Der Fuß macht immer noch Zicken - daher wird diese Tour um ca. 100 Höhenmeter abgeflacht. Es geht immer parallel den Rhein entlang, nach einem anspruchsvollen Aufstieg kann man sich über Wandern auf einem Hochplateau freuen. Am Schluss jedoch muss man alles wieder hinuntergehen
Die Karte stellt den Planungszustand dar. Zwischen dem Ortsausgang von Bad Breisig bei Rheineck und dem Ortseingang von Brohl-Lützing bei der Lützinger Straße werden fußschonende 1,5 Kilometer an der Bahnstrecke entlang gelaufen. Es kommen 16,8 Kilometer zusammen
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Über die Eselstreppe hinauf zu Panoramen
Der Morgen beginnt mit einem kleinem Stroll an der Uferpromenade von Bad Breisig entlang. Hier befinden sich mehrheitlich Gasthöfe. Zum Leidwesen der Bürger von Bad Breisig wurde irgendwann der Schiffsverkehr komplett eingestellt - die Stadt wird nicht mehr von Ausflugsschiffen angesteuert (außer, wie ich höre, an einem Wochentag). Ergebnis ist Frustration bei den Wirten - und allen anderen wohl auch.
Schöne Uferpromenade von Bad Breisig
Der Weg zum Einstieg in den E8 geht durch einen schön angelegten Park, der heute jedoch zugestellt ist mit Buden und Wägen - ein Marktereignis ist in Vorbereitung. Die in der Nähe liegenden Römer-Thermen Bad Breisig sind "vorübergehend geschlossen". Weiter geht es direkt nach der Bahnunterführung, in der ich mich in die Haare kriege mit einem Radfahrer. Groß und deutlich steht da: Radfahrer absteigen. Man müsse einfach miteinander auskommen, ohne Ge- und Verbote, ruft der Hobbysportler mir im Davonrasen zu. Finde ich immer wieder interessant, diese Einstellung.
Ein Weg führt unterhalb der Augustenhöhe entlang, man kommt an der Mariensäule vorbei.
Die Maria auf der Säule wirkt nach meinem Eindruck sehr männlich. Vielleicht täusche ich mich ja. Wer mag, kann das eingehender studieren bei einer Pause auf einer der Sitzbänke, von wo aus man ...
... einen Teil von Bad Breisig überblickt. Immerhin scheint es vom auf der anderen Rheinseite liegenden Bad Hönningen eine Fähre zu geben (im Bild zu sehen)
Ein schmaler Pfad führt wieder hinunter, nach Rheineck
Eine besondere Erwähnung bekommt eine Brücke über den Vinxtbach, diese nennt sich verwirrenderweise Wagram-Brücke. Eine Hinweistafel erklärt Hintergründe: Sie wurde am 4. Jahrestag des Sieges Napoleons bei der Schlacht von Wagram eingeweiht und daher (logisch) "Wagram-Brücke" genannt. Bis Anfang der 50er Jahre verlief der Hauptverkehr am Rhein über diese Brücke.
Die zweite Brücke ist die Wagram-Brücke, die nicht nur auf diesem Foto recht unspektakulär wirkt
Bei einem Grenzstein "Germania Superior/Inferior" kann man pausieren.
Sitzbank beim Grenzstein
Der E8 zweigt hier nach rechts ab, führt an der Burg Rheineck vorbei zur Reutersley (214 m). Dort gibt es wohl auch zwei Panoramapunkte. Im Sinne der immer noch notwendigen Fußschonung gehe ich die Artilleriestraße an der Bahnstrecke geradeaus weiter und treffe in Brohl-Lützing an einer Kreuzung wieder auf den E8 - Bild bei Raststationen.
Oberhalb der Ortschaft geht es dann Richtung Ortszentrum von Brohl-Lützing.
Vom Weg oberhalb von Brohl-Lützing versperrt das monumentale Gebäude von St. Johannes d.T. den Blick auf die gegenüberliegende Rheinseite
Das Zentrum von Brohl-Lützing bietet überraschende Anblicke.
Kann weg - alte Tür an Haus mit lustiger Fensterdeko
Besonders einladend ist das Tor zur Innenstadt, in dem Fall der Zugang zur zentralen Josef-Leusch-Straße über den E8, nicht wirklich.
Hier trifft der E8 auf die einstmalige Einkaufstraße von Brohl-Lützing
Manch einer erfüllt sich hier den Traum vom Eigenheim.
Toskana-Feeling in Brohl-Lützing
Das etwas andere Entree eines kreativen Bewohners
Man erreicht den Rathausplatz, der nicht so heißt, aber selbiges beherbergt.
Interessante Stadtmöblierung am zentralen Platz von Brohl-Lützing
Es folgt noch eine ganze Reihe von leeren Geschäften, dann kommt man an eine Bundesstraße.
Brohl-Lützing im Rückblick. Man fragt sich, was hier wohl falsch gelaufen sein mag ...
