Diese Tour ist mit etwas mehr als 20 Kilometern nicht übermäßig lang, die Anstiege moderat und teilweise langgezogen. Herrliches Wetter ermöglicht ebensolche Bilder.
Scheint nicht sonderlich anspruchsvoll zu sein: moderate 20,5 Kilometer und sanfte Steigungen. Aber die Tücke liegt im Detail. Wegen hoher Temperaturen muss heute häufiger pausiert werden, was zu einer Gesamtdauer von 7 Stunden führt (bei einer reinen Laufzeit von 4:20 Std.). Wenn ich mal in Bewegung bin, dann geht es recht flott vorwärts: im Durchschnitt 4,8 kmh - kann man wie immer der obigen Karte nicht entnehmen, da diese den Planungsstatus darstellt
Nicht der richtige Blog-Eintrag? Oder Lust auf mehr zum Thema Wandern und Fernwanderung? Zu Planung, Ausrüstung und Tipps? Zum Thema "Walking on the cool side"? Hier geht's zurück zu: Cool Walking
Hot Walking
Der Standort meines Hotels ist ÖPNV-strategisch günstig, wobei Nachwanderer wissen sollten, dass in Darmstadt praktisch alle öffentlichen Transportmittel über den zentralen Bismarckplatz fahren. Es spricht also nichts dagegen, eine Unterkunft dort zu buchen. Der Einstieg in den E1 erfolgt heute bei der TU Lichtwiese, wohin ein Bus in ca. 20 Minuten fährt. Gewiefte Follower merken spätestens jetzt, dass bei dieser Vorgehensweise die komplette Stadtumrundung um Darmstadt ausgelassen wurde. Ich habe somit verpasst: das Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung mit seiner Teilchenbeschleunigungsanlage (Weg führt daran vorbei, besuchen kann man es wohl nicht), das Jagdschloss Kranichstein samt Backhausteich, Bioversum und Museum sowie einem ab 10. Juli 2021 an Wochenenden und Feiertagen geöffneten Café "Kuchen" (Link führt zur Homepage von Kranichstein), das Freizeitzentrum Steinbrücker Teich mit Minigolfanlage, die Nachtweide und die Wüsten Hügel, das Hofgut Oberfeld mitsamt Hofladen und Café (Link führt zur Homepage des Landwirtschaftsbetriebs) sowie das Vivarium (Darmstädter Zoo).
Der Bus fährt bis zum Gelände der TU, man unterquert die Bahntrasse an der S-Bahn-Station, und hat den E1 direkt dahinter erreicht
Es geht nun knapp 10 Kilometer immer sehr leicht ansteigend durch die Darmbachaue von Darmstadt, und zwar zunächst dem Schnampelweg, später auf dem Pürschweg.
In der Darmbachaue von Darmstadt. Rechter Hand immer ein Gewässer, das nicht wirklich wahrgenommen wird, der Darmbach
Die Fischteiche am Unteren Pürschweg werden von den blaugewandeten Personen nicht etwa beangelt, sondern gepflegt. Hier machen sie noch Pause, kurz drauf erschallt das liebliche Geräusch zweier Motor-Rasenmäher
Der Golfclub Darmstadt Traisa verbirgt sich hinter den Bäumen des Naturfriedhofs Mühltal bei Traisa.
Nach etwa 10 Kilometern hat man 100 Höhenmeter bewältigt und tritt aus dem Wald - dort, wo in der Bildmitte die helle Stelle leuchtet
Zeit für eine erste Rast mit annehmbarem Ausblick auf Ober-Ramstadt.
Dieses und das folgende Bild werden vielleicht noch zu einem Panoramabild montiert - von der Pausenbank sieht man Ober-Ramstadt ...
... und Pferde auf der Weide unter Wolkenformationen
Das Sträßchen nach Ober-Ramstadt führt an Züchtervereinen vorbei.
Der Kaninchenzuchtverein H164 Aufwärts 1980 scheint wie viele Vereine in diesen Corona-Tagen ein eher geringes Aktivitätsniveau zu haben
Praktisch direkt daneben die Anlage des Brieftaubenvereins mit seiner Außenanlage für gesellige Nachmittags- und Abendgestaltung.
Party-Zone des Brieftaubenvereins von Ober-Ramstadt
Die Rückseite des Brieftaubenvereinsgeländes lässt auf Liebhaber farbenfroher Kombinationen schließen. Hintergrundinfo: In Ober-Ramstadt ist das Caparol-Werk
Ober-Ramstadt wird auf der Nordseite von Industrieanlagen bestimmt. Die Temperaturen klettern mittlerweile in beachtliche Höhen, was sich besonders auf der breiten, unbeschatteten Fahrstraße, die hier durchführt, unangenehm bemerkbar macht. Es kommt eine Ahnung auf, dass das Pausenmanagement komplett revidiert werden muss.
Wirkt irgendwie vorindustriell, ist aber ein designtechnisch gelungener Bestandteil einer Anlage am Straßenrand
Und so kriecht man weiter, vorbei an den Caparol-Werken hinauf Richtung Bahnhof von Ober-Ramstadt.
