (Marmelade, Nutella, Wurst, Käse) liegen lässt.
Mein Frühstückstisch - ich bin begeistert
Fauna
Eine Ziege kommt selten allein. Diese beiden hier haben eine artfremde Freundin (im Hintergrund), die sie freundlich tolerieren
Weiße Kuh inmitten von gefleckten Kühen
Unscharf zwar, aber erkennbar - Genosse im Gras
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