Unvermittelt kommt ein nicht groß gesicherter Bahnübergang.
Diese Bahn fährt, und zwar Richtung Westen
Und dann zweigt der Weg ab, hinauf zum Dicktberg - über den Katharinaweg / Rheinburgenweg.
Man sieht es ihm nicht an, dem Weg, dass er sehr steil ist
Noch viel weniger sieht man ihm an, wie steil er noch werden wird. In Kehren geht es hinauf auf einen Felsweg. Ja, genau, man muss mit dem Rucksack über Felsen klettern und damit es nicht so furchtbar anstrengend ist, sind an einer Stelle Stufen in das Gestein gehauen. Das, so scheint mir, ist die Eselstreppe, die am Einstieg in den Weg auf einem Wanderzeichen beworben wird. Die Stufen sind ordentlich hoch, und weil nicht jeder so flink ist wie eine Gemse, wurden den Wandersleuten seitlich Stahlseile zum Festhalten (und Hochziehen) bereitgespannt. Die Kletterin kommt aus der Puste und kann keine Fotos machen. Einen Eindruck bekommt man auf dieser Seite (führt zu einer Seite über den E8) - beim Heranzoomen kann man auf die kleinen Fotosymbole klicken. Schließlich, nach etwa 700 Metern Wegstrecke und ca. 160 Höhenmetern, erreicht man den Dicktberg (230 m).
Der Dicktberg, manchmal mit Europafahne geschmückt, heute mit ... wer weiß das schon? Hinweise werden gerne entgegengenommen
Von hier aus geht es noch ein Stück weiter auf dem schmalen Weg, bevor man nach einer Weggabelung bequemer ausschreiten kann. Es geht vorbei an einer keltischen Fliehburg (von der nicht wirklich etwas zu sehen ist) und schließlich erreicht man den Alkerhof.
Weg hinauf aufs Hochplateau
Über den Alkerhof lässt sich praktisch nichts herausfinden. Er wird nicht (mehr) bewirtschaftet, sieht dafür aber recht propper aus.
Der Alkerhof, vom Weg aus gesehen
Nächstes Ziel ist die Hohe Buche, die über einen Vulkanlehrpfad angesteuert wird.
Hier beginnt der Vulkanlehrpfad
Der Vulkanlehrpfad geht durch einen römischen Steinbruch, wo tolle Fotos gelingen können.
Im Steinbruch - hier muss man ein wenig aufpassen, dass man sich nicht verläuft
Der Pfad ist übrigens schön angelegt, teilweise mit kleinen Stufen (Achtung: Rutschgefahr).
Pfad durch den römischen Steinbruch
Zahlreiche Tafeln informieren über den Steinbruch, über das Vulkangestein und über Vulkane allgemein. Beim Verlassen des Lehrpfads hat man die Hohe Buche (318 m) erreicht.
Blick auf den Gipfel der Hohen Buche. Genau: Man sieht nichts
Weiter geht es durch den Wald, bis die Landschaft sich beim Knopshof öffnet.
Weggabelung beim Knopshof
Von nun an läuft man gemütliche zwei Kilometer übers Land und freut sich über Wegmarken wie den Geishügelhüf (mit Kapelle) und eine schöne Fernsicht Richtung Westen.
Der E8 auf dem Hochplateau über Namedy
Blick über Felder zur Eifel nach Westen
Es kommt ein Parkplatz, am heutigen Himmelfahrtstag gut besucht (siehe Raststationen), wo der Weg eine scharfe Linksbiegung macht. Man kann übrigens, wenn man nach Namedy absteigen will, auch dem Jakobsweg folgen - hierfür muss man kurz hinterm Geishügelhof links abbiegen.
Dieser Weg führt nun in östlicher Richtung, am Steinigekopf vorbei nach Andernach
Von diesem Weg aus gibt es nach einer Weile einen tollen Blick hinüber zum Hunsrück.
Ich rate mal: der Hunsrück im Hintergrund
Bei einer Stelle "Am Hochkreuz" geht es in den Wald hinein und wieder bergab.
Gefühlt hat man hier Andernach schon fast erreicht
Weiter unten kommen zwei Panorama-Stellen, von denen man den Rhein dahinfließen sieht.
Der Rhein, gesehen von der Weinsicht (siehe Raststationen)
Kurz vor Erreichen des heutigen Tagesziels noch ein interessantes Motiv:
Das ehemalige Asuflugslokal Kranenburg - mittlerweile geschlossen und verfallen
Nach Andernach geht es nun sehr steil hinunter - entgegenkommende keuchende Spaziergänger fragen verzweifelt, wann man denn endlich oben ist, beim Aussichtspunkt Krahnenberg, und ob dieser auch all die Mühen wirklich lohnt.
Gut ist, dass die Unterkunft in der Nähe von zwei Sehenswürdigkeiten liegt.