Die Farbeimer von Caparol harren in der Sonne der Befüllung mit vielen bunten Farben
Hier erläuft man Deutschland mit seinen weniger attraktiven Facetten. Zunächst Einkaufsparadiese für Angestellte der Ober-Ramstädter Industrie.
Kundenproblem erkannt und bedient: Um sechs Uhr in der Früh braucht es einen Aufwach-Kick, den guten Lidl To Go Kaffeebecher, der hier zum Ramschpreis von 1,- EUR zu haben ist
Deutsche Innenstädte sind heute ohne Sparmenü-Bude und ohne Spielothek nicht mehr denkbar. Stimmt schon irgendwie nachdenklich.
Detail ganz links im Bild: Die Anwohnerin des neudeutschen Service-Areals wundert sich auf ihrem Balkon wahrscheinlich auch darüber, welchen Zulauf ihre Nachbarn haben
Vielleicht gibt es in Ober-Ramstadt auch eine City mit Shopping-Angebot für Leute wie Ihr und ich. Der E1 jedenfalls führt nicht dort durch, sondern vorbei an einem großen Netto, einer überdimensioniert wirkenden Tiefgarage und einem 1-Euro-Shop, der auch gebrauchte Ware im Angebot hat.
Ein Euro für Castros Kuba scheint mir direkt ein bisschen wenig. Wahrscheinlich eine Art Mischkalkulation. Denn für den Erwerb von "Mädchen, die schnurren, kratzen trotzdem" müsste man nach meiner Auffassung Geld rausbekommen
Es gibt hier aber auch ältere Gebäude, die recht hübsch aufbereitet wurden. Hier ein Beispiel.
Womöglich das Restaurant "Hammermühle" am Hammermühlenbach
Am Ortsausgang der unvermeidliche Monte Bonzo mit abenteuerlichen Villenkreationen und hoher Cayenne-Dichte. Wegen großer Hitze muss kurz danach noch mal eine Pause eingelegt werden (siehe Raststationen), bevor es durch eine Baumarkttüre in den Geo Naturpark Bergstraße-Odenwald (Link führt zur Homepage des Areals) geht, in dem man ein Stück lang dem Waldthemenpfad Breitenstein folgt.
Eingang zum Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald
Immer bergauf durch den schönen Wald hinauf auf den Hohen Rodstein, andere Lesart Silberberg (337 MüM). Das in den Karten als "Waldxylophon" verzeichnete Objekt wird bei der schweißtreibenden Aktion nicht bemerkt. Es ist eine der Attraktionen des Breitenstein-Pfades (Link führt zur Homepage des Pfades und zur Abbildung der Installation).
Schöner Wegweiser am Waldthemen- bzw. Walderlebnispfad im Odenwald
Die neue Pausenplanung sieht eine weitere Rast am höchsten Punkt vor. Die Bank steht da, wo sie sein soll, ist aber besetzt. Kein Problem bei den netten Be"sitzern", die beiseite rücken und mit denen ein nettes Gespräch zum Thema Wandern und Fernwandern beginnt. Sie wollen noch annähernd 25 Kilometer nach Messel gehen. Da es für Sie wohl "nur noch bergab" geht, möglich, wenngleich anspruchsvoll.
Es folgt hernach noch ein kleines Stück durch den kühlen Wald, und dann auf den letzten Metern vor Frankenhausen: Nachwanderer, bitte Kamera bereithalten!
Harmonische Farben und Formen und geschwungene Wege - sonnenbeschienenen
Und dann der Clou: Fernsicht bis in die Ebene und dem dahinterliegenden Taunus.
Genau hier steht eine Bank - die letzte ihrer Art für die nächsten fünf Kilometer. In den "Raststationen" abgebildet. Von hier aus sieht man links im Hintergrund den Feldberg und rechts davon die Hochhäuser von Frankfurt
Von Frankenhausen hat man sich ein bisschen was erwartet. Ein pittoreskes Dorf oder so. Es scheint jedoch fast leblos. Nullachtfuffzehn-Bebauung am Ortseingang, im Ort selber null Action.
Die Kirche von Frankenhausen. "Nicht heimgekehrt und doch daheim". Was für ein bedeutungsvoller Sinnspruch ...
Die Feuerwehr von Frankenhausen - mit überdimensionierter Feuertreppe und mit moderner Lüftlmalerei
Der Gasthof von Frankenhausen. Sieht sehr geschlossen aus
Nicht Besonderes in Frankenhausen, farblich harmonisch. Mir gefällt's
Nach Frankenhausen beginnt die Hutzelstraße, die bis zum Tagesziel, der Kuralpe, führt.
Frankenhausen in der Retrospektive - liegt malerisch in einer Senke. Zu sehen im Vordergrund: die Hutzelstraße, ...