Dieser beeindruckende Kirchbau, Maria Himmelfahrt, wird von den Einheimischen auch Mariendom genannt. Mehr dazu unter diesem Link (führt zu Wikipedia)
Der Runde Turm direkt neben der Kirche ist das Wahrzeichen der Stadt und liegt direkt am Weg zur Unterkunft. Infos unter diesem Link (führt zur Webseite des Fördervereins Runder Turm)
Später am Abend muss eine weitere Attraktion der Stadt Andernach aufgesucht werden, der Alte Krahnen, den man über einen Spaziergang an der Uferpromenade entlang erreicht.
Der Alte Krahnen liegt direkt am Rheinufer. Bei Hochwasser stand er wohl schon bis zur Hälfte unter Wasser. Auch über dieses Industriedenkmal gibt es was unter diesem Link bei Wikipedia
Raststationen
Die fußgeschädigte Wandersfrau braucht schon nach etwa vier Kilometern eine kleine Pause.
Hier, an der Lützinger Straße in Brohl-Lützing, trifft die Wandersfrau wieder auf den E8. Gar nicht schlecht zum pausieren (direkt an der Wegkreuzung)
Am beschriebenen sehr steilen Felsweg hinauf zum Dicktberg gibt es einen Unterstand, ...
... die Dicktberghütte
Mit tollem Panorama:
Brohl-Lützing, von oben gesehen
Schloss Brohleck
Auf dem Weg hinauf gibt es in zwei Kehren Sitzbänke, ebenfalls mit schönem Blick (kein Foto).
Cool Walking pausiert ja immer gerne an einem Höhepunkt, also, wenn eine höchste Stelle erreicht wurde. Diesbezüglich hat dieser Tourabschnitt nichts zu bieten. Keine Sitzbänke oder dergleichen. Beim Alkerhof ist ein Holzstapel, auf dem man sich niederlassen kann. Es kommen Passanten vorbei. Diese versprechen, dass noch "ganz viele Sitzbänke" kommen, und zwar bei der Hohen Buche. Was übrigens nicht der Fall ist. Während fünfeinhalb Kilometern nichts. Für Fußgänger ohne Handicap kein Problem. Eine Rastmöglichkeit gibt es - vollkommen klar - beim Wanderparkplatz Hohe Buche. Keine Sitzbank im Freien, sondern drinnen in einer Hütte. Es verhält sich offenbar so, dass Menschen zum Parkplatz fahren, um dort in der Hütte zu pausieren.
Wie ich also in der Hütte drinsitze, hält davor, in meinem direkten Blickfeld, ein Auto. Eine ältere Frau auf dem Beifahrersitz, ein mittelalter Sohn (?) am Steuer. Der Motor wird nicht ausgemacht. Mann studiert Handy. Es kommt eine sehr große Landmaschine mit sehr langen Sprüharmen angefahren, will vorbei. Der handyverliebte Fahrer reagiert nicht. Erst als ich gestikulierend auf die Situation aufmerksam mache, fährt er gerade soweit, dass der Traktor vorbeikommt. Es folgt das Unweigerliche: Die Frau kurbelt das Fenster runter, um nach einem xxx-Hof zu fragen. Dieser ist auf meiner App verzeichnet, was den Fahrer nicht weiter interessiert. Also gehe ich zu ihm hin, klopfe an seine Scheibe, gebe ihm die Beschreibung und frage, ja: schnippisch, warum er nicht den Motor ausmacht. Antwort: Ich habe doch mitbekommen, dass er manövrierfähig bleiben müsse. Außerdem tue er das für die Umwelt. Ich schreibe jetzt nicht, welchen Dialekt der Mann spricht. Jedenfalls braust das Gespann endlich von dannen und ich kann wieder Sicht und reine Luft genießen.
Auf den verbleibenden sechs Kilometern bis Andernach kommen dann einige ganz brauchbare Stellen zum Rasten. Mit Panorama.
Mehrere, auch bequeme Sitzmöglichkeiten beim Andernacher Hochkreuz. Mit Blick
An einem Wegstern, dem Kleinen Stern, ein Unterstand. Sitzbänke ohne Rückenlehne im weiteren Wegverlauf, teilweise mit Durchblick zum Rhein. Dann die Weinsicht.
Waldsofa, aber auch Sitzbank und hervorragender Fernblick - bei einer Stelle namens Weinblick
Bei der Aussichtsterrasse am Krahnenberg gibt es einen Parkplatz. Entsprechend bevölkert ist es hier. Der Rhein kommt mal wieder gut:
Blick auf Leutesdorf
Blick nach Andernach und Neuwied
Gewohnt und gespeist (Restaurant mit Rheinblick) habe ich in der Villa am Rhein - angenehme Lage, angenehmes Zimmer, Abendessen und Frühstück ebenfalls: angenehm.
Flora und Fauna
Schon wieder: Rubrik entfällt.
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