... die sich gemächlich in der prallen Sonne bergauf windet. Und die mit Fortschreiten des Tages immer mehr zur Brutzelstraße mutiert. Von der Stirne heiß rinnen tut der Schweiß, um mal eine Redensart zu verballhornen. Es nähert sich eine Kreuzung mit aus der Ferne interessant wirkendem Etwas.
Diese Kreuzung hat die Bezeichnung voll verdient - Kreuz in der Mitte. An so einer Stelle würde der normale Mensch eine Sitzbank erwarten. Nichts dergleichen. Öde und verlassen wirkt der Ort. Mini-Verschnaufen im Schatten eines Baumes am Wegesrand
Mein Blog heißt ja Cool Walking. Und nicht Hot Walking. Das hat das heutige Wetter einfach nicht verstanden. Wiederholter Kontrollblick auf die App. Kann es sein, dass es wirklich weit und breit keine Möglichkeit gibt, sich zu setzen und einen Liter Wasser zu trinken! Derweil die Kulisse:
Das ultimative Odenwaldbild! Nicht weit entfernt von einer Bank, die sich wunderbarerweise schon bald bei einem Parkplatz auftut (Raststationen)
Eine kleine Pause noch, anschließend ein kurzer Stroll durch Wald, und dann kann man es sehen, das Ziel der heutigen knallheißen Etappe.
In der Bildmitte die Kuralpe, Hotel- und Restaurationsbetrieb mit schattigem Garten am Ende der Brutzel-, äh, Hutzelstraße
Doppelportrait im Doppel. Schaf und Person, vorher, nachher. Musste sein, diese Zusammenstellung, aufgenommen in meiner heutigen Unterkunft
Raststationen
Großes Thema heute. Alle paar Kilometer der Versuch, abzukühlen.
Gleich bei Darmstadt, in den Darmbachauen, gibt es zahlreiche schöne Ruhebänke, häufig am Bach gelegen. Wer anders als ich die Umrundung Darmstadts absolviert hat, möchte vielleicht hier rasten
Bank beim Wanderparkplatz Kuhfalltor kurz vor Ober-Ramstadt. Über- und Ausblick garantiert
Direkt hinter Ober-Ramstadt steht eine Bank, die ebenfalls genutzt wird. In der Sonne zwar, aber die Sachen müssen trocknen
Hervorragende Pausenbank nach dem Geo-Naturpark - wird geteilt mit zwei Wanderfüchsen, die heute noch viel vorhaben (nicht im Bild)
Wenn es die Wegplanung zulässt, sollte man hier kurz vor Frankenhausen pausieren. Man blickt auf den bereits bezwungenen Feldberg und auf Frankfurt (Panoramabild oben im Beitrag)
Die letzte Rast vor Erreichen der Unterkunft. Auf der Karte wird ein "Parkplatz Hutzelstraße" ausgemacht. Bei solchen Parkplätzen gibt es in aller Regel Sitzbänke. Die Wandersfrau pfeift aus dem letzten Loch und stellt sich vor, wie komisch das jetzt wohl wäre, wenn die sehnlichst herbeigewünschte Bank von einem Mobilisten besetzt wäre, der einfach nur dorthingefahren ist, um sich auf die Bank zu setzen. Manchmal geschehen seltsame Dinge. Erstens: Es ist eine Bank da, mit sehr durablem Panorama übrigens. Zweitens: Die Bank ist belegt. Sicherlich einen Tick zu barsch frage ich, ob ich mich setzen kann. Der Mann sagt, klar, er wollte eh gerade gehen. Steht auf, spaziert gemütlich zu seinem dort parkenden Auto , steigt ein und fährt davon. Sachen gibt's ... (ohne Abbildung).
Wohnen, Speisen, Trinken in der "Kuralpe" direkt am E1. Keinerlei Zeitverschwendung durch Umwege. Das Haus und alle Services haben mir gut gefallen. Wer hier entlanggeht, kann hier hervorragend pausieren, idealerweise über Nacht.
Schon fast ein Symbolfoto. Übergang von Bier- zu Wein- und Apfelwein-Gegend. Das Pfungstädter Bier habe ich wegen des unschlagbaren gespritzten Ebbelwois aus Eigenproduktion sowie wegen des herrlich kühlen Grauburgunders nicht probiert
Fauna
Heute ist die Ausbeute besser.
Das Pferd von Lucky Luke? Gesehen am Rand der Vereinsmeile von Ober-Ramstadt
Brieftauben oder normale Tauben? Die beiden mögen sich
Auch Zuchttiere. Sie freuen sich über Ansprache von einer vorbeiwandernden Person und wollen checken, ob was geht
Das Pferd ist die Kuh des Odenwalds. Es gibt hier viele davon. Diese Tiere lassen sich von seltsamen Geräuschen, die eine Gestalt am Zaun von sich gibt, nicht stören und mampfen vor sich hin
Coole Hunde der Kuralpe. Beobachten sehr genau, was oberhalb passiert
Auch irgendwie cool, diese Drapierung mit Wolltieren in der Kuralpe. Man ist dort tierlieb
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